Kapitalmarktaufsicht
1. Aufl. 2017
Besitzen Sie diesen Inhalt bereits,
melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.
S. 195V. Kernbereiche der Kapitalmarktaufsicht
A. Aufsicht über Börsen und Handelssysteme
1. Konzeptionelle Grundlagen
Die Tradition des Bank- und Kapitalmarktaufsichtsrechts ist in ihrer Tendenz eher der Beaufsichtigung von Rechtsträgern als der Überwachung eines „Marktgeschehens“ verhaftet, bei welchem sich naturgemäß differenzierte Herausforderungen an die Beobachtung und Auswertung aufsichtsrelevanter Vorgänge stellen. Dessen ungeachtet lassen sich die beiden Prinzipien – einerseits die Anknüpfung an der Beaufsichtigung von Rechtsträgern, andererseits an der Überwachung von Märkten – nicht trennscharf voneinander abgrenzen; schließlich wird das Marktgeschehen im Bank- und Kapitalmarktbereich überwiegend von Rechtsträgern gestaltet, die eben auch einer qualifizierten Wirtschaftsaufsicht unterliegen. Eine wesentliche differentia specifica der Kapitalmarktaufsicht zeigt sich dabei vor allem in zweierlei Hinsicht:
Zum einen lassen sich Kapitalmarktphänomene nicht ohne weiteres aus der Sicht eines Rechtsträgers erklären, der eine oder auch mehrere Transaktionen durchführt, welche möglicherweise aufsichtsrechtliche Aufmerksamkeit im Hinblick auf Repression bzw auch Prävention hinsichtlich de...