Praxishandbuch Nachhaltige Finanzierung
1. Aufl. 2023
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1. Einleitung
Mit gutem Gewissen Geld verdienen? Impact- und andere „grüne“ Investments locken viele Anleger an. Sie erhoffen sich, eine gute Rendite zu erzielen und gleichzeitig einen Beitrag zum Beispiel zur Kreislaufwirtschaft zu leisten. Umweltbezogene Zusätze, wie „grüne“ Girokonten, „ESG“-Fonds, „nachhaltige“ Lebensversicherungen oder „ökologische“ Investments, sind daher besonders werbewirksam, bergen allerdings auch eine hohe Irreführungsgefahr in sich:
Das ist einerseits auf fehlende einheitliche Mindeststandards für nachhaltige Anlageprodukte zurückzuführen: Während nachhaltigkeitsorientierte Anleger S. 216bei Umweltbegriffen von einer Form des Impact Investment ausgehen, wollen Unternehmen meist bloß eine hohe Rendite erzielen. Hierfür begnügen sie sich oft mit unverbindlichen Umweltzielen. Die TaxonomieVO und die OffenlegungsVO legen zwar gewisse Mindestkriterien für einzelne ökonomische Aktivitäten fest, schließen aber noch nicht alle Lücken in der Praxis. So definiert die Taxonomie die Umweltaspekte (also das „E“ in ESG) für einzelne Tätigkeiten, lässt aber die Parameter für Soziales und Themen der guten Unternehmensführung (das „S“ und „G“) noch offen. Die Offenlegungs-VO de...