Verträge des Reitsports
1. Aufl. 2020
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S. 11. Pferdekaufvertrag
1.1. Rechtsnatur des Pferdekaufvertrags
Bei der nicht unerheblichen Anzahl an Sport- und Freizeitpferden in Österreich wird jährlich eine Vielzahl an Kaufverträgen abgeschlossen. Beim Kaufvertrag handelt es sich um einen Konsensualvertrag, bei dem eine Vertragspartei die Übertragung einer Sache in das Eigentum der anderen Vertragspartei gegen Bezahlung des Kaufpreises verspricht. Der Kaufvertrag ist zudem synallagmatisch, weil die Hingabe einer Sache nur gegen Hingabe von Geld erfolgt, und damit auch entgeltlich. Nachdem der Kaufvertrag im Sinne von § 1053 ABGB lediglich den Titel für den Eigentumserwerb darstellt, ist entsprechend § 380, 425 ABGB auch die Übergabe des Kaufobjektes (Modus) erforderlich.
1.2. Form
Der Kaufvertrag ist grundsätzlich formfrei. Für das Zustandekommen des Pferdekaufvertrags besteht sohin kein Schriftformerfordernis. Ein Pferdekaufvertrag kann demnach ausdrücklich (schriftlich, mündlich) oder konkludent geschlossen werden. Es empfiehlt sich aber angesichts der Beweisschwierigkeiten bei im Nachhinein auftretenden Problemen, insbesondere in Hinblick auf die Beschaffenheit des kaufgegenständlichen Pferdes und auch des nicht selten sehr hohen Kaufpreises, ein...