Wettbewerb und Recht

S. 238I. Ausgangspunkt: ein wettbewerblich ausgerichtetes Wirtschaftsverwaltungsrecht

Warum zur Gretchenfrage des Öffentlichen Wirtschaftsrechts zuletzt gerade jene nach der Bedeutung von Wettbewerb und Konkurrenz erkoren wurde, mag auf den ersten Blick erstaunen. Immerhin gehört die Steuerung des Wirtschaftsgeschehens unumstritten zu den Grundfunktionen ebenjener Regelungsbereiche, die in ihrer Gesamtheit herkömmlich als „Öffentliches Wirtschaftsrecht“ in den Blick genommen werden. Dementsprechend lange schon zählen staatliche Instrumente, die Marktprozesse determinieren und auf den unternehmerischen Wettbewerb Einfluss nehmen, zum regulatorischen Standardrepertoire des Wirtschaftsverwaltungsrechts. Und dementsprechend anerkannt ressortieren Markt, Wettbewerb und Konkurrenz überhaupt zum Kreis jener Begriffe, die das Öffentliche Wirtschaftsrecht von Grund auf prägen – in der Theorie rechtswissenschaftlicher Systembildung nicht weniger als in der Realität der verwaltungsrechtlichen Praxis. Wenn damit aber offenbar weder die Präsenz des Wettbewerbsbegriffs im Öffentlichen Wirtschaftsrecht im Allgemeinen, noch die Gegenwart von für den Wettbewerb bedeutsamen Regelungen im Wirtschaftsverwalt...