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AR aktuell 4, August 2005, Seite 15

Auf Augenhöhe mit dem Vorstand – Der Aufsichtsrat und der Jahresabschluss

Thomas Paul und Michael Paul

Vor knapp drei Jahren erschütterten Bilanzskandale in den Vereinigten Staaten Anleger und interessierte Öffentlichkeit: Namen wie Enron, Global Crossing oder WorldCom waren fortan nicht mehr nur Eingeweihten ein Begriff. Was war passiert? Die betreffenden Unternehmen hatten mit mehr oder minder geschickten Methoden versucht, ihre Ertrags-, Liquiditäts- und Vermögenslage besser darzustellen als die Tatsachen dies erlaubt hätten.

Bilanzskandale als Warnung und Erkenntnisquelle

Die vergleichende Analyse der angesprochenen Fälle zeigt, dass es eine Reihe von Gemeinsamkeiten gibt, die sich sozusagen wie ein roter Faden durch diese Vorgänge zieht: Bei allen Unternehmen spielten kriminelle Machenschaften, also der dezidierte Wille zur Manipulation eine Rolle. Keiner der in der Folge angeklagten oder gar verurteilten Manager war Opfer (ansonsten durchaus verständlicher) Fehleinschätzungen geworden.

Ein weiteres gemeinsames Phänomen war die Unterdrückung von Informationen wie z. B. die schon bekannte, aber nicht berücksichtigte Nichtzulassung eines Krebsmedikaments bei einem Pharmahersteller.

Existenzbedrohende Probleme oder zumindest ins Haus stehende Verluste wurden auch durch komplexe Gesell...

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