Bilanzierung von versicherungstechnischen Rückstellungen nach VAG 2016
1. Aufl. 2023
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S. 11. Einleitung
Bereits vor mehr als zwanzig Jahren, damals vor dem Hintergrund der so genannten IAS-Verordnung (Verordnung [EG] Nr. 1606/2002), mit der die verpflichtende Anwendung von IFRS für den Konzernabschluss börsenotierter Unternehmen auf europäischer Ebene normiert und in weiterer Folge im § 245a UGB näher konkretisiert wurde, wurde bereits in der Literatur angemerkt, dass langfristig die IFRS in die Bilanzierung des Einzelabschlusses eindringen und sogar vermutlich ein „materielles Aneinanderwachsen“ von UGB und IFRS nach sich ziehen. Aus damaliger Sicht wurde dies sogar als „die entscheidende und wichtigste Frage der nächsten Zeit“ auf dem Gebiet des Bilanzrechts angesehen. Es wurde vermutet, der Einzelabschluss werde der Internationalisierung der Rechnungslegung nicht ausweichen können, da dies das „Ergebnis faktischer Zwänge“ sein werde, wobei eine Abstrahlung der IFRS auch für die Unternehmen zum Tragen komme, die nicht kapitalmarktorientiert sind; dies sei letztendlich nur eine Frage der Zeit. Ebenso wurde etwa zeitgleich der These, es werde bald keine Abschlüsse nach nationaler Rechnungslegung mehr geben, entschieden entgegengetreten: Zu groß war die Befürchtung, die IFRS entwickel...