Editorial

Liebe Aufsichtsartistinnen und -artisten,

mehr Frauen in die Aufsichtsräte – wie schafft man das Kunststück, darüber zu schreiben, ohne zu langweilen? Antwort: Gar nicht. Wir dürfen ruhig zugeben: Ein relevantes Thema, das unsere Gesellschaft in Rosa und Blau spaltet, hat dank medialer Dauerschleife einen Bart (pardon, einen Damenbart). Manch Unternehmer (w/m/d) kann die gestrige Klage über die Thomasse und Michaels nicht mehr hören, die heute Christian heißen, ohne Schlips auskommen und als Start-up-Helden in Turnschuhen und Jeans den Boardroom entern.

Während wie Klischees wirken, was keine sind, haben wir mit der Finance-Expertin und Aufsichtsrätin Bettina von Oesterreich ein experimentelles Gespräch geführt. „Experimentell?“ – fragen Sie sich, ist doch ein ganz normales Tête-à-Tête. – Wie würde ein Interview für ein Diversity-Themenheft denn in einer Zukunft aussehen, in der einseitige Gender-Diskurse kein Thema mehr sind? Das haben wir uns im Vorfeld gefragt. Dabei herausgekommen ist ein mäandernder Austausch über Netzwerke und Kreativität, über die Chancen der digitalen Transformation und den inneren Kompass, den wir (nicht nur im Aufsichtsrat) brauchen, um erfolgreich Zukunft ...