Praxishandbuch Immobilienrecht
2. Aufl. 2017
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S. 51
2.1. Kaufvertrag
2.1.1. Vorüberlegungen zur Vertragsgestaltung
Kauf und Verkauf einer Liegenschaft hängen wesentlich davon ab, welche Art von Liegenschaft verkauft wird und welche Besonderheiten die konkrete Liegenschaft aufweist. Zum Beispiel ist zu berücksichtigen, ob die Liegenschaft bebaut, grundbücherlich belastet oder bereits vermietet ist. Auch die Eignung einer Liegenschaft als Baugrund oder potenzielle Kontaminationen sind ein wichtiges Thema.
Letztlich muss der Vertragserrichter auch berücksichtigen, ob sich die Vertragsparteien als Unternehmer (zB ein Bauträger) und Verbraucher (zB ein Privater, der die Liegenschaft zum privaten Gebrauch erwirbt) gegenüberstehen. In diesem Fall unterliegt der Kaufvertrag dem KSchG, das zum Schutz des Käufers bestimmte Vereinbarungen wie bspw die Beschränkung von Gewährleistungsansprüchen untersagt.
2.1.2. Mindestinhalt und Form
Ein Kaufvertrag kommt durch Einigung über die Hauptpunkte Ware und Preis zustande; Ware und Preis müssen entweder bestimmt oder zumindest bestimmbar sein (siehe dazu sogleich unten). Im Fall eines Liegenschaftskaufs sind daher die inhaltlichen Mindestanforderungen, die die Vertragsparteien jedenfalls festlegen müssen, die L...