Wirtschaftsprüfer-Jahrbuch 2017
1. Aufl. 2017
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I. S. 232Einleitung
A. EU-Reform der gesetzlichen Abschlussprüfung
In Reaktion auf die Finanz- und Wirtschaftskrise 2008 hat es sich die Europäische Kommission zum Ziel gesetzt, einen gemeinsamen rechtlichen Ansatz zur Stärkung der Integrität, Unabhängigkeit, Unparteilichkeit, Verantwortung, Transparenz und Verlässlichkeit von Abschlussprüfern und Prüfungsgesellschaften von Unternehmen von öffentlichem Interesse zu schaffen und damit einen weiteren wesentlichen Beitrag zur Qualität der Abschlussprüfung in der Europäischen Union zu leisten. Die Erarbeitung eines speziellen Rechtsakts für Unternehmen von öffentlichem Interesse sollte darüber hinaus eine Harmonisierung und einheitliche Anwendung dieser Vorschriften gewährleisten. Gleichzeitig wird die Rolle des Prüfungsausschusses bei der Auswahl und der Überwachung des Abschlussprüfers wesentlich gestärkt und die Kommunikation zwischen Abschlussprüfer und Prüfungsausschuss durch zusätzliche Berichtspflichten gefördert.
Im Rahmen der vielzitierten Reform des Abschlussprüfungsmarktes oder auch „EU-Audit-Reform“ wurde daher einerseits die EU-Richtlinie (2014/56/EU) zur Änderung der Richtlinie 2006/43/EG über Abschlussprüfungen von Jahresabschlüs...