Das Günstigkeitsprinzip im Arbeitsrecht

S. VVorwort

Die Frage, unter welchen Umständen eine beabsichtigte Sondervereinbarung als für den Dienstnehmer günstig bezeichnet werden kann, ist eine wahre Doktorfrage, der auszuweichen die österreichischen Kommentatoren allen Grund haben.

Wenngleich eben angeführtes Zitat von Henrich über 60 Jahre alt ist, kann es auch heute noch Gültigkeit beanspruchen. Die rechtlichen Fragestellungen, die mit der Anwendung des Günstigkeitsprinzips verbunden sind, haben durch den Lauf der Zeit keineswegs an Komplexität verloren. Die ausweichende Haltung der „österreichischen Kommentatoren“ ist insofern erhalten geblieben, als sich bis dato noch keine Monografie zu dieser Thematik finden lässt. Dies verwundert umso mehr, als in der – für Vergleiche häufig herangezogenen – deutschen Lehre zahlreiche einschlägige Werke existieren. Es war somit naheliegend, diese Lücke in der österreichischen Arbeitsrechtsliteratur zu schließen und dem Günstigkeitsprinzip ein eigenes Werk zu widmen. Allerdings ist eine abschließende Aufarbeitung dieses Themas bei realistischer Betrachtung nicht möglich. Daher war zu überlegen, wie das Günstigkeitsprinzip bzw der Günstigkeitsvergleich möglichst transparent und weitreichend...