Haftungsfalle Unterentlohnung
1. Aufl. 2021
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S. 11. Einleitung
Im Arbeitsalltag kommt es vor, dass Arbeitnehmern das ihnen gebührende Entgelt vorenthalten wird. Durch ein solches Verhalten des Arbeitgebers entsteht den Arbeitnehmern ein Schaden und es wird der faire Wettbewerb zwischen den Unternehmen unterlaufen. Diese sozialpolitisch unerwünschte Problematik wird allgemein unter dem Begriff „Lohn- und Sozialdumping“ subsumiert. Rechtswidrig handelnde Arbeitgeber verschaffen sich einen unfairen Wettbewerbsvorteil. Um diesen Wettbewerbsvorteil auszugleichen, sehen sich mitunter auch tendenziell rechtskonform agierende Arbeitgeber veranlasst, ebenso Lohndumping zu betreiben. Verschärft wird diese Situation durch die Arbeitnehmerfreizügigkeit, ein Grundprinzip der Europäischen Union, bei bestehenden Lohndifferenzen im Europäischen Raum.
Insbesondere bei grenzüberschreitenden Arbeitseinsätzen bestand in der Vergangenheit die Befürchtung, dass sich Wettbewerbsvorteile durch Lohn- und Sozialdumping für ausländische Unternehmen ergeben könnten, wenn diese in Österreich Arbeitsleistungen zu günstigeren Konditionen anbieten. Im Rahmen der europäischen Dienstleistungsfreiheit haben ausländische Unternehmer das Recht, grenzüberschreitende Ar...