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Leitner (Hrsg.)

Finanzstrafrecht 1992-2002

Aktualisierte Beiträge der Finanzstrafrechtlichen Tagungen 1996–2002

1. Aufl. 2006

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Dokumentvorschau
Finanzstrafrecht 1992-2002 (1. Auflage)

S. 734Tatsächliche Verständigung im Besteuerungsverfahren und Absprachen im Steuerstrafverfahren

Univ.-Prof. Dr. Gerhard Dannecker, Bayreuth

Inhaltsverzeichnis

A. Einführung

B. Tatsächliche Verständigung im Besteuerungsverfahren

I. Funktionen der tatsächlichen Verständigung

II. Grundsätzliche Anerkennung des Rechtsinstituts der tatsächlichen Verständigung im Besteuerungsverfahren

III. Erstreckung des Anwendungsbereichs der tatsächlichen Absprachen auf „gemischte Fragen“ und spezielle Rechtsfragen

1. Tatsächliche Verständigung über sog „gemischte Fragen“

2. Tatsächliche Verständigung bei Ungewissheit über die rechtliche Behandlung von Sachverhalten mit Dauerwirkung

3. Tatsächliche Verständigung bei abgeschlossenen Sachverhalten im Rechtsbehelfsverfahren

IV. Bindungswirkung der tatsächlichen Verständigung

1. Praktische Bedeutung der Rechtsnatur

2. Herleitung aus Treu und Glauben

3. Vertragslösung

V. Voraussetzungen der tatsächlichen Verständigung

1. Erfordernis eines Konkretisierungsspielraums

2. Unwirksamkeit der Vereinbarung offensichtlich unzutreffender Ergebnisse

3. Mitwirkung des zuständigen Finanzamts durch einen zur Entscheidung über die Steuerfestsetzung befugten Amtsträger

4. Erfordernis der Schriftlichkeit

VI. Rechtswirkungen der tatsächlichen Verständigung

1. Verpflichtung der Finanzbehörde und Einwendungsausschluss für den Steuerpflichtigen

2. Grenzen der Wirksamkeit der tatsächlichen Verständigung

3. Fehlende Anfechtbarkeit bestandskräftiger Steuerbescheide

C. Auswirkungen einer tatsächlichen Verständigung auf das Steuerstrafverfahren

I. Grundsätzliche Trennung der das Besteuerungsverfahren und das Strafverfahren beherrschenden Grundsätze

II. Straflosigkeit der Nichteinhaltung einer tatsächlichen Verständigung

III. Aussagen im Rahmen der tatsächlichen Verständigung als Geständnis des Steuerpflichtigen?

IV. Schadenswiedergutmachung im Rahmen der tatsächlichen Verständigung

V. Faktische Auswirkungen der tatsächlichen Verständigung auf das Steuerstrafverfahren

D. Absprachen im Steuerstrafverfahren

I. Grundsätzliche Anerkennung der Absprachen im Strafverfahren

II. Voraussetzungen einer Absprache

1. Verfassungsrechtliche Vorgaben

2. Anforderungen des Bundesgerichtshofs an Absprachen im Strafprozess

III. Gegenstand der Absprachen

IV. Kooperative Gesamtbereinigung im Rahmen des Besteuerungs- und des Steuerstrafverfahrens

1. Notwendigkeit einer kooperativen Gesamtbereinigung

2. Vorgehensweise bei der kooperativen Gesamtbereinigung

3. Einzuhaltende Grenzen bei der kooperativen Gesamtbereinigung

E. Ausblick

S. 736A. Einführung

Die Tatsache, dass das deutsche Steuerrecht kompliziert ist, wird allgemein anerkannt. Um den Schwierigkeiten bei der Strafrechtsanwendung aus dem Weg zu gehen, besteht häufig das Bedürfnis, dass sich die am Steuerstrafverfahren Beteiligten über steuerrechtliche Fragen einigen und ein Arrangement treffen. Die Bereitschaft zum Einlenken auf der Seite des Steuerpflichtigen ist besonders groß, wenn die strafrechtliche Verantwortung wegen einer Steuerhinterziehung im Raum steht und man sich durch ein Nachgeben auf der steuerlichen Seite Vorteile für das drohende Strafverfahren erhofft, möglicherweise sogar mit Straffreiheit rechnet, jedenfalls aber eine mildere Sanktion oder eine Verfahrenserledigung ohne öffentliche Hauptverhandlung erkaufen möchte. Aus der Sicht der Strafverfolgungsbehörden stellt die Bereitschaft der Steuerpflichtigen oder der von ihnen beauftragten Steuerberater, strafrechtlich relevante Sachverhalte einzuräumen, wenn im Gegenzug dazu bestimmte Streitpunkte nicht aufgegriffen werden, ein großes Problem d...

Finanzstrafrecht 1992-2002

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