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Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
der Herbst zieht ein und damit die Frage, die uns seit Februar beschäftigt: Kommen wir warm über den Winter? Die Gasspeicher wurden um gutes Geld gut gefüllt. Noch laufen die Maschinen und die Auswirkungen scheinen zwar schon spürbar, aber noch nicht zu schmerzhaft. Nach zweieinhalb Jahren Pandemie hat die Mehrheit der Bevölkerung den Sommer heuer in vollen Zügen genossen.
Doch das ifo-Institut der Universität München warnt: Die deutsche Konjunktur steht vor einem harten Winter und sie kühlt kräftig ab. Die hohen Inflationsraten lassen die realen Einkommen der privaten Haushalte sowie deren Ersparnisse dahinschmelzen und reduzieren ihre Kaufkraft. Das Bruttoinlandsprodukt wird in diesem Jahr noch um 1,6 % zulegen und dann im kommenden Jahr um 0,3 % schrumpfen. Die Inflationsrate wird in diesem Jahr bei durchschnittlich 8,1 % liegen und im kommenden Jahr auf 9,3 % steigen.
Ihren Höhepunkt wird sie voraussichtlich im ersten Quartal 2023 mit etwa 11 % erreichen. Im Jahr 2024 wird sich die Konjunktur allmählich wieder normalisieren. Die Wirtschaftsleistung dürfte mit 1,8 % zulegen und die Inflationsrate auf 2,4 % sinken. (Quelle: https://www.ifo.de/fakten/2022-...