Insolvenz- und Sanierungsrecht
1. Aufl. 2021
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S. 110I. Einleitung
Generalthema der Vortragsreihe der Plattform für Wirtschafts-, Insolvenz- und Sanierungsrecht im Jahr 2014 war die Stellung der Gläubiger im Insolvenzverfahren. In diesen Rahmen passte ein Vortrag „Vertragsauflösung nach der IO“ sehr gut. Im in der Folge behandelten Bereich der Unternehmerinsolvenzen führen Insolvenzverfahren selbst in sanierungsfreundlichen Ländern wie Österreich häufig zur Unternehmensschließung, womit die dann nicht mehr benötigten Vertragsverhältnisse des Schuldners aufzulösen sind. Aber auch für die Unternehmensfortführung und Schuldnersanierung, die unser Insolvenzrecht vorrangig anstrebt, sind oft einzelne Vertragsverhältnisse überflüssig oder sogar nachteilig. Insolvenzordnungen sehen daher durchwegs Regelungen zur insolvenzspezifischen Vertragsauflösung vor, die – zum Vorteil der Gläubiger und zum Nachteil der Vertragspartner – das Vermögen des insolventen Schuldners tunlichst wenig belasten und so den Haftungsfonds für die Gläubiger weitestmöglich erhalten sollen. Einschlägige Bestimmungen enthält die IO mit den § 21 bis 25 und 26.
Das vorgegebene Thema wurde im Vortrag und wird im Aufsatz aber auch anders interpretiert. Gerade bei Unternehmensfor...