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AR aktuell 4, August 2012, Seite 9

Zur Früherkennung der Unternehmenskrise

Philipp Rath

Durch die Wirtschaftsnachrichten in der Tagespresse kann oft der Eindruck gewonnen werden, dass Unternehmen von einem Tag auf den anderen in eine Krise schlittern und schlussendlich auch Insolvenz anmelden müssen (zuletzt z. B. die Drogeriemarktkette Schlecker), doch stimmt dieses Bild nicht mit dem Stand der Wissenschaft überein.

1. Überblick über die Phasen einer Unternehmenskrise

In der Forschung und Literatur wird die Unternehmenskrise in mehrere Phasen strukturiert, die sich in der Erkennbarkeit und im Handlungsspielraum voneinander deutlich unterscheiden (siehe Abbildung 1).

Abbildung 1: Ablauf der Krisenarten

2. Insolvenzphase

Das Endstadium der Unternehmenskrise ist die Insolvenz, da beim Konkursverfahren die Handlungsbefugnis der Geschäftsführung auf den Masseverwalter übergeht. Im Insolvenzverfahren mit Eigenverwaltung des Schuldners (früher: Ausgleich) hat die Geschäftsführung weiterhin die Kontrolle über die Geschäftsgebarung, muss aber bei grundlegenden Entscheidungen die Zustimmung des Gläubigerausschusses und des Gerichts einholen. Die Phase der Insolvenz ist daher von einer starken Fremdbestimmung der Geschäftsführung gekennzeichnet, während die Gesellschafter zumeist a...

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