Handbuch Verrechnungspreise
2. Aufl. 2012
Besitzen Sie diesen Inhalt bereits,
melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.
S. 313 1. Einleitung
1.1. Problemstellung
Unternehmen arbeiten nicht stets profitabel. Steigender Konkurrenzdruck in umkämpften Märkten, Ineffizienzen in der Unternehmensführung oder Phasen globaler Rezession können zu nachhaltigen Verlustperioden führen. Für verbundene Unternehmen gilt im Wesentlichen nichts anderes. Allerdings kommen im Konzern die nicht durch den Marktmechanismus festgelegten Verrechnungspreise als zusätzliche mögliche Verlustursache hinzu. Sind Verluste auf eine nicht fremdübliche Verrechnungspreisgestaltung zurückzuführen, ist eine steuerliche Korrektur angezeigt.
Dabei kann einerseits auf Ebene einzelner Konzerneinheiten ein Verlust entstehen, eventuell während der Gesamtkonzernverbund – bzw der Strategieträger – ein positives Gesamtergebnis verzeichnet. Diese Konstellation ist etwa in Zusammenhang mit verlustträchtigen Vertriebsgesellschaften seit Jahren Gegenstand kontroverser Diskussionen im Rahmen von Betriebsprüfungen.
Auf der anderen Seite ist gerade in Zeiten der weltweiten Wirtschaftskrise auch ein auf Konzernebene erzielter Gesamtverlust anzutreffen. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, inwieweit steuerliche Verrechnungspreise – entgegen ihrer eigen...