iwp

Wirtschaftsprüfer-Jahrbuch 2009

1. Aufl. 2009

ISBN: 978-3-7073-1410-6

Folgeauflage 1. Aufl. 2020 verfügbar

Besitzen Sie diesen Inhalt bereits, melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.

Dokumentvorschau

Wirtschaftsprüfer-Jahrbuch 2009 (1. Auflage)

S. 93Vergabe von Prüfungsaufträgen im Spannungsverhältnis zwischen Unternehmensrecht, Vergaberecht und Berufsrecht

Holoubek/Essl

Beitrag I

Gliederung
Tabelle in neuem Fenster öffnen

I.	Regelung der Vergabe von Wirtschaftsprüferleistungen durch öffentliche Auftraggeber im Vergaberecht
II.	Regelung der Wahl des Abschlussprüfers prüfungspflichtiger Gesellschaften durch das Unternehmensrecht
III.	Fragen im Überschneidungsbereich von Vergabe- und Unternehmensrecht
	1.	Vergaberechtliche Eignungsprüfung und unternehmensrechtliche Ausschlussgründe
	2.	Die Integration unternehmensrechtlicher Befangenheitsgründe in das Vergabeverfahren
	3.	Bestellung des Abschlussprüfers gemäß § 270 Abs 1 UGB und Vergabe der Abschlussprüferleistung nach BVergG
	4.	Die Zuschlagskriterien
	5.	Vergaberechtliche Gesamtvergabe und „Koppelungsverbot“ des § 270 Abs 1 UGB
IV.	Resümee

S. 95Das Unternehmensrecht regelt die Bestellung des Abschlussprüfers seit dem URÄG 2008 detailliert. Sind prüfpflichtige Unternehmen öffentliche Auftraggeber im Sinne des Bundesvergabegesetzes 2006 (BVergG), treten bei der Auswahl des Abschlussprüfers die Vorschriften des BVergG über die Vergabe öffentlicher Dienstleistungsaufträge hinzu. In dieser Konstellation, die eine gemeinsame Anwendung von unternehmens-, vergabe- und berufsrechtlichen Regelungen erfordert, kommt es zu nicht einfach zu lösenden Auslegungsfragen und manchmal auch zu Bruchstellen. Dennoch, so ein vorgezogenes Resümee, können beide Regelungsbereiche in ihren Anforderungen grundsätzlichen harmonisiert werden.

I. Regelung der Vergabe von Wirtschaftsprüferleistungen durch öffentliche Auftraggeber im Vergaberecht

Das Bundesvergabegesetz 2006 (BVergG 2006) regelt unter anderem die Verfahren zur Vergabe öffentlicher Dienstleistungsaufträge. Dabei unterscheidet § 6 BVergG 2006 zwischen Dienstleistungsaufträgen, deren Vertragsgegenstand Dienstleistungen im Sinne des Anhangs ...