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CFO aktuell 2, März 2020, Seite 67

Goodhart’s Law

Christian Kreuzer

Stellen Sie sich vor, Sie wollen Ihr Management-System umbauen und klarere und genauere Ziele für Ihre Mitarbeiter festlegen. Am besten wäre es, wenn die Zielgrößen und Werte eindeutig und einfach sind, zugleich aber eine gute Verbindung zum übergeordneten Unternehmensergebnis haben. Damit auch alle motiviert sind, soll an die Zielerreichung ein kleiner Bonus geknüpft werden. Viel Erfolg bei Ihrem Projekt! Nach der Meinung von Goodhart ist Ihr Vorhaben von vornherein zum Scheitern verurteilt.

Goodhart‘s Law (1975) behauptet, dass jede Messgröße, die als Ziel verwendet wird, ihre Bedeutung als Messgröße verliert. Dies deshalb, weil Menschen dann das Ziel anstreben und nicht die erwünschte Wirkung des Ziels. Dieser Effekt wird durch Belohnungen noch verstärkt.

Das älteste Beispiel geht auf die Planwirtschaft der Sowjetunion zurück, als das Ziel, möglichst viele Nägel zu produzieren, dazu führte, dass sehr viele unbrauchbar kleine Nägel produziert wurden. Das Ziel wurde daraufhin in ein Gewichtsziel umformuliert, was dazu führte, dass sehr wenige, unbrauchbar große Nägel produziert wurden. Heute kann man die Wirkung des Gesetzes zB bei Social-Media-Bewertungen erkennen, wo User motivier...

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