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Barth/Ganner

Handbuch des Erwachsenenschutzrechts

3. Aufl. 2019

ISBN: 978-3-7073-3759-4

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Dokumentvorschau
Handbuch des Erwachsenenschutzrechts (3. Auflage)

S. 1Einleitung

A. Grundanliegen des Gesetzes

1. Förderung der Autonomie

Das 2. Erwachsenenschutz-Gesetz (ErwSchG) stellt den vorläufigen Schlusspunkt einer stets vom Spannungsverhältnis zwischen Schutz der Menschen mit psychischer Krankheit oder vergleichbarer Beeinträchtigung ihrer Entscheidungsfähigkeit und deren Selbstbestimmung geprägten Entwicklung dar.

Mit dem 2. ErwSchG soll nunmehr der Selbstbestimmung der betroffenen Menschen eindeutig der größere Stellenwert vor deren Schutz zukommen. Das Grundanliegen des Gesetzes, deren Autonomie zu fördern, kommt sehr deutlich in § 239 Abs 1 ABGB zum Ausdruck:

§ 239. (1) Im rechtlichen Verkehr ist dafür Sorge zu tragen, dass volljährige Personen, die aufgrund einer psychischen Krankheit oder einer vergleichbaren Beeinträchtigung in ihrer Entscheidungsfähigkeit eingeschränkt sind, möglichst selbständig, erforderlichenfalls mit entsprechender Unterstützung, ihre Angelegenheiten selbst besorgen können.

Angesprochen ist die Autonomie des Menschen im Verständnis seiner Selbstbestimmung, Selbstverwaltung bzw Entscheidungsfreiheit. In Abs 1 des § 239 ABGB wird deren Erhaltung als vorrangiges Ziel der Regelungen über die Teilnahme am Rechtsverkehr festgelegt. Diesem Paradigma li...

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