Das fehlerhafte Sachverständigengutachten

S. 1781. Einleitung

Die Strafgerichtsbarkeit ist in der täglichen Praxis mit einer Vielzahl unterschiedlicher Lebenssachverhalte konfrontiert. Wenngleich Richter und Richterinnen selbst über besonderes strafrechtliches und kriminalistisches Fachwissen sowie über Allgemeinwissen verfügen, lassen sich damit alleine jedoch nicht sämtliche strafrechtlich relevanten Sachverhalte abschließend beurteilen. Vor allem in Verfahren, deren Aufklärung und Beurteilung einschlägiges Fachwissen erfordert, sind Entscheidungsorgane regelmäßig auf die Beiziehung von Experten und Expertinnen angewiesen. So ist etwa die Bestellung von Kfz-Sachverständigen in Verkehrsstrafsachen, Buchsachverständigen in Wirtschaftsstrafverfahren, Sachverständigen aus dem Rechnungswesen in Finanzstrafverfahren, psychiatrischen Sachverständigen zur Beurteilung der Zurechnungsfähigkeit, gerichtsmedizinischen Sachverständigen bei Tötungs- oder Körperverletzungsdelikten, Sachverständigen aus der forensischen Medizin zur Durchführung einer molekulargenetischen Untersuchung oder pyrotechnischen Sachverständigen in Verfahren wegen § 169 oder 170 StGB häufig erforderlich, um das fehlende Fachwissen zu kompensieren.

Auch wenn Sachverständige k...