Der internationale Betrieb
1. Aufl. 2021
Besitzen Sie diesen Inhalt bereits,
melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.
S. 45611. Zusammenfassung der Thesen
Der internationale Betrieb ist jene Arbeitsorganisation, die grenzüberschreitende Elemente aufweist und sich über die nationalen Staatsgrenzen erstreckt. Für dieses Gebilde stellen sich die Fragen des „Internationalen Betriebsverfassungsrechts“, wobei dieser Begriff wiederum als Sammelbegriff für Kollisionsnormen verstanden wird, die das Rechtsfeld der grenzüberschreitenden Arbeitnehmerrepräsentation und ‑mitwirkung im weisungsabhängigen Beschäftigungsverhältnis ausmachen.
Die Frage, an welche Rechtsordnung werden grenzüberschreitende Sachverhalte, die das Regelungsgebiet der österreichischen Betriebsverfassung betreffen (können), wie, dh nach welcher Anknüpfungsweise und ‑methodik, verwiesen, ist in Österreich – trotz der über hundertjährigen Geschichte der Betriebsverfassung – wenig bearbeitet und dogmatisch unzureichend gelöst. Die Klärung dieser Frage wird nachfolgend skizziert.
Entgegen der (ganz) überwiegenden privatrechtlichen Einordnung von österreichischen Betriebsverfassungsnormen wenden die hL und die Judikatur in Österreich kollisionsrechtlich das aus dem öffentlichen Recht bekannte „Territorialitätsprinzip“ an.
Die österreichische Rechtsprech...