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iFamZ 5, September 2008, Seite 285

Der Kinderbeistand aus dem Blickwinkel eines Familienrichters

Vier Fallbeispiele aus der gerichtlichen Praxis

Peter Barth

Im folgenden Beitrag soll ein Einblick in die Tätigkeit eines Kinderbeistands aus der Sicht eines Familienrichters gegeben werden. Um möglichst „nah“ am Geschehen zu bleiben, werden überwiegend - anonymisierte und „verfremdete“ - Protokollabschriften herangezogen. Die Leserin bzw der Leser blickt dem Richter sozusagen über die Schulter und ist aufgerufen, sich ein eigenes Urteil über die Sinnhaftigkeit dieses Instituts zu bilden.

I. Florian oder: „Wie sag' ich's meinen Eltern?“

A. Ausgangslage

Die Eltern - nach der Scheidung beide obsorgeberechtigt - streiten seit Längerem vehement um den zwölfjährigen Florian. Die Mutter hat einen Antrag auf Übertragung der alleinigen Obsorge an sie gestellt. Sie wirft dem Vater vor, sich nicht an Besuchrechtsvereinbarungen zu halten, und ist - wenn Florian später als ausgemacht vom Vater nach Hause kommt - immer sehr in Sorge. Früher hat Florian an den Besuchswochenenden bei seinem Vater übernachtet. Da dies die Mutter jedoch nicht mehr wollte, kehrt er nun samstags abends zur Mutter zurück. Außerdem möchte sie nicht, dass Florians Halbschwester ...

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