Haftungsfalle Unterentlohnung
1. Aufl. 2021
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S. 1364. Die verfahrensrechtliche Verzahnung von Arbeits- und Verwaltungsrecht am Beispiel der Unterentlohnung
In Kapitel 3. wurde soeben dargestellt, wie sich unterschiedlichste zivilrechtliche Vereinbarungen und Qualifizierungen unmittelbar oder mittelbar auf den Tatbestand der Unterentlohnung auswirken können. Festgestellt wurde, dass die zivilrechtliche Vereinbarung – beziehungsweise die Qualifikation gewisser Rechtsverhältnisse aus zivil- beziehungsweise arbeitsrechtlicher Sicht – enorme Bedeutung für den Tatbestand der Unterentlohnung sowie die Verwirklichung von potenziellen Unterentlohnungsrisiken hat.
Ziel dieses Kapitels ist es nunmehr, in einem ersten Schritt die beiden bestehenden Systeme der privatrechtlichen Geltendmachung von Entgeltansprüchen sowie das Verwaltungsstrafverfahren darzustellen und sodann etwaige verfahrensrechtliche Wechselwirkungen und die Verzahnung der dargestellten zwei Systeme zu untersuchen.
Bei § 29 LSD-BG handelt es sich um einen außergewöhnlichen Verwaltungsstraftatbestand, der so wohl kein zweites Mal in der österreichischen Rechtsordnung existiert. In der Regel werden im Verwaltungsstrafrecht Normen des Verwaltungsstrafrechts unter Strafe gestellt. Bei § 29 LSD-BG verhält e...