OGH vom 30.06.2014, 5Ob98/14v
Kopf
Der Oberste Gerichtshof hat durch den Senatspräsidenten Hon. Prof. Dr. Danzl als Vorsitzenden und die Hofrätin Dr. Lovrek, den Hofrat Dr. Höllwerth, die Hofrätin Dr. Grohmann und den Hofrat Mag. Wurzer als weitere Richter in der wohnrechtlichen Außerstreitsache des Antragstellers Ing. Josef R***** M*****, gegen die Antragsgegner 1. „S*****“ ***** Genossenschaft mit beschränkter Haftung, *****, vertreten durch Dr. Herbert Pflanzl, Rechtsanwalt in Salzburg, und 2. Dipl. Ing. W***** G*****, vertreten durch Dr. Alexandra Schwarzmaier Peterleitner, Rechtsanwältin in Mittersill, sowie der weiteren Parteien W***** R*****, H***** R*****, M***** E*****, A***** E*****, A***** F*****, E***** K*****, M***** H*****, B***** G*****, F***** K*****, L***** L*****, sämtliche wohnhaft in *****, sowie K***** M*****, wegen § 22 Abs 1 Z 6 WGG, über den Rekurs (richtig: Revisionsrekurs) des Antragstellers gegen den Beschluss des Landesgerichts Salzburg als Rekursgericht vom , GZ 22 R 70/14v 59, mit dem infolge Rekurses des Antragstellers der Beschluss des Bezirksgerichts Zell am See vom , GZ 28 Msch 1/10f 56, bestätigt wurde, den
Beschluss
gefasst:
Spruch
Die Akten werden dem Erstgericht zurückgestellt.
Text
Begründung:
Das Erstgericht hat einen Antrag des Antragstellers auf Fortsetzung des Verfahrens als unzulässig zurückgewiesen.
Das Rekursgericht gab dem dagegen erhobenen Rekurs des Antragstellers nicht Folge. Es sprach aus, dass der Wert des Entscheidungsgegenstands 10.000 EUR nicht übersteigt und der Revisionsrekurs gemäß § 62 Abs 1 AußStrG nicht zulässig sei.
Gegen die Entscheidung des Rekursgerichts erhob der Antragsteller ein selbst verfasstes und als Rekurs bezeichnetes Rechtsmittel.
Rechtliche Beurteilung
Hat das Rekursgericht wie hier ausgesprochen, dass der ordentliche Revisionsrekurs mangels Vorliegens einer erheblichen Rechtsfrage nicht zulässig sei, so kann gemäß § 62 Abs 5 AußStrG ein Revisionsrekurs nur erhoben werden, wenn der Entscheidungsgegenstand insgesamt (hier:) 10.000 EUR übersteigt oder soweit er nicht rein vermögensrechtlicher Natur ist (außerordentlicher Revisionsrekurs). Übersteigt der Entscheidungsgegenstand nicht insgesamt (hier:) 10.000 EUR und hat das Rekursgericht ausgesprochen, der ordentliche Revisionsrekurs sei mangels Vorliegens einer erheblichen Rechtsfrage nicht zulässig, so kann eine Partei gemäß § 63 Abs 1 AußStrG (nur) einen Antrag an das Rekursgericht stellen, seinen Ausspruch dahingehend abzuändern, dass der ordentliche Revisionsrekurs doch für zulässig erklärt werde (Zulassungsvorstellung).
Wird gegen eine Entscheidung, die nur mit Zulassungsvorstellung angefochten werden kann, ein ordentlicher oder ein außerordentlicher Revisionsrekurs erhoben, so hat das Erstgericht dieses Rechtsmittel dem Rekursgericht vorzulegen, weil derartige Rechtsmittel als Anträge iSd § 63 AußStrG zu werten sind (5 Ob 51/12d mwN). Ob der dem Rekursgericht vorzulegende Schriftsatz den Erfordernissen des § 63 Abs 1 AußStrG entspricht oder ob er einer Verbesserung bedarf, bleibt der Beurteilung der Vorinstanzen vorbehalten.
Die Akten sind demnach dem Erstgericht zurückzustellen, welches das Rechtsmittel dem Rekursgericht vorzulegen haben wird (§ 69 Abs 3 AußStrG;1 Ob 242/09h; 7 Ob 86/10p).
Da der Oberste Gerichtshof funktionell zur Behandlung der Eingabe jedenfalls derzeit nicht zuständig ist, kann er auch eine allfällige Verspätung nicht selbst wahrnehmen (7 Ob 86/10p).