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Dimici ist überall
Was hat eine im Jahr 1536 gegründete türkische Stiftung mit einer österreichischen Privatstiftung gemeinsam? Beide gehen auf einen Stifterwillen zurück, wobei der Privatautonomie des Stifters Grenzen gesetzt sind.
Die Örfioğlu-Stiftung wurde in Diyarbakır im Jahr 1536 gegründet. Sie fällt in die Kategorie der sog Mülhak-Stiftungen - das ist eine besondere Art von Stiftung, die regelmäßig von den Nachkommen des Gründers fortgeführt wird und offiziellen Status nach türkischem Recht (vakıf) genießt. Die Erträge der Stiftung kommen verschiedenen karitativen Einrichtungen zugute, wobei Überschüsse an die „Nachkommen des Gründers“ (vakıf evladı) auf der Basis des Verwandtschaftsverhältnisses in direkter Linie (batın tertibi) ausbezahlt werden. Das Vermögen der Stiftung soll sich Ende 2015 auf ungefähr 207 Mio € und der jährliche Ertrag auf etwa 3,7 Mio € belaufen haben.
Necmiye Dimici hat gemeinsam mit weiteren Verwandten Klage beim Zivilgericht in Diyarbakır eingereicht. Die vom Gericht bestellten Experten kamen zu dem Ergebnis, dass laut Stiftungsurkunde Überschüsse aus den Erträgen zu gleichen Teilen unter den Nachkommen männlichen Geschlechts aufgeteilt werden sollten, während die Kind...