Besitzen Sie diesen Inhalt bereits,
melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.
Ableitung von Liegenschaftszinssätzen aus dem Immobilienmarkt
“The Most Supportable Over-All Capitalization Rate Is One Derived from Comparable Sales.”
Die Wahl eines zutreffenden Liegenschaftszinssatzes im Rahmen der Ertragswertermittlung zählt zu den weniger trivialen Aufgaben der Grundstückssachverständigen. Entsprechend vielfältig sind die Angebote möglicher Lösungswege in der Literatur: direkte oder indirekte Ermittlung aus Kaufpreisen, mittels kapitalmarkttheoretischer Modelle, die Ermittlung über Risikozuschläge, aus Liegenschaftszinssatzspannen und die Ableitung aus anerkannten Fachveröffentlichungen, um nur einige zu nennen. Dabei könnte alles so einfach sein. Schon Ellwood schreibt 1977 zutreffend, dass der am meisten tragbare Kapitalisierungszinssatz derjenige sei, der aus Vergleichskaufpreisen abgeleitet wurde.
1. Ausgangslage
Ein Blick in die ÖNORM B 1802-1 zeigt deutlich die Präferenz der österreichischen Normgeber auf: „Der Zinssatz zur Ermittlung des Ertragswertes richtet sich nach der bei Investitionen in vergleichbare Liegenschaften üblicherweise erzielten Verzinsung. Die Ermittlung des Zinssatzes ist zu begründen. Zur Ermittlung des Verkehrswertes/Marktwertes ist der Liegenschaftszinssatz heranzuziehen. Dieser ist aus der regionalen Immobilienmarktentwicklung zum Bewertungsstichtag abzuleiten.“ Offenbar wird hier ...