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Bertl et al. (Hrsg.)

Fehler und Fehlverhalten in Bilanz- und Steuerrecht

1. Aufl. 2016

ISBN: 978-3-7073-3564-4

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Dokumentvorschau
Fehler und Fehlverhalten in Bilanz- und Steuerrecht (1. Auflage)

I. S. 82Einleitung

Der Untreuetatbestand stand in den vergangenen Jahren wie kaum ein anderer Straftatbestand im Zentrum der Diskussion in juristischen Fachzeitschriften und in der Öffentlichkeit. Entgegen dem Vorschlag der Mehrheit der Arbeitsgruppe StGB 2015 entschied sich der Gesetzgeber aufgrund eines Initiativantrags, den Tatbestand der Untreue umfassend zu ändern. Begründet wurde die Notwendigkeit der Reform primär damit, dass sich in der Vergangenheit in der Praxis „vielfach Unklarheiten bei der Anwendung des Untreuetatbestands und dessen Grenzen“ ergeben hätten. Daher werde der Versuch unternommen, den Tatbestand präziser zu fassen. Als begleitende Maßnahme wurde im IA auch die Einführung einer Business Judgment Rule im AktG und GmbHG vorgeschlagen, was der Gesetzgeber ebenfalls umgesetzt hat.

Dass der Tatbestand der Untreue für solches Aufsehen sorgt, ist zunächst insofern überraschend, als der Untreue zuvor jahrzehntelang wenig Beachtung geschenkt wurde. Auch in der Literatur gab es nur vereinzelte ausführlichere Auseinandersetzungen mit dem Tatbestand. Was ist der Grund dafür, dass die Untreue seit einiger Zeit in der öffentlichen Diskussion eine derart zentrale Rolle einnimmt und vor allem in d...

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