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AR aktuell 5, Oktober 2017, Seite 32

Die neue Aktionärskultur (Teil I)

Josef Fritz

Der erste Teil der vorliegenden Reihe beleuchtet den wachsenden Einfluss von Aktionärsberatern in den USA, in Deutschland sowie in der Schweiz.

1. Persönlicher Rückblick

Meine Erfahrungen mit Hauptversammlungen umfassen mehr als drei Jahrzehnte. Ich erinnere mich noch an meinen ersten Arbeitstag in der Generaldirektion der zweitgrößten Bank Österreichs. Der Generaldirektor hieß mich willkommen und übertrug mir als Spezialaufgabe die Ausarbeitung von möglichen Journalistenfragen für die am nächsten Tag stattfindende Hauptversammlung. Diese wurde legendär: Erstmals in der Wirtschaftsgeschichte Österreichs wurde ein kompletter Bankvorstand in der Hauptversammlung überraschend abberufen. Mein zweiter Arbeitstag begann unter einem neuen Generaldirektor, der nicht nur diese Bank, sondern auch die Politik des Landes prägen sollte: Franz Vranitzky.

Hauptversammlungen waren in der damaligen Zeit, selbst bei Publikumsgesellschaften, nach einem festgelegten Ritual ablaufende Treffen zumeist honoriger Persönlichkeiten, Großanlegervertretern und interessierter Kleinaktionäre.

Im Zuge der Neuordnung der Bank wurde dieses über lange Zeit etablierte Ritual mit einem stärkeren Kundenbeziehungselement u...

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