Der Künstlerdurchgriff im nationalen und internationalen Steuerrecht
1. Aufl. 2009
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S. 111. Problemstellung und Themenabgrenzung
Kunst ist international – sie kennt keine Grenzen, sondern lebt vom grenzüberschreitenden Austausch. Ebenso ist auch die Berufsgruppe der Künstler von hoher Mobilität geprägt, die sich oftmals in kurzzeitigen Auftritten an wechselnden Aufenthaltsorten manifestiert. Infolge der fortschreitenden Internationalisierung der Unterhaltungsbranche sowie eines beträchtlichen Anstiegs der Vergütungen haben innerstaatliche und insbesondere zwischenstaatliche Besteuerungsregeln in diesem Bereich an Bedeutung gewonnen.
Künstler bedienen sich oftmals verschiedener Konstellationen, wie beispielsweise der Zwischenschaltung einer Künstlergesellschaft, um sich dem Zugriff der Abgabenbehörden im Quellenstaat zu entziehen. Um das nationale Steueraufkommen zu sichern und derartige Gestaltungen zu verhindern, sehen sowohl das österreichische als auch das internationale Steuerrecht einen „Künstlerdurchgriff“ vor. Damit wird die Besteuerung im Tätigkeitsstaat auch dann gewährleistet, wenn die Vergütungen nicht dem Künstler selbst, sondern einer anderen Person zufließen.
Der vorliegende Beitrag ist aus einer Diplomarbeit am Institut für Österreichisches und Internationa...