Steuern kompakt 2016
1. Aufl. 2016
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S. 844. Besteuerung und Rechnungswesen
Maßgeblichkeitsprinzip
Das Verhältnis von Unternehmens- und Steuerrecht ist durch das so genannte Maßgeblichkeitsprinzip des § 5 EStG geprägt. Das Maßgeblichkeitsprinzip besagt, dass der rechnungslegungs- und bilanzierungspflichtige Steuerpflichtige grundsätzlich für die Ansätze in der Steuerbilanz vom unternehmensrechtlichen Jahresabschluss (= Unternehmensbilanz auf Grundlage der Vorschriften des Unternehmensrechts) auszugehen hat (die Steuerbilanz stellt somit keine selbständige, sondern eine aus dem ordnungsmäßigen unternehmensrechtlichen Jahresabschluss abgeleitete, den Vorschriften des Einkommensteuerrechts entsprechende Bilanz dar).
Wirkung der Steuerbilanz auf die Unternehmensbilanz
Das Maßgeblichkeitsprinzip hat für die Praxis der Bilanzierung den Effekt, dass die Unternehmensbilanz oftmals nach steuerpolitischen Überlegungen erstellt wird. Durch den Umstand, dass bei der Bestimmung der Wertansätze in der Unternehmensbilanz auf die Wirkungen Rücksicht genommen werden muss, die sich durch die Übernahme von Bilanzansätzen in die Steuerbilanz ergeben, kommt eine Abhängigkeit der Unternehmensbilanz von der Steuerbilanz zustande. Dementsprechend wird durch ...