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AR aktuell 1, Februar 2011, Seite 1

Editorial

Leo Chini

Die Beschäftigung mit Aufsichtsratssitzungen und Aufsichtsratsprotokollen zeigt, dass noch immer ein hohes Defizit an professioneller Aufsichtsratsarbeit besteht. Insbesondere die mangelnde Rechtskenntnis gefährdet die Ergebnisse von Aufsichtsratssitzungen und Hauptversammlungen. Die formalen Ansprüche an Sitzungsverläufe und deren Dokumentation steigen mit krisenhaften Erscheinungen in Unternehmungen und Konfliktpotenzialen zwischen den Organen von Gesellschaften. Insbesondere werden die Änderungen des AktG überhaupt nicht oder nur mangelhaft wahrgenommen. Im Vordergrund stehen bei den Aufsichtsratssitzungen die Intensivierung der Zusammenarbeit mit dem Abschlussprüfer sowie die Erhöhung der Kontrollverantwortung der Aufsichtsratsmitglieder. Bei der Hauptversammlung sind dies die ausgebauten Rechte der Minderheitsaktionäre, der geänderte Prozess bei der Wahl der Aufsichtsratsmitglieder sowie die erhöhten Anforderungen an deren Qualifikationen.

Die Protokollierung von Aufsichtsratssitzungen und Hauptversammlungen entspricht vielfach weder den gesetzlichen Erfordernissen und schon gar nicht den Anforderungen, die Entscheidungsvorbereitung und die Entscheidung so zu dokumentieren, dass si...

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