Wertmaßstäbe
1. Aufl. 2019
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1. S. 52 Einleitung
Das UGB wie auch das österreichische Ertragsteuerrecht (EStG/KStG) enthalten, teilweise gesetzlich normiert, teilweise durch Judikatur, Wissenschaft, Verwaltungspraxis und Handelsbrauch entwickelt, grundlegende Bewertungsprinzipien und Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung. Diese traditionellen Bewertungsgrundsätze der beiden Rechtskreise sind weitgehend deckungsgleich und umfassen bspw die Bilanzwahrheit und Bilanzklarheit, die Ansatz- und Bewertungsstetigkeit, die Prämisse der Unternehmensfortführung, den Einzelbewertungsgrundsatz, das Vollständigkeitsprinzip. Unterschiede zwischen den unternehmensrechtlichen und den steuerrechtlichen („allgemeinen“) Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung ergeben sich dabei vor allem durch die stärkere Betonung des Vorsichtsprinzips im UGB und die stärkere Bedeutung des Periodisierungs- und Realisationsprinzips im Steuerrecht. Diese Unterschiede werden aber im Anwendungsbereich des Maßgeblichkeitsprinzips (§ 5 EStG) durch eben jenes Prinzip weitgehend verdrängt.
Das Maßgeblichkeitsprinzip führt auch dazu, dass für die Bewertung des Vermögens aktivseitig in beiden Rechtskreisen zunächst die historischen (fortgeschriebenen) Anschaffungs- bzw Herstellungsk...