SWK Spezial Einkommensteuer 2019
1. Aufl. 2019
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S. 21Einkünftezurechnung bei zwischengeschalteten Körperschaften
Andreas Kampitsch/Jürgen Reinold
Die Zurechnung von Einkünften bei zwischengeschalteten Körperschaften zählt seit ca zehn Jahren zu den Dauerbrennern des Ertragsteuerrechts. Handelte es sich zuerst „nur“ um eine umstrittene Rechtsansicht der Finanzverwaltung, hat der Gesetzgeber mit dem AbgÄG 2015 in § 2 Abs 4a EStG eine eigenständige Zurechnungsvorschrift geschaffen. Im folgenden Beitrag werden die Anwendungsvoraussetzungen erläutert und Sonderfragen der Zurechnungsbestimmung ergründet.
1. Einleitung
Die Zurechnung von Einkünften bei zwischengeschalteten Kapitalgesellschaften gehörte in der jüngeren Vergangenheit zu den am umfänglichsten diskutierten Fragestellungen im steuerlichen Fachschrifttum. Die Kontroverse nahm vor zehn Jahren mit einem Aufsatz des nunmehrigen Sektionschefs für Steuerpolitik und Steuerrecht im BMF, Univ.-Prof. DDr. Gunter Mayr, ihren Ausgang und führte in der Folge zu mehreren Anpassungen der EStR 2000 (Rz 104). Der VwGH teilte in einem Erkenntnis des Jahres 2014 die Auffassung der Finanzverwaltung nicht. Mit dem AbgÄG 2015 wurde daraufhin eine weitestgehend EStR 2000 Rz 104 entsprechende Zurechnungsvorschrift in § 2 Abs 4a EStG verankert. Dieser Beitrag e...