Bewertung von Unternehmen
1. Aufl. 2016
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I. S. 630Bedeutung des Zeiteffekts für die Besteuerung
Die Höhe der Steuerbelastung hängt davon ab, was besteuert wird, mit welchem Wert der Besteuerungsgegenstand erfasst wird, wie hoch der Steuersatz ist und zu welchem Zeitpunkt die Zahlung zu entrichten ist. Steht der Besteuerungsgegenstand fest, lassen sich die steuerlichen Effekte in Bemessungsgrundlagen-, Steuersatz- und Zeiteffekte unterteilen. In diesem Beitrag steht der Zeiteffekt im Mittelpunkt. Es wird untersucht, welcher Einfluss von dem in den letzten Jahren deutlich gesunkenen Zinsniveau auf ausgewählte Bereiche der Besteuerung ausgeht. Der Zeiteffekt lässt sich in einen Liquiditätseffekt und in einen Zinseffekt aufspalten. Diese Zweiteilung lässt sich am Beispiel von Sonderabschreibungen sehr gut verdeutlichen: In dem Jahr, in dem durch Sonderabschreibungen im Vergleich zur planmäßigen Abschreibung höhere Abschreibungen verrechnet werden, sinkt die Ertragsteuerzahllast (Liquiditätsvorteil). Der dadurch (relativ) höhere Bestand an Zahlungsmitteln kann dazu genutzt werden, entweder ertragbringend angelegt zu werden oder Fremdkapital zu tilgen (Zinsvorteil). Das Ausmaß, in dem der Zinseffekt wirkt, hängt vom Zinsniveau ab. Je ...