Der internationale Betrieb
1. Aufl. 2021
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S. 634. Exklusive/vorrangige territoriale Anknüpfung?
4.1. Methodik der Untersuchung
Dieses Kapitel behandelt die Frage, inwieweit die österreichische Betriebsverfassung kollisionsrechtlich eine exklusive bzw eine gegenüber anderen Rechtsordnungen vorrangige Anwendung verlangt.
Diese Frage wird bewusst vorab behandelt. Die Frage käme in der Prüfsystematik nach dem IPRG zwar erst nach der Eruierung der gewöhnlichen Anknüpfung für die Betriebsverfassung, doch wird bereits an dieser Stelle geprüft, ob die österreichische Rechtsordnung gewisse Verweisungsergebnisse über den Ordre-public-Vorbehalt gar ausschließt und ob nicht letztlich eine das gewöhnliche Statut (vollkommen) überlagernde Verweisung des Rechtsgebiets der österreichischen Betriebsverfassung durch Eingriffsnormen erfolgt. Das Pferd wird sohin von hinten aufgezäumt.
Dieser Vorgriff mag auf den ersten Blick ergebnisorientiert wirken. Diese Aufarbeitungsreihenfolge ist aber nicht zuletzt dem Umstand geschuldet, dass es vor dem Hintergrund des zuvor beschriebenen Territorialitätsprinzips keine gewöhnliche oder besonders formulierte (allseitige) internationale Verweisungsregel gibt, sondern die Sonderanknüpfung als der „erforderliche“ Weg ...