Die Ermittlung der Lagequalität nach RichtWG, MRG und Judikatur
1. Aufl. 2023
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S. VVorwort
Die Beurteilung der Zulässigkeit von Lagezuschlägen bei der Mietzinsbildung hat seit Inkrafttreten des Richtwertgesetzes regelmäßig bei Hausverwaltern, Sachverständigen, Juristen, Mietervertretern und Mietern zu Verunsicherungen geführt.
Insbesondere für das Wiener Stadtgebiet hat dies in einer erheblichen Zahl zu Schlichtungsstellen- und Gerichtsverfahren geführt, in denen die Meinungen betreffend die Zulässigkeit von Lagezuschlägen zwischen Vermietern und Mietern naturgemäß regelmäßig weit auseinanderlagen. Bis zu der bereits medial bekannten richtungsweisenden Entscheidung des OGH im Jahr 2017 war nach Ansicht der Autoren eine nachhaltige Interpretation des Richtwertgesetzes möglich. Es musste bis dahin lediglich nachgewiesen werden, dass sich die Liegenschaft außerhalb eines Gründerzeitviertels befindet, damit ein Lagezuschlag zur Anwendung gelangen konnte.
Mit der Entscheidung des OGH im Jahr 2017 wurde diese gängige Praxis der Lagezuschlagsentscheidung jedoch nachhaltig unterbrochen. Bis zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des in diesem Buch beschriebenen Bewertungsverfahrens gab es keinerlei klare Entscheidung oder Richtlinie, an der die Beurteilung der Zulässigkeit eines Lagezuschlages konkret entschied...