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immo aktuell 5, Oktober 2021, Seite 171

Steuerliche Würdigung eines Vergleichs betreffend strittige Erbrechte

Alexandra Patloch-Kofler, Anna-Theresa Petrikovics und Florian Petrikovics

Vereinbarungen in Verlassenschaftsverfahren mit Immobilienvermögen führen regelmäßig zu steuerlichen Auswirkungen, die von den Parteien, deren Vertretern und dem Gerichtskommissär zu berücksichtigen sind. Komplex kann die steuerliche Würdigung werden, wenn es im Verlassenschaftsverfahren zu widerstreitenden Erbantrittserklärungen gekommen ist, die im Wege eines Vergleichs bereinigt werden sollen.

1. Sachverhalt

Der Verstorbene V wurde im Jahr 2009 Vater einer Tochter T. Im Jahr 2010 errichtete V ein Testament, in dem er seine Nichte N als Erbin einsetzte. Das Testament wurde im zentralen Testamentsregister registriert. Im Jahr 2015 wollte V das Testament widerrufen und holte das Original des Testaments von jenem Anwalt ab, bei dem das Testament hinterlegt war. Dabei wurde jedoch die Löschung des Testaments aus dem Testamentsregister unterlassen.

Im Jahr 2018 verstarb V bei einem Unfall und hinterließ nur seine minderjährige Tochter T. Mit der Kindsmutter war V nicht verheiratet, sodass T die einzige gesetzliche Erbin war.

Im Rahmen des Verlassenschaftsverfahrens fiel die noch bestehende Registrierung im Testamentsregister auf. Das Originaltestament war nicht mehr auffindbar, da dieses ...

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