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Finanzmarktregulierung

1. Aufl. 2012

ISBN: 978-3-7073-2194-4

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Finanzmarktregulierung (1. Auflage)

S. 80I. Die historische Rolle der Banken in Österreich von 1850 bis 1945

Die Banken nahmen im 19. und 20. Jahrhundert eine herausragende Rolle in der Industriefinanzierung ein. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts, insbesondere nach dem Revolutionsjahr 1848, gingen mit der Gründung von Aktiengesellschaften für Industrieunternehmen auch solche von Banken einher. Davor hatte die Nationalbank de facto eine Monopolstellung. Die Privatbankiers fungierten als Zwischenglied zwischen der Nationalbank und der Privatwirtschaft. Fremdkapital spielte in der Industriefinanzierung vor 1848 so gut wie keine Rolle. 1855 wurde nach dem Vorbild der französischen Crédit mobilier die Creditanstalt gegründet, 1880 die Länderbank. Die Creditanstalt betrieb neben dem üblichen Bankgeschäft der Kreditgewährung vor allem auch die Gründung von Eisenbahngesellschaften. Im „Ausgleichsjahr“ 1867 bestanden bereits 21 Banken. Im Mai 1873 notierten 124 Bankaktientitel an der Wiener Börse, nach dem Wiener Börsenkrach befanden sich allerdings 46 in Liquidation.

Die Wende vom 19. in das 20. Jahrhundert erlebte eine neue Gründerwelle. Ab 1904 stieg die Zahl der Privatbanken von 160 auf 230. Ab Beginn des 20. Jahrhunderts beginnt di...

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