Wirtschaftsprüfer-Jahrbuch 2013
1. Aufl. 2013
Besitzen Sie diesen Inhalt bereits,
melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.
Farmer/Nessmann/Graschitz
1. S. 173Einleitung
Geldwäsche bezeichnet das Verbergen der illegalen Herkunft bzw Existenz von Einkommen unter Herstellung eines scheinbar legalen Ausweises derselben. Darunter fällt beispielhaft die „Umwandlung“ von Bargeld aus illegalen Geschäften in legales Buchgeld.
Mithilfe einer genauen Analyse von Geldwäschevorgängen kann ein dreistufiger Prozess identifiziert werden. Die erste Phase wird als Placement bezeichnet, worunter die physische Einschleusung von kriminell erlangten Vermögenswerten in ein Finanzsystem, zB durch die Einlage von Bargeld auf ein Bankkonto, fällt. Auf das Placement folgt die Verschleierung der Herkunft der oder des Vermögensgegenstandes (Layering), beispielhaft durch die Verrechnung fiktiver Lieferungen, Geschäftsvorgänge oder Beratungsleistungen. Als abschließende Phase kommt es zur Reintegration, wodurch das „gewaschene“ Geld in scheinbar legale Vermögensgegenstände investiert wird.
Die Vielschichtigkeit dieses „Prozesses“ führte, vorangetrieben von den G7-Staaten und der Europäischen Kommission, weltweit in verschiedenen Staaten zur Implementierung umfangreicher Geldwäschepräventionsmaßnahmen. In Österreich wurden diese Präventionsmaß...