Verwaltungs- und Abgabenvollstreckung
1. Aufl. 2021
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S. 1101. Einleitung
Geldexekutionen sind allseits unangenehm: für den Verpflichteten, für die mittelbar Betroffenen und selbst für den Gläubiger, bedeutet doch ein gescheiterter Pfändungs- oder Verwertungsversuch nicht selten, dass in der Konsequenz auch Letzterem eine Zahlungsunfähigkeit droht. Vor dem Hintergrund dieser allseits negativen Konnotationen, die Geldexekutionen aufweisen, einerseits und der gesetzlich vorfixierten Vorrangstellung der ordentlichen Gerichtbarkeit für die Durchführung der Vollstreckungsverfahren andererseits, verwundert es daher kaum, dass sich die Wissenschaft vom öffentlichen Recht in Österreich bislang eher stiefmütterlich mit dem praktisch eher bedeutungslosen – dafür aber nicht weniger unangenehmen – Feld der Geldexekution im Wege der Verwaltungsvollstreckung befasst hat. Nun mag es zwar – wie prominenteste Vertreter der österreichischen Rechtslehre mehrfach betont haben – stimmen, dass (auch) mit Vollstreckungsverfahren zur Eintreibung von Geldforderungen die letzten Stufen des fortschreitenden Rechtskonkretisierungsprozesses erreicht sind, was für sich genommen ebenfalls eher mäßig dazu einlädt, sich auf das Thema der nachfolgenden Untersuchung einzulass...