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Bescheidbeschwerde – Einzel – Erkenntnis, BFG vom 03.10.2019, RV/7105311/2015

Lieferungen von Düngemitteln an österreichische Landwirte durch eine (österreichische) G.m.b.H. oder eine (polnische) sp. z o.o.?

Rechtssätze


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Stammrechtssätze
RV/7105311/2015-RS1
Weisen sämtliche Urkunden (wie Bestellscheine, Auftragsbestätigungen, Rechnungen) als liefernden Unternehmer eine - im Wirtschaftsleben real existierende - sp. z o.o. mit polnischer Anschrift aus und wird das Entgelt für diese Lieferungen von Düngemitteln über ein Bankkonto der sp. z o.o. durch Einziehung oder Zahlung von Bankkonten von erwerbenden (österreichischen) Landwirten geleistet, sind die Lieferungen der sp. z o.o. und nicht einer österreichischen Ges.m.b.H., deren Infrastruktur (wie Mitarbeiter, Büroräume, Lagerplätze) teilweise zur Abwicklung der Düngemittellieferungen verwendet wurde, zuzurechnen.
RV/7105311/2015-RS2
Werden zwei Personen, etwa weil sie gemeinsam einen Betrieb führen, gleichzeitig als Zeugen vernommen, sollte die hierüber aufgenommene Niederschrift erkennen lassen, was wer gesagt hat. Ist dies nicht der Fall, ist davon auszugehen, dass beide einvernommenen Personen den gesamten Inhalt der protokollierten Aussage für sich beide gelten lassen wollen. Es liegt jedenfalls ein im Sinne von § 166 BAO taugliches Beweismittel vor
RV/7105311/2015-RS3
Eine ursprünglich mängelfreie Beschwerde kann i. S. d. § 85 Abs. 2 BAO mangelhaft werden, wenn ein Bescheid an die Stelle eines mit Beschwerde angefochtenen Bescheides tritt und die gemäß § 253 BAO auch als gegen den späteren Bescheid gerichtete Beschwerde in Bezug auf den späteren Bescheid nicht mehr alle Beschwerdemerkmale nach § 250 BAO aufweist.

Entscheidungstext

IM NAMEN DER REPUBLIK

Das Bundesfinanzgericht hat durch den Richter Dr. Rudolf Wanke über die Beschwerden der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H., ***[2]*** ***[3]***, ***[4]***, vertreten durch BMA Brandstätter Rechtsanwälte GmbH, 1010 Wien, Wallnerstraße 3, vom  und vom gegen die Bescheide des Finanzamtes Waldviertel, 3910 Zwettl, Hamerlingstraße 2a, vom und vom betreffend Umsatzsteuer für das Jahr 2013 sowie Umsatzsteuerfestsetzung für die Monate Juli und August 2013 (letztere weiterwirkend in Bezug auf den Umsatzsteuerbescheid 2014), alle zur Steuernummer ***[5]***, nach der am am Bundesfinanzgericht in Wien über Antrag der Partei (§ 78 BAO i. V. m. § 274 Abs. 1 Z 1 BAO) in Anwesenheit von ***[10]*** ***[11]*** und Dr. ***[114]*** ***[184]*** für die Beschwerdeführerin, von Dr. Jürgen Brandstätter, Mag. Herbert Hildenbrandt B.A. (Strasbourg) und Gregor Kaltenbrunner für die rechtsfreundliche Vertretung und von Fachvorstand Hofrat Dr. Gottfried Pitnik, Amtsdirektor Alfred Maurer und Kommissär David Karner BA für das Finanzamt abgehaltenen mündlichen Verhandlung zu Recht erkannt:

I. Den Beschwerden wird gemäß § 279 BAO Folge gegeben.

A. Der Bescheid vom betreffend Umsatzsteuer für das Jahr 2013 wird abgeändert.

B. Der Bescheid vom betreffend Umsatzsteuer für das Jahr 2014 wird abgeändert.

Die Bemessungsgrundlagen und die festgesetzten Abgabe sind dem Ende der Entscheidungsgründe zu entnehmen und bilden einen Bestandteil des Spruches dieses Erkenntnisses.

II. Gegen dieses Erkenntnis ist gemäß Art. 133 Abs. 4 B-VG eine (ordentliche) Revision nicht zulässig.

Entscheidungsgründe

Inhaltsübersicht


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OZ
PDF
Vorlage
26
9
Umsatzsteuerbescheid 2013
4
15
Umsatzsteuerfestsetzungsbescheid 7/2013
5
16
Umsatzsteuerfestsetzungsbescheid 8/2013
6
18
Außenprüfungsbericht
19
20
Beilage 1 zum Bericht über die Außenprüfung
19
20
Schlussbesprechung
17
25
Beilage 2 zum Bericht über die Außenprüfung
19
26
Beilage 3 zum Bericht über die Außenprüfung
19
26
Beispielhafte Unterlagen
10
26
Rechnung vom
10
26
Überweisung vom
10
27
Auftragsbestätigung vom
10
28
CMR vom
10
29
Rechnung vom
10
30
Überweisung vom
10
32
Auftragsbestätigung vom
10
32
CMR vom
10
33
CMR vom
10
33
Fotos Kuverts, Ordner
11
35
Niederschrift ***[10]*** ***[11]***
12
37
Niederschrift Hermann ***[12]***
12
44
Muster Bestellschein
12
45
Muster Auftragsbestätigung
12
46
Muster Transportauftrag
12
47
Muster Rechnung
12
48
Muster CMR
12
49
Muster Frachtkostenvorschreibung Einkaufsgemeinschaft ***[117]*** / ***[118]***
12
50
Muster Kontoauszug Einkaufsgemeinschaft ***[117]*** / ***[118]***
12
51
Niederschrift Rudolf ***[13]***
14
52
Muster Bestellschein
14
53
Muster Auftragsbestätigung
14
54
Muster Transportauftrag
14
55
Muster Rechnung
14
56
Muster CMR
14
57
Muster Kontoauszug Einkaufsgemeinschaft ***[117]*** / ***[118]***
14
58
Niederschrift Sonja ***[15]*** vom
15
59
Niederschrift Monika ***[14]*** vom
16
65
Niederschrift Otmar ***[16]*** vom
18
68
Fristverlängerungen
20 ff
69
Beschwerde gegen den Umsatzsteuerbescheid 2013
1
70
Beschwerde gegen den Umsatzsteuerfestsetzungsbescheid 7/2013
3
84
Beschwerde gegen den Umsatzsteuerfestsetzungsbescheid 8/2013
2
98
Beilagen zu den Beschwerden
25
100
./1 Fotodokumentation Betriebsräumlichkeiten
25
100
./2 Konvolut Mietrechnungen
25
100
./3 Konvolut Zahlungsbelege Sozialversicherung
25
101
./4 Konvolut Telekomrechnungen
25
101
./5 Erweiterte Kundenliste
25
101
./6 Flugblatt August 2013
25
101
./7 Ausdruck Website ***[48]******[8]***
25
103
./8 Firmenbuchauszug der ***[48]******[8]***
25
104
./9 Anmeldungen, Gehälter, Sozialversicherungsbeiträge ***[109]******[17]***
25
104
./10 Bankbestätigung vom
25
105
Arbeitsbogen Außenprüfung
 
106
Firmenbuch
 
106
Grundbuch
 
106
Geschäfte der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H.
 
106
***[8]******[9]*** Spzoo
 
106
Firmendaten Polen
 
107
Einkaufsgemeinschaft ***[64]***
 
107
Stellungnahme ***[10]*** ***[11]*** vom
 
108
Akteneinsicht vom und vom
 
116
Niederschrift ***[110]*** ***[39]*** vom
 
116
Dienstnehmerauskunft
 
119
Niederschrift Dietmar ***[46]*** vom
 
120
Erhebungen ***[109]*** ***[17]***
 
122
Niederschrift Sonja ***[15]*** vom siehe
 
59
Niederschrift Monika ***[14]*** vom siehe
 
65
Niederschrift Helmut ***[125]*** vom
 
123
Niederschrift Berta ***[46]*** vom
 
124
Niederschrift Franz ***[88]*** vom
 
127
Niederschrift Franz ***[66]*** vom
 
128
Niederschrift Othmar ***[65]*** vom
 
129
Niederschrift Rudolf ***[13]*** vom siehe
 
52
Niederschrift Hermann ***[12]*** vom siehe
 
44
Niederschrift Otmar ***[16]*** vom siehe
 
68
Niederschrift Franz ***[89]*** vom
 
130
Auskunft Gastwirt in ***[3]*** vom
 
131
Transportaufträge LKW ***[34]***
 
131
Zahlungen
 
133
Ordner
 
133
Verkauf vom
 
133
Auskunftsersuchen gemäß Art. 7 VO 904/2010/EU betreffend ***[8]******[9]*** Sp. z o.o.
 
135
Auskunftsersuchen gemäß Art. 7 VO 904/2010/EU betreffend ***[104]*** Transport … Sp. z o.o.
 
135
Auskunftsersuchen gemäß Art. 7 VO 904/2010/EU betreffend ***[105]***-***[106]*** u. a. Spolka Cywilna
 
135
Weitere Transportaufträge
 
138
Beschluss vom (Ermittlungen u.a.)
28
140
Standpunkte der Parteien im verwaltungsgerichtlichen Verfahren
 
141
Information der Parteien
 
144
Fehlende Stellungnahme der Außenprüferin
 
144
Weitere Einvernahmen
 
144
Entsprechung der Beweisanträge der Bf
 
145
Zu den Einvernahmen
 
146
Differenzierte Zurechnung
 
147
Eigenverbrauch
 
148
Äußerung der Parteien
 
148
Ergänzende Vorlage vom
29-37
149
Äußerung (Bf) vom
38
151
Fristerstreckungsantrag (Bf) vom
39 ff
151
Antrag auf Akteneinsicht (Bf) vom
47
151
Elektronische Aktenübermittlung vom
45
152
Äußerung (Bf) vom
48
153
Mitteilung an Behörde vom
49
155
Antrag auf Akteneinsicht vom
45, 47
156
Äußerung (FA) vom
51
156
Beschluss vom (Akteneinsicht)
56
158
Zum ersten Antrag vom
 
159
Zum zweiten Antrag vom
 
160
Gegenäußerung (FA) vom
58
162
Fristerstreckungsantrag (FA) vom
62
162
Bericht (FA) vom
64
163
Äußerung (Bf) vom
66
164
Bericht (FA) vom
111
166
Niederschrift Norbert ***[138]*** vom
67
169
Niederschrift Reinhard ***[137]*** vom
68
171
Niederschrift Georg ***[140]*** vom
69
171
Aktenvermerk betreffend Anton ***[161]*** vom
71
173
Niederschrift Gerhard ***[136]*** vom
73
174
Niederschrift ***[120]*** ***[79]*** vom
74
179
Niederschrift Josef ***[139]*** vom
76
181
Niederschrift Franz ***[141]*** vom
77
182
Niederschrift Franz ***[144]*** vom
78
183
Niederschrift Reinhard ***[147]*** vom
79
186
Niederschrift Susanne und Jürgen ***[91]*** vom
80
186
Niederschrift Manfred ***[163]*** vom
81
187
Niederschrift Karl ***[92]*** vom
82
188
Niederschrift Ferdinand ***[149]*** vom
83
189
Niederschrift Josef ***[164]*** vom
84
190
Niederschrift Rupert ***[164]*** vom
85
191
Niederschrift Johannes ***[165]*** vom
86
191
Niederschrift Ernst ***[151]*** vom
87
192
Niederschrift Josef ***[145]*** vom
89
194
Niederschrift Christine ***[146]*** und Johann ***[46]*** vom
90
195
Niederschrift Josef und Annemarie ***[150]*** vom
92
196
Niederschrift Dipl.-Ing. ***[111]*** ***[47]*** vom
94
200
Niederschrift ***[110]*** ***[39]*** vom
96
204
Niederschrift ***[114]*** ***[60]*** vom
98
207
Niederschrift ***[120]*** ***[79]*** vom
100
209
Niederschrift ***[113]*** ***[51]*** vom
102
212
Schreiben von ***[113]******[51]*** vom
104
214
Niederschrift ***[10]*** ***[11]*** vom
105
214
Bekanntgabe der Ermittlungsergebnisse
106
216
Äußerung (Bf) vom siehe
107
164
Informationsschreiben siehe
106
157
E-Mail-Verkehr ***[1]*** - ***[8]******[9]***
108
218
Offene Posten-Abstimmung
109
221
Gegenäußerung (Bf) vom
119
222
Darlehensverträge
119
231
Umsatzsteuerbescheid 2014
123
232
Beschluss vom
124
234
Bekanntgabe vom
125 ff
235
Mündliche Verhandlung vom
 
238
Schriftliche Mängelbehebung vom
135
244
Erwägungen des Bundesfinanzgerichts
 
245
Sachverhalt
 
245
***[1]*** Vertriebsges.m.b.H., ***[8]******[9]*** sp. z o. o., ***[10]******[11]***
 
245
"Einkaufsgemeinschaften"
 
245
Werbung durch die ***[8]******[9]*** sp. z o. o.
 
246
Wirtschaftliche Tätigkeiten der ***[8]******[9]*** sp. z o. o. von Österreich aus
 
246
Bestellungen bei der ***[8]******[9]*** sp. z o. o.
 
246
Verkauf durch die ***[8]******[9]*** sp. z o. o.
 
246
Transport des Düngers
 
247
Kein Verkauf des Düngers durch die ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H.
 
248
Beweiswürdigung
 
249
Urkunden weisen ***[8]******[9]*** sp. z o. o. als Verkäuferin aus
 
249
Abwicklung der Düngemittelkäufe
 
250
Abwicklung der Düngemitteltransporte
 
250
Geschäftstätigkeit der ***[8]******[9]*** sp. z o. o. in Österreich
 
252
„Einkaufsgemeinschaften“
 
257
Einflussnahme auf die Landwirte
 
262
Kein Nachweis, dass die ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. die strittigen Düngerlieferungen erbracht hat
 
262
Rechtsgrundlagen
 
262
Rechtliche Würdigung
 
271
Zum Verfahren
 
271
In der Sache
 
272
Unternehmereigenschaft
 
272
Lieferer
 
272
CMR
 
272
Zurechnung der Düngemittellieferungen
 
272
"Einkaufsgemeinschaften"
 
275
Eigenverbrauch
 
276
Änderung der angefochtenen Bescheide
 
276
Revisionsnichtzulassung
 
280

Die Ordnungszahlen (OZ) beziehen sich auf den elektronischen Akt des BFG.

Die Seitenzahlen (PDF) beziehen sich auf die PFD-Ansicht bzw. den Ausdruck der Originalentscheidung.

Vorlage (OZ 26)

Mit Bericht vom legte das Finanzamt die Beschwerden dem Bundesfinanzgericht zur Entscheidung vor und führte unter anderem aus:

Inhaltsverzeichnis zu den vorgelegten Aktenteilen (Aktenverzeichnis)

Beschwerde

Titel Datum

Beschwerde USt 2013 v.

Beschwerde 8/2013

Beschwerde USt 7/2013

Bescheide:

Titel Datum

Umsatzsteuer (Jahr: 2013) (Jahr: 2013) (231437575)

Umsatzsteuer (Monat: 07.2013) (Monat: 07.2013) (231437575)

Umsatzsteuer (Monat: 08.2013) (Monat: 08.2013) (231437575)

Sonstiges:

Titel Datum

Beispielhafte Unterlagen für Düngemittelkauf

Fotos Beschlagnahme Unterlagen ***[8]*** ***[9]***

Niederschrift über die Vernehmung d.Beschuldigten ***[11]*** v.

Niederschrift ***[12]*** v.

Niederschrift ***[13]*** v.

Protokoll Zeugenvernehmung ***[14]*** v.

Protokoll Zeugenladung ***[15]*** v.

Niederschrift über Schlussbesprechung v.

Niederschrift ***[16]*** v.

Bp-Bericht vom

1. Fristverlängerungsansuchen USt 2013 v.

Fristverlängerungsansuchen USt 8/2013 u. Bewilligung Verf 72

Fristverlängerungsansuchen USt 7/2013 u. Bewilligung Verf 72

Bewilligung zu 1. Fristverlängerungsansuchen USt 2013 (Verf 72)

2. Fristverlängerungsansuchen USt 2013 u. Bewilligung Verf 72

Beschwerde USt 2013 u. Verzicht auf Erlassung BVE v.

Beilagen 1-10 zur Beschwerde

Beschwerde USt 8/2013 u. Verzicht auf Erlassung BVE v.

Beschwerde USt 7/2013 u. Verzicht auf Erlassung BVE v.

Händische Aktenteile (beschlagn.Ordner, Arb.Bg.)

Sachverhalt:

Auf Grund der am beschlagnahmten Buchhaltungsunterlagen für den Zeitraum 8/2012-8/2013 (13 Ordner) kommt das Finanzamt Waldviertel zu dem Ergebnis, dass die Beschwerdeführerin auch einen Handel mit Düngemitteln betrieb und für diese Handelstätigkeit im Wj. 2013 (abw. Wj. Beginn-Monat: 6/12) bzw. 7 u. 8/2013 keine Umsatzsteuer entrichtet hat (Ausführlicher Sachverhalt bzw. ust-rechtliche Würdigung seitens des FA Waldviertel siehe Bp.-Bericht vom ).

Seitens des Finanzamtes wurden folgende USt-Bescheide erlassen:

- Umsatzsteuerbescheid 2013 v.

- Bescheide über die Festsetzung von Umsatzsteuer für Juli u. August 2015 v.

Gegen den USt-Bescheid 2013 wurde nach Bewilligung von zwei Fristverlängerungen fristgerecht Beschwerde eingebracht. Gegen die Festsetzungs-Bescheide USt 7+8/2013 wurde nach Beantragung u. Bewilligung von je einer Fristverlängerung fristgerecht Beschwerde eingebracht.

Seitens des Finanzamtes Waldviertel wurden aufgrund der Anträge gem. § 262 Abs. 2 lit.a BAO (s. jeweilige Beschwerde) keine Beschwerdevorentscheidungen erlassen.

Ergänzend wird informativ mitgeteilt, dass auch Beschwerden gegen den Kapitalertragsteuerbescheid 2013 (zwischenzeitig Erledigung mittels BVE v. ) bzw. den Bescheid betreffend Sicherstellungsauftrag eingebracht wurden (BFG-Entscheidung unter GZ RV/7104543/2015 betreffend Sicherstellungsauftrag bereits ergangen).

Beweismittel:

Der gesamte Akteninhalt, beschlagnahmte Unterlagen, Zeugenaussagen, Aussagen v. Auskunftspersonen.

Händische Aktenteile (beschlagnahmte 13 Ordner, 3 Ordner Arbeitsbogen) werden aufgrund des doch größeren Umfanges allenfalls über Abruf vorgelegt werden.

Stellungnahme:

Es wird im Wesentlichen auf die Ausführungen im Bp.-Bericht und die ausführliche Stellungnahme der Prüferin v. zur Beschwerde verwiesen.

Div. Argumente/Indizien, die nach Ansicht des Finanzamtes Waldviertel für eine Unternehmereigenschaft der Beschwerdeführerin bezüglich des Handels mit Düngemitteln sprechen: (Zu einzelnen Punkten werden die wichtigsten Inhalte – nochmals - zusammenfassend festgehalten):

- Sämtliche Speditionsabrechnungen wurden in den Betriebsräumen der Fa. ***[1]*** vorgefunden. Es wurden im Zuge des gesamten Ermittlungsverfahrens und auch im Zuge des Beschwerdeverfahrens keine Beweise vorgelegt, wonach tatsächlich die einzelnen EKG die Bestellungen in Polen durchgeführt und auch die Lieferungen selbst organisiert hätten. Das wesentlichste Kriterium für die Belastung der Lieferungen mit polnischer USt wäre die Organisation des Transports durch den Landwirt selbst – s. Stellungnahme der Prüferin zu Pkt. 6,8, 9, 13 u. 17 bzw. Pkt. 11 der Beschwerde;

- Aussagen von Zeugen u. Auskunftspersonen zur EKG (Einkaufsgemeinschaft) ***[117]***-***[118]*** ergaben, dass sie diese EKG entweder nicht kennen oder nicht wissen wer sich dahinter verbirgt – s. ausführlich Stellungnahme der Prüferin zu Pkt 7 der Beschwerde.

- Die tatsächliche Handhabung des Bestell- u. Abholvorganges weicht von jenen in den Flugblättern beschriebenen ab. Zum Bestell-, Liefer- u. Zahlungsvorgang s. ausführlich im Bp.-Bericht bzw. Stellungnahme der Prüferin zu Pkt. 15 der Beschwerde mit Zusammenfassung der wesentlichen Aussagen der Zeugen/Auskunftspersonen. Vor allem hält die Prüferin in Ihrer Stellungnahme fest, dass aufgrund der vorgefundenen Unterlagen sich das schlüssige Bild ergibt, dass Frau ***[17]*** als Mitarbeiterin der Fa. ***[1]*** die Organisation der Zahlungsabwicklung der Transportkosten durchführte. Die Abholung der Dünger erfolgte in vielen Fällen vom Betriebsgelände der Fa. ***[1]*** unter Einbindung von Personal u. Betriebsmittel der Fa. ***[1]***.

- Transportbeauftragung u. –organisation – s. Stellungnahme der Prüferin zu Pkt 17-20 der Beschwerde mit Zusammenfassung der wesentlichen Aussagen der Zeugen/Auskunftspersonen. Das Ergebnis der Befragungen ergab im Wesentlichen, dass die Transporte nicht von den Letztabnehmern (EKG/Landwirten) organisiert od. beauftragt wurden sondern ein Großteil der Transportaufträge idR vorausgefüllt erst nach Ausfolgung der Ware von den Landwirten unterzeichnet wurden (s. z.B. Aussage ***[14]*** Monika – ehemalige Angestellte der Fa. ***[1]***)

Angesichts der vorliegenden Abläufe und Indizien, bestehen seitens des Finanzamtes Waldviertel keine Zweifel daran, dass die Beschwerdeführerin die Transporte initiiert bzw. organisiert hat, die Düngemittel im eigenen Namen u. auf eigene Rechnung eingekauft und in der Folge an die Landwirte verkauft hat.

Zu „Abholfall“:

Lt. USt-Kommentar „Mayr/Ungericht“ zu Art 3, Anm. 6 zu Abholfall. „Wenn sich jedoch die Tätigkeit des Abnehmers auf eine bloße formale Auftragserteilung zur Verschiebung des Ortes der Lieferung beschränkt, liegt kein Abholfall vor. Nach der Rspr. des VwGH (Anm. z.B. v. , Zl. 2003/15/0014) kommt dem Umstand Bedeutung zu, wer den  Transport organisiert u. auf wessen Initiative dies zurückzuführen ist……..Von einem Organisieren des Transports idS wird etwa auch dann auszugehen sein, wenn den Kunden beim Anbieten der Waren auch die Möglichkeit eines Vertragsabschlusses mit einem Transportunternehmen angeboten wird ……“

Zu „Versandhandel“:

Der Vollständigkeit halber wird ausgeführt, dass ein Versandhandel nur bei Zutreffen der auch in Rz 3720 USTRL festgehaltenen Voraussetzungen – welche auf gegenständl. Fall eben nicht zutreffen – vorliegen würde: „Die Versandhandelsregelung sieht eine besondere, von § 3 UStG 1994 abweichende Bestimmung des Ortes der Lieferung für die Fälle vor, in denen der Lieferer

• Gegenstände in einen anderen Mitgliedstaat befördert oder versendet und

• der Abnehmer einen innergemeinschaftlichen Erwerb nicht zu versteuern hat.

Die Lieferung gilt in den von Art. 3 Abs. 3 bis 7 UStG 1994 erfassten Fällen dann dort ausgeführt, wo die Beförderung oder Versendung endet.“

Die Versandhandelsregelung soll sicher stellen, dass bei der Versendung oder Beförderung der Ware durch den Lieferer an private Abnehmer/Schwellenerwerber in andere Mitgliedsstaaten die Besteuerung im Bestimmungsland erfolgt. Infolge der unterschiedlichen Steuersätze könnte es sonst zu Wettbewerbsverzerrungen kommen.

Ausländische Lieferer, die unter die Versandhandelsregelung fallen, müssten sich in Österreich steuerlich erfassen lassen.

Besonderheiten wären z.B.: Handelt es sich beim Lieferer um einen ausländischen Unternehmer im Sinne des § 27 Abs. 4 UStG 1994 und tätigt er Versandhandelsumsätze an Schwellenerwerber, die Unternehmer sind (Kleinunternehmer, pauschalierte Landwirte, Unternehmer mit unecht befreiten Umsätzen) oder an juristische Personen des öffentlichen Rechts, so haben diese Empfänger die auf die Lieferung entfallende Umsatzsteuer einzubehalten und an das für den Lieferer zuständige Finanzamt (Graz-Stadt) abzuführen.

USt-rechtliches Conclusio:

All diese Ausführungen (gestützt auf div. Rechtsprechungen des VwGH ) sprechen – neben den anderen bereits mehrmals ausführlich angeführten Indizien - dafür, dass im konkreten Beschwerdefall vor allem auch aufgrund des Organisierens, Veranlassen/Beauftragung der Transporte durch Angestellte der Beschwerdeführerin die einzelnen Lieferungen/Einkäufe  aus Polen nicht den einzelnen Landwirten/EKG sondern der Beschwerdeführerin zuzurechnen sind. Nachdem nach rechtlicher Würdigung seitens des Finanzamtes WV weder Abholfälle (allenfalls Versteuerung im ausländischer USt) noch Versandhandelsfälle (allenfalls USt-Abfuhr des Empfängers der Ware) vorliegen können (s. rechtl. Ausführungen oben), wird seitens der Beschwerdeführerin ein (steuerpflichtiger) innergemeinschaftlicher Erwerb (igE) mit gleichzeitigem Vorsteuerabzugsrecht bewirkt. Der igE wird in dem MS bewirkt, in dem sich der Gegenstand am Ende der Beförderung/Versendung befindet (Art. 3 Abs. 8 Satz 1). Die anschließenden Verkäufe durch die Beschwerdeführerin an die einzelnen Landwirte stellen steuerbare u. steuerpflichtige Umsätze im Inland dar (Normalsteuersatz). Zu den einzelnen USt-Tatbeständen siehe ausführlich auch Bp-Bericht v. .

Die Unternehmereigenschaft der Beschwerdeführerin iVm gegenständlichem Sachverhalt „Düngemittelhandel“ wird v.a. auch noch dadurch untermauert, dass die Abholung der Dünger von den Landwirten in vielen Fällen vom Betriebsgelände der Beschwerdeführerin unter Einbindung von Personal u. Betriebsmittel der Beschwerdeführerin erfolgte.

Allgemeine Ausführungen seitens des Finanzamtes zum „Ablauf des Verfahrens“:

Was die in der Beschwerde angeführten Beweise „Zeugen-Einvernahme“ betrifft, wird seitens des Finanzamtes ausgeführt, dass die angeführten Personen mit Ausnahme von ***[11]*** ***[10]*** und ***[39]*** ***[110]*** dem Finanzamt bis zum Prüfungsabschluss nicht bekannt waren. Es stellt sich die Frage warum die Personen erst zum jetzigen Zeitpunkt (= Zeitpunkt der Einbringung der Beschwerden) genannt werden. Seitens des FA wird bezugnehmend auch auf die ständige Rechtsprechung durch den VwGH und auch imauch im Hinblick auf die zum jetzigen Zeitpunkt zu erwartende relativ geringe Aussagekraft (Beweiskraft)– weil vorbereitet – von weiteren Einvernahmen Abstand genommen. Seitens des steuerlichen Vertreters wurden – außer der Namensbekanntgabe – diesbezüglich keine tatsächlichen weiteren Beweise vorgelegt (Sonstige vorgelegte Beweismittel s. PDF-Ablage „Anlage 1-10“)

Festgehalten wird nochmals, dass das Finanzamt die im Verlauf des Prüfungsverfahrens aus den vorliegenden Unterlagen eruierten Personen (Kunden) einvernommen hat u. die entsprechenden ust-rechtlichen Schlüsse gezogen hat – s. auch beil. Niederschriften (Beweismittel). Nach Auffassung des Finanzamtes Waldviertel ist die belangte Behörde nicht von Amts wegen verpflichtet, die bereits einvernommenen Beschuldigten bzw. Zeugen z.B. ***[11]***,…. ein weiteres Mal zum Sachverhalt einzuvernehmen.

Grundsätzlich gilt lt. ständiger Rspr. (z.B. lt UFS GZ RV/0297-W/02 vom ): „Was die Aussagen von Auskunftspersonen betrifft ist schon allein auf Grund der ständigen Judikatur des Verwaltungsgerichtshofes deren erster Aussage erhöhte Beweiskraft zuzuschreiben. Danach komm den Angaben bei der ersten Befragung (weil unvorbereitet) der Wahrheit in der Regel am nächsten (; , 95/13/0083)“ In einem weiteren Erkenntnis v. Zl. 91/13/0030, führt der VwGH u.a. aus: „Dabei entspricht die Auffassung der Behörde, dass Angaben bei der ersten Vernehmung der Wahrheit in aller Regel am nächsten kommen, der Lebenserfahrung (vgl. z.B. das Erkenntnis des Verwaltungsgerichtshofes vom , 90/16/0176)“

Auch aus der Dokumentation des Prüfungsablaufes der Prüferin (s. Arb.Bg. über Prüfung) geht hervor, dass das Finanzamt umfangreiche Ermittlungen angestellt hat um den gegenständlichen – strittigen – Sachverhalt festzustellen (Prüfungsanmeldung bis Schlussbesprechung , 3 Ordner ArbBogen).

Das Finanzamt hat gemäß § 167 Abs. 2 BAO unter sorgfältiger Berücksichtigung der Ergebnisse des Abgabenverfahrens nach freier Überzeugung zu beurteilen, ob eine Tatsache als erwiesen anzunehmen ist oder nicht. Nach ständiger Rechtsprechung des Verwaltungsgerichtshofes genügt es hierbei, von mehreren Möglichkeiten jene als erwiesen anzunehmen, die gegenüber allen anderen Möglichkeiten eine überragende Wahrscheinlichkeit oder gar die Gewissheit für sich hat und alle anderen Möglichkeiten absolut oder mit Wahrscheinlichkeit ausschließt oder zumindest weniger wahrscheinlich erscheinen lässt (siehe z.B. das Erkenntnis des Verwaltungsgerichtshofes vom , Zl. 87/14/0155).

Der steuerlichen Vertretung wurde zudem seitens des Finanzamtes ausreichend Parteiengehör gewährt (s. beil. beantragte Akteneinsichten seitens des Bf. v. , u. – tatsächlich zwei wahrgenommen). Folge dessen hatte die Bf ausreichend Zeit um bis zur Schlussbesprechung am zu den jeweiligen Sachverhaltsfragen Stellung zu nehmen – s. auch Stellungnahme der Prüferin zu Punkt 40-41 der Beschwerde.

Antrag:

Auf Basis der umfassenden Ausführungen und abschließenden ust-rechtlichen Würdigung des vorliegenden Sachverhaltes kommt das Finanzamt Waldviertel zu dem Ergebnis, dass die Beschwerdeführerin auch einen Handel mit Düngemitteln betrieb und die strittigen Geschäftsfälle - nach wirtschaftlicher Gesamtbetrachtung - der Beschwerdeführerin im  Rahmen ihrer Unternehmereigenschaft zuzurechnen sind. Seitens des Finanzamtes Waldviertel erfolgten deshalb Festsetzungen der Umsatzsteuern (Bescheide s. oben). Es wird beantragt über die Beschwerden im Sinne der Erstbescheide zu entscheiden.

Festzuhalten ist, dass die Schreibweise der ***[8]*** ***[9]*** Spółka z ograniczoną odpowiedzialnością bzw. abgekürzt ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. in den einzelnen Urkunden unterschiedlich ist.

Zur besseren Übersichtlichkeit werden auch die Ordnungszahlen (OZ) des Gerichtsakts zitiert, wobei Mehrfacherfassungen (etwa wenn ein Schriftsatz sowohl in Papierform als auch mit E-Mail übermittelt wurde) möglich sind; nicht zitierte OZ sind i. d. R. gerichtsinterne Protokollierungsweisungen (etwa hinsichtlich eingelangter E-Mails, die direkt an den Richter übermittelt wurden).

Aus den vorgelegten Finanzamtsakten lässt sich entnehmen:

Umsatzsteuerbescheid 2013 (OZ 4)

Mit Datum erließ das Finanzamt Waldviertel gegenüber der Bf folgenden Umsatzsteuerbescheid:

Umsatzsteuerbescheid 2013


Tabelle in neuem Fenster öffnen
Gesamtbetrag der Bemessungsgrundlagen für Lieferungen und sonstige Leistungen
 
8.724.242,94 €
Davon steuerfrei mit Vorsteuerabzug: Ausfuhrlieferungen
 
-1.515.055,45 €
Innergemeinschaftliche Lieferungen
 
-1.058.693,46 €
Gesamtbetrag der steuerpflichtigen Lieferungen, sonstigen Leistungen und Eigenverbrauch
 
6.150.494,03 €
Davon sind zu versteuern mit
Bemessungsgrundlage
Umsatzsteuer
20% Normalsteuersatz
935.362,48 €
187.072,50 €
10% ermäßigter Steuersatz
5.215.131,55 €
521.513,16 €
Steuerschuld gemäß § 19 Abs. 1 Satz 2 sowie gemäß Art. 19 Abs. 1 Z 3 und Art. 25 Abs. 5
 
6.550,12 €
Summe Umsatzsteuer
 
715.135,78 €
Innergemeinschaftliche Erwerbe
 
767.568,43 €
Davon sind zu versteuern mit
Bemessungsgrundlage
Umsatzsteuer
20% Normalsteuersatz
36.111,52 €
7.222,30 €
10% ermäßigter Steuersatz
731.456,91 €
73.145,69 €
Summe Erwerbsteuer
 
80.367,99 €
Summe Umsatzsteuer (wie oben)
 
715.135,78 €
Summe Erwerbsteuer (wie oben)
 
+80.367,99 €
Gesamtbetrag der Vorsteuern (ohne nachstehende Vorsteuern)
 
-841.058,20 €
Vorsteuern aus innergemeinschaftlichem Erwerb
 
-80.367,99 €
Vorsteuern betreffend die Steuerschuld gemäß § 19 Abs. 1 zweiter Satz sowie gemäß Art. 19 Abs. 1 Z 3 und Art. 25 Abs. 5
 
-6.550,12 €
Gutschrift
 
-132.472,54 €
Festgesetzte Umsatzsteuer
 
-132.472,54 €
Bisher vorgeschriebene Umsatzsteuer
 
280.374,95 €*)
Abgabennachforderung
 
147.902,41 €

*) Richtig: -280.374,95 €.

Begründend wurde ausgeführt:

Die Begründung für die Änderung der Bemessungsgrundlagen ist der Niederschrift über die Schlussbesprechung anläßlich der Außenprüfung vom sowie dem Bericht über das Ergebnis der Außenprüfung vom zu entnehmen.

Der Bescheid weicht von der Steuererklärung betreffend folgender Beträge ab:


Tabelle in neuem Fenster öffnen
 
KZ
erklärt BF
korrigiert FA
Umsatz
000
7.992.692,38
8.724.242,94
20% Normalsteuersatz
022
203.811,92
935.362,48

Umsatzsteuerfestsetzungsbescheid 7/2013 (OZ 5)

Mit Datum erließ das Finanzamt Waldviertel gegenüber der Bf folgenden Bescheid über die Festsetzung von Umsatzsteuer für 7/2013 gemäß § 21 Abs. 3 UStG 1994:

Umsatzsteuerfestsetzungsbescheid 7/2013


Tabelle in neuem Fenster öffnen
Gesamtbetrag der Bemessungsgrundlagen für Lieferungen und sonstige Leistungen
 
353.614, 56 €
Davon steuerfrei mit Vorsteuerabzug: Ausfuhrlieferungen
 
 
Innergemeinschaftliche Lieferungen
 
-225.692,42 €
Gesamtbetrag der steuerpflichtigen Lieferungen, sonstigen Leistungen und Eigenverbrauch
 
127.922,14 €
Davon sind zu versteuern mit
Bemessungsgrundlage
Umsatzsteuer
20% Normalsteuersatz
27.644,17 €
5.528,83 €
10% ermäßigter Steuersatz
100.277,97 €
10.027,80 €
Steuerschuld gemäß § 19 Abs. 1 Satz 2 sowie gemäß Art. 19 Abs. 1 Z 3 und Art. 25 Abs. 5
 
2.506,00 €
Summe Umsatzsteuer
 
18.062,63 €
Innergemeinschaftliche Erwerbe
 
67.899,13 €
Davon sind zu versteuern mit
Bemessungsgrundlage
Umsatzsteuer
20% Normalsteuersatz
63.550,00 €
12.710,00 €
10% ermäßigter Steuersatz
4.349,13 €
434,91 €
Summe Erwerbsteuer
 
13.144,91 €
Summe Umsatzsteuer (wie oben)
 
18.062,63 €
Summe Erwerbsteuer (wie oben)
 
+13.144,91 €
Gesamtbetrag der Vorsteuern (ohne nachstehende Vorsteuern)
 
-132.183,16 €
Vorsteuern aus innergemeinschaftlichem Erwerb
 
-13.144,91€
Vorsteuern betreffend die Steuerschuld gemäß § 19 Abs. 1 zweiter Satz sowie gemäß Art. 19 Abs. 1 Z 3 und Art. 25 Abs. 5
 
-2.506,00€
Gutschrift
 
-116.626,53€
Festgesetzte Umsatzsteuer
 
-116.626,53 €
Bisher vorgeschriebene Umsatzsteuer
 
116.911,46 €*)
Abgabennachforderung
 
284,93 €

*) Richtig: -116.911,46 €.

Begründend wurde ausgeführt:

Die Festsetzung erfolgte unter Zugrundelegung der Feststellungen der abgabenbehördlichen Prüfung, die der darüber aufgenommenen Niederschrift bzw. dem Prüfungsbericht zu entnehmen sind.

Umsatzsteuerfestsetzungsbescheid 8/2013 (OZ 6)

Mit Datum erließ das Finanzamt Waldviertel gegenüber der Bf folgenden Bescheid über die Festsetzung von Umsatzsteuer für 8/2013 gemäß § 21 Abs. 3 UStG 1994:

Umsatzsteuerfestsetzungsbescheid 8/2013


Tabelle in neuem Fenster öffnen
Gesamtbetrag der Bemessungsgrundlagen für Lieferungen und sonstige Leistungen
 
766.945,48 €
Umsätze gemäß § 19 Abs. 1a (Bauleistungen)
 
-168,60 €
Davon steuerfrei mit Vorsteuerabzug: Ausfuhrlieferungen
 
 
Innergemeinschaftliche Lieferungen
 
-412.669,16 €
Gesamtbetrag der steuerpflichtigen Lieferungen, sonstigen Leistungen und Eigenverbrauch
 
354.107,72 €
Davon sind zu versteuern mit
Bemessungsgrundlage
Umsatzsteuer
20% Normalsteuersatz
17.604, 03€
3.520,18 €
10% ermäßigter Steuersatz
336.503,69 €
33.650,37 €
Steuerschuld gemäß § 19 Abs. 1 Satz 2 sowie gemäß Art. 19 Abs. 1 Z 3 und Art. 25 Abs. 5
 
3.588,85 €
Summe Umsatzsteuer
 
40.759,83 €
Innergemeinschaftliche Erwerbe
 
30.732,00  €
Davon sind zu versteuern mit
Bemessungsgrundlage
Umsatzsteuer
20% Normalsteuersatz
15.700,00 €
3.140,00 €
10% ermäßigter Steuersatz
15.032,00 €
1.503,20 €
Summe Erwerbsteuer
 
4.643,20 €
Summe Umsatzsteuer (wie oben)
 
40.759,83 €
Summe Erwerbsteuer (wie oben)
 
+4.643,20 €
Gesamtbetrag der Vorsteuern (ohne nachstehende Vorsteuern)
 
-101.169,65 €
Vorsteuern aus innergemeinschaftlichem Erwerb
 
-4.643,20 €
Vorsteuern betreffend die Steuerschuld gemäß § 19 Abs. 1 zweiter Satz sowie gemäß Art. 19 Abs. 1 Z 3 und Art. 25 Abs. 5
 
-3.588,65 €
Gutschrift
 
-63.998,47 €
Festgesetzte Umsatzsteuer
 
-63.998,47 €
Bisher vorgeschriebene Umsatzsteuer
 
67.289,28 €*)
Abgabennachforderung
 
3.290,81 €

*) Richtig: -67.289,28 €.

Begründend wurde ausgeführt:

Die Festsetzung erfolgte unter Zugrundelegung der Feststellungen der abgabenbehördlichen Prüfung, die der darüber aufgenommenen Niederschrift bzw. dem Prüfungsbericht zu entnehmen sind.

Außenprüfungsbericht (OZ 19)

Dem am gemäß § 150 BAO erstattetem Bericht über das Ergebnis der Außenprüfung lässt sich unter anderem entnehmen:

Steuerliche Feststellungen

Tz. 1 Handel mit Düngemittel

Details siehe lt. Pkt. 1 a - d der Beilage 1, sowie den Beilagen 2 - 5 zum Bericht über die Außenprüfung.

Tz. 2 Verdeckte Ausschüttung

Details siehe lt. Pkt. 2 der Beilage 1 zum Bericht über die Außenprüfung.

Prüfungsabschluss

Schlussbesprechung

Die Schlussbesprechung hat am stattgefunden.

Beilage 1 zum Bericht über die Außenprüfung (OZ 19, 6 ff)

1. Handel mit Düngemittel

a) Vorgeschichte

Auf Grund von Erhebungen der Finanzpolizei wurde bekannt, daß auf dem Gelände der Fa. ***[1]*** VertriebsgmbH in ***[3]*** laufend Fahrzeuge mit polnischen Kennzeichen parkten. Im Zuge einer am durchgeführten Kontrollmaßnahme wurde daraufhin bekannt, daß bei der Fa. ***[1]*** VertriebsgmbH polnische Mitarbeiter beschäftigt sind, im Konkreten auch Fr. ***[109]*** ***[17]***, welche sich bei dieser Kontrollen fluchtartig entfernte. Weiters wurde festgestellt, daß aus Osteuropa stammende Düngemittel am Firmengelände der Fa. ***[1]*** VertriebsgmbH lagernd waren.

Durch weitere Erhebungen 2013 erlangte die Finanzpolizei abermals Kenntnis von laufend parkenden Fahrzeugen mit polnischen Kennzeichen auf dem Firmengelände. Im Zuge dieser Erhebungen wurde auch festgestellt, daß die polnische Angestellte ***[109]*** ***[17]*** nun ordnungsgemäß bei der Fa. ***[1]*** VertriebsgmbH angemeldet war. Diese finanzpolizeilichen Ermittlungen ergaben weiters, daß Hr. ***[10]*** ***[11]*** nicht nur Geschäftsführer der Fa. ***[1]*** VertriebsgmbH ist, sondern auch eine Firma in Polen besitzt (***[8]*** ***[9]*** sp.z.oo).

Am wurde eine neuerliche Beschäftigungskontrolle im Betrieb in ***[3]*** durchgeführt. Dabei wurde im Büro der Fa. ***[1]*** VertriebsgmbH festgestellt, daß Ausgangspost der Fa. ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.oo mit Österreichischen Briefmarken frankiert war. Im Büro der ***[109]*** ***[17]*** wurden in einem offen einsehbaren Aktenschrank Buchhaltungsordner lautend auf ***[8]*** ***[9]*** sowie auf Einkaufsgemeinschaft wahrgenommen.

Auf Grund von durchgeführten Datenbankabfragen wurde bekannt, daß weder eine Fa. ***[8]*** ***[9]*** noch eine Fa. Einkaufsgemeinschaft in Österreich steuerlich nicht erfaßt sind.

Da das FA zwischenzeitlich Kenntnis davon erlangt hat, daß große Mengen Düngemittel an Kunden der Fa. ***[1]*** VertriebsgmbH ausgeliefert wurden, in der Buchhaltung der Fa. ***[1]*** VertriebsgmbH jedoch kein entsprechender Düngemittelhandel ersichtlich war wurde der Anschein erweckt, daß diese Düngemittelverkäufe nicht in die offizielle Buchhaltung der Fa. ***[1]*** VertriebsgmbH geflossen sind.

Bei Durchsicht jener bei Fr. ***[109]*** ***[17]*** vorgefundenen Buchhaltungsunterlagen wurde festgestellt, daß sehr viele Dokumente auf Briefpapier der Fa. ***[1]*** VertriebsgmbH gedruckt waren bzw. von Mitarbeitern der Fa. ***[1]*** VertriebsgmbH erstellt wurden.

In Anbetracht dieser Umstände wurden die Buchhaltungsunterlagen beschlagnahmt.

b) Die Auswertung der beschlagnahmten Unterlagen ergab folgendes Bild:

Landwirte erhielten Düngemittel mit osteuropäischen Ursprung, wobei es sich bei einem Großteil dieser Landwirte um Geschäftspartner der Fa. ***[1]*** VertriebsgmbH handelt.

Die Landwirte wurden im Rahmen von Informationsveranstaltungen der Fa. ***[1]*** VertriebsgmbH auf die Möglichkeit des Einkaufes von günstigem Dünger aus Osteuropa aufmerksam gemacht. Andere Landwirte, deren Adresssätze offensichtlich der Fa. ***[1]*** VertriebsgmbH entstammen, wurden per Post über diese Möglichkeit informiert.

Zum Bestellvorgang:

Sehr viele Landwirte aus dem Waldviertel gaben die Bestellformulare im Büro der Fa. ***[1]*** VertriebsgmbH in ***[3]*** ab. Dort wurden diese Bestellungen gesammelt und von Mitarbeitern der Fa. ***[1]*** VertriebsgmbH (federführend dabei Fr. ***[109]*** ***[17]***) aufgearbeitet.

Fr. ***[109]*** ***[17]*** hat daraufhin den Dünger bei den osteuropäischen Produzenten geordert und den Dünger am Gelände der Fa. ***[8]*** ***[9]*** in Polen gesammelt.

Zur Transportabwicklung:

Die Transportabwicklung für die einzelnen Besteller wurde von Fr. ***[109]*** ***[17]*** durchgeführt, indem sie die Transportaufträge für die einzelnen Transporte an die Speditionen erteilte.

An Hand dieser Transportaufträge konnten die Speditionen die CMR-Papiere erstellen.

Auf den Transportaufträgen ist als Kontaktperson Fr. ***[109]*** ***[17]*** angeführt und als telefonische Kontaktadresse die Telefonnummer der Fa. ***[1]*** VertriebsgmbH in ***[3]*** angegeben.

Bei sehr vielen dieser erstellten Transportaufträge scheint die Fa. ***[1]*** VertriebsgmbH mit ihren Standorten in ***[3]*** und in ***[18]*** als Abladeort auf.

Auf Grund nachfolgender Erläuterungen ist es denkunmöglich, daß die Landwirte den Transport selbst in Auftrag gegeben haben.

Wie oben ausgeführt wurden sämtliche Transportauftrage durch Fr. ***[109]*** ***[17]*** als Mitarbeiterin der Fa. ***[1]*** VertriebsgmbH erstellt.

Es wurden in den beschlagnahmten Unterlagen Schriftstücke zur Frachtkostenabrechnung (nach Lieferung) vorgefunden in denen die Landwirte aufgefordert wurden den beiliegenden Transportauftrag richtig auszufüllen, zu unterschreiben und zurückzusenden oder persönlich abzugeben.

Erst nach erfolgter Lieferung wurden den Landwirten zum Schein Transportaufträge zur Unterfertigung vorgelegt.

Tatsächlich scheint auf keinem dieser Transportaufträge eine Spedition als Auftragnehmer auf.

Auch haben sehr viele Landwirte diese Blanko-Transportaufträge nach Warenerhalt nicht an die Fa. ***[1]*** VertriebsgmbH rückübermittelt

Die meisten der niederschriftlich einvernommenen Landwirte sagten aus, mit der Organisation des Transportes nicht befasst gewesen zu sein und auch niemals Transporteure beauftragt zu haben.

Es ist somit auszuschließen, daß die Landwirte selbst den Transport beauftragten.

Es kann auch ausgeschlossen werden, daß die Landwirte im Rahmen einer Einkaufsgemeinschaft selbst die Transporte organisiert haben, da ja ausschließlich Fr. ***[109]*** ***[17]*** als Mitarbeiterin der Fa. ***[1]*** VertriebsgmbH tätig wurde.

Eine Einkaufsgemeinschaft ist ein loser Zusammenschluß mehrerer Personen, die rechtlich gesehen keine Mitarbeiter beschäftigen kann.

Zur Auslieferung:

Die Landwirte, welche Dünger bestellten wurden von Mitarbeitern der Fa. ***[1]*** VertriebsgmbH (***[109]*** ***[17]***, ***[15]*** Sonja oder ***[19]*** Lukas) über die bevorstehende Lieferung informiert.

Größere Liefermengen wurden direkt bei den Landwirten abgeladen, kleinere Mengen durch die Landwirte selbst vom jeweiligen Betriebsgelände abgeholt.

Dies geschah laut Zeugenaussagen in der Weise, daß die Landwirte mit ihren Bestellscheinen ins Büro nach ***[3]*** kamen und mit einem der drei genannten Mitarbeiter und den im Büro ***[3]*** aufbewahrten Bestellscheinen einen Datenabgleich vornahmen.

Die Abgabe der Düngemittel erfolgte an Hand der im Büro ***[3]*** aufbewahrten Bestellscheine unter Ausfertigung eines Lieferscheines.

Eine(r) der Mitarbeiter(innen) ***[17]***, ***[15]*** oder ***[19]*** gaben daraufhin einem Staplerfahrer der Fa. ***[1]*** VertriebsgmbH die Anweisung zur Verladung der Düngemittel.

Die Düngemittel wurden also vom Personal und mit Staplern der Fa. ***[1]*** VertriebsgmbH ausgeliefert und verladen.

Zum Zahlungsvorgang:

Die Bezahlung des Düngers erfolgte auf ein österreichisches Konto bei der Bank Austria (Kto.Nr.: ***[6]***) lautend auf ***[8]*** ***[9]*** sp.z.o.o.

Die Transportkosten wurden von den Landwirten auf ein österreichisches Konto bei der Bank Austria (Kto.Nr.: ***[7]***) lautend auf ***[11]*** ***[10]***, Einkaufsgemeinschaft ***[117]***-***[118]*** überweisen.

Die Transportkostenrechnungen wurden im Namen der Einkaufsgemeinschaft ***[117]***-***[118]*** per Post an die Düngemittelempfänger übermittelt.

Laut Zeugenaussage der Zeugein ***[15]*** Sonja hatten auf diese beiden Konten Hr. ***[10]*** ***[11]*** und auf dessen Anweisung sie selbst ein Zugriffsrecht.

Weiters konnte E-Mail-Verkehr vorgefunden werden, aus welchem klar belegt ist, daß Fr. ***[109]*** ***[17]*** und Fr. Sonja ***[15]*** die Konten lautend auf ***[8]*** ***[9]*** und auf ***[11]*** ***[10]***, Einkaufsgemeinschaft ***[118]***-***[117]***, verwaltet haben und daß die Bezahlung der Frachtkosten durch diese beiden Damen vom "Konto der Einkaufsgemeinschaft ***[118]***-***[117]***" erfolgte.

Es wurde außerdem E-Mail-Verkehr sichergestellt der belegt, daß Fr. Sonja ***[15]*** für die Bezahlung von Transportrechnungen zuständig ist (Mail der Spedition ***[44]*** Sp.z.oo vom an Fr. ***[15]***).

c) Rechtliche Würdigung:

Eine Lieferung liegt vor, wenn ein Unternehmer jemand anderen befähigt, im eigenen Namen über einen Gegenstand zu verfügen (§ 3 Abs.1 UStG).

Ort der Lieferung ist dort, wo sich der Gegenstand zur Zeit der Verschaffung der Verfügungsmacht befindet (§ 3 Abs. 7 UStG). Bei körperlicher Übergabe ist das der Ort, an dem der Gegenstand der Lieferung dem Abnehmer oder in dessen Auftrag einem Dritten übergeben wird. Die Verschaffung der Verfügungsmacht besteht darin, dass der Lieferer den Abnehmer befähigt, im eigenen Namen über den Gegenstand der Lieferung zu verfügen.

Wird der Gegenstand der Lieferung durch den Lieferer oder den Abnehmer befördert oder versendet, so gilt die Lieferung dort als ausgeführt, wo die Beförderung oder Versendung an den Abnehmer oder in dessen Auftrag an einen Dritten beginnt. Versenden liegt vor, wenn der Gegenstand durch einen Frachtführer oder Verfrachter befördert oder eine solche Beförderung durch einen Spediteur besorgt wird. Die Versendung beginnt mit der Übergabe· des Gegenstandes an den Spediteur, Frachtführer oder Verfrachter (§ 3 Abs. 8 UStG).

Im vorliegenden Fall wurden bei der Fa. ***[1]*** VertriebsgmbH von Österreichischen Landwirten Düngemittel bestellt. Diese Düngemittel wurden über Transportauftrag der Fa. ***[1]*** VertriebsgmbH von den Spediteuren bei der der Fa. ***[8]*** ***[9]*** Sp.zo.o in Polen abgeholt. Somit wurden die Lieferungen der Fa. ***[8]*** ***[9]*** Sp.zo.o gem. § 3 Abs. 8 UStG in Polen ausgeführt, da dort die Versendung der Waren begann. Da die Voraussetzungen des Art. 7 Abs. 1 UStG vorliegen (der Gegenstand der Lieferung wurde in das übrige Gemeinschaftsgebiet versendet, Abnehmer war ein Unternehmer), lagen hier gem. Art. 6 UStG steuerfreie innergemeinschaftliche Lieferungen der Fa. ***[8]*** ***[9]*** Sp.zo.o vor. Bei der Fa. ***[1]*** VertriebsgmbH war bei diesen Lieferungen ein innergemeinschaftlicher Erwerb gem. Art. 1 UStG gegeben.

In Österreich wurden die bestellten Düngemittel über Auftrag der Fa. ***[1]*** VertriebsgmbH entweder direkt den Abnehmern an deren Adresse übergeben und somit die Verfügungsmacht verschafft (=geliefert).

Oder die Düngemittel wurden den Abnehmern an den Standorten der Fa. ***[1]*** VertriebsgmbH übergeben und diesen somit die Verfügungsmacht verschafft. Daher erfolgte die Lieferung der Düngemittel durch die Fa. ***[1]*** VertriebsgmbH in alldiesen Fällen gem. § 3 Abs. 7 UStG in Österreich, weshalb diese Lieferungen in ( Österreich gem. § 1 Abs. 1 Z. 1 UStG steuerbar und steuerpflichtig waren.

Die Steuerschuld entsteht gem. § 19 Abs. 2 lit.a UStG für Lieferungen und sonstige Leistungen mit Ablauf des Kalendermonates, in dem die Lieferungen oder sonstigen Leistungen ausgeführt worden sind (Sollbesteuerung); dieser Zeitpunkt verschiebt sich - ausgenommen in den Fällen des § 19 Abs. 1 zweiter Satz- um einen Kalendermonat, wenn die Rechnungsausstellung erst nach Ablauf des Kalendermonates erfolgt, in dem die Lieferung oder sonstige Leistung erbracht worden ist.

Wird das Entgelt oder ein Teil des Entgeltes vereinnahmt, bevor die Leistung ausgeführt worden ist, so entsteht insoweit die Steuerschuld mit Ablauf des Voranmeldungszeitraumes, in dem das Entgelt vereinnahmt worden ist.

Ausgehend von den vorstehenden Ausführungen wurden somit mit den Düngemittellieferungen an die Landwirte Tatbestände verwirklicht, an die das Umsatzsteuergesetz die Abgabepflicht knüpft.

Die gegenständlichen Umsätze wurden von der Fa. ***[1]*** VertriebsgmbH nicht erklärt und im laufenden Verfahren wurde seitens der Fa. ***[1]*** VertriebsgmbH versucht, die Verwirklichung der die Umsatzsteuerpflicht auslösenden Tatbestände zu verschleiern. Es ist daher der dringende Verdacht gegeben, dass die entsprechenden Umsatzsteuerbeträge von der Fa. ***[1]*** VertriebsgmbH hinterzogen worden sind.

d) Der Fa. ***[1]*** VertriebsgmbH zuzurechnende Umsätze

Die Details zu den betroffenen Ausgangsrechnungen, Kunden und Rechnungsbeträgen sind der Beilage zu entnehmen.


Tabelle in neuem Fenster öffnen
 
8/2012-5/2013
7/2013
8/2013
Bruttorechnungs-
beträge inkl. poln. Steuer
877.860,67
1.709,62
19.744,84
excl. 20% USt = Nettoumsatz
731.550,56
1.424,68
16.454,03
davon 20% USt
146.310,11
284,94
3.290,18

Der Ansatz dieser der Fa. ***[1]*** VertriebsgmbH zuzurechnenden Umsätze erfolgt durch Abänderung des lt. Steuererklärung 2013 angegebenen Umsatzes sowie der in Umsatzsteuervoranmeldungen für die Zeiträume Juli und August 2013 deklarierten Umsätze.

2. Verdeckte Ausschüttung

...

Schlussbesprechung (OZ 17)

Die Niederschrift über die Schlussbesprechung vom entspricht in Punkt 1 und 2 dem Außenprüfungsbericht. Ferner sind folgende Punkte 3 und 4 erhalten (OZ 17):

3. Antrag des steuerlichen Vertreters Dr. ***[110]*** ***[20]***

Es wird beantragt, die heutige Schlußbesprechung abzubrechen und als Zwischenbesprechung zu werten, weil hier erstmals eine schriftliche Zusammenfasssung der Sachverhaltsfeststellungen und der daraus gezogenen rechtlichen Würdigung der Finanzverwaltung vorgelegt wurde und die Beschuldigtenseite hiezu Stellung nehmen möchte bevor dem Sachverhalt ein Bescheid zugrunde gelegt wird.

Allfällige Beweisanträge hinsichtlich Erhebung und Hinterfragung der getroffenen Feststellungen wären unmittelbar nach Einsichtnahme in die beschlagnahmten Unterlagen zu stellen.

4. Stellungnahme der Finanzverwaltung

Da der Sachverhalt sowie die Unterlagen den Vertretern und dem Beschuldigten bereits mehrfach zur Verfügung gestellt wurden (mehrmalige Akteneinsicht, weiters siehe auch Beschwerdeerledigung/Sicherstellungsauftrag), wird das Prüfungsverfahren mit heutigem Tage abgeschlossen.

Beilage 2 zum Bericht über die Außenprüfung und zur Niederschrift über die Schlussbesprechung (OZ 19, 10 ff)

Beilage 2 zum Bericht über die Außenprüfung (und zur Niederschrift über die Schlussbesprechung) enthält eine Auflistung der Kunden mit AF Nr., Datum, Name, Adresse, netto, polnische Steuer, brutto.

Beilage 3 zum Bericht über die Außenprüfung (OZ 19, 17 ff)

Beilage 3 zum Bericht über die Außenprüfung enthält die Berechnung der Umsatzsteuer, die jener in den angefochtenen Bescheiden entspricht.

Beispielhafte Unterlagen (OZ 10)

Im elektronischen Akt des Finanzamts befinden sich in OZ 10 beispielhafte Unterlagen für den Düngemittelkauf (jeweils mit einer Bestätigung der Übereinstimmung mit dem Original vom versehen).

Rechnung (OZ 10, 1)

So fakturiert etwa die ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o., ul. ***[21]*** 17, PL ***[23]*** ***[24]*** - POLEN, Tel 0048 32 ***[25]***, ***[8_9]***@interia.pl (Schreibweise jeweils laut Briefpapier), am mit Rechnung Nr. 13-00039 zu AB Nr. 13-00029 vom an Manfred ***[26]***, ***[27]*** 13, ***[28]*** ***[29]*** 20,00 ton Kalkammonsalpeter 27%N Big-Bag zu 287,960, gesamt 5.759,20, zuzüglich 8% MWSt. 460,74, "Gesamtbetrag EUR" 6.219,94 (der Rechnungstext ist in deutscher Sprache gehalten).

Auf der Rechnung findet sich ferner folgende Berechnung

Kwota VAT w PLN = 1925,01

Kurs do VAT: 1 € = 4,1781

Tabela 031/A/NBP/2013 z dnia 13-02-2013

wplay nie e odnotowano

paragon kasowy nr 563

Auf dem Briefpapier und dem Stempel der ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o (auch auf den übrigen Urkunden) wird der Ort mit "***[24]***" und nicht richtigerweise mit "***[24]***" geschrieben, Spółka z ograniczoną odpowiedzialnością wird mit "Sp.z.o.o." und nicht mit  "sp. z o.o." abgekürzt (im Folgenden werden i. d. R. die jeweiligen Originalschreibweisen verwendet).

[...]

Überweisung (OZ 10, 2)

Hierzu Überweisungsbeleg vom des Manfred ***[26]*** über 6.219,94 auf das Konto ***[6]*** bei der Bank Austria, lautend auf ***[8]*** ***[9]*** Sp.z. o.o.

[...]

Auftragsbestätigung (OZ 10, 3)

Ferner eine, abgesehen von der Überschrift (POTWIERDZENIE ZAMÓWIENIA, also Bestellbestätigung) in deutscher Sprache gehaltene Auftragsbestätigung Nr. 13-00029 vom an Manfred ***[26]***, ***[27]*** 13, ***[28]*** ***[29]*** 20,00 ton Kalkammonsalpeter 27%N Big-Bag zu 287,960, gesamt 5.759,20, zuzüglich 8% MWSt. 460,74, "Gesamtbetrag EUR" 6.219,94. "Sprzedawca/Verkäufer: ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o.", ul. ***[21]*** 17, PL ***[23]*** ***[24]*** - POLEN, Tel 0048 32 ***[25]***, ***[8_9]***@interia.pl.

[...]

CMR (OZ 10, 4)

Laut CMR-Transportpapier vom versendet die ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o., ul. ***[21]*** 17, PL ***[23]*** ***[24]*** - POLEN, Tel 0048 32 ***[25]***, ***[8_9]***@interia.pl (Stempel) an den Empfänger Manfred ***[26]***, ***[27]*** 13, ***[28]*** ***[29]*** durch einen polnischen Frachtführer Säcke zu insgesamt 20.000 kg.

[...]

Rechnung (OZ 10, 5)

Weitere Rechnung der ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o., ul. ***[21]*** 17, PL ***[23]*** ***[24]*** - POLEN, Tel 0048 32 ***[25]***, ***[8_9]***@interia.pl, vom , Rechnung Nr. 13-00040 zu AB Nr. 13-00030 vom an Manfred ***[26]***, ***[27]*** 13, ***[28]*** ***[29]*** 9,00 ton Harnstoff 46%N geprillt Big-Bag zu 387,960, gesamt 3.491,64, zuzüglich 8% MWSt. 279,33, "Gesamtbetrag EUR" 3.770,97 (der Rechnungstext ist in deutscher Sprache gehalten).

Kwota VAT w PLN = 1167,07

Kurs do VAT: 1 € = 4,1781

Tabela 031/A/NBP/2013 z dnia 13-02-2013

wplaty nie odnotowano

paragon kasowy nr 564

[...]

Überweisung (OZ 10, 6)

Hierzu Überweisungsbeleg vom des Manfred ***[26]*** über 3.770,97 auf das Konto ***[6]*** bei der Bank Austria, lautend auf ***[8]*** ***[9]*** Sp.z. o.o.

[...]

Auftragsbestätigung (OZ 10, 7)

Ferner eine, abgesehen von der Überschrift (POTWIERDZENIE ZAMÓWIENIA, also Bestellbestätigung) in deutscher Sprache gehaltene Auftragsbestätigung Nr. 13-00030 vom an Manfred ***[26]***, ***[27]*** 13, ***[28]*** ***[29]*** 9,00 ton Harnstoff 46%N geprillt Big-Bag zu 387,960, gesamt 3.491,64, zuzüglich 8% MWSt. 279,33, "Gesamtbetrag EUR" 3.770,97 "Sprzedawca/Verkäufer: ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o.", ul. ***[21]*** 17, PL ***[23]*** ***[24]*** - POLEN, Tel 0048 32 ***[25]***, ***[8_9]***@interia.pl.

[...]

CMR (OZ 10, 8)

Laut CMR-Transportpapier vom versendet die ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o., ul. ***[21]*** 17, PL ***[23]*** ***[24]*** - POLEN, Tel 0048 32 ***[25]***, ***[8_9]***@interia.pl (Stempel) an den Empfänger Manfred ***[26]***, ***[27]*** 13, ***[28]*** ***[29]*** durch einen polnischen Frachtführer Säcke Harnstoff zu insgesamt 4000 kg.

[...]

CMR (OZ 10, 9)

Laut CMR-Transportpapier vom versendet die ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o., ul. ***[21]*** 17, PL ***[23]*** ***[24]*** - POLEN, Tel 0048 32 ***[25]***, ***[8_9]***@interia.pl (Stempel) an den Empfänger Manfred ***[26]***, ***[27]*** 13, ***[28]*** ***[29]*** durch einen polnischen Frachtführer Säcke Harnstoff zu insgesamt 5000 kg.

[...]

Fotos (O 11)

Ein Foto (OZ 11, "Beschlagnahme Unterlagen ***[8]*** ***[9]***l") zeigt Kuverts mit dem Stempel der ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o., darauf österreichische Briefmarken, innen offenkundig Briefpapier der ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o., an österreichische Adressaten, dazu Detailfotos

[...]

ferner Schränke mit Ordnern "***[8]*** ***[9]*** Bankauszüge", "***[8]*** ***[9]*** Auftragsbestätigungen" usw. Beispiel:

[...]

Niederschrift ***[10]*** ***[11]*** vom (OZ 12)

***[10]*** ***[11]*** gab am vor dem Finanzamt Waldviertel als (damaliger) Finanzstrafbehörde I. Instanz als Beschuldigter vernommen unter anderem an (OZ 12, auf der elektronisch vorgelegten Ausfertigung fehlen die Unterschriften, diese sind jedoch im Original im Arbeitsbogen enthalten):

FV: Wie sind sie zur Fa. ***[1]*** VertriebsgesmbH gekommen ?

A: Ich war Lieferant der Fa. ***[30]*** in ***[31]*** und diese Firma hat in Kooperation mit deren Lieferanten die Fa. ***[1]*** gegründet. Die Lieferanten waren in einem Verein zusammengefaßt, welcher heute noch existiert (Verein zur ***[121]*** ***[32]*** in Österreich).

Die Fa. ***[30]*** hat ihre Anteile der ***[1]*** angeboten, der Verein hat die Anteile übernommen. 1996/97 war die Fa. ***[1]*** vom Konkurs bedroht, es konnte kein neuer Geschäftsführer gefunden werden, weshalb ich diese Aufgabe übernommen habe.

Der Verein hat die Verbindlichkeiten der Fa. ***[1]*** als Haftender übernommen (durch die Funktionäre).

Während meiner Geschäftsführertätigkeit hatte der Verein den Großteil der Anteile an der ***[1]*** , 2012 wurden schließlich die letzen Anteile (bis auf 3%) von Hrn. ***[11]*** übernommen.

Ursprünglich war der Verein Liegenschaftseigentümer in ***[3]*** und Hr. ***[11]*** Eigentümer der Liegenschaften in ***[18]*** und ***[31]***. Diese wurden an die GesmbH verkauft.

...

FV: Wie erklären sie die Haftungen von 2.300.000,-- ?

A: Es handelt sich um Verlustfinanzierungen der Fa. ***[1]*** und Bürgschaftsübernahmen.

FV: Was hat die Fa. ***[1]*** für eine Geschäftstätigkeit ?

A: Handel und Vertrieb von Kartoffeln, Zwiebeln und Getreide.

Diese Produkte entstammen größtenteils dem Inland, aber nicht ausschließlich. Bei Engpässen werden auch Waren aus dem Ausland bezogen und in den Handel eingespeist.

FV: Wohin erfolgen Lieferungen ?

A: Im Inland als auch in EU- und nicht EU-Länder.

Die Marke ***[1]*** gibt es seit ca. 10 Jahren nicht mehr, wir sind nur mehr im Großhandel mit normaler Handelsware vertreten.

FV: Wie sind sie zu den Exportgeschäften gekommen ?

A: Ich habe diese Märkte selbst aufgebaut

Mittels Adressenmaterial über die Wirtschaftskammer und Kontakte geknüpft, durch Ausstellungen auf Messen.

FV: Lt. Buchhaltung betreibt ***[1]*** im kleinen Rahmen einen Handel mit Düngemittel

A: Das würde ich als geringfügig bezeichnen mit 7.000,-- bis 10.000,--/Jahr. Ich würde diesen Teil nicht als Erwerbszweig verstehen.

Verkauft werden diese Düngemittel an diverse Abnehmer.

Zusammenfassend ist die Fa. ***[1]*** im Kartoffel-, Gemüse- u. Zwiebelhandel tätig. Alles andere ist nicht der Rede wert.

FV: Sie haben in Polen 2 Firmen gegründet, wie kam es dazu ?

A: Ich habe diese Firmen als Person gegründet, weil ich mir ein Standbein aufbauen wollte, das mit der bisherigen Tätigkeit nichts zu tun hat. Ich in ganz Europa tätig. Polen bietet durch das Vorhandensein großer Düngemittelfabriken in der Umgebung der beiden Firmen und durch das Eisenbahnnetz (russ. Breitspur) einen guten Standort.

In Polen befindet sich für beide Firmen ein Betriebsgelände mit 7.000 m², wovon die Fa. ***[8]*** ***[9]*** Lagerhallen und –flächen (ca. 1.000 m² Freifläche und 600 m² Büro und Lagerhallen) gemietet hat.

FV: Hat die Fa.***[8]*** ***[9]*** dort Mitarbeiter beschäftigt ?

A: Ja, 1 Person für das Büro und 2 Personen (ein Brüderpaar) für den Umschlag und die operative Tätigkeit. Dieses Brüderpaar ist im Umkreis der Eigentümer zu sehen.

Im Büro arbeitet Fr. ***[17]*** ***[109]***.

FV: Welche Funktion hat die Einakufsgemeinschaft ***[118]***-***[117]*** ?

A: Die Einkaufsgemeinschaft hat hier überhaupt keine Funktion, es ist eine lose Gemeinschaft von Landwirten (ohne Rechtsform),die sich die günstigsten Einkaufsmöglichkeiten von Betriebsmitteln sucht.

FV: Wie werden die Kunden der Fa. ***[8]*** ***[9]*** aquiriert ?

A: Es gibt keine Werbung, es werden Preise auf der Homepage veröffentlicht. Werbung gibt es in keiner Form.

FV: Wie konnten große Teile der Buchhaltung in ***[3]*** sein ?

A: Weil ich Eigentümer der Fa. ***[8]*** ***[9]*** bin muß es mir möglich sein mir einen Überblick über die finanzielle Situation der Firma zu verschaffen, sei es in Polen oder in Österreich.

Hinsichtlich der Nutzung dieses Büroraumes gibt es keinen Mietvertrag zwischen der Fa. ***[1]*** und der Fa.***[8]*** ***[9]***.

FV: Wie kann ein Landwirt bei der Fa. ***[8]*** ***[9]*** in Polen bestellen ?

A: Dafür ist der Landwirt selber verantwortlich.

Er kann per Post, per Fax, per E-Mail bestellen.

FV: Wie kommt der Landwirt zu den Düngemitteln

A: Dafür ist er selbst verantwortlich, er muß sich die Düngemittel selbst aus Polen abholen.

Die Buchhaltung der Fa. ***[8]*** ***[9]*** ist in Polen, wofür es auch einen polnischen Steuerberater gibt. Die vorgefundenen Belege sind solche die verbucht sind und in ***[3]*** nur vorübergehend zwecks Informationszwecken für Hrn. ***[11]*** aufbewahrt werden.

Fr. ***[17]*** ist vorrübergehend auch für andere Aufgaben bei der Fa. ***[1]*** beschäftigt und unterstützt mich durch ihre Sprachkenntnisse (auch russisch) diverse Märkte zu erschließen.

FV: Wer nimmt die Bestellungen entgegen ?

A: Die Fa. ***[8]*** ***[9]*** in Form von Fr. ***[17]*** oder dem Brüderpaar ***[33]***.

Die Aufträge werden gesammelt und schwerpunktmäßig von Fr. ***[17]*** abgearbeitet.

Welche Aufträge angenommen werden entscheidet Hr. ***[11]***, der sich immer wieder in Polen aufhält.

FV: An wen verkauft die Fa. ***[8]*** ***[9]*** ?

A: Die Fa. arbeitet nur in Polen und bietet Düngemittel gegen Abholung an.

Teilweise auch an polnische Abnehmer.

***[8]*** ***[9]*** hat ein Lager und bei vorliegenden Bestellungen wird aus verschied. Ländern eingekauft (Polen, Rußland, Ukraine, usw.), je nachdem, wo Ware gerade günstig einzukaufen ist.

FV: Wie kommt der Bauer zu seinem Dünger ?

A: Er muß sich um den Transport kümmern und sich die Dünger holen.

Dabei bieten die div. Einkaufsgemeinschaften Hilfestellung, die Landwirte suchen sich gemeinsam einen Transporteur und wickeln den Transport ab.

Die Fa. ***[8]*** ***[9]*** gibt dem Landwirt Bescheid, daß die Bestellung angekommen ist und die Ware abholbereit ist. Diese Vorgänge werden hs. telefonisch abgewickelt.

FV: Als Sitz der Einkaufsgemeinschaften ist Ihr Wohnsitz angegeben.

A: Das ist nicht so, es gibt verschiedenste Gemeinschaften über die sich die Landwirte zusammenschließen. Teilweise holen die Landwirte den Dünger auch selber aus Polen ab.

Die Aufträge sind nicht in der Buchaltung der Fa. ***[8]*** ***[9]***, sie werden lediglich am selben Platz aufbewahrt.

Wieso sich die Ordner der Einkaufsgemeinschaft in ***[3]*** befunden haben bei der Buchhaltung der ***[8]*** ***[9]*** kann ich nicht sagen. Die Ordner sind unterschiedlich beschriftet und farblich auseinandergehalten.

FV: Welchen Umfang hat die Einkaufsgemeinschaft ***[118]***-***[117]*** ?

A: Das kann ich jetzt nicht sagen.

FV: Gibt es auch Qualitätszertifikationen ?

A: Die EU-Kriterien sind erfüllt.

FV: Wie groß ist die Preisdifferenz zur österr. Produktion

A: Das kann ich nicht sagen. Es gibt einen Weltmarktpreis.

FV: Welche Funktion haben sie bei der Einkaufsgemeinschaft ?

A: Ich bin ein Rädchen, ein Teil dieser Einkaufsgemeinschaft.

Es wird ein Ladeschein der Einkaufsgemeinschaft ***[118]***-***[117]*** vorgelegt auf welchem die Kontaktadresse der Fa. ***[17]*** und die Tel.Nr. der Fa. ***[1]*** in ***[3]*** angegeben ist.

Was sagen Sie dazu ?

A: Es muß einem Frächter möglich sein zu fragen, wann in Polen geöffnet ist und wann er kommen kann.

Da Fr. ***[17]*** mehrere Sprachen spricht und sich auch oft in ***[3]*** aufhält und weil die meisten Frächter diese Sprachen sprechen wird Fr. ***[17]*** als Kontaktperson angegeben.

Diese Telefonnummer kann nur eine Ausnahme oder ein Irrtum sein, sicher nicht die Regel und eventuell aus einer Formular-Vorlage stammt und vergessen wurde zu adaptieren.

Vorhalt der FV: Wieso ist auf diesen vorgelegten Ladescheinen als Entladeort ***[3]*** angegeben ?

A: Kann ich nicht sagen.

FV: Wer war für die Abwicklung der Abholung am Ladeplatz ***[1]*** verantwortlich ?

A: Kann ich nicht sagen.

FV: Der Bauer muß bei Bestellungen also in Polen anrufen ?

A: Er kann auch E-Mail schreiben und bekommt dann eine Verständigung, daß die Ware abholbereit ist.

FV: Arbeitet Fr. ***[17]*** für die Fa. ***[8]*** ***[9]*** in ***[3]*** ?

A: Nein.

FV: Am Kontrolltag wurde die Ausgangspost der Fa. ***[8]*** ***[9]*** an die österr. Landwirte im Postausgangsstapel der Fa. ***[1]*** aufgefunden – wie ist das möglich ?

A: Das kann ich nicht beantworten, ich war an diesem Tag nicht in ***[3]***.

Das entzieht sich meiner Kenntnis.

FV: Es gibt keine Geschäftsbeziehung zw. der Fa. ***[8]*** ***[9]*** und der Fa. ***[1]*** – stimmt das ?

A: Das ist richtig.

FV: Wieso existieren dann Frachtbriefe der Fa. LKW ***[34]*** die auf einen Liefervorgang zwischen ***[8]*** ***[9]*** und ***[1]*** ***[3]*** hinweisen ?

A: Kann ich nicht beantworten, dazu müßte ich den konkreten Ablauf kennen und CMR-Papiere sehen. Zwischen den beiden Firmen besteht definitiv keine Geschäftsbeziehung.

Es könnte sich auch um einen Schreibfehler handeln.

FV: Wurde die Fa. LKW ***[34]*** auch beauftragt Düngemittel von der Fa. ***[8]*** ***[9]*** nach Österreich zu bringen?

A: Nein.

FV: In den sichergestellten Unterlagen befinden sich auch Gegenscheine der Fa. ***[1]*** über Abholung von Düngemitteln durch Landwirte – wieso ?

A: Das ist nicht meine Handschrift, das kann ich jetzt nicht sagen, das weiß ich nicht.

FV: Zum Auftritt auf der Homepage: dzt. wird wieder eine Düngeraktion angeboten, wo ***[8]*** ***[9]*** die Lieferung der Ware 6 Wochen nach Abbuchung garantiert.

A: Es wird nicht die Lieferung sondern die Bereitstellung der Ware garantiert.

FV: Teilw. wurde auch E-Mail-Verkehr in den sichergestellten Unterlagen vorgefunden, aus welchen folgender Text hervorgeht:

Habe heute an ***[36]*** Gerda, ***[37]***-***[38]***, 1.000 kg KAS verkauft. € 311,-- + Transport. Bitte Rechnung schreiben. Lieferschein kommt nach ***[3]***.

A: Dazu kann ich nichts sagen.

FV. Welche Personen werden konkret als Einkaufsgemeinschaft ***[118]***-***[117]*** tätig ?

A: Das kann ich heute nicht sagen.

FV: Die Unterschriften auf den verschiedenen CMR`s (z.B. Bel.Nr. 445/12)erscheinen ident, obwohl unterschiedliche Empfänger angegeben wurden.

A: Diese Aussage beruht auf einer Vermutung es wird keine Stellungnahme dazu abgegeben. Hr. ***[11]*** kennt die Unterschrift nicht.

FV: Die Einkaufsgemeinschaft hat ein Bankkonto, wer ist dafür verantwortlich ?

A: Das Bankkonto lautet auf ***[11]*** ***[10]***, da es der Einkaufsgemeinschaft rechtlich nicht möglich war ein Bankkonto zu eröffnen. Über dieses Konto kann nur Hr. ***[11]*** verfügen.

FV: Auftragsbestätigung durch ***[1]*** an LKW ***[34]*** und die Rechnung lautet auf die Einkaufsgemeinschaft ***[118]***-***[117]*** , die Zahlung erfolgte vom Konto des Hrn. ***[11]***, der Zahlungsbeleg lautet auf die Einkaufsgemeinschaft.

A: Keine Antwort.

FV: Ist Hr. ***[110]*** ***[39]*** für die Einkaufsgemeinschaft ***[118]*** - ***[117]*** tätig ?

A: Nein, Hr. ***[39]*** ist ein Landwirt

Es entzieht sich meiner Kenntnis, ob er die ganze Abwicklung der Düngemittellieferungen koordiniert.

VFV: Haben Sie Bestellschein von Landwirten an die Einkaufsgemeinschaft ***[118]*** - ***[117]*** an Ihrer Wohnadresse entgegengenommen ?

A: Kann ich nichts dazu sagen.

FV: Zu einem Schreiben der Einkaufsgemeinsch. ***[118]*** - ***[117]*** über die Übermittlung eines Zahlscheines für die Frachtkosten, wird gefragt, ob die Einkaufsgemeinschaft als Unternehmer auftritt.

A: Nein.

FV: Wer kann uns zu der Einkaufsgemeinschaft ***[118]*** - ***[117]*** Auskunft geben ?

A: Keine Antwort.

FV: Wer beauftragt die Transporteure ?

A: Niemand.

FV Wie wickeln Sie persönlich für Ihre Landwirtschaft den Kunstdüngereinkauf bei der Fa. ***[8]*** ***[9]*** ab ?

A: Ich fülle den Bestellschein aus und schicke ihn an ***[8]*** ***[9]***. Die Dünger habe ich selbst aus Polen abgeholt.

Es werden keine Angaben dazu gemacht, wieso Hr. ***[11]*** Teil der Einkaufgemeinschaft ist und trotzdem in Eigenregie handelt.

FWV Es wird ein Muster eines Transportauftrages durch den Landwirt vorgelegt.

A: Der Transportauftrag ist zeitlich getrennt von der Bestellung.

Zu der Frage wer den vom Landwirt unterschriebenen Transportauftrag bekommt und wie diese in das Büro der Fa. ***[1]*** kommen kann er auch keine Angaben machen.

Auf dem Transportauftrag ***[41]*** Franz vom scheint eine Zahlungsbestätigung „bar bezahlt am " mit einer von Hrn. ***[11]*** nicht verifizierbaren Unterschrift auf.

Auf einen Transportauftrag betreffend ***[40]*** ***[113]*** vom scheint eine Zahlungsbestätigung mit einer Unterschrift auf die von Hrn. ***[11]*** als seine identifiziert wurde.

Auch unter Vorhalt dieses Sachverhaltes gibt Hr. ***[11]*** an, daß er nichts weiteres dazu sagen kann.

FV: zu E-Mail-Verkehr aus welchem Mitarbeiter der Fa. ***[1]*** (Sonja ***[15]***) Geldgebarungen der ***[8]*** ***[9]*** veranlassen.

A: Dazu kann ich nichts sagen

FV: Wer ist für die Konten der Fa. ***[8]*** ***[9]*** zeichnungsberechtigt ?

A: Ich.

Über Vorhalt Hr. ***[11]*** eine Zahlung seitens der bei ***[1]*** angestellten Sonja ***[15]*** im Namen der ***[8]*** ***[9]*** an Hrn. ***[12]*** getätigt hat kann er keine Angaben machen.

FV. Wie ist die Fa. ***[8]*** ***[42]*** tätig ?

A: Diese Firma ist nicht tätig, sollten Unterlagen vorliegen kann es sich nur um falsch erstellte Unterlagen handeln.

FV Wieso können sich Aufzeichnungen oder Ausdrucke auf ***[1]*** Geschäftspapieren befinden ?

A: Das weiß ich nicht.

Es werden folgende Angaben zur Fa. ***[8]*** ***[9]*** gemacht:

Die Fa., ***[8]*** ***[9]*** erzielt in Polen Gewinne und zahlt auch Körperschaftsteuer.

An maschineller Ausstattung sind eine Brückenwaage und ein Radlader vorhanden.

...

Niederschrift Hermann ***[12]*** vom (OZ 12)

Hermann ***[12]*** gab am durch das Finanzamt Waldviertel im Außendienst als Zeuge vernommen unter anderem an (OZ 13, auf der elektronisch vorgelegten Ausfertigung fehlen die Unterschriften, diese sind jedoch im Original im Arbeitsbogen enthalten):

Befragt, ob ihm die Fa. ***[1]*** bekannt ist gibt Hr. ***[12]*** an:

Ja, ich kenne die Firma und verkaufe der Firma Kartoffeln und im Vorjahr habe ich Hafer geliefert.Hauptabnehmer meiner Produkte sind aber die Fa. ***[43]*** bzw. die Saatbaugenossenschaft.

Wie wurden sie auf die polnische Firma ***[8_9]*** aufmerksam ?

Woher diese Firma meine Adresse hat weiß ich nicht, ich bekomme aber 3x jährlich Preislisten inkl. Bestellscheine über Düngemittel per Post zugesandt.

Den Bestellschein habe ich ausgefüllt und bei der Fa. ***[1]*** in ***[3]*** persönlich im Büro (keiner bestimmten Person) abgegeben.

Frage: Wieso geben Sie den Bestellschein bei der Fa. ***[1]*** ab ?

Antwort: Weiß ich nicht, hab ich immer so gemacht.

Frage: Kennen Sie jemanden von der Fa. ***[8_9]*** ?

Antwort: Nein.

Frage: Wie erfolgt die Bezahlung der Düngemittel ?

Antwort: Ich erteile gleichzeitig mit der Abgabe des Bestellscheines eine Einzugsermächtigung.

Der gesamte Rechnungsbetrag wurde mir kurz vor Lieferung noch vor Rechnungserhalt abgebucht.

Frage: Haben Sie den Dünger aus Polen selbst abgeholt ?

Antwort: Nein.

Frage: Haben Sie einen Spediteur mit der Abholung beauftragt ?

Antwort: Nein, ich habe keinen Transporteur beauftragt. Bei der Bestellungsabgabe wurde von der Fa. ***[1]*** der Transportauftrag (siehe Kopie), in welchem Mengenangaben und Datum angegeben sind, ausgefertigt. Auf diesem Transportauftrag ist nicht ersichtlich, wer die Ware liefern wird.

Frage: Wie sind Sie zu den Düngemitteln gekommen ?

Antwort: Ich habe die Düngemittel selbst in ***[3]*** bei der Fa. ***[1]*** abgeholt.

Der Frächter war noch vor Ort und die BigBags wurden umgeladen (mit Stapler der Fa.***[1]***).

Im Zuge dieses Ladevorganges habe ich auch ein CMR-Papier unterschrieben.

Frage Wie und an wen wurden die Transportkosten bezahlt ?

Antwort: Die Transportkosten wurden im nachhinein an die EKG ***[117]***-***[118]*** überwiesen.

Frage: Wieso an die EKG ***[117]***-***[118]*** ?

Antwort: Weil das auf der Zahlungsaufforderung so steht.

Ich kenne niemanden von der EKG ***[117]***-***[118]*** und habe mit dieser EKG auch keinen Kontakt.

Beigeschlossen sind Kopien folgender Urkunden:

Muster Bestellschein

[...]

Muster Auftragsbestätigung

[...]

Muster Transportauftrag

[...]

Muster Rechnung

[...]

Muster CMR

[...]

Muster Frachtkostenvorschreibung Einkaufsgemeinschaft ***[117]***/***[118]***

[...]

Muster Kontoauszug Einkaufsgemeinschaft ***[117]***/***[118]***

[...]

Niederschrift Rudolf ***[13]*** vom (OZ 14)

Rudolf ***[13]*** gab am durch das Finanzamt Waldviertel im Außendienst als Zeuge vernommen unter anderem an (OZ 14):

Befragt zu der Geschäftsbeziehung zur Fa. ***[1]*** gibt Hr.***[13]*** an:

Ich liefere landwirtschaftl. Erzeugnisse an die Fa. ***[1]*** und als Gegengeschäft kaufe ich daraufhin einen Teil meiner Düngemittel bei der Fa. ***[1]*** ein.

Befragt wie ich zu den Düngemitteln komme gebe ich an, daß ich per Post Bestellscheine erhalte, vermutlich von der Fa. ***[1]***. Ich fülle den Bestellstein aus und gebe ihn persönlich bei der Fa. ***[1]*** in ***[3]*** ab, wo die gerade im Büro anwesende Person ihn entgegen nimmt. Namentlich kann ich keine Person nennen, diese wechseln ständig .

Mit dem Bestellschein wird eine Bankeinzugsermächtigung abgegeben. Die Bezahlung erfolgt in Teilbeträgen durch Bankeinzug.

Frage: Holen Sie den Dünger aus Polen persönlich ab ?

Nein, mit dem Transport habe ich nichts zu tun. Wenn der Dünger vorrätig ist werde ich von der Fa. ***[1]*** angerufen. Ich fahre mit meinem Fahrzeug nach ***[3]*** und hole den Dünger vom Firmengelände der Fa. ***[1]*** ab. Die BigBags werden mir dort von Mitarbeitern der Firma per Stapler aufgeladen.

Konkret befragt ob Hr. ***[13]*** einen Frächter beauftragt hat die Ware abzuholen wird bekanntgegeben:

Ich habe noch nie einen Frächter beauftragt, wie schon gesagt habe ich mit dem Transport nichts zu tun. Ich weiß nicht welcher Frächter die Waren von Polen nach ***[3]*** bringt.

Den vorgedruckten Transportauftrag habe ich bei Abholung der Waren aus ***[3]*** vorausgefüllt erhalten und die Transportkosten bar bezahlt (einer Mitarbeiterin mit slawischen Akzent).

Auf dem Transportauftrag ist ein Stempel mit EKG ***[117]***-***[118]*** angebracht.

Kennen Sie diese ?

Ich kann mit dieser Bezeichnung nichts anfangen, wieso dieser Stempel auf dem Transportauftrag ist weiß ich nicht.

Beigeschlossen sind Kopien folgender Urkunden:

Muster Bestellschein

[...]

Muster Auftragsbestätigung

[...]

Muster Transportauftrag

[...]

Muster Rechnung

[...]

Muster CMR

[...]

Muster Kontoauszug Einkaufsgemeinschaft ***[117]***/***[118]***

[...]

Niederschrift Sonja ***[15]*** vom (OZ 15)

Sonja ***[15]*** gab am vor dem Finanzamt Waldviertel als Finanzstrafbehörde als Zeuge vernommen unter anderem an (OZ 15):

Beschäftigung: Angestellte bei der Fa. ***[1]*** VertriebsgesmbH

Zur Sache gibt die Zeugin an:

Kennen Sie die Fa. ***[1]*** VertriebsgesmbH in ***[3]*** und wenn ja in welchem Zusammenhang ?

Ja, ich bin bei der Fa. ***[1]*** Büroangestellte und bin für die Kartoffel-, Zwiebel- und Getreideabrechnungen mit den Landwirten zuständig.

Meine Arbeitszeit wurde von anfangs 8 Stunden/Woche auf mittlerweile 30 Std./Woche erhöht.

Kennen Sie die Fa. ***[8]*** ***[9]*** und wenn ja in welchem Zusammenhang ?

Ja, ich kenne diese Firma iZm. Düngemittel.

Kennen Sie die EKG ***[118]***-***[117]*** und wenn ja in welchem Zusammenhang ?

Ja, ich habe von dieser EKG schon gehört, habe jedoch keine Kenntnis wer daran beteiligt ist und worin die Tätigkeit dieser EKG besteht.

Kennen Sie Fr. ***[17]*** ***[109]*** ?

Ja.

Welchen Aufgabenbereich Fr. ***[17]*** abdeckte weiß ich nicht, sie hat hauptsächlich ausländisch gesprochen.

Wissen Sie zu welchen Zeiten sich Fr. ***[17]*** in ***[3]*** aufgehalten hat ?

Genaue Zeiten sind mir nicht bekannt. Fr. ***[17]*** saß mit mir in einem Büro am gegenüberliegenden Schreibtisch.

Heuer, also 2014 war Fr. ***[17]*** noch nicht in ***[3]*** anwesend.

2013 war Fr. ***[17]*** mehrere Wochen durchgehend in ***[3]*** anwesend, ich glaube das war im Frühjahr.

Seit wann befindet sich die Buchhaltung der Fa. ***[8]*** ***[9]*** in ***[3]*** ?

Weiß ich nicht. Vielleicht ein halbes bis zu einem Jahr. Genaue Zeitangaben kann ich wirklich nicht machen.

(Der Schreibtisch von Fr. ***[15]*** befindet sich gegenüber des Kastens in welchem die Ordner der Fa. ***[8]*** ***[9]*** untergebracht waren).

Hat Fr. ***[17]*** auch Aufgaben für die Fa. ***[1]*** wahrgenommen ?

Das weiß ich nicht, ich kenne den Aufgabenbereich von Fr.***[17]*** nicht.

Wer hat die Verhandlungen bei Import- und Exportgeschäften in polnischer oder russischer Sprache durchgeführt ?

Wahrscheinlich Hr. ***[11]***.

Großteils werden Verhandlungen in Englisch geführt, Hr. ***[11]*** spricht perfekt Englisch.

ln welcher Sprache kommunizierte Fr. ***[17]*** mit Ihnen ?

Wir haben nicht allzuviel miteinander gesprochen.

Wenn, dann unterhielten wir uns auf Deutsch, Fr. ***[17]*** hatte einen starken polnischen Akzent.

Wie oft ist Hr. ***[11]*** in ***[3]*** ?

Ganz verschieden, es gibt keine fixen Anwesenheitszeiten.

Manche Wochen gar nicht, manche Wochen ganz oder tageweise -alle Varianten möglich.

Wissen Sie, ob Hr. ***[11]*** öfters in Polen ist ?

Ja, ich denke schon, daß er öfters in Polen ist.

Haben Sie irgendwelche Tätigkeiten iZm. Düngemittelverkäufen durchgeführt?

[handschriftlich: vielleicht ... =unleserlich]

Haben Sie beobachtet, ob Landwirte bei der Fa. ***[1]*** Düngemittel bestellt und abgeholt haben?

Vereinzelt haben Landwirte Bestellscheine für Düngemittel abgegeben (geschätzte 10-20 konnte ich beobachten). Was mit den im Büro angesammelten Bestellscheinen weiter geschah weiß ich nicht.

Die Befragte erkannte das vorgezeigte Muster eines Bestellscheines.

Auch die Abholungen konnte ich nur vereinzelt beobachten - schon auf Grund meiner Arbeitszeit.

Wer aus dem Büro der Fa. ***[1]*** hat die Landwirte informiert, daß Düngemittel geliefert wurden und abholbereit sind ?

Ich nicht, ich weiß auch nicht wer die Informationen erteilte.

Hatten Sie im Zuge der Düngemittelabholungen irgendwelchen Kontakt mit den Landwirten ?

Nein weder bei der Verladung noch bei einer eventuell erfolgten sofortigen Barzahlung.

Fr. ***[15]*** werden E-Mails zwischen der Fa. ***[44]*** und Ihr gezeigt.

E-Mails vom 15.1. bis : Inhalt= Mahnung von 2 offenen Transportrechnungen der EKG.

Fr. ***[15]*** gibt an alles im Auftrag von Hrn. ***[11]*** gemacht zu haben, konkret besteht keine Erinnerung an diese E-Mails. Vielleicht gab es 3-4 Tätigkeiten die ausgeführt wurden.

Ich kann mich daran nicht mehr erinnern und weiß auch nicht wieso die Fa. ***[44]*** mich direkt anschrieb.

Ich habe mit der EKG und deren Buchhaltung gar nichts zu tun.

Ich habe keinen Zugriff auf das Konto der EKG.

Vielleicht wurde die E-Mail von Hrn. ***[11]*** an mich weitergeleitet, wahrscheinlich hat Hr. ***[11]*** mich damit beauftragt die Mahnungen zu bearbeiten

Konfrontiert mit dem E-Mail-Verkehr zwischen EKG und Spedition gibt Fr. ***[15]*** an:

Ich wurde wahrscheinlich von Hrn. ***[11]*** beauftragt eine Kontenabstimmung zwischen den Landwirten welche Transportkosten für Düngemittellieferungen schuldeten und dem Bankkonto der EKG durchzuführen.

Ich hatte wahrscheinlich dazu die Kontoauszüge der EKG und habe den Zahlungseingang von den Landwirten herausgesucht und nachgesehen, ob die einzelnen Rechnungen vollständig einbezahlt wurden.

Wahrscheinlich habe ich alle Zahlungseingänge der Landwirte addiert und sobald die Zahlungseingänge für eine Lieferung vollständig waren Hrn. ***[11]*** informiert, daß die Zahlung an die Fa. ***[44]*** erfolgen kann.

Daran, wie oft solche Speditionsrechnungen von mir überprüft wurden kann ich mich nicht erinnern.

Fr. ***[15]*** werden E-Mails zwischen der Fa.***[8_9]*** und Ihr gezeigt.

E-Mails vom 19.12. bis : Inhalt= USt-Rückerstattung ***[45]*** und Bestellungsstorno ***[12]***.

Fr. ***[109]*** ***[17]*** weist Fr. ***[15]*** an Rücküberweisungen durchzuführen.

Haben Sie die Möglichkeit gehabt vom Konto der Fa. ***[8]*** ***[9]*** Überweisungen durchzuführen ?

Ja, wenn Hrn. ***[11]*** mir das angeschafft hat konnte ich vom Konto der Fa. ***[8]*** ***[9]*** Überweisungen durchführen

Ob ich auch für die EKG Überweisungen durchführte ist mir nicht mehr erinnerlich.

Wer hatte in der Fa. ***[1]*** Kontozugriffsrechte?

Hr. ***[11]***.

Im Auftrag von Hrn. ***[11]*** hatte ich einen Kontozugang und konnte für die Fa. ***[1]*** sowie für die Fa. ***[8]*** ***[9]*** Überweisungen durchführen.

Wer ist für die buchhalterische Aufarbeitung der Konten zuständig ?

Für die Fa. ***[1]*** ist Fr. ***[46]*** Berta zuständig.

Wer für die Fa. ***[8]*** ***[9]*** und die EKG die Buchungen durchführte ist mir nicht erinnerlich.

Kennen Sie einen Hrn. ***[19]*** Lukas und welche Tätigkeit übte er aus ?

Ja, Hr. ***[19]*** hat bei der Fa. ***[1]*** gearbeitet.

Er war im Büro beschäftigt und hat in ausländischer Sprache kommuniziert. Welche Aufgaben er genau hatte weiß ich nicht.

Sein Schreibtisch befand sich im ersten Raum gegenüber dem von Fr. ***[46]***.

Wer war für die Eingangspost in der Fa. ***[1]*** zuständig ?

Fr. ***[46]*** Berta.

Wer war für die Ausgangspost zuständig ?

Die Ausgangspost wird vom Briefträger mitgenommen oder von Hrn. ***[11]*** bzw. von mir zum Postpartner gebracht.

Kommt es öfter vor, daß Briefe der Fa. ***[8]*** ***[9]*** von ***[3]*** aus versandt werden?

Ja, vereinzelt.

Kommt es vor, daß Post der EKG von ***[3]*** aus versandt wird ?

Weiß ich nicht, ist mir bis jetzt nicht aufgefallen.

Wer ist der leitende Angestellte der Fa. ***[1]*** in ***[3]*** bei Abwesenheit von Hrn. ***[11]***?

Es gibt keinen.

Jede Aktion der Fa. ***[1]*** bzw. ***[8]*** ***[9]*** muß mit Hrn. ***[11]*** abgesprochen werden (persönlich oder telefonisch).

Es wird das Formular "Transportauftrag" hergezeigt - kennen Sie dieses ?

Ja. Vereinzelt bringen das die Landwirte in das Büro nach ***[3]*** wo sie gesammelt werden. Was weiter damit passiert ist mir nicht bekannt.

Beigeschlossen sind Kopien folgender Urkunden:

E-Mail einer Mitarbeiterin der Spedition ***[44]*** Logistics POL Sp. z. o. o. vom an "sonja.***[15]***@***[1]***.at" mit dem Betreff "Letzte Mahnung":

Guten Tag Frau ***[15]***,

ich habe Sie gestern früh angerufen, wegen unserer fälligen Rechnungen. Sie haben mich nach 13:00 Uhr anrufen lassen und ich habe Sie genau um 13:01 und 14:15 Uhr angerufen, aber Sie sind ans Telefon nicht gegangen. Heute sind Sie auch nicht im Büro, deshalb bitte ich Sie um eine Antwort auf meine E-Mail, ob Sie die Sache mit unseren Rechnungen geklärt haben und wann wir das Geld bekommen.

E-Mail einer Mitarbeiterin der Spedition ***[44]*** Logistics POL Sp. z. o. o. vom an "office@***[1]***.at", "***[1]***@aon.at", "***[8_9]***", "Einkauf ***[1]*** VertriebsgesmbH" mit dem Betreff "Letzte Mahnung":

Sehr geehrte Damen und Herren,

in der Anlage schicke ich Ihnen die letzte Mahnung.

E-Mail einer Mitarbeiterin der Spedition ***[44]*** Logistics POL Sp. z. o. o. vom an "sonja.***[15]***@***[1]***.at" (cc: "office@***[1]***.at", "***[8_9]***", "Einkauf ***[1]*** VertriebsgesmbH") mit dem Betreff "Letzte Mahnung":

Guten Morgen Frau ***[15]***,

haben Sie schon geprüft, ob jetzt alles bei Ihnen stimmt, wenn es um unsere Rechnungen geht?

Jetzt sind noch diese 2 Rechnungen fällig. Bitte um eine Information, wann sie bezahlt werden.

EINKAUFSGEMEINSCHAFT FV/C/Z/003472 2012-12-18 700,01 EUR

EINKAUFSGEMEINSCHAFT FV/C/Z/003473 012-12-18 615,00 EUR

E-Mail einer Mitarbeiterin der Spedition ***[44]*** Logistics POL Sp. z. o. o. vom an "***[1]*** Sonja ***[15]***" mit dem Betreff "Letzte Mahnung":

Hallo Frau ***[15]***,

vielen Dank für die Information,

Hier gibt es die Aufstellung mit den offenen Rechnungen:

[Es folgen fünf Zeilen analog zur E-Mail vom ]

Wenn Sie heute die grün markierten Rechnungen bezahlen, bleiben bei uns noch die schwarz markierten fällig. - Bitte prüfen Sie, ob das auch bei Ihnen so stimmt. Und bitte dann auch um eine Information, wann die nächste Zahlung raus geht (für die 2 schwarz markierten Rechnungen).

E-Mail von "***[1]*** Sonja ***[15]*** [mailto:sonja.***[15]***@***[1]***.at]" an eine Mitarbeiterin der Spedition ***[44]*** Logistics POL Sp. z. o. o. vom  mit dem Betreff "Letzte Mahnung":

Hallo,

der Betrag von Euro 1.980,30 wird heute überwiesen, sobald ich die Bestätigung der Einzahlung von der Bank habe, sende ich sofort.

Nächste Woche müssen wir einmal Kontoabgleichung machen, danke.

Liebe Grüße

Sonja ***[15]***

E-Mail von "***[8_9]*** ***[8_9]***@interia.pl" an "***[1]*** Sonja ***[15]***" vom  mit dem Betreff "Rückzahlung":

Alois ***[45]*** [...]

Sonja, gestern habe ich vom Herr ***[11]*** Info bekommen, dass Christian und Katrin ***[12]*** haben die Bestellungen storniert.

Diesen Kunden müssen wir auch Geld zurück schicken:

Katrin ***[12]*** [...]

Christian ***[12]*** [...]

***[109]***

Zuvor schrieb Sona (***[15]***) an ***[109]*** (***[17]***):

Hallo ***[109]***,

brauche bitte die KontoNummer und BLZ von Herrn ***[45]*** Alois, danke.

Lg Sonja

E-Mail von "***[8_9]*** ***[8_9]***@interia.pl" an "office@***[1]***.at" vom  mit dem Betreff "Rückzahlung":

Herr Alois ***[45]*** hat uns UID-Nummer gegeben.

Er kann also Dünger ohne MWSt kaufen.

Er hat uns aber schon am einen Betrag mit MWSt überwiesen. (Bankauszug Nr 133)

Herrn Alois ***[45]*** steht also eine Rückzahlung in der Höhe von 295,04 zu.

***[8]*** ***[9]*** Sp. z o.o. ...

Niederschrift Monika ***[14]*** vom (OZ 16)

Monika ***[14]*** gab am vor dem Finanzamt Waldviertel als Finanzstrafbehörde als Zeuge vernommen unter anderem an (OZ 16, die im elektronischen Finanzamtsakt enthaltene Ausfertigung ist weder von den Behördenvertretern noch von der Zeugin unterfertigt, allerdings trägt das Original im Arbeitsbogen die entsprechenden Unterschriften):

Beschäftigung: Buchhalterin u. Lohnverrechnerin

Zur Sache gibt der Zeuge an:

Kennen Sie die Fa. ***[1]*** VertriebsgmbH und in welchem Zusammenhang ?

Ja, ich habe ca. 10 Jahre bei der Fa. ***[1]*** im Büro gearbeitet und habe Buchhaltung und Lohnverrechnung gemacht.

Seit 2001 war Hr. ***[11]*** ***[10]*** mein Chef.

Kennen Sie die Fa. ***[8]*** ***[9]*** in Polen und in welchem Zusammenhang ?

Ja, das ist diese Kunstdüngergeschichte wo Hr. ***[11]*** den Dünger aus Polen bezogen hat.

Kennen Sie den Chef der Fa. ***[8]*** ***[9]*** ?

Meines Wissens kam ein Hr. ***[47]*** als Vertreter der ***[8]*** ***[9]*** öfter in das Büro***[3]***. Ob er vielleicht auch der Chef war kann ich nicht sagen.

Hr. ***[47]*** hat sich auch um den Import von ausländischen Pflanzenschutzmittel gekümmert, dies aber iZm. einer Firma aus ***[49]*** in der Steiermark. Von der Steiermark kamen dann auch die Abrechnungen über die Pflanzenschutzmittel.

Im Zuge des weitern Gesprächs klärt sich auf, daß Hr. ***[47]*** mit der Fa. ***[8]*** ***[9]*** nichts zu tun hat sondern ausschließlich als Vertreter der Fa. ***[48]*** ***[8]*** aus ***[49]*** nach ***[3]*** kam.

Kennen Sie Fr. ***[109]*** ***[17]*** ?

Ja, sie war 2010 oder 2011 als Mitarbeiterin im Büro in ***[3]*** tätig.

Fr. ***[17]*** war mehrere Monate hindurch in ***[3]*** und dann wieder ein, zwei Monate zu Hause.

Welche Funktion hat Frau. ***[17]*** in der Fa. ***[1]*** ?

Fr. ***[17]*** hattte den Düngemitteleinkauf aus Polen über, dies weiß ich genau, da ich auch für die Verbuchung dieser Rechnungen zuständig war.

Die genaue Abwicklung des Düngemitteleinkaufes an Hand der Bestellscheine der Bauern funktionierte so, daß die Bauern meistens die Bestellschein vor Ort in ***[3]*** abgaben.

Auf Grund dieser Bestellungen hat Fr. ***[17]*** sich um den Bestbieter in Polen umgesehen, Dünger bestellt und die Lieferungen organisiert.

Neben Bestellscheinen der ***[8]*** ***[9]***, Polen wurden auch Bestellscheine für die ***[48]*** ***[8]*** abgegeben. Anfänglich wurde der Dünger über die ***[48]*** ***[8]*** bezogen. Die Bestellungen über die polnische Firma ***[8]*** ***[9]*** kamen erst später hinzu.

Wurden in ***[3]*** Dünger gelagert ?

Ja, geschätzte ein bis zwei LKW-Züge pro Woche in der Düngemittelsaison – je nach Bestellungen.

Dieser Dünger wurde Schritt für Schritt von den einzelnen Landwirten abgeholt.

Wer hat die Abholungen koordiniert ?

Hr. ***[11]*** und Fr. ***[15]*** Sonja wobei angemerkt wird, daß hs. Fr. ***[15]*** im Auftrag von Hrn. ***[11]*** die Landwirte über den vorrätigen Dünger informiert hat.

Wenn Fr. ***[15]*** nicht anwesend war hat das auch ein anderer Mitarbeiter übernommen.

Welche Funktionen hatte Fr. ***[15]*** in der Firma ***[1]*** ?

Allgemeine Büroarbeiten wie Fakturierung iZm. Kartoffel- und Getreideeinkauf, Telefondienst.

Wer hat die Überweisungen hinsichtlich des Düngemitteleinkaufes sowie der Transportkosten durchgeführt ?

Das habe ich gemacht nach Rücksprache mit Hrn. ***[11]***.

Ich hatte allerdings ausschließlich ein Kontozugriffsrecht für die Fa. ***[1]***

Die Überweisungen von Rechnungen ltd. auf ***[8]*** ***[9]*** habe ich nicht gemacht. Dies dürften Hr. ***[11]*** und Fr. ***[17]*** selbst erledigt haben.

Dazu sagen möchte ich, daß ich im Jahr 2011 auf Grund langer Krankenstände, Urlaub, Zeitabbau und Dienstfreistellung kaum etwas vom Regelgeschäftsbetrieb mitbekommen habe.

War Fr. ***[17]*** als Dienstnehmerin geführt ?

Lt. meinen Unterlagen nicht.

Kannten Sie Hrn. ***[19]*** Lukas ?

Ja, er kam im Herbst 2011 in die Firma.

Er hat sich gemeinsam mit Fr. ***[17]*** um den Düngemitteleinkauf gekümmert und war bei der Fa. ***[1]*** angestellt – ich führte für ihn ein Lohnkonto.

Wie war der praktische Bestellablauf sowie die darauffolgende Auslieferung der Dünger aus Polen ?

Die Bestellscheine der ***[8]*** ***[9]*** wurden in ***[3]*** gesammelt und im Büro aufbewahrt.

Fr. ***[17]*** hat sich um den Einkauf und Transport (meist waren es polnische Frächter) des bestellten Düngers gekümmert.

Wenn der Dünger dann nach Österreich angeliefert wurde wurden die einzelnen Landwirte von Fr. ***[15]*** telefonisch davon verständigt.

Wenn in einer Ortschaft ein ganzer LKW-Zug bestellt wurde, erfolgte die Lieferung gleich direkt zu einem Bauern in diesem Ort. Über diese Lieferungen wurden die Bauern ebenfalls von Fr. ***[15]*** informiert.

Bei kleineren Bestellungen wurden die Dünger nach ***[3]*** geliefert und Fr. ***[15]*** hat daraufhin die einzelnen Bauern über das Vorhandensein des Düngers informiert.

Die Düngerabholung haben Fr. ***[15]*** bzw. Hr. ***[19]*** abgewickelt.

Dies geschah in der Weise,daß auf Grund der im Büro aufbewahrten Bestellscheine die Art und Menge des bestellten Düngers an die Landwirte abgegeben wurde.

Fr. ***[15]*** holte dann einen Staplerfahrer und erklärte diesem welcher Landwirt welchen Dünger in welcher Menge erhielt.

Wurden im Zuge dieser Abholungen Inkassos von Frachtkosten durchgeführt ?

Das kann ich nicht sagen, ich habe so etwas nicht mitbekommen.

Wurden bei Abholung durch die Landwirte Lieferscheine ausgefertigt ?

Während meiner Zeit wurden Lieferscheine ausgefertigt, an Hand derer die Düngemittel aufgeladen wurden.

Haben Sie mitbekommen,daß Post der ***[8]*** ***[9]*** aus ***[3]*** versendet wurde ?

Nein, persönlich habe ich das nicht gesehen. Mich haben aber Bauern darauf angesprochen, daß die Fa. ***[8]*** ***[9]*** Bestellschein mit österreichischer Briefmarke versendet hat.

Wissen Sie wann der Wechsel des Düngemittellieferanten von ***[48]*** ***[8]*** auf ***[8]*** ***[9]*** stattgefunden hat und wieso ?

Im Laufe des Jahres 2011 wurde der Lieferant gewechselt.

Ich weiß noch, daß es bei den Bestellungen über die ***[48]*** ***[8]*** regelmäßig zu größeren Problemen kam. Daraufhin hat sich Hr. ***[11]*** offensichtlich entschlossen den Lieferanten zu wechseln.

Im Jahre 2011 kam es zu einem Wechsel der Düngemittellieferanten:

Zuerst wurde die Fa. ***[48]*** ***[8]*** (AUT) auf diverse ausländische Lieferanten (EU) ausgetauscht und in weiterer Folge wurde die Fa. ***[8]*** ***[9]*** installiert. Der Düngemittelhandel wurde seither fast ausschließlich über ***[8]*** ***[9]*** abgewickelt.

Die Bestellscheine konnte ich mehrmals im Büro ***[3]*** wahrnehmen.

Auch haben mich mehrere Landwirte darauf angesprochen, wieso jetzt die Bestellung über Polen erfolgen soll.

Es wird der ein Transportauftrag lt. beil. Muster vorgelegt und gefragt ob solche Transportaufträge bekannt sind.

Ja, solche Transportaufträge habe ich in der Fa. ***[1]*** gesehen.

Ich habe beobachten können, daß sicher die Hälfte dieser Transportaufträge erst nach Ausfolgung der Ware unterzeichnet wurden.

Niederschrift Otmar ***[16]*** vom (OZ 18)

Otmar ***[16]***, Landwirt,  gab am durch das Finanzamt Waldviertel im Außendienst als Zeuge vernommen unter anderem an (OZ 18):

Frage: Kennen Sie die Fa. ***[1]*** und stehen Sie in einer Geschäftsbeziehung zu dieser Firma?

Antwort: Ja, ich kenne die Fa. ***[1]*** und beliefere diese mit Getreide.

Frage: Kennen Sie die Fa. ***[8]*** ***[9]***, Polen und woher?

Antwort: Sicher, die schicken mir immer Preislisten und Bestellscheine zu. Im Zuge einer Versammlung der Fa. ***[8]*** ***[9]*** wurde ich auf das Unternehmen aufmerksam.

Frage: Wer ist Ihre Kontaktperson bei der Fa. ***[8_9]*** ?

Antwort: Ich kenne keine Kontaktperson ich verkehre mit diesem Unternehmen ausschließlich schriftliche. Die Bestellscheine schicke ich nach Polen.

Frage: Wie werden Sie über die Lieferung der Ware informiert ?

Antwort: Eine Dame aus Polen, die Deutsch spricht ruft mich an, wann die Ware kommt. Meine Erinnerung nach handelt es sich immer um die selbe Dame .

Frage: Wie erhalten Sie die Düngemittel?

Antwort: Per LKW bis vor die Haustür oder an eine Sammelstelle im Ort (je nach Menge).

Frage: Wer organisiert den Transport?

Antwort: Die Fa. ***[8]*** ***[9]*** erteilt den Transportauftrag und stellt die Lieferung zusammen. Wenn die Ware ausgefolgt wird unterschreibe ich das CMR-Papier.

Ich selbst habe mit der Beauftragung des Transporteurs nichts zu tun.

Frage: Haben Sie einen Transportauftrag (Vordruck) unterschrieben ?

Antwort: So etwas ist mir nicht mehr in Erinnerung.

Frage: Wann, wie und an wen bezahlen Sie die Frachtkosten.

Antwort: Fallweise bekomme ich eine gesonderte Rechnung über die Frachtkosten, ausgestellt von der Fa. ***[8]*** ***[9]*** . Die Bezahlung erfolgt entweder direkt und bar bei einer Versammlung in ***[3]*** (Versammlung der ***[8_9]*** im ***[197]***) oder per Überweisung auf die Kto.Nr. die auf dieser Rechnung angegeben ist.

Die Versammlung der ***[8_9]*** in ***[3]*** hat auch heuer im Februar oder März wieder stattgefunden.

Frage: Kennen Sie EKG ***[117]***-***[118]*** ? Wer ist da der Ansprechpartner ?

Antwort: Freilich, der Hr. ***[11]*** ist mein Ansprechpartner.

Beigeschlossen sind Muster betreffend Lieferungen an Otmar ***[16]***, die den der Niederschrift mit Hermann ***[12]*** (OZ 13) und mit Rudolf ***[13]*** (OZ 14) jeweils vom  angeschlossenen Mustern entsprechen.

Fristverlängerungen (OZ 20 ff)

Nach der Aktenlage wurde vom Finanzamt Ansuchen um Verlängerung der Beschwerdefrist Folge gegeben (OZ 20 ff.).

Beschwerde gegen den Umsatzsteuerbescheid 2013 (OZ 1)

Mit Telefax vom erhob die Bf durch ihre rechtsfreundliche Vertreterin Beschwerde gegen den Umsatzsteuerbescheid 2013 vom :

In umseitig rubrizierter Abgabensache hat das Finanzamt Waldviertel unserer ausgewiesenen Rechtsvertretung am den Bescheid vom , mit dem die Umsatzsteuer für das Jahr 2013 festgesetzt wurde, zugestellt.

Mit Datum hat die Beschwerdeführerin einen Antrag auf Verlängerung der Frist zur Einbringung der Beschwerde eingebracht. Mit Bescheid vom , der Beschwerdeführerin zuhanden deren ausgewiesenen Rechtsvertreterin zugestellt am , wurde dem Ansuchen um Fristverlängerung stattgegeben und die Frist bis zum 21 .07.2015 verlängert.

Mit Datum hat die Beschwerdeführerin einen zweiten Antrag auf Verlängerung der Frist zur Einbringung der Beschwerde eingebracht. Mit Bescheid vom , der Beschwerdeführerin zuhanden deren ausgewiesenen Rechtsvertreterin zugestellt am , wurde dem Ansuchen um Fristverlängerung stattgegeben und die Frist bis zum verlängert.

Innerhalb offener, verlängerter Frist erhebt die Beschwerdeführerin nachstehende

Beschwerde,

an das Bundesfinanzgericht und begründet sie wie folgt:

(1) Die Beschwerde richtet sich gegen den Bescheid der belangten Behörde vom , mit dem die Umsatzsteuer für 2013 festgesetzt wird (im Folgenden auch kurz angefochtener Bescheid). Der Bescheid wird insofern angefochten, als von der eingereichten Erklärung abgewichen wird und die Bemessungsgrundlage für die 20 %ige Umsatzsteuer für das Jahr 2013 mit einem Betrag von € 935.362,48 festgesetzt wurde.

(2) Zur Begründung verweist die belangte Behörde im angefochtenen Bescheid auf die Niederschrift (im Folgenden auch Besprechungsgrundlage), datiert , über die Schlussbesprechung am und den Bericht über das Ergebnis der Außenprüfung vom . Dazu ist anzumerken, dass die Beilage ./1 zum Bericht über die Außenprüfung vom inhaltsgleich mit der Besprechungsgrundlage vom ist.

(3) Die Beschwerdeführerin hat für ihre Umsätze in ihrem Wirtschaftsjahr vom Juni 2012 bis zum Mai 2013 die Umsatzsteuererklärung für 2013 abgegeben. Diese Umsatzsteuererklärung deklariert Lieferungen und Leistungen von € 7.992.692,38. Dem gegenüber unterstellt die belangte Behörde im angefochtenen Bescheid Lieferungen und Leistungen in einem Betrag von€ 8.724.242,94. Die Beschwerdeführerin kommt in ihrer Umsatzsteuererklärung zu einer Restschuld für dieses Wirtschaftsjahr von bloß € 1.592,29, wohingegen die belangte Behörde eine Abgabennachforderung an Umsatzsteuer von € 147.902,41 festlegt. Die unterstellte zusätzliche Bemessungsgrundlage für 20 %ige Umsätze in Höhe von € 731 .550,56 führt zu einer Umsatzsteuernachforderung von € 146.310, 11.

(4) Im Zuge des gegen die Beschwerdeführerin und deren Geschäftsführer, Herrn ***[10]*** ***[11]***, geführten abgabenrechtlichen Verfahrens wurden in den Geschäftsräumlichkeiten der Beschwerdeführerin Geschäftsunterlagen der Firma ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o. im Umfang von 13 Ordnern beschlagnahmt. Aus den in den beschlagnahmten Geschäftsunterlagen dokumentierten Geschäftsfällen leitet die belangte Behörde ab, dass diese Geschäftsfälle - Verkäufe von Düngemitteln an Landwirte - der Beschwerdeführerin zuzurechnen sind und somit die Beschwerdeführerin Umsätze getätigt hätte, die sie bisher nicht deklariert hat. Das ist rechtsirrig und wird durch die bereits vorliegenden und vorzulegenden Beweismittel widerlegt.

(5) Aus den beschlagnahmten Geschäftsunterlagen ergibt sich aber bei einer objektiven und unbefangenen Betrachtung und Wertung der Unterlagen gerade das Gegenteil, nämlich, dass jedenfalls gegenüber der Beschwerdeführerin kein Abgabenanspruch besteht.

(6) Zunächst stellt die Beschwerdeführerin die im gegenständlichen Fall handelnden Personen dar:

• ***[8]*** ***[9]*** Sp.zo.o.:

Das Unternehmen wurde im Sommer 2011 gegründet und hat seinen Sitz in ul. ***[21]*** 17, PL ***[23]*** ***[24]***, Polen. Alleiniger Gesellschafter und einziger Geschäftsführer dieses Unternehmens ist Herr ***[10]*** ***[11]***. Bei diesem Unternehmen handelt es sich keinesfalls nur um eine Briefkastenfirma, wie die belangte Behörde vielleicht unterstellen mag, sondern um ein lebendes Unternehmen mit einer unternehmerischen Substanz. ***[8]*** ***[9]*** Sp.zo.o. (im Folgenden kurz ***[8]*** ***[9]***) hat umfangreiche Betriebsräumlichkeiten angemietet. Sie beschäftigt Dienstnehmer, zahlt dafür Sozialversicherungsbeiträge, hat zwei Bankkonten bei der polnischen Niederlassung der UniCredit Bank Austria, ein EuroKonto und ein Zloty-Konto, und ein Euro-Konto bei der UniCredit Bank Austria in Österreich sowie eigene Telefonnummern.

Beweis:

Fotodokumentation über Betriebsräumlichkeiten der ***[8]*** ***[9]***, Beilage ./1;

Konvolut Mietrechnungen, Beilage ./2;

Konvolut Zahlungsbelege für Sozialversicherung, Beilage ./3;

Konvolut Telekomrechnungen, Beilage ./4;

Herr ***[10]*** ***[11]*** als Zeuge.

• ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H.:

Das Unternehmen hat seinen Sitz in ***[4]***, ***[2]*** ***[3]***, und ist zur Zahl FN ***[50]***w des Firmenbuchs des Landesgerichts Krems an der Donau protokolliert. Mehrheitsgesellschafter ist Herr ***[10]*** ***[11]***, der auch einziger Geschäftsführer ist. Die Betriebsanlagen am Sitz des Unternehmens sind der belangten Behörde bekannt. Dass es sich dabei um ein lebendes Unternehmen handelt dürfte außer Streit stehen, das muss nicht weiter bewiesen werden.

Beweis:

Einvernahme des Herrn ***[10]*** ***[11]***.

• Einkaufsgemeinschaften:

Entgegen der Behauptung der belangten Behörde in der Besprechungsgrundlage vom und dem Bericht über das Ergebnis der Außenprüfung vom wurden die hier verfahrensgegenständlichen Umsätze mit Düngemitteln nicht von der Beschwerdeführerin getätigt und sind dieser auch nicht zuzurechnen. Vielmehr handelt es sich um Abhollieferungen einzelner Landwirte. Die einzelnen Landwirte sind in losen Einkaufsgemeinschaften, die keine Rechtspersönlichkeit haben, organisiert. Es gibt folgende Einkaufsgemeinschaften:

o Einkaufsgemeinschaft ***[115]***

Die Einkaufsgemeinschaft ***[115]*** besteht seit 1999. Sprecher der Einkaufsgemeinschaft ist Herr ***[113]*** ***[51]***, Landwirt in ***[52]*** ***[53]***, ***[115]***, ***[54]*** 9.

o Einkaufsgemeinschaft ***[116]***

Die Einkaufsgemeinschaft ***[116]*** besteht seit 1999. Sprecher der Einkaufsgemeinschaft ist Herr DI ***[111]*** ***[47]*** in ***[55]*** 30, ***[56]*** ***[57]***.

o Einkaufsgemeinschaft ***[117]***

Die Einkaufsgemeinschaft ***[117]*** besteht seit 2002. Sprecher der Einkaufsgemeinschaft ist Herr ***[10]*** ***[11]*** in ***[58]*** 27, ***[59]*** ***[37]***-***[38]***.

o Einkaufsgemeinschaft ***[118]***

Die Einkaufsgemeinschaft ***[118]*** besteht seit 2002. Sprecher der Einkaufsgemeinschaft ist Herr ***[114]*** ***[60]***, ***[61]*** 54, ***[59]*** ***[18]***.

o Einkaufsgemeinschaft ***[64]*** (vormals ***[112]***)

Die Einkaufsgemeinschaft ***[64]*** (vormals ***[112]***) besteht seit 1998. Sprecher der Einkaufsgemeinschaft ist Herr ***[110]*** ***[39]*** in ***[62]*** ***[63]***, ***[64]*** 19.

Beweis:

Einvernahme ***[113]*** ***[51]***, DI ***[111]*** ***[47]***, ***[10]*** ***[11]***, ***[114]*** ***[60]***, ***[110]*** ***[39]***; als Zeugen, zu laden unter den oben angegebenen Anschriften.

(7) Bei der Beurteilung der Frage, ob die Einkaufsgemeinschaften bestehen oder nicht, hat die belangte Behörde mehrere Zeugenaussagen gänzlich unberücksichtigt gelassen. So etwa die des Landwirts Otmar ***[16]***, der am im Sicherstellungsverfahren vernommen wurde und der ausdrücklich angegeben hat, dass er die Einkaufsgemeinschaft ***[117]***/***[118]*** kennt und dort Herr ***[11]*** sein Ansprechpartner ist. Auch der Landwirt Othmar ***[65]***, einvernommen im Sicherstellungsverfahren am , gibt an, dass er die Einkaufsgemeinschaft ***[117]***/***[118]*** kennt. Ebenso bestätigt der Landwirt Franz ***[66]***, einvernommen im Sicherstellungsverfahren am , dass die Frachtkosten an die Einkaufsgemeinschaft ***[117]***/***[118]*** gezahlt wurden. Aus allen diesen Aussagen ergibt sich, dass die Einkaufsgemeinschaften ***[117]*** und ***[118]*** bestehen und bei den Abholungen der Landwirte auch eine tatsächliche Funktion haben.

(8) Dem Bericht über das Ergebnis der Außenprüfung vom ist als Beilage 2 eine siebenseitige Liste angeschlossen. Die Liste enthält die Namen und Anschriften all jener Landwirte, die Düngemittel eingekauft haben - und zwar aus der Sicht der Beschwerdeführerin im Rahmen von Abhollieferungen bei ***[8]*** ***[9]*** - und die Umsätze, die die belangte Behörde der Beschwerdeführerin zurechnen möchte. Die Liste ist im Ergebnis unrichtig und keine taugliche Grundlage, die fraglichen Umsätze der Beschwerdeführerin zuzurechnen. Sie ist vor allem deshalb unrichtig, weil sie keine Zuordnung der einzelnen in der Beilage genannten Landwirte zu den einzelnen Einkaufsgemeinschaften enthält.

(9) Die Beschwerdeführerin hat die Liste dahingehend erweitert, dass sie eine Zuordnung der einzelnen genannten Landwirte zu den einzelnen Einkaufsgemeinschaften vorgenommen hat. Zusätzlich hat die Beschwerdeführerin in diese erweiterte Liste alle Einkäufe der Einkaufsgemeinschaft ***[64]*** aufgenommen, denn diese fehlen in der Beilage 2. Daraus ergibt sich auch die Differenz zwischen dem von der belangten Behörde angenommenen Gesamtumsatz zu dem nun in der erweiterten Liste der Beschwerdeführerin ausgewiesenen Gesamtvolumen.

(10) Aus der erweiterten Liste der Beschwerdeführerin ergibt sich, dass die Einkaufsgemeinschaft ***[115]*** Einkäufe von € 112.503, 19, das sind 8,97 % des Gesamtvolumens, die Einkaufsgemeinschaft ***[116]*** Einkäufe von € 20.104,88, das sind 1 ,60 % der Gesamtvolumens, die Einkaufsgemeinschaft ***[64]*** Einkäufe von € 410.440, 12, das sind 32,72 % des Gesamtvolumens, die Einkaufsgemeinschaft ***[117]*** Einkäufe von € 347.175,56, das sind 27,67 % des Gesamtvolumens und die Einkaufsgemeinschaft ***[118]*** Einkäufe von € 364.354,20, das sind 29,04 % des Gesamtvolumens, getätigt haben.

Beweis: Erweiterte Liste, Beilage ./5.

(11) Die Tatsache, dass die belangte Behörde nur die von der Einkaufsgemeinschaft ***[64]*** getätigten Einkäufe nicht der Beschwerdeführerin zurechnet und diese aus dem ursprünglichen Sicherstellungsauftrag vom über insgesamt € 210.775,00 - jedoch mit einem zu geringen Betrag - herausgerechnet hat, ist zwar richtig, stellt aber eine unvollständige Erledigung dar. In der Schlussbesprechung vom hat die belangte Behörde zugestanden, dass die Einkaufsgemeinschaft ***[64]*** „besteht". Ohne das zu begründen oder zu beweisen, hat sie das Bestehen der anderen Einkaufsgemeinschaften jedoch verneint.

(12) Einkaufsgemeinschaften gibt es in der österreichischen Landwirtschaft bereits seit vielen Jahren, lange vor dem EU-Beitritt Österreichs. Ursprünglich waren sie gebildet worden, um Landwirten außerhalb des heimischen Markts verbesserte Möglichkeiten, vor allem bei Spritzmitteleinkäufen zu bieten. Für den gegenständlichen Fall besonders relevant ist der Umstand, dass alle oben dargestellten Einkaufsgemeinschaften viel älter sind als die ***[8]*** ***[9]***. Das beweist, dass die Einkaufsgemeinschaften ihre Tätigkeit unabhängig von der ***[8]*** ***[9]*** und der Beschwerdeführerin ausüben.

(13) In der Beilage 1 zum Bericht über die Außenprüfung, Punkt 1.a), verweist die belangte Behörde darauf, dass in einem offen einsehbaren Aktenschrank Buchhaltungsordner lautend auf „Einkaufsgemeinschaft" wahrgenommen worden seien. Wenn es also tatsächlich Buchhaltungsunterlagen über die Einkaufsgemeinschaften gibt, ist es unschlüssig, wenn die belangte Behörde nur die Einkaufsgemeinschaft ***[64]*** als bestehend annimmt, nicht jedoch die anderen.

(14) Wie derartige Abhollieferungen tatsächlich durchgeführt wurden, ergibt sich aus den Flugblättern der ***[8]*** ***[9]***, mit denen sie für die Abhollieferungen geworben hat. Diese Flugblätter befinden sich im Ordner „Diverse" der von der belangten Behörde beschlagnahmten Geschäftsunterlagen. In den Flugblättern sind der Bestellvorgang und die Abhollieferung detailliert beschrieben. Schon dort findet sich der Hinweis, dass das Bestellformular vom einzelnen Landwirt an die Einkaufsgemeinschaft weitergeleitet werden soll. Nirgendwo in den Flugblättern kommt die Beschwerdeführerin vor oder wird auf sie Bezug genommen. Tatsächlich hat die Beschwerdeführerin keinen wie immer gearteten eigenen Anteil an diesen Vorgängen. Zu keinem Zeitpunkt derartiger Bestellvorgänge und Abhollieferungen tritt die Beschwerdeführerin im eigenen Namen und auf eigene Rechnung auf. Insbesondere bestellt die Beschwerdeführerin auch den Dünger nicht bei den Produzenten. Das wird alles von ***[8]*** ***[9]*** in Polen in deren eigenem Namen und auf deren eigene Rechnung durchgeführt.

Beweis: Flugblatt über 1. Düngeraktion 13/14, Beilage ./6.

(15) Entgegen der Darstellung der belangten Behörde in der Beilage 1 zum Bericht über die Außenprüfung, Punkt 1.b), stellen sich die Bestell-, Liefer, und Bezahlvorgänge im gegenständlichen Zusammenhang wie folgt dar:

• Im Bereich Düngemittel werden traditionell zu bestimmten Saisonzeiten von allen wesentlichen Anbietern sogenannte Düngemittelaktionen durchgeführt. In diesen Zeiten wurden auch von der ***[8]*** ***[9]*** Informationsmaterialien an die Landwirte versandt. Die Sprecher der Einkaufsgemeinschaften erkundigen sich über Angebote und Preise, vergleichen teilweise mit anderen Anbietern und informieren ihre Mitglieder oder werden von diesen, telefonisch, mit Fax oder mündlich, kontaktiert. Bei den Aussendungen der ***[8]*** ***[9]*** ist immer eine ganzseitige Erläuterung mit klarer Aussage, dass nur gegen Selbstabholung mit 8 % polnischer Mehrwertsteuer verkauft wird und klarer Erläuterung, wie Bestellung und Verkaufsvorgang ablaufen, dabei (Beilage ./6).

• Die Sprecher der Einkaufsgemeinschaften sind in Kontakt mit Frächtern und haben die Fracht-Preislisten (Fixpreise abhängig von bestellter Tonnage, zu fahrenden Kilometern und Anzahl der Abladepunkte) aufliegen und treffen eine Vorauswahl der Frachtdienstleister.

• Eine Bestellung macht der Landwirt entweder selbst direkt, telefonisch, mit Fax oder mündlich, bei der ***[8]*** ***[9]*** (z.B. Herr ***[113]*** ***[99]*** aus ***[101]*** ***[102]***, ***[119]*** 82, Einkaufsgemeinschaft ***[118]***) oder er wendet sich an den Sprecher seiner Einkaufsgemeinschaft, der diese Bestellung in seinem Namen weiterleitet, meist direkt an ***[8]*** ***[9]***, teilweise auch indirekt über die Einkaufsgemeinschaften ***[117]***, ***[118]***.

• Im geographischen Nahebereich (nicht aber in anderen Teilen Niederösterreichs) der Beschwerdeführerin kam es auch vor, dass ausgefüllte Bestellscheine der ***[8]*** ***[9]*** bei der Beschwerdeführerin zur Weiterleitung an ***[8]*** ***[9]*** abgegeben wurden, weil dort auch die Einkaufsgemeinschaften ***[117]***, ***[118]*** in Person des Herrn ***[10]*** ***[11]*** anzutreffen sind.

• Es wurden aber nie „die Bestellformulare im Büro bei der Fa ***[1]*** VertriebsgmbH" abgegeben, wie die belangte Behörde auf Seite 1 unten von Beilage 1 zum Bericht über die Außenprüfung verkürzend und irreführend schreibt. Die belangte Behörde verschweigt, dass es sich um Bestellformulare der ***[8]*** ***[9]*** handelt. Die Beschwerdeführerin hat im untersuchten Zeitraum nie Bestellungen von Düngemittel entgegengenommen und schon gar nicht Lieferungen getätigt. Die auf ***[8]*** ***[9]*** lautenden Bestellformulare wurden bloß physisch bei den Einkaufsgemeinschaften ***[117]***, ***[118]*** abgegeben.

• Sowohl bei der direkten als auch bei der indirekten Bestellung erhält der Landwirt persönlich die Bestellbestätigung direkt von ***[8]*** ***[9]*** und ebenso er selbst oder die involvierte Einkaufsgemeinschaft eine spätere Mitteilung über Abholbereitschaft.

• Über den Landwirt bei direkter Bestellung, sonst aber meist über den Sprecher der Einkaufsgemeinschaft werden daraufhin die Frächter kontaktiert und sogenannte Ladeaufträge erteil. Dort ist immer spezifiziert, wieviel von welchem Produkt für welchen Landwirt abzuholen ist und wohin die Ladung gebracht werden soll. Dabei ist zu unterscheiden zwischen direkter Lieferung für nur einen, zwei oder maximal drei Landwirte und sogenannten Sammeltransporten für mehrere Landwirte. Da mehr als zwei oder drei Abladepunkte den Transport über Gebühr verteuern würden, hat man Abladepunkte vereinbart; entweder bei einem Landwirt mit entsprechenden Ab- und Belademöglichkeiten oder den Lagerplatz der Beschwerdeführerin. Die Einkaufsgemeinschaften als Organisatoren dieser Sammeltransporte verständigen dann auch die betroffenen Landwirte, damit diese den Dünger vom vereinbarten Abladepunkt abholen.

• Die Bezahlung der Waren erfolgt in allen Fällen über die bei den Bestellungen unterschriebenen Einzugsermächtigungen zugunsten der ***[8]*** ***[9]*** auf deren österreichisches Bankkonto. Die Bezahlung des Transports wird entweder vom Landwirt direkt oder von der jeweiligen Einkaufsgemeinschaft gemacht. Diese sammeln das Geld von den betreffenden Landwirten meist in bar ein. Die Einkaufsgemeinschaften bekommen von den Frächtern zum jeweiligen Auftrag eine Rechnung. Die Einkaufsgemeinschaften zahlen die Frächter in der Regel mittels Überweisung.

• Der Landwirt selbst unterschreibt bei der Warenübernahme den Transportschein (CMR). Diese liegen in vielen Fällen bei den beschlagnahmten Unterlagen der ***[8]*** ***[9]*** auf.

Beweis:

Einvernahme ***[113]*** ***[51]***, DI ***[111]*** ***[47]***, ***[10]*** ***[11]***, ***[114]*** ***[60]***, ***[110]*** ***[39]***, als Zeugen, zu laden unter den oben angegebenen Anschriften.

(16) Die Beschwerdeführerin hat im Wege der Akteneinsicht von den gesamten beschlagnahmten Unterlagen Kopien bekommen. Die Kopien der beschlagnahmten Unterlagen hat sie nach Einkaufsgemeinschaften und einzelnen Geschäftsfällen geordnet (die beschlagnahmten Unterlagen sind weitgehend chronologisch geordnet). Die Beschwerdeführerin wird die so neu geordneten Unterlagen (11 Ordner) zum Beweis für ihr gesamtes Vorbringen in der mündlichen Verhandlung vorlegen. Auch daraus wird sich ergeben, dass der Rechtsstandpunkt der belangten Behörde nicht aufrechterhalten werden kann.

(17) Die Einkaufsgemeinschaften ***[117]***, ***[118]*** bzw. Herr ***[10]*** ***[11]*** als deren Sprecher hat in dieser seiner Funktion bei der Transportbeauftragung teilweise auch Mitarbeiter und Ressourcen der Beschwerdeführerin eingesetzt (z.B. Fax). Dies erfolgte jedoch ohne vertragliche Grundlage und ohne Verrechnung. Das bedeutet aber nicht, dass die Einkaufsgemeinschaften ***[117]***, ***[118]*** deshalb operativ negiert und Bestellungen und erteilte Transportaufträge (im fremden Namen der Landwirte) ohne weitere Begründung und Beweisführung uminterpretiert werden dürfen. Die belangte Behörde ist sich bei ihrer Argumentation offenbar selbst nicht ganz so sicher, hat sie doch kurz vor der Schlussbesprechung am Einkäufe der Einkaufsgemeinschaft ***[64]*** aus der der Beschwerdeführerin zugerechneten Bemessungsgrundlage herausgenommen. Das hätte aber ebenso für alle anderen Einkaufsgemeinschaften erfolgen müssen.

(18) Es kann aus den obigen Umständen aber nicht interpretiert werden, dass die Beschwerdeführerin diese Bestellungen und Lieferungen im eigenen Namen und somit eigene Umsätze getätigt hätte. Es waren immer wirtschaftliche und rechtliche Beziehungen zwischen der ***[8]*** ***[9]*** und den Landwirten. Für eine Zurechnung dieser Umsätze an die Beschwerdeführerin fehlt jede tatsächliche und rechtliche Begründung und es wird auch in der Bescheidbegründung zu diesem wesentlichen Punkt nichts ausgeführt.

(19) Die Abholung der Ware wurde somit durch die Einkaufsgemeinschaften organisiert. Daher sind diese Abhollieferungen von österreichischen Landwirten ohne UID Nummer als Umsätze der ***[8]*** ***[9]*** zuzurechnen, die in Polen zu versteuern sind. Eine andere mehrwertsteuerliche Interpretation von etwa in Österreich steuerbaren Umsätzen der ***[8]*** ***[9]*** wurde seitens der Behörde nicht erhoben. Die hingegen getätigte Zurechnung an ein anderes Unternehmen, nämlich die Beschwerdeführerin, als deren Eigenumsatz ist nicht nachvollziehbar.

(20) Landwirte können daher nicht sehr glaubwürdig vertreten, von Einkaufsgemeinschaften, Transport und Selbstabholung nichts zu wissen, wie dies unkritisch und von der belangten Behörde nicht hinterfragt in die Begründung aufgenommen wird (Beilage 1, Seite 2 Mitte). Es ist keinesfalls „denkunmöglich" (Beilage 1 zum Bericht über die Außenprüfung, Seite 2, zweiter Absatz), sondern angesichts der Unterlagen ist es im Rahmen der die belangte Behörde treffenden Pflicht zur Erforschung der materiellen Wahrheit von Amts wegen(§ 115 Abs. 1 BAO) vielmehr zu hinterfragen, wie ein Landwirt glaubhaft "nicht wissen kann", wie diese Düngemittel aus Polen abgeholt und fakturiert werden, wenn er die genaue Ablauferläuterung bekommen hat (siehe Beilage ./6), die zuständige Einkaufsgemeinschaft den Transport von ihm einkassiert, er den Transport bezahlt und er den CMR unterschreibt.

(21) Für eine Zurechnung der in der erweiterten Liste, Beilage ./5, ausgewiesenen Einkäufe als Umsätze an die Beschwerdeführerin mangelt es an allen Voraussetzungen und gibt es keinen Beweis. Insbesondere gibt es in den umfangreichen von der belangten Behörde beschlagnahmten Geschäftsunterlagen keine einzige Faktura der Beschwerdeführerin mit der einer dieser Einkäufe in Rechnung gestellt worden wäre und gibt es auch keinen Zahlungsfluss dieser Umsätze in das Betriebsvermögen der Beschwerdeführerin. Ganz im Gegenteil stammen alle Rechnungen in den beschlagnahmten Geschäftsunterlagen von der ***[8]*** ***[9]*** und erfolgten alle Zahlungen auf diese Rechnungen in das Betriebsvermögen der ***[8]*** ***[9]***. Es ist daher völlig unerfindlich, wieso die belangte Behörde dazu kommt, derartige Umsätze der Beschwerdeführerin zuzurechnen und nicht der ***[8]*** ***[9]***.

(22) Generell gilt für die Ausführungen der belangten Behörde im Bericht über das Ergebnis der Außenprüfung vom , dass die einzelnen Behauptungen immer äußerst vage formuliert sind und insbesondere kein Bezug zu irgendeinem Beweismittel hergestellt wird. Die Erledigungen der belangten Behörde enthalten keine schlüssige und nachvollziehbare Begründung. Die Bedeutung der Begründung für das Rechtsstaatsprinzip wird von der Lehre wie folgt betont:

"Erst die Begründung macht den Bescheid für den Abgabenpflichtigen nachvollziehbar und kontrollierbar. Die Bescheidbegründung ist für einen effizienten Rechtsschutz des Abgabepflichtigen von grundlegender Bedeutung: Der Abgabepflichtige soll nicht rätseln müssen, warum ihm eine Abgabe vorgeschrieben wird." (Beiser in Steuern3, 257, zitiert aus Ritz, BA03 § 93 Tz 10).

(23) Wie Lehre und Rechtsprechung weiter betonen, ist ein zentrales Begründungselement die Anführung des Sachverhalts, den die Behörde als erwiesen annimmt. Gefordert ist dabei eine zusammenhängende Darstellung desselben. Diese kann durch den bloßen Hinweis auf irgendwelches dem Abgabepflichtigen bekanntes Aktenmaterial nicht ersetzt werden. (Ritz BA03 § 93 Tz 11 und die dort zitierte Judikatur.) Genau letzteres liegt hier aber vor.

(24) Misst man die Begründung des angefochtenen Bescheides an den oben dargestellten Erfordernissen ist evident, dass der angefochtene Bescheid und seine Begründung diesen nicht entsprechen. Schon das allein belastet den angefochtenen Bescheid mit Rechtswidrigkeit.

(25) Im Folgenden werden einzelne Punkte der insgesamt mangelhaften Begründung des angefochtenen Bescheids dargestellt.

(26) Die Tatsache, dass bei der Nachschau am , Beilage 1 zum Bericht über die Außenprüfung, Punkt 1.a), dritter Absatz, in der Ausgangspost der Beschwerdeführerin mit österreichischen Briefmarken frankierte Briefe der ***[8]*** ***[9]*** gefunden wurden, ist kein ausreichender Grund, die grundsätzlich nicht in Österreich steuerbaren Düngemittel-Umsätze der ***[8]*** ***[9]*** als solche der Beschwerdeführerin zu qualifizieren.

(27) Die Aussage der belangten Behörde in Beilage 1 zum Bericht über die Außenprüfung, Punkt 1.a), vorletzter Absatz, dass „viele Dokumente auf Briefpapier dar Fa ***[1]*** VertriebsgmbH gedruckt waren", ist falsch und irreführend. Tatsächlich handelt es sich nur um einige interne Ausdrucke von Dokumenten und Unterlagen der ***[8]*** ***[9]***, die, um Papier zu sparen, auf wiederverwendetem Papier der Beschwerdeführerin ausgedruckt wurden.

(28) In der Beilage 1 zum Bericht über die Außenprüfung, Punkt 1.b), schreibt die belangte Behörde: Die Landwirte wurden im Rahmen von Informationsveranstaltungen der Fa. ***[1]*** VertriebsgesmbH auf die Möglichkeit des Einkaufes von günstigem Dünger aus Osteuropa aufmerksam gemacht." Diese Behauptung ist unrichtig. Bezeichnenderweise kann die belangte Behörde dafür auch überhaupt kein Beweismittel anführen. Aus dem Flugblatt Beilage ./6 ergibt sich gerade, dass die Beschwerdeführerin an den genannten Vorgängen eben nicht im eigenen Namen und auf eigene Rechnung teilnimmt. In Bezug auf die „Informationsveranstaltungen" dürfte die belangte Behörde außerdem eine Fehlinformation verwerten. Die Beschwerdeführerin hat noch nie Informationsveranstaltungen über den Bezug von Dünger aus Polen durchgeführt und trat auch nie als Verkäuferin von Dünger aus Polen auf.

Beweis: Einvernahme ***[10]*** ***[11]***.

(29) Tatsächlich ist der Beschwerdeführerin bekannt, dass eine in ***[67]*** ***[68]***, ***[69]*** 1, ansässige Firma ***[48]*** ***[8]*** Analyse und Handels GmbH, deren Unternehmensgegenstand der Vertrieb von Pflanzenschutzmitteln an Landwirte ist, regelmäßig Informationsveranstaltungen in der näheren und weiteren Umgebung des Sitzes der Beschwerdeführerin durchführt. Die Ähnlichkeit dieses Firmenwortlauts mit dem von ***[8]*** ***[9]*** dürfte zu Verwechslungen führen.

Beweis: Ausdruck von der Webseite der ***[48]*** ***[8]*** Analyse und Handels GmbH, Beilage ./7;

Firmenbuchauszug FN ***[70]*** k der ***[48]*** ***[8]*** Analyse und Handels GmbH,

Beilage ./8;

Einvernahme von Herrn ***[10]*** ***[11]***.

(30) Die belangte Behörde zitiert in der Beilage 1 zum Bericht über die Außenprüfung mehrfach eine Frau ***[109]*** ***[17]***. Tatsächlich ist Frau ***[109]*** ***[17]*** eine Mitarbeiterin der ***[8]*** ***[9]*** und war während des gesamten hier in Rede stehenden Zeitraums auch Angestellte der Firma ***[8]*** ***[9]***. Richtig ist, dass sie auch in der Zeit vom 31 .01 .2013 bis zum , vom bis zum und vom bis bei der Beschwerdeführerin angestellt war. Das ist weder unzulässig, noch ändert es etwas an der Tatsache, dass sie im Rahmen der gegenständlichen Abhollieferungen für die ***[8]*** ***[9]*** tätig war. Eine Zurechnung der Umsätze an die Beschwerdeführerin aus dem Grund, dass Frau ***[109]*** ***[17]*** in den Betriebsräumlichkeiten der Beschwerdeführerin anwesend war, ist unzulässig und rechtlich verfehlt.

Beweis: Aufstellung über die Anmeldung von Frau ***[109]*** ***[17]*** bei ***[8]*** ***[9]*** und die gezahlten Gehälter sowie Sozialversicherungsbeiträge, Beilage ./9.

(31) In der Beilage 1 zum Bericht über die Außenprüfung, Punkt 1.b), führt die belangte Behörde unter der Überschrift "Zum Bestellvorgang" aus, dass die Bestellungen „von Mitarbeitern der Fa. ***[1]*** VertriebsgesmbH (federführend dabei Fr. ***[109]*** ***[17]***) aufgearbeitet wurden." Diese Behauptung ist ebenfalls unrichtig. Wie vorhin bewiesen wurde, war Frau ***[109]*** ***[17]*** Mitarbeiterin der ***[8]*** ***[9]***. Eine Zurechnung der Umsätze an die Beschwerdeführerin scheidet daher auch aus diesem Grund aus.

(32) In der Beilage 1 zum Bericht über die Außenprüfung, Punkt 1.b), unter der Überschrift "Zum Bestellvorgang" führt die belangte Behörde weiter aus: „Fr. ***[109]*** ***[17]*** hat daraufhin den Dünger bei den osteuropäischen Produzenten geordert und den Dünger am Gelände der Firma ***[8]*** ***[9]*** in Polen gesammelt." Abgesehen davon, dass die belangte Behörde nicht angibt, auf welches Beweismittel sie diese Feststellung stützt, kann aus der Feststellung nicht abgeleitet werden, dass die Umsätze der Beschwerdeführerin zuzurechnen sind. Die belangte Behörde behauptet bezeichnenderweise eben gerade nicht, dass Frau ***[109]*** ***[17]*** den Bestellvorgang im Namen und auf Rechnung der Beschwerdeführerin gemacht hätte. Die belangte Behörde bietet für eine solche allfällige Behauptung auch keinen wie immer gearteten Beweis.

(33) In der Beilage 1 zum Bericht über die Außenprüfung, Punkt 1.b), unter der Überschrift „Zur Transportabwicklung" führt die belangte Behörde aus: „Bei sehr vielen dieser erstellten Transportaufträge scheint die Fa. ***[1]*** VertriebsgesmbH mit ihren Standorten in ***[3]*** und in ***[18]*** als Ablageort auf." Abgesehen davon, dass auch für diese Behauptung auf kein Beweismittel Bezug genommen wird, ist die Behauptung deshalb unrichtig, weil der Abladeort ***[3]*** für Abhollieferungen von Landwirten, die sich in der Einkaufsgemeinschaft ***[117]*** zusammengeschlossen haben, gewählt wurde, weil diese in der Nähe von ***[3]*** ansässig sind. Außerdem gilt das nur in wenigen Ausnahmefällen für jene Transporte, bei denen für einzelne Landwirte nur Kleinmengen transportiert wurden. Zur Erzielung eines niedrigen Frachtpreises war es rentabler, Lieferungen, die für mehr als einen Landwirt bestimmt waren, an einen gemeinsamen Abladeort zu bringen, als wenn der Spediteur von einem Landwirt zum nächsten fährt.

(34) Aus der Liste der unterstellten Umsätze geht unter anderem auch der Gesamtbetrag, den der einzelne Landwirt für Düngerlieferung an ***[8]*** ***[9]*** bezahlt hat, hervor. Je nach Art des Düngers kostet eine Tonne zwischen € 400 und € 500 brutto. Nach der Gesamtgewichtung der einzelnen Düngerarten kann man von einem kalkulatorischen Durchschnittpreis von ca. € 430 Euro pro Tonne ausgehen. Ein LKW-Zug lädt bis zu 24 Tonnen (das sind ca. 40 Big Bags). Eine volle Ladung eines LKW-Zugs hat somit einen Rechnungswert von etwa (430 x 24) € 10.320,00. Entgegen der Darstellung der belangen Behörde im Bericht über das Ergebnis der Außenprüfung vom erfolgte nur eine geringe Anzahl von LKW-Lieferungen unter Nutzung des Lagerplatzes der Beschwerdeführerin in ***[3]***. Man sieht auch aus den Beträgen und aus den Lieferdaten, dass die weitaus überwiegende Zahl der Transporte Direktlieferungen waren, weil Bestellungen von ein oder zwei, bis max drei Landwirten in der Regel bereits einen vollen LKW ausmachen.

Beweis: Einvernahme ***[10]*** ***[11]***.

(35) Die belangte Behörde negiert in den Ausführungen in der Beilage 1 zum Bericht über die Außenprüfung, Punkt 1.b), unter der Überschrift "Zur Transportabwicklung", dass jede einzelne Einkaufsgemeinschaft einen Sprecher hat, der für die Mitglieder der Einkaufsgemeinschaft tätig wird. Rechtlich ist das als Bevollmächtigung des Sprechers der Einkaufsgemeinschaft durch jeweils jedes einzelne Mitglied der Einkaufsgemeinschaft anzusehen. Aus der Behauptung der belangten Behörde, "Es ist somit auszuschließen, dass die Landwirte selbst den Transport beauftragen", ist daher für den Rechtsstandpunkt der belangten Behörde nichts zu gewinnen. Es bleibt jedem Landwirt unbenommen, sich bei der Durchführung einer Abhollieferung eines Bevollmächtigten zu bedienen, der für ihn den Transport und andere administrative Erledigungen durchführt. Bezeichnenderweise hat die belangte Behörde im Sicherstellungsverfahren nur den Sprecher der Einkaufsgemeinschaft ***[64]*** vernommen, nicht aber die Sprecher der anderen Einkaufsgemeinschaften.

Beweis: Einvernahme ***[113]*** ***[51]***, DI ***[111]*** ***[47]***, ***[10]*** ***[11]***, ***[114]*** ***[60]***.

(36) In der Beilage 1 zum Bericht über die Außenprüfung, Punkt 1.b), unter der Überschrift "Zum Zahlungsvorgang" stellt die belangte Behörde insofern richtig fest, dass die Bezahlung des Düngers auf ein österreichisches Konto der Bank Austria lautend auf ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o. erfolgte. Aus diesem Vorgang jedoch abzuleiten, die diesbezüglichen Umsätze seien der Beschwerdeführerin zuzurechnen, entbehrt jeder sachlichen und rechtlichen Grundlage. Umsätze, die ohnedies im Betriebsvermögen der ***[8]*** ***[9]*** stattfinden, weil sie eben auf ein von ***[8]*** ***[9]*** gehaltenes Konto gelangen, dürfen nicht der Beschwerdeführerin zugerechnet werden. Bezeichnenderweise kann die belangte Behörde für ihren Standpunkt keine wie immer geartete plausible Begründung bringen. Es handelt sich hier um einen reinen Willkürakt. Dass Herr ***[10]*** ***[11]*** auf diesem Konto zeichnungsbefugt ist, ist selbstverständlich, ist er doch Geschäftsführer der ***[8]*** ***[9]***.

(37) Auf dem Konto bei der UniCredit Bank Austria AG mit der Nummer ***[7]***, lautend auf ***[10]*** ***[11]***, das dieser einigen Einkaufsgemeinschaften zur Verfügung gestellt hat, war ausschließlich ***[10]*** ***[11]*** zeichnungsberechtigt. Die Behauptung der belangten Behörde, Frau Sonja ***[15]*** und Frau ***[109]*** ***[17]*** wären auf diesem Konto zeichnungsbefugt gewesen ist daher unrichtig. Dieses Konto wurde außerdem etwa ein Jahr bevor die ***[8]*** ***[9]*** gegründet wurde eröffnet. Das beweist die schon damals bestandene Tätigkeit der Einkaufgemeinschaften, und dass diese unabhängig von ***[8]*** ***[9]*** ist.

Beweis: Bestätigung der UniCredit Bank Austria AG vom , Beilage ./10.

(38) In der rechtlichen Würdigung, Beilage 1 zum Bericht über die Außenprüfung, Punkt 1.c), werden im dritten Absatz aktenwidrig plötzlich folgende wesentliche Sachverhaltsannahmen getätigt:

• „Im vorliegenden Fall wurden bei der Fa. ***[1]*** VertriebsgmbH von österreichischen Landwirten Düngemittel bestellt."

• „Diese Düngemittel wurden über Transportauftrag der Fa. ***[1]*** VertriebsgmbH von den Spediteuren bei der der Fa. ***[8]*** ***[9]*** Sp.zo.o in Polen abgeholt."

(39) Auf der Grundlage dieser aktenwidrigen Feststellungen werden dann die Abhollieferungen der Landwirte der Beschwerdeführerin zugerechnet. Das ist rechtswidrig.

• Vielmehr geht es bei der ersten zentralen Frage, wer tritt als Lieferant auf, wer nimmt Bestellungen entgegen und wer hat diesen Umsatz zu versteuern, um objektive Merkmale. Solche objektiven Merkmale zu berücksichtigen fordern die Richtlinie 2006/112/EG vom über das gemeinsame Mehrwertsteuersystem und das UStG. Diese objektiven Merkmale sind;

o Leistung und Gegenleistung und der innere Zusammenhang der beiden Transaktionen.

o Leistender ist, wer im Außenverhältnis zur Leistung verpflichtet ist (Mayr/Ungericht, USTG 944 § 1 Anm 4 mit weiteren Nachweisen: z.B. ; detto Windsteig in Melhard/Tumpel, UStG 2 § 1 Anmerkung 80 ff.) und wer die Leistung im eigenen Namen erbringt (wobei ein Handeln auf fremde Rechnung unbeachtlich wäre).

Das heißt, es kommt vor allem auf ein Handeln im Rahmen eines Unternehmens und auf einen entsprechenden Außenauftritt im eigenen Namen am Markt an, z.B. Werbung (Flugblatt) bei potentiellen Kunden, Entgegennahme der Kunden-Bestellungen im eigenen Namen. Im gegenständlichen Fall jedoch liegen Bestellungen vor, die explizit auf einen anderen Lieferanten lauten, nämlich ***[8]*** ***[9]*** und die bei der Einkaufsgemeinschaft zur Weiterleitung an ***[8]*** ***[9]*** abgegeben wird.

o Bestätigung der erhaltenen Bestellung und eigene Lieferbereitschaft, Abrechnung der eigenen Leistung, Inkasso des Rechnungsbetrags als eigener und nicht als fremder Erlös.

o All diese Aktivitäten in Zusammenhang mit den untersuchten Düngemittellieferungen sind nie im Namen der Beschwerdeführerin erfolgt, sondern immer nur im Namen und auf Rechnung der ***[8]*** ***[9]***. Die Beschwerdeführerin hat keine Umsätze verheimlicht oder gar hinterzogen. Es waren explizit Umsätze eines andern Unternehmens, nämlich der ***[8]*** ***[9]***.

• In der zweiten Frage geht es um eine zentrale aktenwidrige Sachverhaltsfeststellung, nämlich um die Unterstellung, dass die Bestellung eines Transports von Polen nach Österreich im eigenen Namen der Beschwerdeführerin erfolgte und somit gleich auch um die Unterstellung eines Waren-Einkaufs der Beschwerdeführerin bei ***[8]*** ***[9]***.

o Abgesehen davon, dass es keine Bestellungen von den gelieferten Waren durch die Beschwerdeführerin bei ***[8]*** ***[9]*** gibt, sondern die Bestellungen explizit und eigenhändig von den einzelnen Landwirten erfolgten, lässt kein der Beschwerdeführerin bekanntes Beweismittel darauf schließen, dass die Beschwerdeführerin Waren oder auch nur Transporte dieser Waren von Polen nach Österreich im eigenen Namen bestellt hätte und somit als Teil einer Lieferkette zu qualifizieren wäre. Sämtliche Ladeaufträge wurden im Namen der Einkaufsgemeinschaften oder vom Landwirt direkt erteilt, die Rechnungen der Spediteure lauteten auf die Einkaufsgemeinschaft, es ist keine Transportbestellung zu diesen Düngergeschäften bekannt, wo die Beschwerdeführerin als Leistungsempfänger aufschiene. (Lediglich bei Ladeaufträgen der Einkaufsgemeinschaften ***[117]*** und ***[118]*** an LKW ***[34]*** (Polen) gibt es Auftragsbestätigungen, wo zunächst sämtliche gegebenen Spezifikationen der Einkaufsgemeinschaft übernommen werden, aber die beim Frächter systemmäßig hinterlegte ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. als Adressat aufscheint. Es ist aber schon in den beschlagnahmten Unterlagen klar dokumentiert, dass es sich dabei nur um einen nicht korrigierten Fehler des Frachtdienstleisters handelt, weil jede vorangehende Auftragserteilung explizit im Namen der Einkaufsgemeinschaften erfolgte. Jede andere Schlussfolgerung wäre einseitig und rechtswidrig. Alle anderen Bestätigungen und Rechnungen lauten auf die Einkaufsgemeinschaften.)

o Auf der Grundlage dieser aktenwidrigen Feststellungen werden dann die Abhollieferungen der Landwirte der Beschwerdeführerin zugerechnet.

o Darüber hinaus ist es auch unschlüssig, in der rechtlichen Würdigung, Punkt 1 c) von Beilage 1, von innergemeinschaftlichem Erwerb zu sprechen und dann im angefochtenen Bescheid, die Beträge der erklärten innergemeinschaftlichen Erwerbe nicht entsprechend zu verändern.

o Ohne nachvollziehbare Sachverhaltsfeststellungen und eine entsprechende rechtliche Begründung auf Basis des UStG und der Mehrwertsteuer-Richtlinie 2006/112/EG (unter Berücksichtigung der dort geforderten eigenständigen objektiven Merkmale für die Annahme einer Lieferung von ***[8]*** ***[9]*** an die Beschwerdeführerin und von der Beschwerdeführerin an die Landwirte) kann und wird diese Sichtweise der österreichischen Finanzverwaltung auch in Polen keine korrespondierende Behandlung erfahren. Aus der Sicht der ***[8]*** ***[9]*** führt die nicht nachvollziehbare Unterstellung eines völlig anderen Kunden (nämlich der Beschwerdeführerin) statt der bisher erklärten Inlandsumsätze in Polen, wegen der Abhollieferungen von österreichischen Landwirten ohne UID Nummer, auch zu einer vorhersehbaren Unmöglichkeit, die korrespondierende Steuerfreiheit in Polen geltend machen zu können. Die ***[8]*** ***[9]*** hat nämlich keinen ausreichender Buch- und kein Belegnachweis für eine Darstellung dieser Geschäftsfälle den polnischen Steuerbehörden gegenüber im Sinne der Sichtweise der belangten Behörde. Eine derartige Feststellung führt somit zu einer rechtswidrigen Doppelbesteuerung. Es ist auch zu bedenken, dass bei grenzüberschreitenden Sachverhalten nicht nur österreichische Rechtsnormen zu beachten sind, sondern eine rechtliche Beurteilung auch dem EU-Mehrwertsteuer-Recht jenseits der Binnenmarktgrenze entsprechen muss, damit es zu einer richtlinienkonformen und konsistenten Einmal-Besteuerung der Umsätze innerhalb des Binnenmarkts kommt.

(40) Aus dem Verstehenden ergibt sich, dass ein Abgabenanspruch gegen die Beschwerdeführerin nicht besteht.

(41) Außerdem war die belangte Behörde nicht bereit, die Beschwerdeführerin zu den oben dargestellten Umständen, die alle schon aktenevident sind, ausreichend zu hören. Die belangte Behörde hat nämlich der Beschwerdeführerin in der Schlussbesprechung vom nicht die Möglichkeit gegeben, auf diese Sachverhaltsfeststellungen innerhalb einer angemessenen Frist zu antworten. Mit dieser Vorgangsweise verletzt die belangte Behörde die sich aus § 115 BAO ergebende Verpflichtung, die tatsächlichen und rechtlichen Verhältnisse von Amts wegen zu vermitteln. § 115 Abs. 2 BAO legt ausdrücklich fest, dass den Parteien Gelegenheit zur Geltendmachung ihrer Rechte und rechtlichen Interessen zu geben ist. Mit dieser gesetzlichen Vorschrift wird der Grundsatz des Parteiengehörs verankert. Literatur und Judikatur führen in diesem Zusammenhang aus, dass der Grundsatz des Parteiengehörs auch in Abgabenverfahren "zu den fundamentalen Grundsätzen des Rechtsstaats bzw. zu den allgemeinen Grundsätzen eines geordneten Verfahrens" gehört. (Ritz, BA03 §115 Tz 14.) Gemäß § 161 Abs. 3 BAO sind dem Abgabenpflichtigen überdies, wenn von der Abgabenerklärung abgewichen werden soll, wie im gegenständlichen Fall, die Punkte, in denen eine wesentliche Abweichung zu seinen Ungunsten in Frage kommt, zur vorherigen Äußerung mitzuteilen. Auch das ist im gegenständlichen Fall nicht erfolgt, weil der Beschwerdeführerin entgegen ihrem Antrag in dar Schlussbesprechung vom nicht mehr Gelegenheit geboten wurde, zu den umfangreichen Vorhaltungen der belangten Behörde innerhalb einer angemessenen Frist Stellung zu nehmen.

(42) Aus allen diesen Gründen stellt die Beschwerdeführerin daher nachstehende

Anträge:

a) Gemäß § 262 Abs. 2 lit. a BAO keine Beschwerdevorentscheidung zu erlassen;

b) gemäß § 274 BAO auf Anberaumung einer mündlichen Verhandlung;

c) auf Abänderung des angefochtenen Bescheides dahingehend, dass die Bemessungsgrundlage für die 20 %igen Umsätze für das Jahr 2013 gemäß der Erklärung, Kennziffer 022, mit € 203.811,82 festgesetzt wird.

Beschwerde gegen den Umsatzsteuerfestsetzungsbescheid 7/2013 (OZ 3)

Mit Telefax vom erhob die Bf durch ihre rechtsfreundliche Vertreterin Beschwerde gegen den Umsatzsteuerfestsetzungsbescheid 7/2013 vom :

In umseitig rubrizierter Abgabensache hat das Finanzamt Waldviertel unserer ausgewiesenen Rechtsvertretung am den Bescheid vom 21 .04.2015, mit dem die Umsatzsteuer für den Monat Juli 2013 festgesetzt wurde, zugestellt.

Mit Datum hat die Beschwerdeführerin einen Antrag auf Verlängerung der Frist zur Einbringung der Beschwerde eingebracht. Mit Bescheid vom , der Beschwerdeführerin zuhanden deren ausgewiesenen Rechtsvertreterin zugestellt am , wurde dem Ansuchen um Fristverlängerung stattgegeben und die Frist bis zum verlängert.

Innerhalb offener, verlängerter Frist erhebt die Beschwerdeführerin nachstehende

Beschwerde,

an das Bundesfinanzgericht und begründet sie wie folgt:

(1) Die Beschwerde richtet sich gegen den Bescheid der belangten Behörde vom , mit dem die Umsatzsteuer für den Monat Juli 2013 festgesetzt wird (im Folgenden auch kurz angefochtener Bescheid). Der Bescheid wird insofern angefochten, als von der eingereichten Erklärung abgewichen wird und die Bemessungsgrundlage für die 20 %ige Umsatzsteuer für den Monat Juli 2013 mit einem Betrag von € 27.644, 17 und eine bisher vorgeschriebene Umsatzsteuer von € 116.911,46 festgesetzt wurde und demzufolge die belangte Behörde zu einer Abgabennachforderung von € 284,93 und nicht wie in der Erklärung zu einer Abgabengutschrift von € 116.911,46 kommt.

(2) Zur Begründung des angefochtenen Bescheides verweist die belangte Behörde völlig unpräzise und unzureichend darauf: „Die Festsetzung erfolgte unter Zugrundelegung der Feststellungen der abgabenbehördlichen Prüfung, die der darüber aufgenommenen Niederschrift bzw. dem Prüfungsbericht zu entnehmen sind."

(3) Die Beschwerdeführerin hat für ihre Umsätze im Juli 2013 die Umsatzsteuererklärung abgegeben. Diese Umsatzsteuererklärung deklariert Lieferungen und Leistungen von € 352.189,88. Dem gegenüber unterstellt die belangte Behörde im angefochtenen Bescheid Lieferungen und Leistungen in einem Betrag von € 353.614,56. Die Beschwerdeführerin kommt in ihrer Umsatzsteuererklärung zu einem Guthaben für den Monat Juli 2013 von € 116.911,46, wohingegen die belangte Behörde eine Abgabennachforderung an Umsatzsteuer von € 284,93 festlegt. Der angefochtene Bescheid steht in einem inhaltlichen Zusammenhang mit dem Umsatzsteuerbescheid für das gesamte Wirtschaftsjahr 2013, der von der Beschwerdeführerin gesondert mit Beschwerde vom angefochten wurde. Alle Einwendungen gegen die Umsatzsteuerfestsetzung für das gesamte Wirtschaftsjahr 2013 werden daher auch gegen den angefochtenen Bescheid erhoben und wie nachstehende detailliert ausgeführt.

(4) Im Zuge des gegen die Beschwerdeführerin und deren Geschäftsführer, Herrn ***[10]*** ***[11]***, geführten abgabenrechtlichen Verfahrens wurden in den Geschäftsräumlichkeiten der Beschwerdeführerin Geschäftsunterlagen der Firma ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o. im Umfang von 13 Ordnern beschlagnahmt. Aus den in den beschlagnahmten Geschäftsunterlagen dokumentierten Geschäftsfällen leitet die belangte Behörde ab, dass diese Geschäftsfälle - Verkäufe von Düngemitteln an Landwirte - der Beschwerdeführerin zuzurechnen sind und somit die Beschwerdeführerin Umsätze getätigt hätte, die sie bisher nicht deklariert hat. Das ist rechtsirrig und wird durch die bereits vorliegenden und vorzulegenden Beweismittel widerlegt.

(5) Aus den beschlagnahmten Geschäftsunterlagen ergibt sich aber bei einer objektiven und unbefangenen Betrachtung und Wertung der Unterlagen gerade das Gegenteil, nämlich, dass jedenfalls gegenüber der Beschwerdeführerin kein Abgabenanspruch besteht.

(6) Zunächst stellt die Beschwerdeführerin die im gegenständlichen Fall handelnden Personen dar:

• ***[8]*** ***[9]*** Sp.zo.o.:

Das Unternehmen wurde im Sommer 2011 gegründet und hat seinen Sitz in ul. ***[21]*** 17, PL***[23]*** ***[24]***, Polen. Alleiniger Gesellschafter und einziger Geschäftsführer dieses Unternehmens ist Herr ***[10]*** ***[11]***. Bei diesem Unternehmen handelt es sich keinesfalls nur um eine Briefkastenfirma, wie die belangte Behörde vielleicht unterstellen mag, sondern um ein lebendes Unternehmen mit einer unternehmerischen Substanz. ***[8]*** ***[9]*** Sp.zo.o. (im Folgenden kurz ***[8]*** ***[9]***) hat umfangreiche Betriebsräumlichkeiten angemietet. Sie beschäftigt Dienstnehmer, zahlt dafür Sozialversicherungsbeiträge, hat zwei Bankkonten bei der polnischen Niederlassung der UniCredit Bank Austria, ein EuroKonto und ein Zloty-Konto, und ein Euro-Konto bei der UniCredit Bank Austria in Österreich sowie eigene Telefonnummern.

Beweis:

Fotodokumentation über Betriebsräumlichkeiten der ***[8]*** ***[9]***, Beilage ./1;

Konvolut Mietrechnungen, Beilage ./2;

Konvolut Zahlungsbelege für Sozialversicherung, Beilage ./3;

Konvolut Telekomrechnungen, Beilage ./4;

Herr ***[10]*** ***[11]*** als Zeuge.

• ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H.:

Das Unternehmen hat seinen Sitz in ***[4]***, ***[2]*** ***[3]***, und ist zur Zahl FN ***[50]***w des Firmenbuchs des Landesgerichts Krems an der Donau protokolliert. Mehrheitsgesellschafter ist Herr ***[10]*** ***[11]***, der auch einziger Geschäftsführer ist. Die Betriebsanlagen am Sitz des Unternehmens sind der belangten Behörde bekannt. Dass es sich dabei um ein lebendes Unternehmen handelt dürfte außer Streit stehen, das muss nicht weiter bewiesen werden.

Beweis:

Einvernahme des Herrn ***[10]*** ***[11]***.

• Einkaufsgemeinschaften:

Entgegen der Behauptung der belangten Behörde in der Besprechungsgrundlage vom und dem Bericht über das Ergebnis der Außenprüfung vom wurden die hier verfahrensgegenständlichen Umsätze mit Düngemitteln nicht von der Beschwerdeführerin getätigt und sind dieser auch nicht zuzurechnen. Vielmehr handelt es sich um Abhollieferungen einzelner Landwirte. Die einzelnen Landwirte sind in losen Einkaufsgemeinschaften, die keine Rechtspersönlichkeit haben, organisiert. Es gibt folgende Einkaufsgemeinschaften:

o Einkaufsgemeinschaft ***[115]***

Die Einkaufsgemeinschaft ***[115]*** besteht seit 1999. Sprecher der Einkaufsgemeinschaft ist Herr ***[113]*** ***[51]***, Landwirt in ***[52]*** ***[53]***, ..., ***[54]*** 9.

o Einkaufsgemeinschaft ***[116]***

Die Einkaufsgemeinschaft ***[116]*** besteht seit 1999. Sprecher der Einkaufsgemeinschaft ist Herr DI ***[111]*** ***[47]*** in ***[55]*** 30, ***[56]*** ***[57]***.

o Einkaufsgemeinschaft ***[117]***

Die Einkaufsgemeinschaft ***[117]*** besteht seit 2002. Sprecher der Einkaufsgemeinschaft ist Herr ***[10]*** ***[11]*** in ***[58]*** 27, ***[59]*** ***[37]***-***[38]***.

o Einkaufsgemeinschaft ***[118]***

Die Einkaufsgemeinschaft ***[118]*** besteht seit 2002. Sprecher der Einkaufsgemeinschaft ist Herr ***[114]*** ***[60]***, ***[61]*** 54, ***[59]*** ***[18]***.

o Einkaufsgemeinschaft ***[64]*** (vormals ***[112]***)

Die Einkaufsgemeinschaft ***[64]*** (vormals ***[112]***) besteht seit 1998. Sprecher der Einkaufsgemeinschaft ist Herr ***[110]*** ***[39]*** in ***[62]*** ***[63]***, ***[64]*** 19.

Beweis:

Einvernahme ***[113]*** ***[51]***, DI ***[111]*** ***[47]***, ***[10]*** ***[11]***, ***[114]*** ***[60]***, ***[110]*** ***[39]***; als Zeugen, zu laden unter den oben angegebenen Anschriften.

(7) Bei der Beurteilung der Frage, ob die Einkaufsgemeinschaften bestehen oder nicht, hat die belangte Behörde mehrere Zeugenaussagen gänzlich unberücksichtigt gelassen. So etwa die des Landwirts Otmar ***[16]***, der am im Sicherstellungsverfahren vernommen wurde und der ausdrücklich angegeben hat, dass er die Einkaufsgemeinschaft ***[117]***/***[118]*** kennt und dort Herr ***[11]*** sein Ansprechpartner ist. Auch der Landwirt Othmar ***[65]***, einvernommen im Sicherstellungsverfahren am , gibt an, dass er die Einkaufsgemeinschaft ***[117]***/***[118]*** kennt. Ebenso bestätigt der Landwirt Franz ***[66]***, einvernommen im Sicherstellungsverfahren am , dass die Frachtkosten an die Einkaufsgemeinschaft ***[117]***/***[118]*** gezahlt wurden. Aus alten diesen Aussagen ergibt sich, dass die Einkaufsgemeinschaften ***[117]*** und ***[118]*** bestehen und bei den Abholungen der Landwirte auch eine tatsächliche Funktion haben.

(8) Dem Bericht über das Ergebnis der Außenprüfung vom ist als Beilage 2 eine siebenseitige Liste angeschlossen. Die Liste enthält die Namen und Anschriften all jener Landwirte, die Düngemittel eingekauft haben - und zwar aus der Sicht der Beschwerdeführerin im Rahmen von Abhollieferungen bei ***[8]*** ***[9]*** - und die Umsätze, die die belangte Behörde der Beschwerdeführerin zurechnen möchte. Die Liste ist im Ergebnis unrichtig und keine taugliche Grundlage, die fraglichen Umsätze der Beschwerdeführerin zuzurechnen. Sie ist vor allem deshalb unrichtig, weil sie keine Zuordnung der einzelnen in der Beilage genannten Landwirte zu den einzelnen Einkaufsgemeinschaften enthält.

(9) Die Beschwerdeführerin hat die Liste dahingehend erweitert, dass sie eine Zuordnung der einzelnen genannten Landwirte zu den einzelnen Einkaufsgemeinschaften vorgenommen hat. Zusätzlich hat die Beschwerdeführerin in diese erweiterte Liste alle Einkäufe der Einkaufsgemeinschaft ***[64]*** aufgenommen, denn diese fehlen in der Beilage 2. Daraus ergibt sich auch die Differenz zwischen dem von der belangten Behörde angenommenen Gesamtumsatz zu dem nun in der erweiterten Liste der Beschwerdeführerin ausgewiesenen Gesamtvolumen.

(10) Aus der erweiterten Liste der Beschwerdeführerin ergibt sich, dass die Einkaufsgemeinschaft ***[115]*** Einkäufe von € 112.503, 19, das sind 8,97 % des Gesamtvolumens, die Einkaufsgemeinschaft ***[116]*** Einkäufe von € 20.104,88, das sind 1 ,60 % der Gesamtvolumens, die Einkaufsgemeinschaft ***[64]*** Einkäufe von € 410.440, 12, das sind 32,72 % des Gesamtvolumens, die Einkaufsgemeinschaft ***[117]*** Einkäufe von € 347.175,56, das sind 27,67 % des Gesamtvolumens und die Einkaufsgemeinschaft ***[118]*** Einkäufe von € 364.354,20, das sind 29,04 % des Gesamtvolumens, getätigt haben.

Beweis: Erweiterte Liste, Beilage ./5.

(11) Auf Seite 7 der Liste Beilage 2 zum Bericht über das Ergebnis der Außenprüfung vom sind die von der belangten Behörde im angefochtenen Bescheid für Juli 2013 zugrunde gelegten Umsätze den Landwirten ***[114]*** ***[60]*** und Willibald ***[148]*** zugeordnet. Beide gehören zur Einkaufsgemeinschaft ***[118]***.

(12) Die Tatsache, dass die belangte Behörde nur die von der Einkaufsgemeinschaft ***[64]*** getätigten Einkäufe nicht der Beschwerdeführerin zurechnet und diese aus dem ursprünglichen Sicherstellungsauftrag vom über insgesamt € 210.775,00 - jedoch mit einem zu geringen Betrag - herausgerechnet hat, ist zwar richtig, stellt aber eine unvollständige Erledigung dar. In der Schlussbesprechung vom hat die belangte Behörde zugestanden, dass die Einkaufsgemeinschaft ***[64]*** „besteht". Ohne das zu begründen oder zu beweisen, hat sie das Bestehen der anderen Einkaufsgemeinschaften jedoch verneint.

(13) Einkaufsgemeinschaften gibt es in der österreichischen Landwirtschaft bereits seit vielen Jahren, lange vor dem EU-Beitritt Österreichs. Ursprünglich waren sie gebildet worden, um Landwirten außerhalb des heimischen Markts verbesserte Möglichkeiten, vor allem bei Spritzmitteleinkäufen zu bieten. Für den gegenständlichen Fall besonders relevant ist der Umstand, dass alle oben dargestellten Einkaufsgemeinschaften viel älter sind als die ***[8]*** ***[9]***. Das beweist, dass die Einkaufsgemeinschaften ihre Tätigkeit unabhängig von der ***[8]*** ***[9]*** und der Beschwerdeführerin ausüben.

(14) In der Beilage 1 zum Bericht über die Außenprüfung, Punkt 1.a), verweist die belangte Behörde darauf, dass in einem offen einsehbaren Aktenschrank Buchhaltungsordner lautend auf „Einkaufsgemeinschaft" wahrgenommen worden seien. Wenn es also tatsächlich Buchhaltungsunterlagen über die Einkaufsgemeinschaften gibt, ist es unschlüssig, wenn die belangte Behörde nur die Einkaufsgemeinschaft ***[64]*** als bestehend annimmt, nicht jedoch die anderen.

(15) Wie derartige Abhollieferungen tatsächlich durchgeführt wurden, ergibt sich aus den Flugblättern der ***[8]*** ***[9]***, mit denen sie für die Abhollieferungen geworben hat. Diese Flugblätter befinden sich im Ordner „Diverse" der von der belangten Behörde beschlagnahmten Geschäftsunterlagen. In den Flugblättern sind der Bestellvorgang und die Abhollieferung detailliert beschrieben. Schon dort findet sich der Hinweis, dass das Bestellformular vom einzelnen Landwirt an die Einkaufsgemeinschaft weitergeleitet werden soll. Nirgendwo in den Flugblättern kommt die Beschwerdeführerin vor oder wird auf sie Bezug genommen. Tatsächlich hat die Beschwerdeführerin keinen wie immer gearteten eigenen Anteil an diesen Vorgängen. Zu keinem Zeitpunkt derartiger Bestellvorgänge und Abhollieferungen tritt die Beschwerdeführerin im eigenen Namen und auf eigene Rechnung auf. Insbesondere bestellt die Beschwerdeführerin auch den Dünger nicht bei den Produzenten. Das wird alles von ***[8]*** ***[9]*** in Polen in deren eigenem Namen und auf deren eigene Rechnung durchgeführt.

Beweis: Flugblatt über 1. Düngeraktion 13/14, Beilage ./6.

(16) Entgegen der Darstellung der belangten Behörde in der Beilage 1 zum Bericht über die Außenprüfung, Punkt 1.b), stellen sich die Bestell-, Liefer, und Bezahlvorgänge im gegenständlichen Zusammenhang wie folgt dar:

• Im Bereich Düngemittel werden traditionell zu bestimmten Saisonzeiten von allen wesentlichen Anbietern sogenannte Düngemittelaktionen durchgeführt. In diesen Zeiten wurden auch von der ***[8]*** ***[9]*** Informationsmaterialien an die Landwirte versandt. Die Sprecher der Einkaufsgemeinschaften erkundigen sich über Angebote und Preise, vergleichen teilweise mit anderen Anbietern und informieren ihre Mitglieder oder werden von diesen, telefonisch, mit Fax oder mündlich, kontaktiert. Bei den Aussendungen der ***[8]*** ***[9]*** ist immer eine ganzseitige Erläuterung mit klarer Aussage, dass nur gegen Selbstabholung mit 8 % polnischer Mehrwertsteuer verkauft wird und klarer Erläuterung, wie Bestellung und Verkaufsvorgang ablaufen, dabei (Beilage ./6).

• Die Sprecher der Einkaufsgemeinschaften sind in Kontakt mit Frächtern und haben die Fracht-Preislisten (Fixpreise abhängig von bestellter Tonnage, zu fahrenden Kilometern und Anzahl der Abladepunkte) aufliegen und treffen eine Vorauswahl der Frachtdienstleister.

• Eine Bestellung macht der Landwirt entweder selbst direkt, telefonisch, mit Fax oder mündlich, bei der ***[8]*** ***[9]*** (z.B. Herr ***[113]*** ***[99]*** aus ***[101]*** ***[102]***, ***[119]*** 82, Einkaufsgemeinschaft ***[118]***) oder er wendet sich an den Sprecher seiner Einkaufsgemeinschaft, der diese Bestellung in seinem Namen weiterleitet, meist direkt an ***[8]*** ***[9]***, teilweise auch indirekt über die Einkaufsgemeinschaften ***[117]***, ***[118]***.

• Im geographischen Nahebereich (nicht aber in anderen Teilen Niederösterreichs) der Beschwerdeführerin kam es auch vor, dass ausgefüllte Bestellscheine der ***[8]*** ***[9]*** bei der Beschwerdeführerin zur Weiterleitung an ***[8]*** ***[9]*** abgegeben wurden, weil dort auch die Einkaufsgemeinschaften ***[117]***, ***[118]*** in Person des Herrn ***[10]*** ***[11]*** anzutreffen sind.

• Es wurden aber nie „die Bestellformulare im Büro bei der Fa ***[1]*** VertriebsgmbH" abgegeben, wie die belangte Behörde auf Seite 1 unten von Beilage 1 zum Bericht über die Außenprüfung verkürzend und irreführend schreibt. Die belangte Behörde verschweigt, dass es sich um Bestellformulare der ***[8]*** ***[9]*** handelt. Die Beschwerdeführerin hat im untersuchten Zeitraum nie Bestellungen von Düngemittel entgegengenommen und schon gar nicht Lieferungen getätigt. Die auf ***[8]*** ***[9]*** lautenden Bestellformulare wurden bloß physisch bei den Einkaufsgemeinschaften ***[117]***, ***[118]*** abgegeben.

• Sowohl bei der direkten als auch bei der indirekten Bestellung erhält der Landwirt persönlich die Bestellbestätigung direkt von ***[8]*** ***[9]*** und ebenso er selbst oder die involvierte Einkaufsgemeinschaft eine spätere Mitteilung über Abholbereitschaft.

• Über den Landwirt bei direkter Bestellung, sonst aber meist über den Sprecher der Einkaufsgemeinschaft werden daraufhin die Frächter kontaktiert und sogenannte Ladeaufträge erteil. Dort ist immer spezifiziert, wieviel von welchem Produkt für welchen Landwirt abzuholen ist und wohin die Ladung gebracht werden soll. Dabei ist zu unterscheiden zwischen direkter Lieferung für nur einen, zwei oder maximal drei Landwirte und sogenannten Sammeltransporten für mehrere Landwirte. Da mehr als zwei oder drei Abladepunkte den Transport über Gebühr verteuern würden, hat man Abladepunkte vereinbart; entweder bei einem Landwirt mit entsprechenden Ab- und Belademöglichkeiten oder den Lagerplatz der Beschwerdeführerin. Die Einkaufsgemeinschaften als Organisatoren dieser Sammeltransporte verständigen dann auch die betroffenen Landwirte, damit diese den Dünger vom vereinbarten Abladepunkt abholen.

• Die Bezahlung der Waren erfolgt in allen Fällen über die bei den Bestellungen unterschriebenen Einzugsermächtigungen zugunsten der ***[8]*** ***[9]*** auf deren österreichisches Bankkonto. Die Bezahlung des Transports wird entweder vom Landwirt direkt oder von der jeweiligen Einkaufsgemeinschaft gemacht. Diese sammeln das Geld von den betreffenden Landwirten meist in bar ein. Die Einkaufsgemeinschaften bekommen von den Frächtern zum jeweiligen Auftrag eine Rechnung. Die Einkaufsgemeinschaften zahlen die Frächter in der Regel mittels Überweisung.

• Der Landwirt selbst unterschreibt bei der Warenübernahme den Transportschein (CMR). Diese liegen in vielen Fällen bei den beschlagnahmten Unterlagen der ***[8]*** ***[9]*** auf.

Beweis:

Einvernahme ***[113]*** ***[51]***, DI ***[111]*** ***[47]***, ***[10]*** ***[11]***, ***[114]*** ***[60]***, ***[110]*** ***[39]***, als Zeugen, zu laden unter den oben angegebenen Anschriften.

(17) Die Beschwerdeführerin hat im Wege der Akteneinsicht von den gesamten beschlagnahmten Unterlagen Kopien bekommen. Die Kopien der beschlagnahmten Unterlagen hat sie nach Einkaufsgemeinschaften und einzelnen Geschäftsfällen geordnet (die beschlagnahmten Unterlagen sind weitgehend chronologisch geordnet). Die Beschwerdeführerin wird die so neu geordneten Unterlagen (11 Ordner) zum Beweis für ihr gesamtes Vorbringen in der mündlichen Verhandlung vorlegen. Auch daraus wird sich ergeben, dass der Rechtsstandpunkt der belangten Behörde nicht aufrechterhalten werden kann.

(18) Die Einkaufsgemeinschaften ***[117]***, ***[118]*** bzw. Herr ***[10]*** ***[11]*** als deren Sprecher hat in dieser seiner Funktion bei der Transportbeauftragung teilweise auch Mitarbeiter und Ressourcen der Beschwerdeführerin eingesetzt (z.B. Fax). Dies erfolgte jedoch ohne vertragliche Grundlage und ohne Verrechnung. Das bedeutet aber nicht, dass die Einkaufsgemeinschaften ***[117]***, ***[118]*** deshalb operativ negiert und Bestellungen und erteilte Transportaufträge (im fremden Namen der Landwirte) ohne weitere Begründung und Beweisführung uminterpretiert werden dürfen. Die belangte Behörde ist sich bei ihrer Argumentation offenbar selbst nicht ganz so sicher, hat sie doch kurz vor der Schlussbesprechung am Einkäufe der Einkaufsgemeinschaft ***[64]*** aus der der Beschwerdeführerin zugerechneten Bemessungsgrundlage herausgenommen. Das hätte aber ebenso für alle anderen Einkaufsgemeinschaften erfolgen müssen.

(19) Es kann aus den obigen Umständen aber nicht interpretiert werden, dass die Beschwerdeführerin diese Bestellungen und Lieferungen im eigenen Namen und somit eigene Umsätze getätigt hätte. Es waren immer wirtschaftliche und rechtliche Beziehungen zwischen der ***[8]*** ***[9]*** und den Landwirten. Für eine Zurechnung dieser Umsätze an die Beschwerdeführerin fehlt jede tatsächliche und rechtliche Begründung und es wird auch in der Bescheidbegründung zu diesem wesentlichen Punkt nichts ausgeführt.

(20) Die Abholung der Ware wurde somit durch die Einkaufsgemeinschaften organisiert. Daher sind diese Abhollieferungen von österreichischen Landwirten ohne UID Nummer als Umsätze der ***[8]*** ***[9]*** zuzurechnen, die in Polen zu versteuern sind. Eine andere mehrwertsteuerliche Interpretation von etwa in Österreich steuerbaren Umsätzen der ***[8]*** ***[9]*** wurde seitens der Behörde nicht erhoben. Die hingegen getätigte Zurechnung an ein anderes Unternehmen, nämlich die Beschwerdeführerin, als deren Eigenumsatz ist nicht nachvollziehbar.

(21) Landwirte können daher nicht sehr glaubwürdig vertreten, von Einkaufsgemeinschaften, Transport und Selbstabholung nichts zu wissen, wie dies unkritisch und von der belangten Behörde nicht hinterfragt in die Begründung aufgenommen wird (Beilage 1, Seite 2 Mitte). Es ist keinesfalls „denkunmöglich" (Beilage 1 zum Bericht über die Außenprüfung, Seite 2, zweiter Absatz), sondern angesichts der Unterlagen ist es im Rahmen der die belangte Behörde treffenden Pflicht zur Erforschung der materiellen Wahrheit von Amts wegen(§ 115 Abs. 1 BAO) vielmehr zu hinterfragen, wie ein Landwirt glaubhaft "nicht wissen kann", wie diese Düngemittel aus Polen abgeholt und fakturiert werden, wenn er die genaue Ablauferläuterung bekommen hat (siehe Beilage ./6), die zuständige Einkaufsgemeinschaft den Transport von ihm einkassiert, er den Transport bezahlt und er den CMR unterschreibt.

(22) Für eine Zurechnung der in der erweiterten Liste, Beilage ./5, ausgewiesenen Einkäufe als Umsätze an die Beschwerdeführerin mangelt es an allen Voraussetzungen und gibt es keinen Beweis. Insbesondere gibt es in den umfangreichen von der belangten Behörde beschlagnahmten Geschäftsunterlagen keine einzige Faktura der Beschwerdeführerin mit der einer dieser Einkäufe in Rechnung gestellt worden wäre und gibt es auch keinen Zahlungsfluss dieser Umsätze in das Betriebsvermögen der Beschwerdeführerin. Ganz im Gegenteil stammen alle Rechnungen in den beschlagnahmten Geschäftsunterlagen von der ***[8]*** ***[9]*** und erfolgten alle Zahlungen auf diese Rechnungen in das Betriebsvermögen der ***[8]*** ***[9]***. Es ist daher völlig unerfindlich, wieso die belangte Behörde dazu kommt, derartige Umsätze der Beschwerdeführerin zuzurechnen und nicht der ***[8]*** ***[9]***.

(23) Generell gilt für die Ausführungen der belangten Behörde im Bericht über das Ergebnis der Außenprüfung vom , dass die einzelnen Behauptungen immer äußerst vage formuliert sind und insbesondere kein Bezug zu irgendeinem Beweismittel hergestellt wird. Die Erledigungen der belangten Behörde enthalten keine schlüssige und nachvollziehbare Begründung. Die Bedeutung der Begründung für das Rechtsstaatsprinzip wird von der Lehre wie folgt betont:

"Erst die Begründung macht den Bescheid für den Abgabenpflichtigen nachvollziehbar und kontrollierbar. Die Bescheidbegründung ist für einen effizienten Rechtsschutz des Abgabepflichtigen von grundlegender Bedeutung: Der Abgabepflichtige soll nicht rätseln müssen, warum ihm eine Abgabe vorgeschrieben wird." (Beiser in Steuern3, 257, zitiert aus Ritz, BA03 § 93 Tz 10).

(24) Wie Lehre und Rechtsprechung weiter betonen, ist ein zentrales Begründungselement die Anführung des Sachverhalts, den die Behörde als erwiesen annimmt. Gefordert ist dabei eine zusammenhängende Darstellung desselben. Diese kann durch den bloßen Hinweis auf irgendwelches dem Abgabepflichtigen bekanntes Aktenmaterial nicht ersetzt werden. (Ritz BA03 § 93 Tz 11 und die dort zitierte Judikatur.) Genau letzteres liegt hier aber vor.

(25) Misst man die Begründung des angefochtenen Bescheides an den oben dargestellten Erfordernissen ist evident, dass der angefochtene Bescheid und seine Begründung diesen nicht entsprechen. Schon das allein belastet den angefochtenen Bescheid mit Rechtswidrigkeit.

(26) Im Folgenden werden einzelne Punkte der insgesamt mangelhaften Begründung des angefochtenen Bescheids dargestellt.

(27) Die Tatsache, dass bei der Nachschau am , Beilage 1 zum Bericht über die Außenprüfung, Punkt 1.a), dritter Absatz, in der Ausgangspost der Beschwerdeführerin mit österreichischen Briefmarken frankierte Briefe der ***[8]*** ***[9]*** gefunden wurden, ist kein ausreichender Grund, die grundsätzlich nicht in Österreich steuerbaren Düngemittel-Umsätze der ***[8]*** ***[9]*** als solche der Beschwerdeführerin zu qualifizieren.

(28) Die Aussage der belangten Behörde in Beilage 1 zum Bericht über die Außenprüfung, Punkt 1.a), vorletzter Absatz, dass „viele Dokumente auf Briefpapier dar Fa ***[1]*** VertriebsgmbH gedruckt waren", ist falsch und irreführend. Tatsächlich handelt es sich nur um einige interne Ausdrucke von Dokumenten und Unterlagen der ***[8]*** ***[9]***, die, um Papier zu sparen, auf wiederverwendetem Papier der Beschwerdeführerin ausgedruckt wurden.

(29) In der Beilage 1 zum Bericht über die Außenprüfung, Punkt 1.b), schreibt die belangte Behörde: Die Landwirte wurden im Rahmen von Informationsveranstaltungen der Fa. ***[1]*** VertriebsgesmbH auf die Möglichkeit des Einkaufes von günstigem Dünger aus Osteuropa aufmerksam gemacht." Diese Behauptung ist unrichtig. Bezeichnenderweise kann die belangte Behörde dafür auch überhaupt kein Beweismittel anführen. Aus dem Flugblatt Beilage ./6 ergibt sich gerade, dass die Beschwerdeführerin an den genannten Vorgängen eben nicht im eigenen Namen und auf eigene Rechnung teilnimmt. In Bezug auf die „Informationsveranstaltungen" dürfte die belangte Behörde außerdem eine Fehlinformation verwerten. Die Beschwerdeführerin hat noch nie Informationsveranstaltungen über den Bezug von Dünger aus Polen durchgeführt und trat auch nie als Verkäuferin von Dünger aus Polen auf.

Beweis: Einvernahme ***[10]*** ***[11]***.

(30) Tatsächlich ist der Beschwerdeführerin bekannt, dass eine in ***[67]*** ***[68]***, ***[69]*** 1, ansässige Firma ***[48]*** ***[8]*** Analyse und Handels GmbH, deren Unternehmensgegenstand der Vertrieb von Pflanzenschutzmitteln an Landwirte ist, regelmäßig Informationsveranstaltungen in der näheren und weiteren Umgebung des Sitzes der Beschwerdeführerin durchführt. Die Ähnlichkeit dieses Firmenwortlauts mit dem von ***[8]*** ***[9]*** dürfte zu Verwechslungen führen.

Beweis: Ausdruck von der Webseite der ***[48]*** ***[8]*** Analyse und Handels GmbH, Beilage ./7;

Firmenbuchauszug FN ***[70]*** k der ***[48]*** ***[8]*** Analyse und Handels GmbH,

Beilage ./8;

Einvernahme von Herrn ***[10]*** ***[11]***.

(31) Die belangte Behörde zitiert in der Beilage 1 zum Bericht über die Außenprüfung mehrfach eine Frau ***[109]*** ***[17]***. Tatsächlich ist Frau ***[109]*** ***[17]*** eine Mitarbeiterin der ***[8]*** ***[9]*** und war während des gesamten hier in Rede stehenden Zeitraums auch Angestellte der Firma ***[8]*** ***[9]***. Richtig ist, dass sie auch in der Zeit vom 31 .01 .2013 bis zum , vom bis zum und vom bis bei der Beschwerdeführerin angestellt war. Das ist weder unzulässig, noch ändert es etwas an der Tatsache, dass sie im Rahmen der gegenständlichen Abhollieferungen für die ***[8]*** ***[9]*** tätig war. Eine Zurechnung der Umsätze an die Beschwerdeführerin aus dem Grund, dass Frau ***[109]*** ***[17]*** in den Betriebsräumlichkeiten der Beschwerdeführerin anwesend war, ist unzulässig und rechtlich verfehlt.

Beweis: Aufstellung über die Anmeldung von Frau ***[109]*** ***[17]*** bei ***[8]*** ***[9]*** und die gezahlten Gehälter sowie Sozialversicherungsbeiträge, Beilage ./9.

(32) In der Beilage 1 zum Bericht über die Außenprüfung, Punkt 1.b), führt die belangte Behörde unter der Überschrift "Zum Bestellvorgang" aus, dass die Bestellungen „von Mitarbeitern der Fa. ***[1]*** VertriebsgesmbH (federführend dabei Fr. ***[109]*** ***[17]***) aufgearbeitet wurden." Diese Behauptung ist ebenfalls unrichtig. Wie vorhin bewiesen wurde, war Frau ***[109]*** ***[17]*** Mitarbeiterin der ***[8]*** ***[9]***. Eine Zurechnung der Umsätze an die Beschwerdeführerin scheidet daher auch aus diesem Grund aus.

(33) In der Beilage 1 zum Bericht über die Außenprüfung, Punkt 1.b), unter der Überschrift "Zum Bestellvorgang" führt die belangte Behörde weiter aus: „Fr. ***[109]*** ***[17]*** hat daraufhin den Dünger bei den osteuropäischen Produzenten geordert und den Dünger am Gelände der Firma ***[8]*** ***[9]*** in Polen gesammelt." Abgesehen davon, dass die belangte Behörde nicht angibt, auf welches Beweismittel sie diese Feststellung stützt, kann aus der Feststellung nicht abgeleitet werden, dass die Umsätze der Beschwerdeführerin zuzurechnen sind. Die belangte Behörde behauptet bezeichnenderweise eben gerade nicht, dass Frau ***[109]*** ***[17]*** den Bestellvorgang im Namen und auf Rechnung der Beschwerdeführerin gemacht hätte. Die belangte Behörde bietet für eine solche allfällige Behauptung auch keinen wie immer gearteten Beweis.

(34) In der Beilage 1 zum Bericht über die Außenprüfung, Punkt 1.b), unter der Überschrift „Zur Transportabwicklung" führt die belangte Behörde aus: „Bei sehr vielen dieser erstellten Transportaufträge scheint die Fa. ***[1]*** VertriebsgesmbH mit ihren Standorten in ***[3]*** und in ***[18]*** als Ablageort auf." Abgesehen davon, dass auch für diese Behauptung auf kein Beweismittel Bezug genommen wird, ist die Behauptung deshalb unrichtig, weil der Abladeort ***[3]*** für Abhollieferungen von Landwirten, die sich in der Einkaufsgemeinschaft ***[117]*** zusammengeschlossen haben, gewählt wurde, weil diese in der Nähe von ***[3]*** ansässig sind. Außerdem gilt das nur in wenigen Ausnahmefällen für jene Transporte, bei denen für einzelne Landwirte nur Kleinmengen transportiert wurden. Zur Erzielung eines niedrigen Frachtpreises war es rentabler, Lieferungen, die für mehr als einen Landwirt bestimmt waren, an einen gemeinsamen Abladeort zu bringen, als wenn der Spediteur von einem Landwirt zum nächsten fährt.

(35) Aus der Liste der unterstellten Umsätze geht unter anderem auch der Gesamtbetrag, den der einzelne Landwirt für Düngerlieferung an ***[8]*** ***[9]*** bezahlt hat, hervor. Je nach Art des Düngers kostet eine Tonne zwischen € 400 und € 500 brutto. Nach der Gesamtgewichtung der einzelnen Düngerarten kann man von einem kalkulatorischen Durchschnittpreis von ca. € 430 Euro pro Tonne ausgehen. Ein LKW-Zug lädt bis zu 24 Tonnen (das sind ca. 40 Big Bags). Eine volle Ladung eines LKW-Zugs hat somit einen Rechnungswert von etwa (430 x 24) € 10.320,00. Entgegen der Darstellung der belangen Behörde im Bericht über das Ergebnis der Außenprüfung vom erfolgte nur eine geringe Anzahl von LKW-Lieferungen unter Nutzung des Lagerplatzes der Beschwerdeführerin in ***[3]***. Man sieht auch aus den Beträgen und aus den Lieferdaten, dass die weitaus überwiegende Zahl der Transporte Direktlieferungen waren, weil Bestellungen von ein oder zwei, bis max drei Landwirten in der Regel bereits einen vollen LKW ausmachen.

Beweis: Einvernahme ***[10]*** ***[11]***.

(36) Die belangte Behörde negiert in den Ausführungen in der Beilage 1 zum Bericht über die Außenprüfung, Punkt 1.b), unter der Überschrift "Zur Transportabwicklung", dass jede einzelne Einkaufsgemeinschaft einen Sprecher hat, der für die Mitglieder der Einkaufsgemeinschaft tätig wird. Rechtlich ist das als Bevollmächtigung des Sprechers der Einkaufsgemeinschaft durch jeweils jedes einzelne Mitglied der Einkaufsgemeinschaft anzusehen. Aus der Behauptung der belangten Behörde, "Es ist somit auszuschließen, dass die Landwirte selbst den Transport beauftragen", ist daher für den Rechtsstandpunkt der belangten Behörde nichts zu gewinnen. Es bleibt jedem Landwirt unbenommen, sich bei der Durchführung einer Abhollieferung eines Bevollmächtigten zu bedienen, der für ihn den Transport und andere administrative Erledigungen durchführt. Bezeichnenderweise hat die belangte Behörde im Sicherstellungsverfahren nur den Sprecher der Einkaufsgemeinschaft ***[64]*** vernommen, nicht aber die Sprecher der anderen Einkaufsgemeinschaften.

Beweis: Einvernahme ***[113]*** ***[51]***, DI ***[111]*** ***[47]***, ***[10]*** ***[11]***, ***[114]*** ***[60]***.

(37) In der Beilage 1 zum Bericht über die Außenprüfung, Punkt 1.b), unter der Überschrift "Zum Zahlungsvorgang" stellt die belangte Behörde insofern richtig fest, dass die Bezahlung des Düngers auf ein österreichisches Konto der Bank Austria lautend auf ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o. erfolgte. Aus diesem Vorgang jedoch abzuleiten, die diesbezüglichen Umsätze seien der Beschwerdeführerin zuzurechnen, entbehrt jeder sachlichen und rechtlichen Grundlage. Umsätze, die ohnedies im Betriebsvermögen der ***[8]*** ***[9]*** stattfinden, weil sie eben auf ein von ***[8]*** ***[9]*** gehaltenes Konto gelangen, dürfen nicht der Beschwerdeführerin zugerechnet werden. Bezeichnenderweise kann die belangte Behörde für ihren Standpunkt keine wie immer geartete plausible Begründung bringen. Es handelt sich hier um einen reinen Willkürakt. Dass Herr ***[10]*** ***[11]*** auf diesem Konto zeichnungsbefugt ist, ist selbstverständlich, ist er doch Geschäftsführer der ***[8]*** ***[9]***.

(38) Auf dem Konto bei der UniCredit Bank Austria AG mit der Nummer ***[7]***, lautend auf ***[10]*** ***[11]***, das dieser einigen Einkaufsgemeinschaften zur Verfügung gestellt hat, war ausschließlich ***[10]*** ***[11]*** zeichnungsberechtigt. Die Behauptung der belangten Behörde, Frau Sonja ***[15]*** und Frau ***[109]*** ***[17]*** wären auf diesem Konto zeichnungsbefugt gewesen ist daher unrichtig. Dieses Konto wurde außerdem etwa ein Jahr bevor die ***[8]*** ***[9]*** gegründet wurde eröffnet. Das beweist die schon damals bestandene Tätigkeit der Einkaufgemeinschaften, und dass diese unabhängig von ***[8]*** ***[9]*** ist.

Beweis: Bestätigung der UniCredit Bank Austria AG vom , Beilage ./10.

(39) In der rechtlichen Würdigung, Beilage 1 zum Bericht über die Außenprüfung, Punkt 1.c), werden im dritten Absatz aktenwidrig plötzlich folgende wesentliche Sachverhaltsannahmen getätigt:

• „Im vorliegenden Fall wurden bei der Fa. ***[1]*** VertriebsgmbH von österreichischen Landwirten Düngemittel bestellt."

• „Diese Düngemittel wurden über Transportauftrag der Fa. ***[1]*** VertriebsgmbH von den Spediteuren bei der der Fa. ***[8]*** ***[9]*** Sp.zo.o in Polen abgeholt."

(40) Auf der Grundlage dieser aktenwidrigen Feststellungen werden dann die Abhollieferungen der Landwirte der Beschwerdeführerin zugerechnet. Das ist rechtswidrig.

• Vielmehr geht es bei der ersten zentralen Frage, wer tritt als Lieferant auf, wer nimmt Bestellungen entgegen und wer hat diesen Umsatz zu versteuern, um objektive Merkmale. Solche objektiven Merkmale zu berücksichtigen fordern die Richtlinie 2006/112/EG vom über das gemeinsame Mehrwertsteuersystem und das UStG. Diese objektiven Merkmale sind;

o Leistung und Gegenleistung und der innere Zusammenhang der beiden Transaktionen.

o Leistender ist, wer im Außenverhältnis zur Leistung verpflichtet ist (Mayr/Ungericht, USTG 944 § 1 Anm 4 mit weiteren Nachweisen: z.B. ; detto Windsteig in Melhard/Tumpel, UStG 2 § 1 Anmerkung 80 ff.) und wer die Leistung im eigenen Namen erbringt (wobei ein Handeln auf fremde Rechnung unbeachtlich wäre).

Das heißt, es kommt vor allem auf ein Handeln im Rahmen eines Unternehmens und auf einen entsprechenden Außenauftritt im eigenen Namen am Markt an, z.B. Werbung (Flugblatt) bei potentiellen Kunden, Entgegennahme der Kunden-Bestellungen im eigenen Namen. Im gegenständlichen Fall jedoch liegen Bestellungen vor, die explizit auf einen anderen Lieferanten lauten, nämlich ***[8]*** ***[9]*** und die bei der Einkaufsgemeinschaft zur Weiterleitung an ***[8]*** ***[9]*** abgegeben wird.

o Bestätigung der erhaltenen Bestellung und eigene Lieferbereitschaft, Abrechnung der eigenen Leistung, Inkasso des Rechnungsbetrags als eigener und nicht als fremder Erlös.

o All diese Aktivitäten in Zusammenhang mit den untersuchten Düngemittellieferungen sind nie im Namen der Beschwerdeführerin erfolgt, sondern immer nur im Namen und auf Rechnung der ***[8]*** ***[9]***. Die Beschwerdeführerin hat keine Umsätze verheimlicht oder gar hinterzogen. Es waren explizit Umsätze eines andern Unternehmens, nämlich der ***[8]*** ***[9]***.

• In der zweiten Frage geht es um eine zentrale aktenwidrige Sachverhaltsfeststellung, nämlich um die Unterstellung, dass die Bestellung eines Transports von Polen nach Österreich im eigenen Namen der Beschwerdeführerin erfolgte und somit gleich auch um die Unterstellung eines Waren-Einkaufs der Beschwerdeführerin bei ***[8]*** ***[9]***.

o Abgesehen davon, dass es keine Bestellungen von den gelieferten Waren durch die Beschwerdeführerin bei ***[8]*** ***[9]*** gibt, sondern die Bestellungen explizit und eigenhändig von den einzelnen Landwirten erfolgten, lässt kein der Beschwerdeführerin bekanntes Beweismittel darauf schließen, dass die Beschwerdeführerin Waren oder auch nur Transporte dieser Waren von Polen nach Österreich im eigenen Namen bestellt hätte und somit als Teil einer Lieferkette zu qualifizieren wäre. Sämtliche Ladeaufträge wurden im Namen der Einkaufsgemeinschaften oder vom Landwirt direkt erteilt, die Rechnungen der Spediteure lauteten auf die Einkaufsgemeinschaft, es ist keine Transportbestellung zu diesen Düngergeschäften bekannt, wo die Beschwerdeführerin als Leistungsempfänger aufschiene. (Lediglich bei Ladeaufträgen der Einkaufsgemeinschaften ***[117]*** und ***[118]*** an LKW ***[34]*** (Polen) gibt es Auftragsbestätigungen, wo zunächst sämtliche gegebenen Spezifikationen der Einkaufsgemeinschaft übernommen werden, aber die beim Frächter systemmäßig hinterlegte ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. als Adressat aufscheint. Es ist aber schon in den beschlagnahmten Unterlagen klar dokumentiert, dass es sich dabei nur um einen nicht korrigierten Fehler des Frachtdienstleisters handelt, weil jede vorangehende Auftragserteilung explizit im Namen der Einkaufsgemeinschaften erfolgte. Jede andere Schlussfolgerung wäre einseitig und rechtswidrig. Alle anderen Bestätigungen und Rechnungen lauten auf die Einkaufsgemeinschaften.)

o Auf der Grundlage dieser aktenwidrigen Feststellungen werden dann die Abhollieferungen der Landwirte der Beschwerdeführerin zugerechnet.

o Darüber hinaus ist es auch unschlüssig, in der rechtlichen Würdigung, Punkt 1 c) von Beilage 1, von innergemeinschaftlichem Erwerb zu sprechen und dann im angefochtenen Bescheid, die Beträge der erklärten innergemeinschaftlichen Erwerbe nicht entsprechend zu verändern.

o Ohne nachvollziehbare Sachverhaltsfeststellungen und eine entsprechende rechtliche Begründung auf Basis des UStG und der Mehrwertsteuer-Richtlinie 2006/112/EG (unter Berücksichtigung der dort geforderten eigenständigen objektiven Merkmale für die Annahme einer Lieferung von ***[8]*** ***[9]*** an die Beschwerdeführerin und von der Beschwerdeführerin an die Landwirte) kann und wird diese Sichtweise der österreichischen Finanzverwaltung auch in Polen keine korrespondierende Behandlung erfahren. Aus der Sicht der ***[8]*** ***[9]*** führt die nicht nachvollziehbare Unterstellung eines völlig anderen Kunden (nämlich der Beschwerdeführerin) statt der bisher erklärten Inlandsumsätze in Polen, wegen der Abhollieferungen von österreichischen Landwirten ohne UID Nummer, auch zu einer vorhersehbaren Unmöglichkeit, die korrespondierende Steuerfreiheit in Polen geltend machen zu können. Die ***[8]*** ***[9]*** hat nämlich keinen ausreichender Buch- und kein Belegnachweis für eine Darstellung dieser Geschäftsfälle den polnischen Steuerbehörden gegenüber im Sinne der Sichtweise der belangten Behörde. Eine derartige Feststellung führt somit zu einer rechtswidrigen Doppelbesteuerung. Es ist auch zu bedenken, dass bei grenzüberschreitenden Sachverhalten nicht nur österreichische Rechtsnormen zu beachten sind, sondern eine rechtliche Beurteilung auch dem EU-Mehrwertsteuer-Recht jenseits der Binnenmarktgrenze entsprechen muss, damit es zu einer richtlinienkonformen und konsistenten Einmal-Besteuerung der Umsätze innerhalb des Binnenmarkts kommt.

(41) Aus dem Verstehenden ergibt sich, dass ein Abgabenanspruch gegen die Beschwerdeführerin nicht besteht.

(42) Außerdem war die belangte Behörde nicht bereit, die Beschwerdeführerin zu den oben dargestellten Umständen, die alle schon aktenevident sind, ausreichend zu hören. Die belangte Behörde hat nämlich der Beschwerdeführerin in der Schlussbesprechung vom nicht die Möglichkeit gegeben, auf diese Sachverhaltsfeststellungen innerhalb einer angemessenen Frist zu antworten. Mit dieser Vorgangsweise verletzt die belangte Behörde die sich aus § 115 BAO ergebende Verpflichtung, die tatsächlichen und rechtlichen Verhältnisse von Amts wegen zu vermitteln. § 115 Abs. 2 BAO legt ausdrücklich fest, dass den Parteien Gelegenheit zur Geltendmachung ihrer Rechte und rechtlichen Interessen zu geben ist. Mit dieser gesetzlichen Vorschrift wird der Grundsatz des Parteiengehörs verankert. Literatur und Judikatur führen in diesem Zusammenhang aus, dass der Grundsatz des Parteiengehörs auch in Abgabenverfahren "zu den fundamentalen Grundsätzen des Rechtsstaats bzw. zu den allgemeinen Grundsätzen eines geordneten Verfahrens" gehört. (Ritz, BA03 §115 Tz 14.) Gemäß § 161 Abs. 3 BAO sind dem Abgabenpflichtigen überdies, wenn von der Abgabenerklärung abgewichen werden soll, wie im gegenständlichen Fall, die Punkte, in denen eine wesentliche Abweichung zu seinen Ungunsten in Frage kommt, zur vorherigen Äußerung mitzuteilen. Auch das ist im gegenständlichen Fall nicht erfolgt, weil der Beschwerdeführerin entgegen ihrem Antrag in dar Schlussbesprechung vom nicht mehr Gelegenheit geboten wurde, zu den umfangreichen Vorhaltungen der belangten Behörde innerhalb einer angemessenen Frist Stellung zu nehmen.

(43) Aus allen diesen Gründen stellt die Beschwerdeführerin daher nachstehende

Anträge:

a) Gemäß § 262 Abs. 2 lit. a BAO keine Beschwerdevorentscheidung zu erlassen;

b) gemäß § 274 BAO auf Anberaumung einer mündlichen Verhandlung;

c) auf Abänderung des angefochtenen Bescheides dahingehend, dass die Bemessungsgrundlage für die 20 %igen Umsätze für das Jahr 2013 gemäß der Erklärung, Kennziffer 022, mit € 116.911,46 festgesetzt wird.

Beschwerde gegen den Umsatzsteuerfestsetzungsbescheid 8/2013 (OZ 2)

Mit Telefax vom erhob die Bf durch ihre rechtsfreundliche Vertreterin Beschwerde gegen den Umsatzsteuerfestsetzungsbescheid 8/2013 vom :

In umseitig rubrizierter Abgabensache hat das Finanzamt Waldviertel unserer ausgewiesenen Rechtsvertretung am den Bescheid vom 21 .04.2015, mit dem die Umsatzsteuer für den Monat August 2013 festgesetzt wurde, zugestellt.

Mit Datum hat die Beschwerdeführerin einen Antrag auf Verlängerung der Frist zur Einbringung der Beschwerde eingebracht. Mit Bescheid vom , der Beschwerdeführerin zuhanden deren ausgewiesenen Rechtsvertreterin zugestellt am , wurde dem Ansuchen um Fristverlängerung stattgegeben und die Frist bis zum verlängert.

Innerhalb offener, verlängerter Frist erhebt die Beschwerdeführerin nachstehende

Beschwerde,

an das Bundesfinanzgericht und begründet sie wie folgt:

(1) Die Beschwerde richtet sich gegen den Bescheid der belangten Behörde vom , mit dem die Umsatzsteuer für den Monat August 2013 festgesetzt wird (im Folgenden auch kurz angefochtener Bescheid). Der Bescheid wird insofern angefochten, als von der eingereichten Erklärung abgewichen wird und die Bemessungsgrundlage für die 20 %ige Umsatzsteuer für den Monat August 2013 mit einem Betrag von € 17.604,03 und eine bisher vorgeschriebene Umsatzsteuer von € 67.289,28 festgesetzt wurde und demzufolge die belangte Behörde zu einer Abgabennachforderung von € 3.290,81 und nicht wie in der Erklärung zu einer Abgabengutschrift von € 67.289,28 kommt.

(2) Zur Begründung des angefochtenen Bescheides verweist die belangte Behörde völlig unpräzise und unzureichend darauf: „Die Festsetzung erfolgte unter Zugrundelegung der Feststellungen der abgabenbehördlichen Prüfung, die der darüber aufgenommenen Niederschrift bzw. dem Prüfungsbericht zu entnehmen sind."

(3) Die Beschwerdeführerin hat für ihre Umsätze im August 2013 die Umsatzsteuererklärung abgegeben. Diese Umsatzsteuererklärung deklariert Lieferungen und Leistungen von € 750.491,45. Dem gegenüber unterstellt die belangte Behörde im angefochtenen Bescheid Lieferungen und Leistungen in einem Betrag von € 766.945,48. Die Beschwerdeführerin kommt in ihrer Umsatzsteuererklärung zu einem Guthaben für den Monat August 2013 von € 67.289,28, wohingegen die belangte Behörde eine Abgabennachforderung an Umsatzsteuer von € 3.290,81 festlegt. Der angefochtene Bescheid steht in einem inhaltlichen Zusammenhang mit dem Umsatzsteuerbescheid für das gesamte Wirtschaftsjahr 2013, der von der Beschwerdeführerin gesondert mit Beschwerde vom 24.07 .2015 angefochten wurde. Alle Einwendungen gegen die Umsatzsteuerfestsetzung für das gesamte Wirtschaftsjahr 2013 werden daher auch gegen den angefochtenen Bescheid erhoben und wie nachstehende detailliert ausgeführt.

Die weiteren Ausführungen in Rz 4 bis 10 entsprechen jener in der Beschwerde gegen den Umsatzsteuerfestsetzungsbescheid für Juli 2013.

(11) Auf Seite 7 der Liste Beilage 2 zum Bericht über das Ergebnis der Außenprüfung vom sind die von der belangten Behörde im angefochtenen Bescheid für August 2013 zugrunde gelegten Umsätze folgenden Landwirten zugeordnet.


Tabelle in neuem Fenster öffnen
***[71]*** Veronika
***[118]***
***[72]*** Johannes
***[118]***
***[73]*** Paul
***[117]***
***[74]*** Stefan
***[117]***
***[75]*** Anna
***[64]***
***[76]*** Robert
***[118]***
***[77]*** Karl
***[118]***
***[78]*** Thomas
***[117]***
***[78]*** Hermann
***[117]***

Aus obiger Tabelle ersieht man, dass eine Zuordnung zu den einzelnen Einkaufsgemeinschaften vorgenommen wurde. Es fällt auf, dass die belangte Behörde einen Einkauf der Landwirtin ***[75]*** Anna, die der Einkaufsgemeinschaft ***[64]*** angehört, als Umsatz der Beschwerdeführerin zugerechnet hat. Das ist besonders verfehlt, hat doch die belangte Behörde zugestanden, dass jedenfalls die Einkaufsgemeinschaft ***[64]*** besteht. Der angefochtene Bescheid ist also mindestens im Umfang der Zurechnung des Umsatzes letzter Landwirtin rechtswidrig.

(12) Die Tatsache, dass die belangte Behörde nur die von der Einkaufsgemeinschaft ***[64]*** getätigten Einkäufe nicht der Beschwerdeführerin zurechnet und diese aus dem ursprünglichen Sicherstellungsauftrag vom über insgesamt € 210.775,00 - jedoch mit einem zu geringen Betrag - herausgerechnet hat, ist zwar richtig, stellt aber eine unvollständige Erledigung dar. In der Schlussbesprechung vom hat die belangte Behörde zugestanden, dass die Einkaufsgemeinschaft ***[64]*** „besteht". Ohne das zu begründen oder zu beweisen, hat sie das Bestehen der anderen Einkaufsgemeinschaften jedoch verneint.

Die weiteren Ausführungen in Rz 13 bis 42 entsprechen jener in der Beschwerde gegen den Umsatzsteuerfestsetzungsbescheid für Juli 2013.  

(43) Aus allen diesen Gründen stellt die Beschwerdeführerin daher nachstehende

Anträge:

a) Gemäß § 262 Abs. 2 lit. a BAO keine Beschwerdevorentscheidung zu erlassen;

b) gemäß § 274 BAO auf Anberaumung einer mündlichen Verhandlung;

c) auf Abänderung des angefochtenen Bescheides dahingehend, dass die Bemessungsgrundlage für die 20 %igen Umsätze für den Monat August 2013 gemäß der Erklärung, Kennziffer 022, mit € 1.150,00 und erklärungsgemäß eine Abgabengutschrift von € 67.289,28 festgesetzt wird.

Beilagen zu den Beschwerden

Folgende Beilagen zu den Beschwerden wurden vorgelegt (OZ 25):

./1 Fotodokumentation über Betriebsräumlichkeiten der ***[8]*** ***[9]*** (OZ 25, 1 ff)

Die Beilage enthält Fotos:

  • Foto eines Schilds, das darauf hinweist, dass ***[8_9]*** in der ul. ***[21]*** 17, "skład węgla" (= "Kohlenlager"), 200 m entfernt sei:

  • Fotos von Big-Bags mit Aufschriften betreffend Düngemittel

  • Foto einer Verladerampe mit herumliegenden Holzteilen

  • Fotos jeweils mehrerer Big-Bags aus unterschiedlichen Positionen

  • Foto einer Halle (ohne Hinweis auf ***[8_9]***), im Hintergrund mehrere Big-Bags

  • Foto einer Halle oder eines Büros  (ohne Hinweis auf ***[8_9]***)

  • Foto eines Schreibtisches mit Computer samt Monitor und Drucker  (ohne Hinweis auf ***[8_9]***)

./2 Konvolut Mietrechnungen (OZ 25, 13 ff)

Rechnungen von S.C. ***[82]*** Stanisława, ***[82]*** Marian, Olkusz an ***[8]*** ***[9]*** sp. Z.O.O., ***[24]***, über die Miete eines Magazins in  ***[24]*** zu 2.090,00 netto bzw. 2.570,70 brutto monatlich.

./3 Konvolut Zahlungsbelege für Sozialversicherung (OZ 25, 23 ff)

Überweisungen der ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o., ***[24]***, an Zakład Ubezpieczeń Społecznych (Należności z tytułu składek) mit handschriftlichen Anmerkungen "Sozialversicherung und Lohnsteuer".

./4 Konvolut Telekomrechnungen (OZ 25, 32 ff)

Rechnungen von Telekomunikacja Polska S.A., Warszawa, an ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o, ***[24]***, betreffend Telekommunikationsdienste

./5 Erweiterte Liste (OZ 25, 41 ff)

Kundenliste mit Nummer, Datum, AdrNr, Zuname, Vorname, Straße, PLZ, Ort, "Benut", Netto EUR, MWSt EUR, Brutto EUR, mit Hervorhebungen und folgender Summierung:

[...]

./6 Flugblatt (OZ 25, 53 ff)

Auf Briefpapier der ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o., ***[24]***, Werbung vom August 2013:

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Bitte verwenden Sie für Ihre Bestellung das beiliegende Formular, füllen Sie es aus und leiten sie es durch persönliche Abgabe bei Ihrer Einkaufsgemeinschaft oder auf dem Postweg oder E-Mail an uns weiter.



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WEITERE AKTIONEN:

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Bestellte Mengen aus der gegenständlichen Aktion erhalten Sie jedoch Termingerecht bis Ende September 2013.

[...]

./7 Ausdruck von der Webseite der ***[48]*** ***[8]*** Analyse und Handels GmbH (OZ 25, 55 ff)

[...]

./8 Firmenbuchauszug FN ***[70]*** k der ***[48]*** ***[8]*** Analyse und Handels GmbH (OZ 25, 57 ff)

Firmenbuchauszug vom der ***[48]*** ***[8]*** Analyse und Handels GmbH, ***[68]***

./9 Aufstellung über die Anmeldung von Frau ***[109]*** ***[17]*** bei ***[8]*** ***[9]*** und die gezahlten Gehälter sowie Sozialversicherungsbeiträge (OZ 25, 60)

Überschrift "***[8]*** ***[9]*** ***[109]*** ***[17]***", Gehaltsabrechnungen 8/2012 bis 8/2013:

[...]

./10 Bestätigung der UniCredit Bank Austria AG vom (OZ 25, 61)

Die UniCredit Bank Austria AG bestätigt mit Schreiben vom ***[10]*** ***[11]***, ***[37]***-***[38]***, dass dieser auf dem Girokonto Nr. ***[7]***, ltd. auf ***[11]*** ***[10]***, von der Eröffnung am bis zur Saldierung am allein zeichnungsberechtigt gewesen sei.

Arbeitsbogen Außenprüfung

Aus dem Arbeitsbogen der Außenprüfung (USO-Prüfung) lässt sich zum Beschwerdepunkt Geschäfte i. Z. m. der ***[8]*** ***[9]*** sp.z.oo ferner entnehmen (Vergabe von Ordnungsnummern durch das Gericht):

Arbeitsbogen Außenprüfung Band 1

Firmenbuch (AB 1/1)

Laut Firmenbuchauszug sind Gesellschafter der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. der Verein zur ***[121]*** ***[32]*** Österreichs (3%) und ***[10]*** ***[11]*** (97%), der auch Alleingeschäftsführer ist. ***[10]*** ***[11]*** ist auch Schriftführer-Stellvertreter des beteiligten Vereins. Obmann des Vereins ist ***[120]*** ***[79]***.

Grundbuch (AB 1/2)

Eigentümerin des Grundstücks in ***[3]***, ***[4]***, ist die ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H.

Geschäfte der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. (AB 1/3)

Verschiedene Belege betreffen Exporte von Erdäpfeln, Zwiebeln, Karotten, usw. der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H.

***[8]*** ***[9]*** Spzoo (AB 2/1)

Die ***[8]*** ***[9]*** Sp. zo. o. ist mittlerweile - nach Klärung der Zuständigkeit - beim Finanzamt Wien 1/12 als Körperschaft des privaten Rechts steuerlich erfasst. Hierbei wird, so dem aktenkundigen Schriftverkehr zufolge, von einer Betriebsstätte in ***[3]*** (***[2]*** ***[3]***, ***[4]***) der ***[8]*** ***[9]*** Sp. zo. o. ausgegangen.

Firmendaten Polen (AB 2/2)

Laut Unterlagen (offenbar) aus dem polnischen Firmenbuch (auf Deutsch, offenkundig Automatenübersetzung) ist die im Oktober 2011 gegründete ***[8]*** ***[9]*** eine Aktiengesellschaft (polnisch spółka akcyjna, tatsächlich liegt eine spółka z ograniczoną odpowiedzialnością, die einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung entspricht, vor). Alleingesellschafter (Grundkapital 5.000,00 PLN) ist ***[10]*** ***[11]***, dem vertretungsbefugten "Board" gehören ***[10]*** ***[11]*** als "Vorsitzender des Board" und ***[120]*** ***[79]*** (d. i. der Obmann des Vereins zur ***[121]*** ***[32]*** Österreichs) als "Vizepräsident des Board" an. Beide sind jeweils einzelvertretungsbefugt. Adresse ist ***[23]*** ***[24]***, ul. ***[21]*** 17 ("***[80]*** Stadt Straße Hausnummer 17"). Unternehmensgegenstand ist unter anderem der Handel mit landwirtschaftlichen Produkten und mit chemischen Erzeugnissen.

Laut Unterlagen (offenbar) aus dem polnischen Firmenbuch (auf Deutsch, offenkundig Automatenübersetzung) ist die ebenfalls Oktober 2011 gegründete ***[42]*** ***[8]*** eine Aktiengesellschaft (polnisch spółka akcyjna, tatsächlich liegt eine spółka z ograniczoną odpowiedzialnością, die einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung entspricht, vor). Alleingesellschafter (Grundkapital 5.000,00 PLN) ist ***[10]*** ***[11]***, dem vertretungsbefugten "Board" gehören ***[10]*** ***[11]*** als "Vorsitzender des Board" und ***[120]*** ***[79]*** (d. i. der Obmann des Vereins zur ***[121]*** ***[32]*** Österreichs) als "Vizepräsident des Board" an. Beide sind jeweils einzelvertretungsbefugt. Adresse ist ***[23]*** ***[24]***, ul. ***[21]*** 17 ("***[80]*** Stadt Straße Hausnummer 17"). Unternehmensgegenstand ist unter anderem der Handel mit landwirtschaftlichen Produkten und mit chemischen Erzeugnissen.

Einkaufsgemeinschaft ***[64]*** (AB 2/3)

***[110]*** ***[39]*** teilte dem Finanzamt mit E-Mail vom mit:

Wie bereits telefonisch zugesagt sende ich Ihnen eine Teilnehmerliste an Landwirten die in den vergangen Jahren über unsere Einkaufsgemeinschaft an verschiedenen Ausschreibungen teilgenommen haben.

Wir sind eine lose Gemeinschaft, eine Liste kann daher nie vollständig sein. (Maissaatgut, Düngermittel, Pflanzenschutzmittel)

Weiter's erhalten sie von mir eine Adressenliste welche Personen im Zeitraum 2012/2013 über unsere Einkaufsgemeinschaft Dünger bei der Firma ***[8]*** ***[9]*** bestellt haben.

Diese Liste wurde anhand der CMR welch mir als Kopie noch vorliegen erstellt!

Die angesprochenen Beilagen sind im Arbeitsbogen enthalten.

Stellungnahme vom (AB 2/4)

Im Finanzstrafverfahren gab ***[10]*** ***[11]*** durch seine damalige rechtsfreundliche Vertretung am  eine Stellungnahme ab und stellte gegen einen näher bezeichneten Mitarbeiter des Finanzamts einen Ablehnungsantrag. Unter anderem wird ausgeführt:

Zu dem - nahezu an den Haaren herbeigezogenen - Vorwurf, die gegenständliche Handelstätigkeit mit Düngemitteln würde durch die Firma ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H., nicht jedoch durch die Firma ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o. in Polen durchgeführt und abgewickelt werden, weshalb ein im Inland zu versteuernder Umstand vorliege, wird zunächst global darauf hingewiesen, dass es sich bei der Firma ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o. um eine in Polen registrierte Kapitalgesellschaft mit eigener Infrastruktur handelt, welche ihre Tätigkeit ausschließlich von Polen aus abwickelt und ihre Umsätze auch in Polen versteuert.

Der Einschreiter wird demzufolge vorab auf die näheren Umstände, die Infrastruktur sowie die faktische Form, die lediglich lose und keine Rechtsperson darstellenden Einkaufsgemeinschaft, zu denen sich eine Vielzahl von Landwirten, nämlich Kunden der ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o. zusammengeschlossen haben, um den Transport etc. zu organisieren, eingehen.

Aus den vorgelegten Urkunden sowie der nunmehrigen Stellungnahme ersichtlich ist, dass die Behörde lediglich krampfhaft versucht, nicht gegebene Umstände und Finanzstraftatbestände zu konstruieren, welche im Ergebnis nicht nur das Ansehen, sondern auch die Liquiditätssituation der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. (nicht zuletzt aufgrund der ungerechtfertigt einbehaltenen Vorsteuern) massiv beeinträchtigt, weshalb die ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. ebenso wie der Einschreiter nach Abschluss des gegenständlichen Verfahrens Amtshaftungsansprüche - diese nicht zuletzt auch aufgrund der tatsächlichen Vorgangsweise der Behörde - in die Wege leiten wird.

Im Einzelnen dazu:

1. ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o.:

Bei der ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o. mit dem Sitz in ul. ***[21]*** 17, ***[23]*** ***[24]*** handelt es sich um eine polnische Kapitalgesellschaft deren Vorstandvorsitzender und alleiniger Gesellschafter Herr ***[10]*** ***[11]*** ist, der auch einzelvertretungsbefugter Geschäftsführer der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. ist, woraus sich zwar aus Sicht einer rechtlich nicht versierten Person faktische Überschneidungen ergeben mögen, welche jedoch rechtlich striktest von einander zu trennen sind.

Die Firma ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o. erfüllt jedenfalls sämtliche Erfordernisse eines selbstständig und eigenständig agierenden Unternehmens, dessen Tätigkeitsbereich in rechtlicher Hinsicht strikt von jenem der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. zu trennen ist, mögen zum Teil auch die agierenden Personen die selben sein, was bekanntlicherweise aber weder verboten, noch verpönt ist, noch Steuerpflicht in einem anderen Land auslöst.

Dazu im Einzelnen:

a. Bei der Firma ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o. handelt es sich um eine im Handelsregister des Landesgerichtes Krakau registrierte Kapitalgesellschaft. Ein Firmenbuchauszug (Blg./1) wird unter einem vorgelegt.

b. Die ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o. ist aufgrund eines Mietvertrages vom 14.07 .2012 Mieterin einer Lagerhalle mit 300 m2 sowie eines Lagerplatzes mit 200 m2. Eine Kopie des Mietvertrages in polnischer sowie in deutscher Sprache wird unter einem vorgelegt (Blg./2).

c. Aufgrund des umfangreichen Warenumsatzes sowie des Handels mit Landesprodukten besteht für das gegenständliche Objekt auch eine aufrechte Bündelversicherung (Gewerbeversicherung) bei der Generali Versicherung AG, zur Pol. Nr. ***[81]***. Alleine aus dem Umstand, dass das Objekt bei einem österreichischen Versicherer (aus patriotischen Gründen des Herrn ***[11]***) versichert ist, zeigt sich der internationale Bezug des Unternehmens, sodass die Vermutungen der Behörde noch absurder erscheinen.

Eine Kopie der Polizze wird unter einem vorgelegt (Blg./3).

d. Die ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o. wird in Polen steuerlich veranlagt, hat dort eine Steuernummer, eine steuerliche Vertretung und gibt dort regelmäßig ihre Steuererklärungen ab. Bislang hat es seitens der Steuerbehörde niemals Beanstandungen gegeben, zumal die Steuerbehörde selbstredend davon ausgeht, dass es sich um in Polen zu behandelnde Umsätze handelt.

Hierzu werden nachstehende Urkunden unter einem vorgelegt:

Körperschaftssteuererklärung von 01 /2013 - 08/2013, Blg./4

Exemplarisch ein Konvolut von Umsatzsteuervoranmeldungen der Gesellschaft für die Monate August 2012 bis August 2013, Blg./5

Entsprechende weiterführende Auskünfte können gerne bei der Steuerbehörde in Polen eingeholt werden, bei der das Vorgehen der österreichischen Behörde ebenso Kopfschütteln verursacht, wie beim Einschreiter selbst.

e. Die ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o. führt selbstredend eigene Geschäftskonten im eigenen Namen bei der UniCredit Bank Austria AG, sowie der bei der Bank Polska Opieki S.A., bei denen zum einen ausschließlich Herr ***[10]*** ***[11]***, zum anderen jedoch (Bank Polska Kasa Opieki S.A.) sowohl Herr ***[10]*** ***[11]*** wie auch Herr ***[120]*** ***[79]*** zeichnungsberechtigt sind.

Auch die diesbezüglichen Unterstellungen und Vorhalte der Behörde im Zuge der Einvernahme sind demzufolge schlicht und ergreifend unrichtig, wonach dem Einschreiter unterstellt wurde, dass auch andere Dienstnehmer zeichnungsberechtigt sind.

Die insoweit gezogenen Rückschlüsse sind also unrichtig.

Vorgelegt wird in diesem Zusammenhang eine Unterschriftsprobe des ***[10]*** ***[11]*** auf dem Konto der UniCredit Bank Austria AG(Blg./6), sowie die Zeichnungserklärung bei der Bank Polska Kasa Opieki S.A. (Blg./7).

f. Die ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o. verfügt über ein eigenes Buchhaltungsprogramm und zwar sowohl für die Fakturierung wie auch für das Lagerwesen und die Warenwirtschaft, welches aber ebenfalls zulässigerweise in Österreich eingekauft wurde.

Hiezu vorgelegt werden die Rechnungen der Firma RZA Rechenzentrum ***123*** GmbH, Blg./8

g. Wie bereits dargelegt, ist neben einer Dienstnehmerin - diesbezügliche Auskünfte können bei der polnischen Behörde gerne eingeholt werden - auf Werksvertragsbasis auch Herr Lukasz ***[82]*** beschäftigt, der neben der Ausstellung der Auslieferungsdokumente für das Abladen und Beladen der Ware am Lager in ***[24]*** verantwortlich ist.

Der diesbezügliche Werkvertrag wird in polnischer Sprache sowie übersetzt vorgelegt (Blg./9).

h. Für die Verladung der Ware in ***[24]*** werden Formulare, ausgestellt durch den Werkunternehmern Lukasz ***[82]*** verwendet, wie diese beiliegend in deutscher Sprache unter einem ersichtlich sind. Auch daraus ableitbar ist, dass die Ware sehr wohl über ***[24]*** verladen wird. Vorgelegt wird in diesem Zusammenhang ein insoweit verwendetes Blankoformular (Blg./10).

i. Dass die ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o. in Polen über die entsprechende Infrastruktur verfügt, ergibt sich aus den hiermit beigelegten Lichtbilderkonvolut, zeigend unter anderem auch die Lagerflächen, in denen etwa Düngemittel im Big Bags verpackt, ersichtlich sind.

Diese Lichtbilder werden als Blg ./11 vorgelegt.

j. Bereits aus den oben genannten Ausführungen ersichtlich ist, dass die Firma ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o. als eigenständige Rechtsperson nicht nur über die notwendige Infrastruktur verfügt, um die gesamten Rechtsgeschäfte eigenständig abzuwickeln, sondern, wie auch aus den Steuerklärungen ersichtlich ist, die bezughabenden Geschäfte in Polen ordnungsgemäß versteuert und dort selber die Steuern abführt.

Alleine aus diesen Urkunden dokumentiert ist, dass ausschließlich die Firma ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o. als Vertragspartner sämtlicher diesbezüglicher Kunden, sohin auch der gegenständlichen inländischen Landwirte auftritt, ein Vertrag lediglich im Rechtsverhältnis zwischen diesen Landwirten und der ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o. zustande kommt, die Ware von der ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o. als hiezu befugte Händler zugekauft, an das Lager in ***[24]*** geliefert wird und dort von den Kunden abgeholt bzw. der Transport von den Kunden organisiert wird (dazu später). Es gibt demzufolge keinen wie immer gearteten Hinweis darauf, dass die gegenständliche Tätigkeit durch die Firma ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. in Österreich ausgeübt wird.

Es handelt sich dabei um reine Mutmaßungen der Behörde!!!

Nur der guten Ordnung halber darauf hingewiesen wird, dass eine Reihe ausländischer Firmen derartige Transporte über eigene, ähnliche lose Verbindungen wie den hier gegenständlichen Einkaufsgemeinschaften organisieren.

2. Zum Bestellwesen:

Wie bereits vom Einschreiter in seiner Einvernahme ausgeführt, bietet die ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o., die von ihr zu veräußernden Handelsware, nämlich den Dünger, in Form diverser Aktionen, sowohl über das Internet wie auch über Postwurfsendungen zum Verkauf an, wobei die jeweiligen Kunden die Bestellung entweder via Internet, via E-Mail, per Telefax oder aber telefonisch abgegeben können.

Aufgrund des Umstandes, dass einem Großteil der Kunden bekannt ist, dass ***[10]*** ***[11]*** in Personalunion nicht nur Vorstandsvorsitzender der ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o, sondern auch Geschäftsführer der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. ist und in Österreich ausschließlich in dieser Eigenschaft Kontakt mit seinen Kunden hat, kommt es natürlich immer wieder vor, dass Kunden in Österreich Bestellscheine an Herrn ***[11]*** direkt übergeben, und zwar sowohl an seiner Privatadresse, am Filialsitz in ***[18]*** oder am Firmensitz in ***[3]*** und zwar je nachdem, in welcher räumlichen Nähe sich die Kunden zu diesen Firmen- bzw. zum Wohnsitz des Einschreiters befinden.

Selbstredend nimmt Herr ***[10]*** ***[11]*** derartige Bestellscheine aber lediglich in seiner Eigenschaft als Vorstandvorsitzender der ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o. entgegen, zumal sämtlichen Kunden natürlich schon aufgrund des Bestellscheines bewusst ist, dass sie mit der Firma ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o. in Polen kontrahieren, nicht aber mit der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. Aus diesem Umstand kann aber keinesfalls der Schluss gezogen werden, die Firma ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. wickle die gegenständlichen Geschäfte ab.

Diese reine Vermutung - das diesbezügliche Vorbringen der Behörde kann wohl nur als reine Vermutung behandelt werden - erscheint geradezu absurd, genauso wie es absurd erscheint, von einem Landwirten zu verlangen, vor allem wenn man die Mentalität diverser Landwirte kennt, ein Telefax oder ein E-Mail nach Polen zu schicken, wenn man sich in Kenntnis des Umstandes befindet, dass sich der Vorstandvorsitzende dieser Gesellschaft gerade in ***[18]***, ***[3]*** oder in ***[38]*** aufhält.

Natürlich übergibt in derartigen Fällen ein Kunde auch wieder einmal einen solchen Bestellschein bei Herrn ***[10]*** ***[11]*** oder deponiert diesen in einer Filiale.

Gerade darin liegt aber auch einer der Vorteile der Geschäftstätigkeit der ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o., die insoweit natürlich von der Omnipräsenz seines Vorstandsvorsitzenden ***[9]***tiert, der es im Gegensatz zu einer Reihe sich vom Staat aushaltender Subjekte vorzieht, nahezu rund um die Uhr zu arbeiten, um sich dann im Ergebnis als ehrlicher Steuerzahler auch noch mit ungerechtfertigten Vorwürfen der Finanz konfrontiert zu sehen.

Exemplarisch für das Bestellwesen legt der Einschreiter unter anderem einen bereits vorbereiteten Bestellschein bzw. einen Rundbrief über die Düngeaktion von 2013/2014, datiert mit 23.07 .2013 vor, Blg./12.

Dieses oder ein ähnliches Formular dürfte der Behörde bereits vorliegen.

In diesem Formular wird aber klar gestellt, dass

• sich der Aktionspreis ab Lager der ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o. in ***[24]*** bezieht;

• gefordert wird, für die Bestellung das Formular zu verwenden und dieses entweder bei der Einkaufsgemeinschaft oder auf dem Postweg oder per E-Mail an ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o. weiterzuleiten und;

• die Lieferung ausschließlich durch Bereitstellung der Ware für den Kunden am Firmensitz in ***[24]*** erfolgt.

Es wird demzufolge im oben bezeichneten Punkt die Form der Lieferung definiert, sodass die Formulierung im nächsten Absatz unter den Zahlungskonditionen nicht schadet, wenn die ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o. die Lieferung der Ware während eines bestimmten Zeitpunktes garantiert, zumal dieser Passus eben auf dem vorigen Absatz aufbaut, in dem die Lieferung durch Selbstabholung definiert wird. Auch den diesbezüglichen Rückschlüssen der Behörde im Zuge der Einvernahme, bei der sich bereits gezeigt hat, dass sämtliche dem Einsehreiter exkulpierenden Umstände ignoriert werden und geradezu krampfhaft versucht wird, ein Konstrukt abzuleiten, welches nicht existiert, spricht für sich.

Im Übrigen ergibt sich aus dem Bestellschein selbst für jeden Laien und nicht Gebildeten von selbst, dass Vertragspartner ausschließlich die ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o. wird.

3. Zu den Einkaufsgemeinschaften:

Zweifellos verfügt die ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o. auch deshalb unter anderem über eine Reihe von Kunden in Österreich, da die bezeichnete Gesellschaft aufgrund ihrer Kontakte im Osten sowie ihrer Infrastruktur in Polen in der Lage ist, Düngemittel etwas billiger anzubieten, denn österreichische Händler.

Ein Grund dafür besteht unter anderem eben auch darin, nicht selbst den Transport nach Österreich für diese Kunden organisieren zu müssen, sondern die Ware ab Lager anzubieten.

Aufgrund der besseren Preiskonditionen nehmen es die Kunden der ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o. jedoch gerne in Kauf, selbst den Transport über Speditionen bzw. Frächter zu organisieren.

Um mühsame und aufwendige Einzeltransporte zu ersparen, haben sich die Landwirte jedoch territorial gesehen zu diversen losen Verbindungen zusammengeschlossen, welche im Jargon „Einkaufsgemeinschaften" genannte werden, ohne dass diesen „Einkaufsgemeinschaften" jedoch Rechtspersönlichkeit zukommt oder es sich um ein eigenständiges Rechtsobjekt handelt.

Diese „Einkaufsgemeinschaften" kaufen auch nicht im herkömmlichen Sinne gemeinsam ein, respektive haben sich nicht zusammengeschlossen, um über einen gemeinsamen Einkauf bessere Konditionen zu erzielen, sondern organisieren lediglich den gemeinsamen Transport den Ware von Polen nach Österreich, um so einerseits Kosten zu sparen, um andererseits jedoch den organisatorischen Verwaltungsaufwand konzentrieren zu können.

Richtig ist, dass ***[10]*** ***[11]***, der ja selbst Landwirt ist und als solcher naturgemäß Düngemittel bezieht, eine dieser „Einkaufsgemeinschaften" berät und unterstützt, was eben gerade mit für den Erfolg der ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o. verantwortlich zeichnet, zumal den jeweiligen Kunden ein entsprechender Einzelaufwand abgenommen wird.

Auch daraus lassen sich jedoch die von der Behörde getätigten Mutmaßungen und Wunschvorstellungen ableiten, zumal es ***[10]*** ***[11]*** als selbstständigen Landwirt wohl kaum untersagt ist, in diesem Zusammenhang Berufskollegen zu unterstützen, welche noch dazu Kunden seines in Polen situierten Unternehmens sind.

Weitere „Einkaufsgemeinschaften" bestehen im Übrigen im Weinviertel sowie im Marchfeld, welche aber nicht von ***[10]*** ***[11]*** organisiert oder betreut werden.

Alleine daraus ergibt sich, dass die von der Behörde getätigten Rückschlüsse unrichtig sind.

Mangels aufgezeigter Rechtsperson dieser „Einkaufsgemeinschaften" war diese natürlich auch nicht in der Lage, ein eigenes Konto zu eröffnen, sodass ***[10]*** ***[11]*** ein solches Konto als Einzelperson für eine dieser „Einkaufsgemeinschaften eröffnet hat, welche zum Teil auch finanzielle Transaktionen für die Landwirte tätigt, zumal ein Frächter bzw. die Spedition natürlich nicht bereit ist, bei Sammeltransporten an jeden einzelnen Landwirt gesondert zu fakturieren, sodass der Zweck dieser „Einkaufsgemeinschaften" im Zuge des Transportes natürlich auch darin besteht, die Zahlungen der Frächter etc. vorzunehmen.

Wie aber selbst die Behörde richtigerweise erkannt hat, lautet dieses Konto auf Herrn ***[10]*** ***[11]*** persönlich und nicht auf die ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H., sodass auch insoweit kein tatsächlicher Handel durch die bezeichnete Gesellschaft schlüssig dargestellt werden kann.

Richtig ist ebenso, dass die Speditionen die Zustellungen nicht an jeden einzelnen Landwirt direkt durchführen, sodass je nach Konfiguration der Zustelladressen, die Zustellung entweder an einen Landwirt oder an Lagerflächen etc. erfolgen, von denen die Kunden dann die Ware in Österreich abholen.

Vereinzelt mag es dabei unter Umständen vorgekommen sein, dass Mitarbeiter der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. es einzelnen Landwirten ermöglicht haben, die gekaufte Ware auch kurzfristig auf den Lagerplätzen der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. zwischen zu lagern.

Auch dadurch kann jedoch kein Bezug zu ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. in die Richtung gezogen werden, dass die ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. tatsächlich die Geschäfte mit den Landwirten abgeschlossen hat.

Die Mutmaßungen der Behörde sind also verfehlt!!!

Selbst die Firma LKW ***[34]*** wird um Aufklärung dahingehend bemüht sein müssen, warum offensichtlich auf einzelnen Lieferscheinen die ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. genannt ist.

Bei der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. handelt es sich nämlich selbst um einen Kunden der Firma LKW ***[34]***, der mit dieser Spedition umfangreich zusammenarbeitet.

Vereinzelt kann es demzufolge also sehr wohl dazu gekommen sein, dass irrtümlich die Firma ***[1]*** als Vertragspartner aufscheint, was im Ergebnis allerdings ebenso wenig schadet.

Richtig ist in diesem Zusammenhang ebenso, dass über diese „Einkaufsgemeinschaften" die Transportaufträge und somit auch die hierzu abgegeben Bestellscheine koordiniert werden.

Auch dieser Umstand ändert jedoch nichts daran, dass die Vertragsbeziehung der Kunden ausschließlich zur ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o. in ***[24]*** besteht.

4. Verfahrenmängel:

Nach der letzten Einvernahme des Einschreiters haben sich eine Reihe von Kunden bereits an den Einschreiter gewendet und sich massiv über die im Ergebnis einer demokratischen Rechtsordnung nicht würdigen Vorgangsweise der Finanzbehörde beschwert, indem etliche dieser Kunden ohne Vorladung und vorangehende Verständigung von den erhebenden Beamten zu Hause geradezu überfallsartig aufgesucht und zu den gegenständlichen Geschäftsabwicklungen befragt wurden.

Im Einzelfall, so unter anderem die Beschwerde dieser Kunden, sei man über die bestehenden Verfahrensrechte, insbesondere auf das Entschlagungsrecht nicht hingewiesen worden, obwohl sich in den bereits vorgefassten Niederschriftsprotokollen derartige Belehrungen finden sollen.

Im Übrigen sei eine Reihe von Suggestivfragen gestellt, falsche Vorhalte getätigt und die Niederschriften so verfasst worden, dass sie offensichtlich den Interessen der Finanzbehörde entsprechen. Den Einschreiter entlastende Aussagen seien entweder überhaupt nicht protokolliert oder deutlich abgeschwächt worden.

Der Einschreiter weist vorweg daraufhin, dass er damit in seinen Verfahrensrechten massiv beeinträchtigt wird, insbesondere die Voraussetzungen für ein faires Verfahren im Sinne des Art. 6 MRK nicht mehr gegeben sind.

Richtigerweise wären sämtliche Zeugen bescheidmäßig vorzuladen gewesen, gleichzeitig hätte eine Verständigung an den Verteidiger des Einschreiters zu erfolgen gehabt, um diesem die Möglichkeit zu geben, bei den Einvernahmen anwesend zu sein und an die Zeugen ebenfalls entsprechende Fragen zu stellen bzw. den Wahrheitsgehalt der Niederschrift zu verifizieren.

Es erscheint der österreichischen Rechtsordnung geradezu unwürdig, unbescholtene und rechtlich unbeholfene Bürger Zuhause geradezu „zu überfallen" und - die Richtigkeit der Angaben der Zeugen vorausgesetzt - den Überraschungseffekt zu für den Einschreiter möglicherweise ungünstigen Aussagen auszunutzen.

Diese schwerwiegenden Verfahrensmängel können auch durch allfällige nochmalige Aussagen dieser Zeugen unter Anwesenheit der Verteidigung nicht mehr saniert werden, zumal bekanntlichermaßen im Zuge der Beweiswürdigung die Strafbehörden immer wieder gerne auf die erste Aussage vom Zeugen zurückgreifen.

Dieser Umstand wird bereits jetzt als Verfahrensfehler relativiert und gleichzeitig beantragt, hinkünftige Einvernahmen von Zeugen nur nach vorangehender Ladung sowie gleichzeitiger Verständigung des Verteidiger unter Einräumung einer entsprechenden Vorbereitungszeit der Verteidigung durchzuführen, gleichzeitig aber von der derzeitigen Form dieser unangekündigten Einvernahmen Abstand zu nehmen.

...

Bereits im Zuge der Einvernahme des Einschreiters am hat sich gezeigt, dass vor allem durch den die gegenständlichen Einvernahmen leitenden zuständigen Bearbeiter, Amtsdirektor ... , eine Reihe von unzulässigen Suggestivfragen gestellt, vor allem aber auch unrichtige Vorhalte getätigt wurden, die allesamt geeignet waren, den Einschreiter zu belasten. Keine einzige dieser Suggestivfragen hat darauf abgestellt, auf eine Entlastung des Einschreiters abzuzielen. Nur der Anwesenheit des Verteidigers sowie des Steuerberaters des Einschreiters war es zu verdanken, dass derartige Fragen letztendlich nicht protokolliert und dem Einschreiter vorgesetzt wurden.

...

Es wird demzufolge hiermit AD ... vom Einschreiter ausdrücklich als befangen abgelehnt und beantragt, diesen von sämtlichen weiteren Erhebungen, Vernehmungen und sonstigen Verfahrensschritten zu entbinden.

...

5. Zusammenfassung

Bereits aus all diesen Ausführungen im Zusammenhang mit den vorgelegten Urkunden ergibt sich jedoch zweifelsfrei, dass die von der Behörde getätigten Mutmaßungen nicht vorliegen und kein der ***[1]*** Vetriebsges.m.b.H. zuzurechnender Umsatz gegeben ist:

a. Bei der ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o. handelt es sich um eine eigenständige mit Rechtspersönlichkeit ausgestattete Gesellschaft mit dem Sitz in Polen;

b. Diese Gesellschaft verfügt in Polen über die gesamte Infrastruktur (Lager, Mitarbeiter, Rechenwesen, ...), um die hier gegenständlichen Geschäfte eigenständig abwickeln zu können;

c. Die ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o. versteuert die gegenständlichen Umsätze in Polen, gibt dort regelmäßig ihre Steuererklärungen ab und gibt es seitens der polnischen Steuerbehörden, wo diese Gesellschaft natürlich voll anerkannt ist, keinerlei Beanstandungen;

d. Sämtliche Lieferungen erfolgen ab Ort vom Sitz der Firma ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o. in ***[24]***, wobei der Transport durch die Endkunden (vornämlich Landwirte) selbst organisiert wird;

e. Diese Kunden haben sich zum Teil zu losen Gemeinschaften zusammengeschlossen, um den Transport aber auch die Verrechnung des Transportes zu organisieren;

f. Dabei werden diese Kunden zwar zum Teil, im Ergebnis aber in einem untergeordneten Maße von ***[10]*** ***[11]***, in seiner Eigenschaft als Privatperson unterstützt, was jedoch nichts daran ändert, dass die ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o. Vertragspartner der Landwirte ist;

g. Vor allem aber ist die ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o. ausschließlicher und alleiniger Vertragspartner der Landwirte, während die ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. in kein wie immer geartetes Vertragsverhältnis zu den Endkunden tritt.

Alles in allem tätigt die ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. also keine wie immer gearteten Umsätze mit dem Landwirten und tritt mit diesen auch in keinerlei Geschäftsbeziehungen.

Die Mutmaßungen und Vorwürfe der Behörde sind also völlig haltlos und an den Haaren herbeigezogen, es gibt keinen einzigen wirklichen Nachweis, ja nicht einmal eine Indiz dafür, dass die gegenständlichen Umsätze von der Firma ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. oder gar durch Herrn ***[10]*** ***[11]*** erzielt werden.

...

Die angeführten Beilagen finden sich im Arbeitsbogen. Teilweise entsprechen sie den Beilagen zur hier gegenständlichen Beschwerde.

Anzumerken ist, dass das Finanzamt Waldviertel als Finanzstrafbehörde "erster Instanz" mit Bescheid vom den Ablehnungsantrag gemäß § 73 FinStrG abgewiesen hat.

Akteneinsicht (AB 2/5)

Die nunmehrigen rechtsfreundlichen Vertreter stellten am Antrag auf Akteneinsicht.

Diese erfolgte laut Aktenvermerk am , wobei seitens der Behörde verschiedene, näher angeführte Ablichtungen ausgefolgt wurden.

Am erfolgte ein weiterer Antrag auf Akteneinsicht.

Diese erfolgte laut Aktenvermerk am , wobei seitens der rechtsfreundlichen Vertretung einige Fotos angefertigt worden seien.

Niederschrift ***[110]*** ***[39]*** vom (AB 2/6)

***[110]*** ***[39]*** gab am vor dem Finanzamt Waldviertel als Finanzstrafbehörde als Zeuge vernommen unter anderem an:

Kennen Sie die Fa. ***[1]*** VertriebsgmbH in ***[3]*** und wenn ja in welchem Zusammenhang?

Ich kenne die Niederlassung der Fa. ***[1]*** in ***[18]***, ich weiß, daß es eine Niederlassung in ***[3]*** gibt, welche ich jedoch noch nie besucht habe.

Einen Teil der in meiner Landwirtschaft produzierten Übergrößen (Kartoffeln 55+), welche sich nicht als Saatkartoffeln eigenen liefere ich zu Saisonende nach ***[18]***. Die Geschäftsverbindung der Fam. ***[39]*** zur Fa. ***[1]***, ***[18]*** besteht seit ca. 15 -20 Jahren.

Kennen Sie die Fa.***[8]*** ***[9]*** in Polen und wenn ja in welchem Zusammenhang?

Ja, kenne ich.

Im Zusammenhang mit Dünger.

Wie entstand der Kontakt zur Fa. ***[8]*** ***[9]***?

Über Internet und über Berufskollegen.

Wissen Sie wer der Direktor der Fa. ***[8]*** ***[9]*** ist?

Ja, Hr. ***[11]*** ***[10]***.

Kennen Sie die EKG ***[117]***-***[118]*** mit Sitz in ***[37]***-***[38]*** , ***[58]*** 27 und wenn ja in welchem Zusammenhang?

Die EKG gibt es, ich gehöre dieser EKG jedoch nicht an, da wir in unserem Gebiet eine eigene EKG haben.

Ich kann auch keine Personen nennen, die in dieser EKG ***[117]***-***[118]*** agieren.

Bei welcher EKG sind Sie Mitglied ?

Bei der EKG ***[64]***.

Welche Tätigkeiten führen Sie für die EKG ***[64]*** aus ?

Einholen von Düngemittel- und Spritzmittelpreisen von verschiedensten Anbietern (Lagerhaus, ***[122]***, ***[8]*** ***[123]***, ***[8]*** ***[9]***, ***[90]*** Poland, ***[124]***).

Wieviele „Mitglieder" hat diese EKG ?

Wir haben keine Statuten, man kann nicht von Mitgliedern sprechen.

Es handelt sich um eine Plattform von ca. 100 Personen.

Wie erfahren die Plattformteilnehmer von den angebotenen Preisen ?

Über Mundpropaganda.

Meist meldet sich eine Ortschaft telefonisch bei mir, gibt einen Bedarf an Düngemittel bekannt und ich gebe Hinweise, bei welcher Fa. günstig Düngemittel zu beziehen sind.

Wie erfolgt die Bestellung von Düngemitteln bei der Fa. ***[8]*** ***[9]*** ?

Unterschiedlich.

Sind sich die Bauern in einer Ortschaft einig, macht die Bestellung einer dieser Bauern per Mail oder per Post.

Ich glaube, daß die Landwirte die Bestellscheine von der Fa. ***[8]*** ***[9]*** per Post erhalten.

Ich maile oder telefoniere mit Fr. ***[17]*** von der Fa. ***[8]*** ***[9]*** und bespreche die voraussichtliche Bestellmenge, so daß im Regelfall ein günstigerer Preis zu Stande kommt als lt. Aussendung in den Preislisten über die Düngemittelaktionen.

Es gibt zwei Möglichkeiten der Bestellung:

1. Der Bauer füllt einen Bestellschein aus und sendet diesen direkt nach Polen, bringt aber den Vermerk an „EKG ***[64]***" damit Fr. ***[17]*** bei der Zuordnungsmöglichkeit hat (da die EKG ***[64]*** meist bessere Konditionen als lt. Aussendung bekommt).

2. Hr. ***[39]*** stellt die Bestellung zusammen und bestellt per Mail (polnische Mail-Adresse).

Aufgliederung nach Landwirt und Menge.

Wie wird der Dünger bei der Fa. ***[8]*** ***[9]*** bezahlt?

Die EKG ***[64]*** hat sich das Privileg ausgehandelt per Zahlschein zu bezahlen, seit ca. 3 Jahren erfolgt kein Bankeinzug mehr.

Mit Wem von der Fa. ***[8]*** ***[9]*** kommunizieren Sie ?

Fr. ***[17]*** ***[109]*** ist die Hauptansprechperson (zu 90%).

Mit Hrn. ***[11]*** ***[10]*** wird ebenfalls kommuniziert. In Hinsicht der Preisentwicklung am Düngemittelmarkt und auch bei evtl. auftretenden Problemen bei Qualtitätskriterien.

Weiters haben wir mit Hrn. ***[11]***, im Detail besprechen wird das aber mit Fr. ***[17]***, besprochen von welchen Düngemittelerzeugern wir Produkte erhalten möchten (ZAK), da es mit anderen Erzeugern Qualitätsprobleme gibt.

Für die EKG ***[64]*** gibt es keine weiteren Kontaktpersonen bei der Fa. ***[8]*** ***[9]***.

Welche Telefonnummer verwenden Sie wenn Sie mit Fr. ***[17]*** telefonieren ?

Eine polnische Telefonnummer, welche noch nachgereicht wird.

Wie erfolgt die Organisation des Transportes?

Im besten Fall:

Für eine Ortschaft werden ca. 25 Tonnen Düngemittel bestellt und ein Bauer erklärt sich bereit, daß bei ihm die gesamte Menge abgeladen werden kann.

Früher wurde der Transport bei der Fa. ***[83]*** bestellt, seit ca. 2 Jahren werden die Transporte von der Fa. ***[84]*** in Tschechien durchgeführt. Den Kontakt zur Fa. ***[84]*** habe ich, da meine Freundin Tschechin ist. Meine Freundin gibt daher die Bestellung durch.

Die Ware wird am Lager ***[24]*** zusammengestellt. Sobald dies erfolgt ist informiert mich Fr. ***[17]*** und meine Freundin beauftragt dann die Fa. ***[84]*** die Ware vom Lager ***[24]*** abzuholen.

Im ungünstigeren Fall:

Nach Beladung des LKW' s und nach den Entladestellen (max. 3 Entladestellen).

Die Einteilung, wie der LKW beladen wird macht Hr. ***[39]***.

Wer erteilt den Transportauftrag?

Den erteile ich, die Fa. ***[84]*** fährt darauf hin zum Lager ***[24]***. Dort wird die Ware beladen und die CMR-Papiere ausgefüllt.

Wer diese CMR-Papiere ausfüllt weiß ich nicht. Ich glaube aber auf Grund der Handschrift,daß dies Fr. ***[17]*** oder der Lagerarbeiter macht.

Wer bezahlt die Transportkosten ?

Variante 1: Der Bauer bei dem die Ware abgeladen wird. Dieser kassiert dann die Teilbeträge von den einzelnen Mitbestellern.

Variante 2: Wenn in mehreren Ortschaften abgeladen werden muß, dann erfolgt die Bezahlung des Transportes durch Hrn. ***[39]*** mittels Überweisung (von meinem privaten Girokonto weg) oder in bar. Die Teilbeträge werden dann von Hrn. ***[39]*** einkassiert.

Pro LKW gibt es eine Rechnung über die Transportkosten für die EKG ***[64]***. Diese Rechnung wird dann nach Bedarf kopiert und den einzelnen Landwirten übergeben.

Kommt es vor, daß in der Filiale ***[18]*** Düngemittel abgeladen werden und dort von den einzelnen Landwirten dann abgeholt werden ?

Von der EKG ***[64]*** nicht.

Waren Sie jemals auf einer Versammlung der Fa. ***[1]*** und wurde dort über die Einkaufsmöglichkeit bei der Fa. ***[8]*** ***[9]*** gesprochen?

Ja, ich war einmal im „***[198]***" (an der S 5), dort wurde jedoch über Saatkartoffeln gesprochen und es war keine Rede von Düngemitteleinkauf.

Dienstnehmerauskunft (AB 2/7)

Laut elektronischer Auskunft des Hauptverbands der Sozialversicherungsträger beschäftigte die Bf im Jahr 2013 (ganzjährig oder vorübergehend) folgende Arbeitnehmer (nicht angeführt zahlreiche Arbeiter mit Beschäftigungen für einige Tage):

Monika ***[14]***, Angestellte, bis

[...]

Berta ***[46]***, Angestellte, ganzjährig

Sonja ***[15]***, Angestellte, ganzjährig

[...]

***[109]*** ***[17]***, Angestellte, bis , bis , bis .

Niederschrift Dietmar ***[46]*** vom (AB 2/8)

Dietmar ***[46]*** gab am vor dem Finanzamt Waldviertel als Finanzstrafbehörde als Zeuge vernommen unter anderem an:

Kennen Sie die Fa. ***[1]*** VertriebsgmbH ?

Ja, die Firma war mein Arbeitgeber von 10/2011 bis 1 /2013.

Und auf Grund der geografischen Nähe zu meinem Wohnort war mir das Unternehmen natürlich bekannt.

Kennen Sie die Fa. ***[8]*** ***[9]*** in Polen ?

Prinzipell ist mir der Name schon geläufig, es handelt sich um eine Handelsunternehmen für landwirtschaftl. Produkte mit Sitz in Polen. Die ***[1]*** VertriebsgmbH war das Vermittlungsunternehmen zw. der Fa. ***[8_9]*** in Polen und den einzelnen Landwirten.

Kennen Sie den chef der Fa. ***[8]*** ***[9]*** ?

Nein.

Kennen Sie Fr. ***[109]*** ***[17]*** ?

Ja.

Welche Funktion hat Frau. ***[17]*** in der Fa. ***[1]*** ?

Sie war mit Hrn. Lukas ***[19]*** (Büroangestellter von ca. 9/2011-8/2012, war persönlich von Mo.-Fr. vor Ort in ***[3]***) für die Düngemittelverteilung zuständig. Dies geschah in der Weise, daß sie im Regelfall telefonisch oder persönlich vor Ort (in ***[3]***) die Bestellungen und Abholtermine mit den Landwirten koordinierte. Hr. ***[19]*** hat eine akademische Ausbildung und spricht fließend Deutsch und Polnisch und hat so für die Auftragsabwicklung zw. ***[8]*** ***[9]*** und den Landwirten beigetragen.

Wo hatten Fr. ***[17]*** und Hr. ***[19]*** ihre Arbeitsplätze in ***[3]*** ?

Hr. ***[19]*** war gleich im ersten Raum am Schreibtisch vor Fr. ***[46]*** Berta.

Fr. ***[17]*** war in einem Nebenraum links hinten.

In welchen Zeiträumen hat sich Fr. ***[17]*** in ***[3]*** aufgehalten ?

Fr. ***[17]*** war bis auf die Sommermonate und die Weihnachtszeit durchgehend in ***[3]*** wohnhaft und hat sich dort auch in das allgemeine Gesellschaftsleben integriert.

Ihre Arbeitszeiten waren Montag bis Freitag.

Wurden in ***[3]*** Dünger gelagert ?

Nein, an sich wurde darauf geachtet, daß die Dünger max. 2 Wochen am Lager waren.

Wie erfolgte die Abholung durch die Landwirte ?

Mit Staplern und Personal der Fa. ***[1]*** wurden die Düngemittel auf die Kipper der Landwirte verladen.

Was war Ihre konkrete Aufgabe bei der Fa. ***[1]*** ?

Sämtliche Aktivitäten mit den inländischen Lieferanten (Landwirten) und Abnehmern (Rewe AG, Penny, Hofer).

Im Einstellungsgespräch mit Hrn. ***[11]*** wurde dieser Aufgabenbereich genau definiert, dabei wurde mir auch mitgeteilt, daß alle Aktivitäten mit ausländischen Geschäftspartnern durch Fr. ***[17]*** und Hrn. ***[19]*** abgewickelt werden.

Haben Sie mitbekommen wie die Düngemittelbestellungen abgewickelt wurden ?

Die Bestellungen erfolgten mittels Bestellscheinen, welche auch mir persönlich übergeben wurden und die ich an Fr. ***[17]*** oder Hrn. ***[19]*** weitergeleitet habe.

Ich vermute, daß die Landwirte diese Bestellscheine per Post erhalten haben oder sie von der Homepage heruntergeladen haben.

Haben Sie mitbekommen, ob die zwei polnischen Mitarbeiter den Transport der Düngemittel von Polen nach Österreich organisiert haben ?

Nein, da Gespräche in polnisch geführt wurden und ich das nicht verstanden habe.

Lediglich die Vereinbarung von Lieferzeiten mit den österr. Landwirten wurden auf deutsch geführt und diese Gespräche habe ich oft mitgehört.

Haben Sie bei Abholungen durch Landwirte in ***[3]*** gesehen wie diese durchgeführt wurden?

Ja. Die Landwirte sind mit den Bestellscheinen ins Büro ***[3]*** gekommen, Fr. ***[17]*** bzw. Hr. ***[19]*** hatten Kopien dieser Bestellscheine im Büro vor Ort. Diese haben dann die Daten abgeglichen und die Lagerarbeiter angewiesen die entsprechende Menge zu beladen.

Über Zahlungsmodalitäten hinsichtlich Düngemittel und den Transportkosten ist mir nichts bekannt.

Welche Funktion hat Fr. Sonja ***[15]*** bei der Fa. ***[1]*** ?

Sie ist eine langjährige Mitarbeiterin und kann als Assistentin des Geschäftsführers bezeichnet werden. Sie macht die inländische Verrechnung der Kartoffelanlieferungen. Ich habe nicht mitbekommen, ob sie auch Verrechnungen für die ***[8]*** ***[9]*** gemacht hat.

Erhebungen ***[109]*** ***[17]*** (AB 2/9)

Das Finanzamt versuchte, ***[109]*** ***[17]*** an einer Adresse in ***[3]*** als Zeugin zu laden. Das RSa-Kuvert kam am als unzustellbar zurück.

Laut Zentralem Melderegister bestanden in den Jahren 2011, 2012 und 2013 verschiedene Nebenwohnsitze in ***[3]***, im Jahr 2011 für einen Tag auch ein Hauptwohnsitz.

Laut Versicherungsdatenauszug vom war ***[109]*** ***[17]*** im Jahr 2013 ( bis , bis , bis ) Angestellte der Bf. Weitere versicherte Arbeitsverhältnisse seit scheinen nicht auf.

Das Finanzamt lud ***[109]*** ***[17]*** hierauf am per Adresse der ***[8]*** ***[9]*** in ***[24]***.

Mit Schreiben vom teilte ***[109]*** ***[17]*** dem Finanzamt mit, dass sie nicht in der Lage sei, der Ladung Folge zu leisten, da der Abstand zwischen ihrem Wohnort in Polen und Zwettl rund 650 km betrage und es keine direkten Zug- und Busverbindungen gäbe, weswegen die Reise sehr zeitaufwendig und kostspielig sei. Sie ersuche die Vernehmung durch die zuständige polnische Behörde an ihrem Wohnort ***[85]*** vornehmen zu lassen und gab außerdem ihre Anschrift in ***[85]*** und ihre E-Mail-Adresse bekannt.

Niederschrift Sonja ***[15]*** vom (AB 2/10 = OZ 15)

Sonja ***[15]*** wurde am vor dem Finanzamt Waldviertel als Finanzstrafbehörde als Zeuge vernommen (siehe oben OZ 15).

Niederschrift Monika ***[14]*** vom (AB 2/11 = OZ 16)

Monika Anders wurde am vor dem Finanzamt Waldviertel als Finanzstrafbehörde als Zeuge vernommen (siehe oben OZ 16, das im Arbeitsbogen befindliche Original der Niederschrift ist von den Behördenvertretern und der Zeugin unterfertigt).

Niederschrift Helmut ***[125]*** vom (AB 2/12)

Helmut ***[125]*** gab am vor dem Finanzamt Waldviertel als Finanzstrafbehörde als Zeuge vernommen unter anderem an:

Kennen Sie die Fa. ***[1]*** VertriebsgmbH und in welchem Zusammenhang?

Ja, habe dort ab 1999 14 Jahre gearbeitet, war bis Jänner 2014 dort angemeldet.

Ich war als LKW-Fahrer tätig und transportierte Erdäpfel, Zwiebel und Gemüse für den Export. Fallweise wurde Dünger innerhalb der Betriebsstätten ***[3]*** und ***[18]*** transportiert.

Kennen Sie die Fa. ***[8]*** ***[9]*** in Polen ?

Nein, mir sagt dieser Name nichts.

Kennen Sie die EKG ***[117]***-***[118]*** ?

Nein.

Kennen Sie eine Fr. ***[17]*** und welche Funktion hatte Frau. ***[17]*** in der Fa. ***[1]*** ?

Ja, kenne ich. Sie saß im Büro in ***[3]***.

Welche Funktion sie hatte weiß ich nicht.

Wurden in ***[3]*** Dünger gelagert ?

Ja, es ist etwas herumgestanden.

Sind Sie Stapler gefahren ?

Nein, ich habe keinen Staplerschein.

Die Staplerfahrer waren Ausländer.

Niederschrift Berta ***[46]*** vom (AB 2/13)

Betra ***[46]*** gab am vor dem Finanzamt Waldviertel als Finanzstrafbehörde als Zeuge vernommen unter anderem an:

Kennen Sie die Fa. ***[1]*** VertriebsgmbH und wenn ja in welchemZusammenhang ?

Kenne ich, weil es sich dabei seit um meinen Dienstgeber handelt.

Kennen Sie die Fa. ***[8]*** ***[9]*** in Polen und wenn ja in welchem Zusammenhang?

Ich habe diesen Namen schon gehört und weiß, daß es sich um eine Firma handelt die Düngemittel verkauft.

Kennen Sie die EKG ***[117]***-***[118]*** und wenn ja in welchem Zusammenhang ?

Ich kenne den Namen, weiß aber nicht wer das ist und ich habe mit der EKG noch nie etwas zu tun gehabt.

Was ist ihre Tätigkeit bei der Fa. ***[1]*** ?

Buchhaltung und Lohnverrechnung.

Machen sie auch die Bankverrechnung, haben sie die Kontoauszüge der Fa. ***[1]*** zur Verfügung und können sie Überweisungen für die Fa. ***[1]*** durchführen ?

Bankverrechnung führe ich durch, die Kontoauszüge stehen mir zur Verfügung.

Überweisungen werden von mir nur auf Anweisung von Hrn. ***[11]*** durchgeführt.

Haben sie auch Kontozugriff auf die Fa. ***[8]*** ***[9]***?

Nein, habe ich nie gehabt. Könnte mich nicht erinnern jemals so etwas gemacht zu haben. Das ginge von meinem Computer aus gar nicht.

Sind ihnen Mitarbeiter bekannt, die für die Fa. ***[8]*** ***[9]*** Kontozugriff haben ?

Vermutlich der Chef selbst, was die anderen machen weiß ich nicht.

Kennen sie Fr. ***[17]*** ***[109]*** ?

Ja.

Welche Funktion hatte Fr. ***[17]***?

Sie war im Büro der Fa. ***[1]*** tätig und hat mit dem Chef zusammengearbeitet.

In welchem Zeitraum war Fr. ***[17]*** in ***[3]*** tätig ?

Ich habe zwar das Lohnkonto geführt, kann die genauen Zeiten aber nicht auswendig sagen.

Seit 2012 war Fr. ***[17]*** nicht durchgehend in ***[3]***. Der Aufenthalt dauerte immer mehrere Wochen, dann war Fr. ***[17]*** wieder wochenlang abwesend. 2014 war Fr. ***[17]*** noch gar nicht in ***[3]***.

Kennen sie Hrn. ***[19]*** und welche Funktion hatte er ?

Er war als ich in die Firma kam noch kurze Zeit dort und hatte mit dem Ausland zu tun. Er führte Telefonate in fremder Sprache.

In welcher Sprache kommunizierten Fr. ***[17]*** und Hr. ***[11]*** miteinander ?

Ich vermute auf Deutsch. Fr. ***[17]*** spricht zwar deutsch, die Verständigung ist aber nicht immer einfach.

Ich hatte mit Fr. ***[17]*** nicht viel zu tun, da diese im anderen Büro saß.

Wie oft ist Hr. ***[11]*** in ***[3]*** ?

Unregelmäßig.

Es gibt Wochen in denen Hr. ***[11]*** gar nicht kommt, es gibt Wochen in denen er 2-3 Tage anwesend ist.

Wer gibt Anordnungen während der Abwesenheit von Hrn. ***[11]***?

Keiner, bei jeder Entscheidung wird Hr. ***[11]*** angerufen.

Hr. ***[11]*** ruft auch täglich in ***[3]*** an und erkundigt sich.

Auch Überweisungen jeglicher Art und Höhe werden erst nach Rücksprache mit Hrn. ***[11]*** durchgeführt.

Die Rechnung kommt herein, wird von mir gesichtet und abgelegt. Hr. ***[11]*** wird über den Rechnungseingang bei seiner nächsten Anwesenheit oder telefonisch informiert und er gibt dann Anweisung welche Rechungen wann zu überweisen sind, da er immer den Kontostand im Visier hat.

Anschließend wird die Rechnung von mir verbucht.

Welche Funktion hat Fr. ***[15]*** in der Fa. ***[1]*** ?

Sie macht die Abrechnungen über Getreide- und Kartoffellieferungen. Wenn Hr. ***[11]*** dahingehend etwas braucht, ruft er Fr. ***[15]*** an.

Wer informiert die Landwirte über die ankommenden Düngemittel ?

Ich nehme an, die Fr. ***[17]***. Auf Anweisung vom Chef vielleicht auch Fr. ***[15]***, das kann ich aber nicht behaupten.

Wie lief die persönliche Abholung von Düngemittel durch Landwirte in ***[3]*** ab ?

Im Normalfall bin ich nicht Ansprechpartner für Düngemittelabholungen, ich sitze in meiner Büroecke und erledige meine Buchhaltungsarbeiten. Wenn ich alleine im Büro war, habe ich Fr. ***[17]*** geholt, wenn diese überhaupt in ***[3]*** war.

Dünger wird nur zu bestimmten Jahreszeiten verkauft. Wenn Dünger zur Abholung bereit stand war Fr. ***[17]*** immer anwesend.

Wer hat die Staplerfahrer angewiesen den Dünger aufzuladen ?

Ich nehme an Fr. ***[17]*** oder Hr. ***[11]***.

Wer hat die Bestellformulare tituliert mit ***[8]*** ***[9]***, die im Büro abgegeben wurden übernommen ?

Wenn mir fallweise so ein Bestellschein übergeben wurde habe ich ihn ins Büro von Fr. ***[17]*** gelegt.

Wer war für den Postausgang verantwortlich ?

Post wird gesammelt und vom Briefträger mitgenommen.

Fallweise fahren auch Hr. ***[11]*** oder Fr. ***[15]*** zur Post.

Haben sie beobachten können. ob Ausgangspost von der Fa. ***[8]*** ***[9]*** im Postausgang des Büros in ***[3]*** war ?

Weiß ich nicht, ich schaue Post die weggeht nicht an.

Wer hat die Transportkosten. die von Landwirten zu zahlen waren entgegengenommen ?

Weiß ich nicht.

Zu welchem Telefon geht ein eingehender Anruf zuerst ?

Im Zeitraum 2012-2013 zu ***[46]*** Dietmar, ***[74]*** Daniel, Claudia ***[86]*** und danach zu ***[87]*** Thomas bzw. zu Hrn. ***[11]*** selbst.

Hatte Fr. ***[17]*** außer den Düngemittelgeschäften auch andere Agenden über ?

Mir ist nichts bekannt.

Wie viele Drucker gibt es in der Fa. ***[1]*** in ***[3]***?

Derzeit 2.

Haben sie auch Transportaufträge übernommen (Formular wurde der Zeugin gezeigt) ?

Nein, daran habe ich keine Erinnerung.

Ist ihnen 2014 aufgefallen ob Düngemittel von Landwirten in ***[3]*** abgeholt wurden?

Nein, es war ja auch Fr. ***[17]*** nicht da.

Niederschrift Franz ***[88]*** vom (AB 2/14)

Franz ***[88]*** gab am durch das Finanzamt Waldviertel als Auskunftsperson im Außendienst vernommen unter anderem an:

Ich kenne die Fa. ***[1]***, da ich als Kartoffelbauer seit Jahren meine Kartoffel dort hin liefere.

Ich bekomme lfd. die Flugblätter über die Düngemittelaktionen inkl. Bestellschein per Post zugesendet.Den Bestellschein fülle ich aus und gebe ihn persönlich im Büro der Fa. ***[1]*** in ***[3]*** ab.

Zur Bezahlung: 1/3 des Entgelts wird sofort bei Bestellung vom Girokonto abgebucht, der Rest nach Erhalt der Ware.

Zur Lieferung: Wenn die Ware in Österreich eingelangt ist, werde ich von der Fa.***[1]*** durch eine deutschsprachige Frau (in waldviertler Mundart) angerufen.

Danach wird der Dünger bei größeren Mengen direkt zu mir nach Hause geliefert, kleinere Mengen hole ich selbst aus ***[3]*** vom Firmengelände der Fa. ***[1]*** ab.

Dort wird mir die Ware mittels Stapler der Fa. ***[1]*** auf den Anhänger geladen.

Bei größeren Mengen liefert der Frächter direkt in die Ortschaft des Bestellers zu einer Abladestelle, von wo weitere Besteller aus der Ortschaft ihre Dünger abholen.

Frage der FV: Haben sie schon jemals selbst einen Spediteur beauftragt den Dünger aus  Polen abzuholen ?

Nein, ich kenne nicht einmal einen Spediteur. Ich brauche mich um den Transport der Düngemittel von Polen nach Österreich nicht zu kümmern, da dies die Fa. ***[1]*** für mich organisiert.

Eine gesonderte Rechnung über Transportkosten bekomme ich keine. Mit der Bezahlung der Düngemittel ist auch der Transportaufwand abgegolten.

Das mir vorgelegte Muster eines Transportauftrages sehe ich zum ersten Mal. Ich habe bisher kein derartiges Formular ausgefüllt.

Meine Kontaktpersonen iZm. den Düngemitteleinkäufen sind die Leute der Fa. ***[1]***, die sich im Betrieb in ***[3]*** aufhalten. Mit einer polnischsprachigen Person hatte ich niemals Kontakt (weder telefonisch noch persönlich).

Wenn ich die Düngerpreise mit denen des RLH vergleiche kann ich sagen, daß die Preise der Fa. ***[1]*** auf Grund des 8%igen USt-Steuersatzes um einiges günstiger sind - bei gleicher Qualität.

Zur Zahlung: Ich unterschreibe grundsätzlich die Ermächtigung zum Einzug (unten am Bestellschein) von meinem Girokonto.

Niederschrift Franz ***[66]*** vom (AB 2/15)

Franz ***[66]*** gab am durch das Finanzamt Waldviertel als Auskunftsperson im Außendienst vernommen unter anderem an:

Ich liefere Kartoffeln und Getreide an die Fa. ***[1]*** VertriebsgesmbH.

Es gibt jeden Winter eine Versammlung veranstaltet von der Fa. ***[1]*** wobei über das Marktgeschehen berichtet wird. Im Regelfall wird dieser Vortrag von Hrn. ***[11]*** abgehalten. Im Zuge dieser Veranstaltung wird über die Möglichkeit des Düngemitteleinkaufes aus Polen über eine Einkaufsgemeinschaft informiert.

Auf dem Postweg bekomme ich die Informationen über die aktuellen Düngemittelaktionen inkl. einem Bestellformular zugeschickt.

Dieses Bestellformular kann per Mail nach Polen geschickt werden, ich persönlich gebe es immer in ***[3]*** ab. Das Formular wird von den Angestellten der Fa. ***[1]*** in ***[3]*** übernommen.

Die Bestellung erfolgt im Regelfall 2 Monate vor der Lieferung.

Die Auslieferung erfolgte bisher immer in der Ortschaft oder Nachbarortschaft nach Anruf durch den Chauffeur. fallweise auch ohne vorherige Ankündigung. Im Zuge der Abladung wird ein Lieferschein unterschrieben.

Befragt, welche Speditionen liefern kann ich keine Namen nennen, da es sich immer um ausländische Spediteure handelte, deren Namen ich mir nicht gemerkt habe.

Ich persönlich habe noch nie einen Spediteur beauftragt die Ware aus Polen abzuholen und mir auszuliefern. Expliziet befragt, ob die Fa. ***[1]*** oder die Fa. ***[8]*** ***[9]*** den Transport organisiert kann ich nichts dazu sagen, da ich mit dem Transport nichts zu tun habe.

Die Transportkosten werden nach dem erfolgten Transport separat in Rechnung gestellt (bis zu einem Monat später). Die Transportrechnung wird von der Fa.***[8]*** ***[9]*** ausgestellt, die Überweisung der Transportkosten erfolgt auf das Girokonto der Fa. ***[8]*** ***[9]***.

Ich schaue jetzt in meiner Buchhaltung nach und suche die Transportkostenrechnung: Ich sehe, daß die Frachtkosten auf die Einkaufsgemeinschaft ***[118]*** - ***[117]*** lauten und offensichtlich habe ich auch dieser Einkaufsgemeinschaft die Frachtkosten bezahlt.

Im Anhang zur Frachtkostenrechnung befindet sich auch ein Transportauftrag, welchen ich unterschreibe und in ***[3]*** bei der Fa. ***[1]*** abgebe.

Der Transportauftrag wird erst nach erfolgter Lieferung unterschrieben, auf dem Transportauftrag ist kein Spediteur angegeben.

Ich persönlich habe keinen Spediteur beauftragt und ich kenne auch keinen.

Befragt wer sich hinter der Einkaufsgemeinschaft ***[118]*** - ***[117]*** verbirgt kann ich keine Auskunft geben, da mir das nicht bekannt ist. Ich vermute, daß irgendwer in der Fa. ***[1]*** die Zettel sammelt und die Transportaufträge in Polen durchführt. Mein Kontakt ist jedenfalls einzig und allein die Filiale ***[3]*** der Fa. ***[1]***.

Niederschrift Othmar ***[65]*** vom (AB 2/16)

Othmar ***[65]*** gab am durch das Finanzamt Waldviertel als Auskunftsperson im Außendienst vernommen unter anderem an:

Ich liefere Kartoffel an die Fa. ***[1]*** VertriebsgesmbH.

Es gibt im Frühjahr Versammlungen, welche von der Fa. ***[1]*** abgehalten werden wobei man u.a. auch über die Möglichkeit des Düngemitteleinkaufes aus Polen informiert wird.

Im Postwege werden mir dann die Düngemittelaktionen inkl.Bestellformular zugesandt. Meine Adresse hat die Fa. ***[8]*** ***[9]*** vermutlich von der Fa. ***[1]***, da ich persönlich nie mit dieser Firma in Kontakt getreten bin.

Befragt zum Ablauf der Bestellung gebe ich an, daß ich den ausgefüllten Bestellschein persönlich bei der Fa. ***[1]*** in ***[3]*** abgegeben habe. Im Büro lege ich diesen Bestellschein auf einen Stoß, wo bereits eine ganze Reihe Bestellscheine von anderen Landwirten liegen.

Mit der Bestellung erfolgt gleichzeitig eine Einzugsermächtigung des Warenwertes vom Konto.

Die Lieferung erfolgt im Regelfall erst mehrere Monate nach dem Einzug. Voriges Jahr habe ich im August bestellt und die Lieferung erst im März erhalten.

Wenn der Dünger in Österreich ist wird aus ***[3]*** unter dem Firmennamen ***[1]*** angerufen. Wer von den Sekretärinnen mich anruft weiß ich nicht, kann sein daß das die Österreicherinnen vom großen Büro sind oder die polnische Mitarbeiterin vom Nebenraum.

Die polnische Mitarbeiterin ist bisher immer, wenn ich geschäftlich in der Fa.***[1]*** zu tun hatte anwesend gewesen. Heuer wurde der Dünger besonders spät geliefert, so daß ich mehrere Male direkt bei dieser Mitarbeiterin im Büro die Lieferung urgiert habe.

Die Auslieferungen erfolgen auf verschiedene Arten: Bei Großlieferungen wird der Dünger  direkt zu mir geliefert, kleinere Mengen hole ich selbst aus ***[3]*** (Fa. ***[1]***) oder einer Abladestelle in einer Nachbarortschaft.

In ***[3]*** lädt mir die Fa. ***[1]*** den Dünger auf.

Bei Erhalt des Düngers muß ich einige Papiere unterschreiben (einen grünen Zettel DinA4, einen weißen Zettel DinA4).

Um den Transport brauche ich mich nicht zu kümmern, dies erfolgt automatisch mit der Bestellung.

Über die Transportkosten erhalte ich eine gesonderte Rechnung, welcher ein Begleitschreiben zu den Frachtkosten und ein Transportauftrag beigefügt ist. Die Transportaufträge habe ich bisher aber nie unterschrieben und auch nie zurückgesendet. Für mich ist die Sache mit der Bezahlung erledigt.

Ich persönlich habe mich nie um den Transport oder die Beauftragung eines Frächters gekümmert.

Befragt ob ich die Einkaufsgemeinschaft ***[118]*** - ***[117]*** kenne gebe ich an, daß mir diese zwar namentlich bekannt ist, wer sich dahinter verbirgt und welche Funktion diese hat entzieht sich aber meiner Kenntnis.

Niederschrift Rudolf ***[13]*** vom (AB 2/17 = OZ 14)

Rudolf ***[13]*** wurde am durch das Finanzamt Waldviertel im Außendienst als Zeuge vernommen (siehe oben OZ 14).

Niederschrift Hermann ***[12]*** vom (AB 2/18 = OZ 13)

Hermann ***[12]*** wurde am durch das Finanzamt Waldviertel im Außendienst als Zeuge vernommen (siehe oben OZ 13, auf der elektronisch vorgelegten Ausfertigung fehlen die Unterschriften, diese sind jedoch im Original im Arbeitsbogen enthalten).

Niederschrift Otmar ***[16]*** vom (AB 2/19 = OZ 18)

Otmar ***[16]*** wurde am durch das Finanzamt Waldviertel im Außendienst als Zeuge vernommen (siehe oben OZ 18).

Niederschrift Franz ***[89]*** vom (AB 2/20)

Franz ***[89]*** wurde am durch die Finanzpolizei Hollabrunn vernommen, wobei sich der schwer lesbaren handschriftlichen Niederschrift in Bezug auf die Bf entnehmen lässt, dass dieser Düngemittel und Spritzmittel aus Polen bezieht. Der Kontakt werde durch Herrn ***[39]*** aus ***[64]*** hergestellt, die Fakturierung erfolge direkt über Polen. Die Waren seien von ihm in ***[64]*** abgeholt worden.

Beigefügt sind einige Kopien von Auftragsbestätigungen der ***[8]*** ***[9]*** sowie von Rechnungen der ***[90]*** Chemicals Poland sp.z.o.o. an Franz ***[89]***.

Auskunft Gastwirt (AB 2/21)

Ein Gastwirt in ***[3]*** gab am der Prüferin die Auskunft, dass am eine Versammlung von rund 100 bis 120 Kunden der Bf stattgefunden habe und der Saal von ***[10]*** ***[11]*** reserviert worden sei.

Transportaufträge LKW ***[34]*** (AB 2/22)

Mit E-Mail vom übermittelte die LKW ***[34]*** Internationale Transportorganisation AG dem Finanzamt Transportaufträge, die teilweise von der ***[1]*** GmbH und teilweise von der ***[8]*** ***[9]*** sp.z.o.o. erteilt wurden. Beispiele:

Nr. AP/2012/56

So erteilte am ***[8]*** ***[9]*** sp.z.o.o., ***[24]***, als Auftraggeber (zleceniodawca) LKW ***[34]*** einen Transportauftrag (zlecenie) Nr. AP/2012/56 über 24 to nawozy minderalne w big bagach, Ladedatum (data zaladunku) , Ladeort (miejsce zaladunku) ***[8]*** ***[9]*** sp.z.o.o., ***[24]***, Entladeort (miejsce rozladunku) Jurgen und Susanne ***[91]***, ***[126]***, Kontaktperson (osoba kontaktowa) ***[109]*** ***[17]***, Tel. 0043 2829 ***[94]***, E-Mail ***[8_9]***@interia.pl, 520 € + VAT. Die Rechnung möge auf Einkaufsgemeinschaft ***[117]***-***[118]***, ***[37]***-***[38]***, lauten (Fakture prosze wystawic na ...), keine Mehrwertsteuer (Nie jest platnikem VAT).

Mit Datum fertigte LKW ***[34]*** eine Auftragsbestätigung an ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. aus ("Wir danken für Ihren Speditionsauftrag..."), Order Nr. AP/2012/56, Ladestelle ***[8]*** ***[9]*** Sp. Z o.o., Übernahme , Entladestelle Susanne ***[91]*** U. Jurgen, ***[126]***, 24.000 kg nawozy mineralne, Frachtpreis 520,00 €.

Nr. AP/2012/96

Am erteilte die Einkaufsgemeinschaft ***[117]***-***[118]***, ***[37]***-***[38]***, als Auftraggeber (zleceniodawca) LKW ***[34]*** einen Transportauftrag (zlecenie) Nr. AP/2012/96 über 24 to nawozy minderalne w big bagach, und zwar Canwil 15 t, Mocznik 5 t und NPK 12-11-22 4 t, Ladedatum (data zaladunku) , Ladeort (miejsce zaladunku) ***[8]*** ***[9]*** sp.z.o.o., ***[24]***, Entladeort (miejsce rozladunku) 1. ***[92]*** Karl, ***[29]***, 2. ***[93]*** Fritz und Herta, ***[127]***, Kontaktperson (osoba kontaktowa) ***[109]*** ***[17]***, Tel. 0043 2829 ***[94]***, E-Mail ***[8_9]***@interia.pl, 520 € + VAT. Das CMR möge ausgefertigt werden (prosze wypisac nastepujace CMR): 1. ***[92]*** Karl, 15 t Canwil/KAS + 5 t mocznik / Harnstoff, 2. ***[93]*** Frittz und Herta, 4 t NPK 12-11-22.

Mit Datum fertigte LKW ***[34]*** eine Auftragsbestätigung an ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. aus ("Wir danken für Ihren Speditionsauftrag..."), Order Nr. AP/2012/96, Ladestelle ***[8]*** ***[9]*** Sp. Z o.o., Übernahme , Entladestelle ***[93]*** Fritz und Herta, ***[92]*** Karl, , 24.000 kg Dünger-Canwil, Frachtpreis 520,00 €.

LWK ***[34]*** legte am der Einkaufsgemeinschaft ***[117]***-***[118]***, ***[37]***-***[38]*** eine Rechnung Nr. 574843 zur Nr. AP/2012/96 über € 520,00 zuzüglich 20% USt, somit brutto € 624,00.

Nr. AP/2012/91

Am erteilte die Einkaufsgemeinschaft ***[117]***-***[118]***, ***[37]***-***[38]***, als Auftraggeber (zleceniodawca) LKW ***[34]*** einen Transportauftrag (zlecenie) Nr. AP/2012/91 über 24,5 to nawozy minderalne w big bagach, und zwar Canwil 5,5 t, Mocznik 15 t, Sol potasowa 3 t und Superfosfat 1 t, Ladedatum (data zaladunku) , Ladeort (miejsce zaladunku) ***[8]*** ***[9]*** sp.z.o.o., ***[24]***, Entladeort (miejsce rozladunku) 1. ***[92]*** Karl, 10 t mocznik, 3 t sol potasowa (CMR 1 und CMR 2), 2. ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. (CMR 3, CMR 4, CMR 5)., Kontaktperson (osoba kontaktowa) ***[109]*** ***[17]***, Tel. 0043 2829 ***[94]***, E-Mail ***[8_9]***@interia.pl, 500 € + VAT. Das CMR möge ausgefertigt werden (prosze wypisac nastepujace CMR): 1. ***[96]*** Martha, ***[18]***, 10 t mocznik, 2. ***[96]*** Bernhard, ***[18]***, 3 t sol potasowa, 3. ***[95]*** Josef, ***[128]***, 4 t mocznik, 4. ***[97]*** Franz, ***[37]***-***[38]***, 1 t superfosfat, 5. ***[98]*** Herbert, ***[129]***, 5,5 t Canwil + 1 t mocznik.

Mit E-Mail vom erkundigte sich ***[109]*** ***[17]*** bei der Spedition, ob eine Entladung der Ware an zwei Orten im selben Dorf möglich sei (Czy mozliwe jest rozladowanie towaru w dwu miejscach w tej samej wsi - tak jak to rozpisalam w zleceniu?)

Mit Datum fertigte LKW ***[34]*** eine Auftragsbestätigung an ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. aus ("Wir danken für Ihren Speditionsauftrag..."), Order Nr. AP/2012/91, Ladestelle ***[8]*** ***[9]*** Sp. Z o.o., Übernahme , Entladestelle ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H., ***[18]***, Martha ***[96]***, ***[18]***, 24.000 kg Dünger, Frachtpreis 500,00 €.

LWK ***[34]*** legte am der Einkaufsgemeinschaft ***[117]***-***[118]***, ***[37]***-***[38]*** eine Rechnung Nr. 534854 zur Nr. AP/2012/91 über € 500,00 zuzüglich 20% USt, somit brutto € 600,00.

Zahlungen

: Gutschrift 2.472,00 auf Konto von LKW ***[34]***, Auftraggeber Einkaufsgemeinschaft ***[117]***-***[118]***, ***[37]***-***[38]***, Unterschrift ***[10]*** ***[11]***, betreffend Rechnungen 534854, 571846, 574842, 574843.

Ordner (AB 2/23)

Der Arbeitsbogen enthält ferner eine überblickmäßige Darstellung des Inhalts folgender Ordner:

Ordner ***[8]***-***[9]*** - ***[42]*** (rot)

Ordner ABH 2013 (grün)

Ordner Abholungen ***[24]*** - Aktion IV (rot) und Ordner ohne Aufschrift (gelb)

Ordner Einkaufsgemeinschaft - Bankauszüge und Speditionen ab 2012 (weiß)

Ordner Einkaufsgemeinschaft - Fracht ab August 2012 (weiß)

Dazu Muster (entsprechen den oben wiedergegebenen).

Am wurde mit der 2. Düngeraktion 2013/14 der Bestellmodus geändert:

ABWICKLUNG der AKTION: WICHTIGE NEUERUNG!!

***[8_9]*** stellt die Bestellannahme auf INTERNET um! Auf unserer Homepage www.***[8]***-***[9]***.pl finden Sie AB SOFORT ein Bestellformular, welches Sie ONLINE (also am Bildschirm) ausfüllen können. Bitte füllen Sie dieses Formular aus (alle mit* gekennzeichneten Felder MÜSSEN ausgefüllt werden) und senden Sie Ihre Bestellung einfach durch Anklicken des Feldes „ BESTELLUNG ABSCHICKEN" direkt an ***[8_9]***. Als Bestätigung Ihrer Bestellung erhalten Sie von uns einige Tage später eine Auftragsbestätigung. LETZTMALIG können Sie auch noch das beiliegende Bestellformular in gewohnter Weise verwenden und an uns weiterleiten.

Wir ersuchen Sie für diese Neuerung um Verständnis-sie ist SEHR EINFACH zu handhaben und erspart uns enorm viel Zeit und Bürokratie!!

Verkauf vom (AB 2/24)

Folgende E-Mail von ***[1]***@aon.at an ***[8_9]***@interia.pl vom findet sich im Arbeitsbogen:

Habe heute an ***[36]*** Gerda, ***[37]***-***[38]***, 1.000 kg KAS verkauft.€ 311,- +Transport.

Bitte Rechnung schreiben. Lieferschein kommt nach ***[3]***.

Mit freundlichen Grüßen/Best regards

***[10]*** ***[11]***

***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. ...

[...]

Beigefügt war ein Lieferschein der ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o. vom über 1.000 kg KAS Big Bag, Empfänger ***[36]*** Gerda, sowie eine Rechnung Nr. 13-00206 der ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o. vom an Gerda ***[36]***, ***[37]***-***[38]***, über 1 t Kalkammonsalpeter 27%N Big-Bag, netto 287,96, 8% MWSt. 23,04, Gesamtbetrag EUR 311,00 (PLN 1.290,49).

Arbeitsbogen Außenprüfung Band 3

Auskunftsersuchen gemäß Art. 7 VO 904/2010/EU betreffend ***[8]*** ***[9]*** Sp. z o.o.  (AB 3/1)

Das Finanzamt richtete am im Weg des Bundesministeriums für Finanzen ein Auskunftsersuchen gemäß Art. 7 VO 904/2010/EU betreffend ***[8]*** ***[9]*** Sp. z o.o. an die zuständige polnische Behörde (Verbindungsstelle), welches nach mehreren Urgenzen schließlich rund ein Jahr später () beantwortet wurde.

Die polnische Behörde bestätigte die Erteilung einer Steuernummer bzw. USt-IdNr. am an die ***[8]*** ***[9]*** Sp. z o.o. und führte im Detail (Punkt C39 mit Fragen der österreichischen Behörde) aus:

Fragen

1) Lieferungen von Gemüse der Fa. ***[8]*** ***[9]*** an die Firma ***[1]***:

Die Fa. ***[1]*** bestreitet den Ankauf von Gemüse von der Fa. ***[8]*** ***[9]***. Uns liegen jedoch Transportbestätigungen über Gemüselieferungen von F ... nach Österreich vor (siehe Beilage).

2) Lieferungen von Düngemitteln der Fa. ***[8]*** ***[9]*** an die Fa. ***[1]***:

Die Fa. ***[1]*** bestreitet den Erhalt von Düngemitteln von der Fa. ***[8]*** ***[9]*** und behauptet, daß diese Düngemittel direkt von der Fa. ***[8]*** ***[9]*** zu den einzelnen Kunden der Fa. ***[1]*** geliefert wurden.

Hintergrundinformation: Im Büro der Fa. ***[1]*** wurden Unterlagen beschlagnahmt aus denen hervorgeht, daß Rechnungen der Fa. ***[8]*** ***[9]*** an österreichische Landwirte mit 8% polnischer Umsatzsteuer fakturiert wurden (siehe Musterkopien). In Summe wurde der Betrag von € 1.051.697,14 an in Rechnung gestellten Lieferungen vorgefunden.

Frage 1: Wurde diese in Rechnung gestellte polnische Umsatzsteuer in Polen erklärt und bezahlt?

Frage 2: Hat das Unternehmen ***[8]*** ***[9]*** Gewinne erwirtschaftet? Wenn ja, in welcher Höhe ? Wurden diese Gewinne dem Gesellschafter ***[11]*** ***[10]*** ausbezahlt?

Frage 3: Findet am angegebenen Betriebssitz der Fa. ***[8]*** ***[9]*** tatsächlich eine Geschäftstätigkeit durch die ***[8]*** ***[9]*** statt? Sind Büroräumlichkeiten vorhanden , die von ***[8]*** ***[9]*** genutzt werden?

Frage 4: Ist Fr. ***[109]*** ***[17]*** bei der Fa. ***[8]*** ***[9]*** angestellt und für dieses Unternehmen auch tatsächlich in Polen tätig ?

Um Übermittlung der Arbeitsaufzeichnungen der Fr. ***[109]*** ***[17]*** wird ersucht.

Frage 5: Wie erfolgte der Abtransport der Düngemittel nach Österreich ? Gab es österreichische Landwirte, die nach Polen fuhren und sich dort Düngemittel abgeholt haben ?

Frage 6: Wenn tatsächlich Düngemittellieferungen nach Österreich stattgefunden haben, von wem wurden diese Lieferungen organisiert (***[8]*** ***[9]***, ***[1]*** oder dritte Personen) und wer war bei der Fa. ***[8]*** ***[9]*** dafür verantwortlich ?

Gibt es Abholbestätigungen ? Wenn ja, bitte um Übermittlung dieser Abholbestätigungen.

Antworten

Ad. B5 b): Die Ust-Id-Nr. des polnischen Steuerpflichtigen wurde nicht gelöscht. Die Gesellschaft hat die Steuererklärungen abgegeben.

Ad. C1 : ***[8]*** ***[9]*** Sp. z o.o. ist ein tätiger Steuerpflichtigen, welcher für die MwSt.- Zwecke seit identifiziert wurde.

Ad. C3, C7, CB, C19, C21 : Die hiesige Steuerbehörde hat den polnischen Steuerpflichtigen aufgefordert, die Unterlagen bezüglich der im Zeitraum von August 2012 bis August 2013 mit der Fa. ***[1]*** VERTRIEBSGESMBH, Ust- Id-Nr. ATU***[130]*** und mit österreichischen Kontrahenten abgewickelten Geschäfte vorzulegen, deren Daten auf den von Ihnen beigefügten Unterlagen zu sehen sind. Aufgrund der von unserem Steuerpflichtigen vorgelegten Unterlagen wurde ermittelt, dass polnischer Steuerpflichtiger die mit den österreichischen Kontrahenten abgewickelten Geschäfte (außer der Rechnung Nr.: 13-00137 vom ) als Innenverkauf, besteuert mit dem Steuersatz von 8% , angemeldet und abgerechnet hat. Der mit der Rechnung Nr.: 13-00137 vom belegte Vorgang - ausgestellt an Josef ***[99]***, ***[100]*** 82, ***[101]*** ***[102]***, wurde in der MwSt.-Erklärung und in der ZM über die erbrachten MwSt.- Transaktionen für den Monat 2013 als i. g. Warenlieferung an den Kontrahenten mit der Ust-ld-Nr.: ATU***[103]*** abgerechnet. Der Bevollmächtige des polnischen Steuerpflichtigen hat erklärt, dass die Bestellungen wahrscheinlich telefonisch oder per E-Mail durch die Personen aufgegeben wurde, deren Daten auf den vorgelegten Bestellungsempfangsbestätigungen zu sehen sind.

Anbei übermitteln wir die Unterlagen betreffend die gegenständlichen Geschäfte: Rechnung, CMR- Unterlagen.

Lt. der Aussage des Bevollmächtigen des polnischen Steuerpflichtigen wurden im Zeitraum von August 2012 bis August 2013 keine Geschäfte mit der Fa. ***[1]*** VERTRIEBSGESMBH abgewickelt.

Antworten C39:

Zu 1: Siehe die Antwort oben.

Zu 2: Lt. des durch den polnischen Steuerpflichtigen abgegebenen Finanzberichtes wurde ermittelt, dass der Steuerpflichtiger im Zeitraum von August 2012 bis August 2013 den Gewinn i.H.v. 365.503 PLN erzielt hat, welcher auf die Vergrößerung der Kapitalrücklage bestimmt wird. Bis zum Tag der Antworterteilung hat der Steuerpflichtige keine Finanzberichte für den Zeitraum von 01 .01 .2013 bis 31 .12.2013 vorgelegt.

Zu ... Aufgrund des Mitvertrags vom wurde festgestellt, dass polnischer Steuerpflichtiger unter der als Sitzadresse und Adresse der Gewerbebetreibung die Lagerfläche über 200 m2, einen Platz und Grünfläche und Parkplätze über 100m2 mietet.

Ad4: Der Bevollmächtige des polnischen Steuerpflichtigen erklärte, dass Frau ***[109]*** ***[17]*** die Mitarbeiterin der Fa. ***[8]*** ***[9]*** Sp. z o.o. ist.

zu 5 und 6: Lt. der Erklärung des Bevollmächtigten des polnischen Steuerpflichtigen wurde der Transport im Auftrag und auf die Kosten der österreichischen Kontrahenten durch die Speditionen und mit Transportmittel organisiert wurde, deren Namen und Kennzeichen auf den beigefügten CMR-Frachtbriefen zu sehen sind.

Beigefügt waren eine Reihe von Transportaufträgen der ***[8]*** ***[9]*** Sp. z o.o. sowie CMR-Frachtbriefe betreffend Transporte von ***[24]*** an verschiedene Empfänger in Niederösterreich, wobei die CMR-Frachtbriefe dem Muster OZ 10, 8 sowie den Mustern bei den Niederschriften  OZ 12 und OZ 13 entsprechen, ebenso Rechnungen und Auftragsbestätigungen der ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o. wie in Muster OZ 10, 5 und den Mustern bei den Niederschriften  OZ 12 und OZ 13, detto Kontoauszüge des Kontos der ***[8]*** ***[9]*** Sp. z. o. o. bei der Bank Austria.

Auskunftsersuchen gemäß Art. 7 VO 904/2010/EU (AB 3/1) betreffend ***[104]*** Transport Miedzynarodowy i Spedycja Sp.z o.o.  (AB 3/2)

Das Finanzamt richtete am im Weg des Bundesministeriums für Finanzen ein Auskunftsersuchen gemäß Art. 7 VO 904/2010/EU betreffend ***[104]*** Transport Miedzynarodowy i Spedycja Sp.z o.o. an die zuständige polnische Behörde (Verbindungsstelle), welches am beantwortet wurde.

Laut polnischer Behörde habe die Spedition frisches Gemüse für die ***[1]*** VertriebsgmbH von Polen nach Österreich transportiert.

Beigefügt waren Kopien verschiedener CMR sowie Übernahmebestätigungen und Transportaufträgen.

Ein Zusammenhang mit Düngerlieferungen ist hierauf nicht ersichtlich.

Allerdings scheint ***[109]*** ***[17]*** auf Transportaufträgen der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. unter Anführung der Telefonnummer 0043 2829 ***[94]*** 11 sowie der E-Mail einkauf@***[1]***.at als Kontaktperson im Jahr 2012 auf (zu Zeiten, in denen sie nicht als Angestellte der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. aufscheint, etwa EZ/2012/10, ; EZ/2012/11, ), während auf Transportaufträgen aus 2013 der Name ***[109]*** ***[17]*** nicht erwähnt wird.

Auskunftsersuchen gemäß Art. 7 VO 904/2010/EU (AB 3/1) betreffend ***[105]***-***[106]*** Marta, ***[105]***-***[107]*** Marzene "***[108]***" Spolka Cywilna (AB 3/3)

Das Finanzamt richtete am im Weg des Bundesministeriums für Finanzen ein Auskunftsersuchen gemäß Art. 7 VO 904/2010/EU betreffend ***[105]***-***[106]*** Marta, ***[105]***-***[107]*** Marzene "***[108]***" Spolka Cywilna an die zuständige polnische Behörde (Verbindungsstelle), welches am beantwortet wurde.

Laut polnischer Behörde habe die Spedition Waren für die "Einkaufsgemeinschaft ***[117]***-***[118]***", ***[37]***-***[38]***, von Polen nach Österreich transportiert.

Eine "Zusammenarbeit" mit der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. oder der ***[8]*** ***[9]*** Sp. z o.o. sei nicht ersichtlich. Allerdings seien teilweise Warenentladungen am Sitz der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. in ***[3]*** erfolgt, die

Beigefügt waren Kopien von verschiedenen Transportunterlagen, CMR, Rechnungen usw. jeweils (Transportaufträge) von der "Einkaufsgemeinschaft ***[117]***-***[118]***" als Auftraggeber (zleceniodawca), jeweils (Rechnungen) an die "Einkaufsgemeinschaft ***[117]***-***[118]***" als Käufer (nabywca) bzw. (CMR) die jeweiligen Landwirte (laut Transportauftrag möge das CMR an die jeweiligen Landwirte ausgestellt werden, prosze wypisac nastepujace CMR ...). Laut CMR ist jeweils Absender (Punkte 1 und 22 des CMR) die ***[8]*** ***[9]*** Sp. z o.o. , ebenso der Übernahmeort (Punkt 4 des CMR),

Auf Aufträgen vom , , ,  wird ***[109]*** ***[17]*** als Kontaktperson, E-Mail ***[8_9]***@interia.pl angeführt.

Weitere Transportaufträge u. a. (AB 3/4)

Schließlich finden sich in Band 3 des Arbeitsbogens noch eine Reihe von Transportdokumenten aus den Jahren 2012 und 2013 betreffend Düngemittel, in denen als Auftraggeber (zleceniodawca) die ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. aufscheint, die Rechnungen mögen auf "Einkaufsgemeinschaft ***[117]***-***[118]***" lauten (Fakture prosze wystawic na ...). Kontaktperson (osoba kontaktowa) ***[109]*** ***[17]***, Telefon 0043 2829 ***[94]*** und/oder E-Mail: ***[8_9]***@interia.pl. Entladestellen teilweise ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. in ***[3]*** oder in ***[18]***, teilweise einzelne Landwirte. Die Auftragsbestätigungen der Spedition (LKW ***[34]***) gingen an die ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H., ***[3]***.

Hier sind auch Lieferscheine der "Einkaufsgemeinschaft ***[117]***-***[118]***", ***[37]***-***[38]*** als Absender über Big Bags mit Dünger an einzelne Landwirte als enthalten. Derartige Lieferscheine sind auch mit ***[8]*** ***[9]*** Sp. z o.o. als Absender aktenkundig.

Die ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. hat auch eine Anfrage zur Gültigkeit einer UID-Nummer eines Transportunternehmens, das für die ***[8]*** ***[9]*** Sp. z o.o.  gefahren ist, vorgenommen.   

Ferner findet sich auch verschiedene E-Mail-Korrespondenz mit "***[1]*** Sonja ***[15]***" oder "Office ***[1]***" in Bezug auf Transportrechnungen an die "Einkaufsgemeinschaft" und auf Stornierungen von Einkäufen bei der ***[8]*** ***[9]*** (siehe dazu auch oben Vernehmung Sonja ***[15]***).

Beschluss vom (OZ 28)

Mit Datum , den Parteien zugestellt am 23. (FA) bzw. 24. (Bf) 4. 2018, beschloss das Bundesfinanzgericht:

I. Den Parteien des verwaltungsgerichtlichen Verfahrens wird die nachstehende Übersicht über das bisherige Verfahren sowie die Zusammenfassung ihrer Standpunkte zur Kenntnis gebracht. Für eine allfällige Äußerung hierzu wird eine Frist bis gesetzt.

II. Die belangte Behörde wird unter Hinweis auf die Säumnisfolge des § 266 Abs. 4 BAO aufgefordert, die im Vorlagebericht angesprochene „ausführliche Stellungnahme der Prüferin v. “ dem Gericht elektronisch vorzulegen sowie der Beschwerdeführerin nachweislich eine Ausfertigung dieser Stellungnahme zu übermitteln. Hierfür wird eine Frist bis gesetzt.

III. Die belangte Behörde möge darlegen, ob die Behauptung der Beschwerden, dass nur ein Teil der Düngemitteleinkäufe der Beschwerdeführerin zugerechnet wurde (im Detail etwa Rz 11 der Beschwerde gegen den Umsatzsteuerfestsetzungsbescheid 8/2011), zutreffend ist, und bejahendenfalls, aus welchen Gründen zwischen den einzelnen „Einkaufsgemeinschaften“ und deren behaupteten Mitgliedern differenziert wurde. Hierfür wird eine Frist bis gesetzt.

IV. Die Beschwerdeführerin möge darlegen, ob hinsichtlich des „ohne Verrechnung“ erfolgten Einsatzes von „Mitarbeitern und Ressourcen“ der Beschwerdeführerin in Zusammenhang mit den Düngemittelkäufen bislang ein Eigenverbrauch der Umsatzsteuer unterzogen wurde, und verneinendenfalls, warum nicht. Sollte irrtümlich die Versteuerung eines Eigenverbrauchs unterlassen worden sein, wären eine berichtige Jahressteuererklärung für 2013 sowie berichtigte Umsatzsteuerfestsetzungserklärungen für 7/2013 und 8/2013 dem Gericht vorzulegen und rechnerische Ermittlung des Eigenverbrauchs darzustellen. Hierfür wird eine Frist bis gesetzt.

V. Der Beschwerdeführerin wird aufgetragen, ***[109]*** ***[17]*** als Zeugin nach entsprechender Vereinbarung mit dem Finanzamt Waldviertel über Vernehmungsort und Vernehmungszeit in Österreich stellig zu machen. Hierfür wird eine Frist bis gesetzt.

VI. Das Finanzamt Waldviertel wird gemäß § 269 Abs. 2 BAO ersucht, folgende Personen zum Beweisthema Düngemitteleinkäufe als Zeugen zu vernehmen:

A. ***[120]*** ***[79]***,

B. ***[109]*** ***[17]***, sofern diese von der Bf stellig gemacht wird,

C. eine repräsentative Auswahl an Düngemittelkäufern laut Beilage ./5 zu den Beschwerden, wenigstens jeweils zwei aus jeder Einkaufsgemeinschaft.

Hierfür wird eine Frist bis gesetzt.

VII. Das Finanzamt Waldviertel wird gemäß § 269 Abs. 2 BAO ferner ersucht, in Entsprechung der Beweisanträge der Beschwerdeführerin

A. im Wege eines Augenscheins Einsicht in die von der Bf neu geordneten Unterlagen (Rz 16 der Beschwerden) nehmen und hierüber berichten,

B. ***[113]*** ***[51]***, DI ***[111]*** ***[47]***, ***[114]*** ***[60]*** und ***[110]*** ***[39]*** als Zeugen zum Beweisthema Düngemitteleinkäufe,

C. ***[10]*** ***[11]*** als Zeugen zum Beweisthema Düngemitteleinkäufe

zu vernehmen.

Hierfür wird eine Frist bis gesetzt.

VIII. Der belangten Behörde steht es frei, Landwirte, die bereits ohne detailliertere Hinterfragung ihrer Angaben betreffend die „Fa. ***[1]***“ vernommen wurden, neuerlich unter konkreter Nachfrage hinsichtlich dieser Angaben zu vernehmen. Hierfür wird eine Frist bis gesetzt.

IX.

A. Die Ermittlungsergebnisse mögen von der belangten Behörde der Beschwerdeführerin bis nachweislich zur Kenntnis gebracht werden.

B. Der Beschwerdeführerin wird aufgetragen, sich hierzu bis gegenüber der belangten Behörde schriftlich zu äußern.

C. Der belangten Behörde wird aufgetragen, die Ermittlungsergebnisse sowie die Äußerung der Beschwerdeführerin hierzu unter Anschluss einer eigenen Stellungnahme dem Gericht bis vorzulegen.

Begründend führte das Gericht nach Darlegung des oben wiedergegebenen Verfahrensganges aus:

Standpunkte der Parteien im verwaltungsgerichtlichen Verfahren

Hieraus ergeben sich folgende Standpunkte der Parteien des verwaltungsgerichtlichen Verfahrens:

Standpunkt der belangten Behörde

Nach Ansicht der belangten Behörde stellt sich der Sachverhalt zusammengefasst so dar:

1Bei der Beschwerdeführerin, der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. in Österreich, wurden von österreichischen Landwirten Düngemittel bestellt. 2Die ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. bestellte ihrerseits diese Düngemittel bei der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o. o. in Polen. 3Die Düngemittel wurden in weiterer Folge über Transportauftrag der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. von Spediteuren im Lager der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o. o. in Polen abgeholt. 4In Österreich wurden die bestellten Düngemittel über Auftrag der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. entweder direkt den österreichischen Käufern an deren Adresse in Österreich übergeben und diesen dort die Verfügungsmacht über die Düngemittel verschafft, also geliefert. 5Oder die Düngemittel wurden den österreichischen Käufern an den Standorten der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. in ***[3]*** und ***[18]*** übergeben und diesen dort geliefert.

Rechtlich folgt die belangte Behörde hieraus:

***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. / ***[8]*** ***[9]*** sp. z o. o.:

Die Lieferungen der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o. o. wurden gemäß § 3 Abs. 8 UStG 1994 in Polen ausgeführt, da dort die Versendung der Waren begann. Da der der Gegenstand der Lieferung in übrige Gemeinschaft(Union)sgebiet an einen Unternehmer versendet wurde (Art. 7 Abs. 1 UStG 1994), lagen hier gem. Art. 6 UStG 1994 steuerfreie innergemeinschaftliche Lieferungen ***[8]*** ***[9]*** sp. z o. o. an die ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. vor. Die Fa. ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. tätigte bei diesen Lieferungen einen innergemeinschaftlichen Erwerb gemäß Art. 1 UStG 1994.

***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. / österreichische Landwirte:

Die Lieferung der Düngemittel an die österreichischen Landwirte erfolgte durch die ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. gemäß § 3 Abs. 7 UStG 1994 in Österreich, diese Lieferungen sind in Österreich gemäß § 1 Abs. 1 Z. 1 UStG 1994 steuerbar und steuerpflichtig.

Die belangte Behörde rechnete an Hand der aufgefundenen Belege die Bruttorechnungsbeträge der ***[8]*** ***[9]*** sp.z o.o. in deren Rechnungen an die Landwirte auf einen Nettobetrag um und unterzog diesen bei der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. der Umsatzsteuer zum Normalsteuersatz von 20%.

Unklar ist vorerst, ob dies alle Düngemittellieferungen der ***[8]*** ***[9]*** sp.z o.o., die der belangten Behörde bekannt sind, betrifft oder nur bestimmte.

Standpunkt der Beschwerdeführerin

Nach Ansicht der Beschwerdeführerin stellt sich der Sachverhalt zusammengefasst so dar:

1Österreichische Landwirte haben sich in regionalen „losen“ Einkaufsgemeinschaften zusammengeschlossen, nicht um bei einem gemeinsamen Einkauf günstigere Einkaufskonditionen zu erhalten, sondern um gemeinsame Transporte von Einkäufen der einzelnen Landwirte zu organisieren. 2Diese Einkaufsgemeinschaften haben schon lange vor Gründung der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o. o. bestanden.

3Die ***[8]*** ***[9]*** sp. z o. o. hat unter anderem auf Flugblättern am Postweg bei österreichischen Landwirten für Düngereinkäufe geworben. 4Eine derartige Werbung erfolgte auch bei Versammlungen von Landwirten.

5Die Bestellungen erfolgen von den Landwirten teils direkt bei ***[8]*** ***[9]*** sp. z o. o. telefonisch, mit Telefax, mit E-Mail oder postalisch, teils im Wege der Einkaufsgemeinschaften oder deren Sprecher, die die Bestellungen an die ***[8]*** ***[9]*** sp. z o. o. weiterleiten. 6Landwirte, die im räumlichen Nahebereich der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. sind, gaben die (an die ***[8]*** ***[9]*** sp. z o. o. adressierten) Bestellscheine auch in den Räumlichkeiten des Sitzes der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. ab, und zwar „bei den Einkaufsgemeinschaften ***[117]***, ***[118]***“, von wo sie ebenfalls an die ***[8]*** ***[9]*** sp. z o. o. weitergeleitet wurden.

7***[8]*** ***[9]*** sp. z o. o. verkauft, wie auch auf den Flugblättern angegeben, den Dünger ab Lager der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o. o. in Polen direkt an die einzelnen österreichischen Landwirte. 8Von den österreichischen Landwirten wird ***[8]*** ***[9]*** sp. z o. o. eine Einzugsermächtigung erteilt oder erfolgt eine Zahlung nach Rechnungslegung durch die ***[8]*** ***[9]*** sp. z o. o. 9Die österreichischen Landwirte erhalten über den Dünger von ***[8]*** ***[9]*** sp. z o. o. eine Rechnung. 10***[8]*** ***[9]*** sp. z o. o. übermittelt den österreichischen Landwirten eine Bestellbestätigung und informiert entweder direkt den Landwirt selbst oder die jeweilige Einkaufsgemeinschaft, wenn die Ware zur Abholung in Polen bereit steht.

11Die Einkaufsgemeinschaften bzw. deren Sprecher organisieren den gemeinsamen Transport des Düngers mittels Speditionen von Polen nach Österreich, wobei der Dünger von den Transportunternehmen teilweise direkt am Hof des jeweiligen Landwirts, teilweise an Sammellagern in Österreich, in geringem Umfang auch auf dem Betriebsgelände der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H., abgeladen wird, von wo sich die Landwirte den von ihnen gekauften Dünger abholen. 12Die Verrechnung der Transporte erfolgt bei Sammeltransporten entweder im Wege eines der kaufenden Landwirte oder im Wege der Einkaufsgemeinschaften. 13Bei Direktbestellungen von Landwirten ohne Zwischenschaltung einer Einkaufsgemeinschaft erfolgt die Organisation der Abholung auch direkt durch den Landwirt. 14Bei Sammeltransporten werden die Landwirte von der jeweiligen Einkaufsgemeinschaft über die Zustellung oder Abholbereitstellung informiert. 15Die Transportscheine (CMR) werden von den jeweiligen Landwirten bei Warenübernahme in Österreich unterfertigt.

Rechtlich folgt die Beschwerdeführerin hieraus:

***[8]*** ***[9]*** sp. z o. o. liefert an österreichische Landwirte in Polen Dünger, der im Auftrag der Käufer in Polen abgeholt und nach Österreich verbracht wird, ohne dass die ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. als Käufer, Verkäufer oder sonstwie im eigenen Namen und auf eigene Rechnung an diesen Düngemittelkäufen beteiligt ist. Die Düngemittelumsätze sind nicht der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. zuzurechnen.

Information der Parteien



Vorstehende Darstellung des Verfahrensganges sowie der Standpunkte der Parteien sind den Parteien zur Kenntnis zu bringen, um allfällige Präzisierungen der vom Gericht angenommenen Standpunkte zu ermöglichen.

Fehlende Stellungnahme der Außenprüferin

Der Vorlagebericht der belangten Behörde bezieht sich auf eine „ausführliche Stellungnahme der Prüferin v. “. Eine derartige Stellungnahme ist weder (siehe das Inhaltsverzeichnis des elektronischen Akts im Vorlagebericht) im elektronisch vorgelegten Akt des Finanzamts noch im in Papierform geführten Arbeitsbogen der Außenprüfung ersichtlich.

Die belangte Behörde ist unter Hinweis auf die Säumnisfolge des § 266 Abs. 4 BAO aufzufordern, diese Stellungnahme dem Gericht elektronisch vorzulegen sowie der Beschwerdeführerin nachweislich eine Ausfertigung dieser Stellungnahme zu übermitteln.

Weitere Einvernahmen

Das Finanzamt Waldviertel ist gemäß § 269 Abs. 2 BAO zu ersuchen, folgende Personen zum Beweisthema Düngemitteleinkäufe als Zeugen zu vernehmen:

A. ***[120]*** ***[79]***,

B. ***[109]*** ***[17]***, sofern diese von der Bf stellig gemacht wird,

C. eine repräsentative Auswahl an Düngemittelkäufern laut Beilage ./5 zu den Beschwerden, wenigstens jeweils zwei aus jeder Einkaufsgemeinschaft.

Die Betrauung des Finanzamts Waldviertel mit diesen Ermittlungen ist zweckmäßig, da dieses bereits die bisherigen Ermittlungen geführt hat und daher mit der Sachlage vertraut ist.

Der belangten Behörde steht es frei, Landwirte, die bereits ohne detailliertere Hinterfragung ihrer Angaben betreffend die „Fa. ***[1]***“ vernommen wurden (siehe dazu im Folgenden), neuerlich unter konkreter Nachfrage hinsichtlich dieser Angaben zu vernehmen.

***[120]*** ***[79]*** ist Obmann des Vereins zur ***[121]*** ***[32]*** Österreichs (einer Gesellschafterin der Bf) und laut Ermittlungen des Finanzamts neben ***[10]*** ***[11]*** Geschäftsführer der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o. o. Soweit ersichtlich, wurde er bisher nicht als Zeuge vernommen.

Bisher wurde ***[109]*** ***[17]*** von der belangten Behörde nicht vernommen. Die unmittelbare Aussage von ***[109]*** ***[17]*** vor der Behörde in Österreich ist von wesentlicher Bedeutung.

Der Bf ist daher aufzutragen, ***[109]*** ***[17]*** als Zeugin nach entsprechender Vereinbarung mit dem Finanzamt Waldviertel über Vernehmungsort und Vernehmungszeit in Österreich stellig zu machen.

Da ***[109]*** ***[17]*** Angestellte der Bf ist/war und „Assistentin des Geschäftsführers“ (Aussage Dietmar ***[46]*** vom ) ist/war, ist die Bf zu diesem Beweismittel näher. Die bisherigen Ermittlungen haben ergeben, dass ***[109]*** ***[17]*** häufig in Österreich ist/war, sodass eine Unmöglichkeit der Anreise nicht ersichtlich ist. Der Anspruch von ***[109]*** ***[17]*** auf Zeugengebühren gemäß § 176 BAO bleibt hiervon unberührt, sodass der Bf hieraus keine Kosten erwachsen und der Zeugin ihr angefallene Kosten von der Behörde ersetzt werden. Hinsichtlich des Vernehmungsortes wird seitens des Finanzamtes ein für die Zeugin verkehrsgünstig gelegener Ort in Österreich zu wählen sein.

Entsprechung der Beweisanträge der Beschwerdeführerin

Das Finanzamt Waldviertel ist gemäß § 269 Abs. 2 BAO ferner zu ersuchen, in Entsprechung der Beweisanträge der Beschwerdeführerin

A. im Wege eines Augenscheins Einsicht in die von der Bf neu geordneten Unterlagen (Rz 16 der Beschwerden) nehmen und hierüber berichten,

B. ***[113]*** ***[51]***, DI ***[111]*** ***[47]***, ***[114]*** ***[60]*** und ***[110]*** ***[39]*** als Zeugen zum Beweisthema Düngemitteleinkäufe,

C. ***[10]*** ***[11]*** als Zeugen zum Beweisthema Düngemitteleinkäufe

zu vernehmen.

Die Betrauung des Finanzamts Waldviertel mit diesen Ermittlungen ist zweckmäßig, da dieses bereits die bisherigen Ermittlungen geführt hat und daher mit der Sachlage vertraut ist.

Zweckmäßigerweise wird zunächst der Augenschein gemäß Spruchpunkt VII/A vorzunehmen und danach die Zeugen nach Spruchpunkt VI/A und VI/C sowie allenfalls nach Spruchpunkt VIII zu vernehmen sein, danach die Zeugen gemäß Spruchpunkt VII/B und VI/B und schließlich als letzter Zeuge nach Spruchpunkt VII/C ***[10]*** ***[11]***.

Die Zeugen werden jeweils auch unter Vorhalt der bis dahin vorliegenden Verfahrensergebnisse zu befragen sein.

Zu den Einvernahmen

Zu den Ausführungen der belangten Behörde im Vorlagebericht zu der ihrer Ansicht nach gegebenen Entbehrlichkeit weiterer Zeugeneinvernahmen genügt einerseits der Hinweis auf § 270 BAO und andererseits auf § 183 Abs. 3 BAO. Eine von der belangten Behörde intendierte antizipierte (vorweggenommene) Beweiswürdigung ist den österreichischen Verfahrensordnungen, auch der BAO, fremd. Hinzu kommt, dass die Rügen in den Beschwerden hinsichtlich der Aussagekraft bestimmter protokollierter Aussagen teilweise berechtigt sind.

Im gegenständlichen Verfahren kommt es entscheidend darauf an, wer jeweils als Unternehmer aufgetreten ist.

Die bisherigen Einvernahmen durch die belangte Behörde weisen nicht immer die hier gebotene Präzision bei den Aussagen auf.

Wenn beispielsweise ein Zeuge (etwa Hermann ***[12]***, ) aussagt, „werde ich von der Fa. ***[1]*** angerufen“, ist offen, mit wem der Zeuge seiner Erinnerung nach telefoniert hat und wie der Zeuge zur Annahme gelangt ist, der Anrufer habe für die „Firma ***[1]***“ gehandelt (anders etwa Othmar ***[65]***, : "Wenn der Dünger in Österreich ist, wird aus ***[3]*** unter dem Firmennamen ***[1]*** angerufen. Wer von den Sekretärinnen mich anruft weiß ich nicht, ...").

Gleiches gilt etwa für die Aussage (Hermann ***[12]***, ) „Bei der Bestellungsabgabe wurde von der Fa. ***[1]*** der Transportauftrag (siehe Kopie), in welchem Mengenangaben und Datum angegeben sind, ausgefertigt.“, wenn sich der Kopie nicht entnehmen lässt, dass die „Fa. ***[1]***“ involviert ist, oder dass „die Fa. ***[1]***“ den Düngemitteltransport aus Polen organisiert habe (Franz ***[88]***, ).

Im weiteren Verfahren ist daher auf eine exakte Fragestellung und exakte Protokollierung zu achten und bei Ungenauigkeiten entsprechend nachzufragen. Wenn Zeugen angeben, die "Fa. ***[1]***" habe Tätigkeiten i. Z. m. den Düngemittelkäufen entfaltet, ist dies selbstverständlich so zu protokollieren. Angesichts der personellen und organisatorischen Verquickungen im gegenständlichen Fall reicht diese Angabe jedoch nicht aus, sondern ist vom Vernehmenden nachzufragen, wie der Zeuge zur jeweiligen Wahrnehmung, die "Fa. ***[1]***" oder andere nicht-natürliche Personen oder "lose Zusammenschlüsse", die jeweils nur durch natürliche Personen handeln können, sei aufgetreten, gelangt ist.

Beispielsweise ist/war ***[10]*** ***[11]*** Gesellschafter-Geschäftsführer der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H., Gesellschafter-Geschäftsführer der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o. o., Repräsentant der „Einkaufsgemeinschaft ***[117]***/***[118]***“ und Landwirt; ***[109]*** ***[17]*** ist/war Angestellte sowohl der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. als auch der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o. o.; am Sitz der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. in ***[3]*** wurden nach den bisherigen Ermittlungen offenkundig sowohl Geschäftstätigkeiten der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. als auch der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o. o. und der „Einkaufsgemeinschaft ***[117]***/***[118]***“ entfaltet.

Wenn Zeugen bestreiten, die ***[8]*** ***[9]*** sp. z o. o. zu kennen oder in Geschäftsbeziehung zu dieser gestanden zu haben (etwa Franz ***[88]***, ), sind sie nachhaltig zur Aufklärung des Widerspruchs zu den diesbezüglichen aktenkundigen Unterlagen aufzufordern (siehe auch Rz 20 der Beschwerden).

Bei den Vernehmungen wäre auch zu klären, wer die Informationsveranstaltungen betreffend die Düngemittelkäufe organisiert hat und als Veranstalter aufgetreten ist, sowie welche Informationen dabei gegeben wurden, da im Verfahren dazu unterschiedliche Angaben von den einzelnen Auskunftspersonen und Zeugen getätigt wurden. Auch hier ist, wenn die ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H., die ***[8]*** ***[9]*** sp. z o. o., eine Einkaufsgemeinschaft oder jemand anderer als Veranstalter genannt wird, zu hinterfragen, wie der Zeuge zur Zuordnung der Veranstaltung zu diesem Veranstalter (persönliche schriftliche Einladungen, Postwurfsendungen, Plakate, Gespräche mit bestimmten Personen, …) gelangt.

Gefragt werden möge auch, ob die Einkaufsgemeinschaften, wie von der Bf behauptet, nur die Transporte organisiert haben, oder ob von diesen auch (***[110]*** ***[39]***, ) Preisverhandlungen mit den Lieferanten geführt wurden. Die Zeugen mögen auch zur Beschwerdebehauptung (Rz 35), jedes einzelne Mitglied einer Einkaufsgemeinschaft habe deren Sprecher bevollmächtigt, befragt und zur Vorlage von Nachweisen hierfür aufgefordert werden. Hierbei möge auch erhoben werden, ob es zwei Einkaufsgemeinschaften einerseits ***[117]***, andererseits ***[118]***, wie in den Beschwerden angegeben, oder eine einzige Einkaufsgemeinschaft ***[117]***/***[118]*** gegeben hat, wie diese Einkaufsgemeinschaften strukturiert waren und warum Landwirte, die am Düngemitteleinkauf i. Z. m. ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. / ***[8]*** ***[9]*** sp. z o. o. beteiligt waren, nach den bisherigen Ermittlungen von derartigen Einkaufsgemeinschaften teilweise wenig oder nichts wissen. Außerdem möge die behauptete Nutzung des Kontos ***[7]*** bei der UniCredit Bank Austria AG (Rz 37 der Beschwerden) durch mehrere Einkaufsgemeinschaften und die Abwicklung der Bankgeschäfte der anderen Einkaufsgemeinschaften auf diesem näher dargelegt werden.

Differenzierte Zurechnung

Die Beschwerden behaupten, dass nur ein Teil der Düngemitteleinkäufe von der belangten Behörde der Bf zugerechnet wurden.

Die belangte Behörde ist zur Äußerung hierzu aufzufordern.

Falls die Beschwerdebehauptungen diesbezüglich zutreffend sind, ist dazustellen, auf Grund welcher Sachverhaltsfeststellungen und Beweismittel diesbezüglich differenziert vorgegangen wurde.

Eigenverbrauch

Die Beschwerdeführerin gibt an (Rz 17 der Beschwerden), dass „Mitarbeiter und Ressourcen der Beschwerdeführerin“ in Zusammenhang mit den Düngemittelkäufen „ohne Verrechnung“ eingesetzt worden seien.

Die Bf ist aufzufordern darzulegen, ob diesbezüglich bislang ein Eigenverbrauch der Umsatzsteuer unterzogen wurde, und verneinendenfalls, warum nicht.

Sollte irrtümlich die Versteuerung eines Eigenverbrauchs unterlassen worden sein, wären eine berichtige Jahressteuererklärung für 2013 sowie berichtigte Umsatzsteuerfestsetzungserklärungen für 7/2013 und 8/2013 dem Gericht vorzulegen und die rechnerische Ermittlung des Eigenverbrauchs darzustellen.

Äußerung der Parteien

Die Parteien des verwaltungsgerichtlichen Verfahrens mögen sich schließlich zu den Ergebnissen der ergänzenden Ermittlungen äußern, wobei der Bf zuvor von der belangten Behörde Akteneinsicht zu gewähren oder diese in anderer Weise von den Ermittlungsergebnissen in Kenntnis zu setzen ist.

Der Beschluss wurde den Parteien am (belangte Behörde) und am (Beschwerdeführerin) zugestellt.

Ergänzende Vorlage (FA) vom (OZ 29 - 37)

Das Finanzamt legte hierauf am die OZ 29 bis 37 (siehe unten) vor und berichtete (OZ 37):

Zum erfolgen seitens des Finanzamtes Waldviertel folgende Nachreichungen bzw. Ergänzungen:

Zu Pkt. I.) s. Ausführungen in Pkt. III.)

Zu Pkt. II.)

Übermittlung der Unterlagen über die nachweisliche Zustellung der Stellungnahme der Prüferin (Stellungnahme v. , Begleitschreiben vom und Rückscheinabschnitt - Übernahmebestätigung vom )

Zu Pkt. III.)

Es wurden die Düngemitteleinkaufe der Einkaufsgemeinschaft ***[64]*** nicht der Beschwerdeführerin zugerechnet, weil sich im Zuge der Prüfungshandlungen herausgestellt hat, dass die Bestell- u. Liefervorgange bei der Beschwerdeführerin anders erfolgten als bei der Einkaufsgemeinschaft ***[64]***.

Durch einen in den beschlagnahmten Unterlagen vorgefundenen (ausgedruckten) Mail- Verkehr zwischen der Fa. ***[8]***-***[9]*** u. ***[110]*** ***[39]*** (***[39]*** wurde dem Finanzamt erst aus den beschlagnahmten Unterlagen bekannt), erfolgte eine Einvernahme von ***[39]***. Auch erst im Zuge der Einvernahme wurde dem Finanzamt die Existenz der Einkaufsgemeinschaft ***[64]*** bekannt. (***[39]*** ist laut eigenen Angaben ausschließlich Mitglied der Einkaufsgemeinschaft ***[64]***). Schließlich wurden dem Finanzamt von ***[39]*** Namenslisten überTeilnehmer an der Einkaufsgemeinschaft ***[64]*** vorgelegt. Die Einkaufe der darin aufgelisteten Teilnehmer wurden aufgrund der seitens des Finanzamtes neu gewonnenen Erkenntnisse sodann nicht der Beschwerdefuhrerin zugerechnet. Siehe dazu die beiliegende Niederschrift (Protokoll) über die Zeugeneinvernahme von ***[110]*** ***[39]*** vom bzw. die Stellungnahme zur Beschwerde von der Prüferin vom zu den Punkten 6, 8, 9, 13 u. 17 und den Aktenvermerk der Pruferin vom zu Pkt. III. des BFG-Beschlusses. Des Weiteren wird beispielhaft ein Teil des dem Finanzamt bekannten Mail-Verkehrs zwischen ***[39]*** u. der Fa. ***[8]*** ***[9]*** vorgelegt.

Anmerkung:

Aus den beschlagnahmten Unterlagen ergaben sich aufgrund der bisherigen Ermittlungsergebnisse keine Hinweise auf das Bestehen anderer Einkaufsgemeinschaften.

Der Aktenvermerk der Prüferin vom lautet:

zu Pkt. III des Beschlusses vom

Vorweg wird auf die Stellungnahme vom zur Beschwerde gegen die Ust-Festsetzung 8/2015, konkret auf die Erlauterungen zu Pkt. 6, 8, 9, 13 und 17 (Einkaufsgemeinschaften), verwiesen.

Auf Grund des in den beschlagnahmten Unterlagen vorliegendem Schriftverkehr zwischen Fr. ***[17]*** und Hrn. ***[39]***, dem Sprecher der EKG ***[64]*** ging die Existenz der EKG ***[64]*** hervor.

Hr. ***[39]*** wurde als Zeuge einvernommen und dabei zum Bestellvorgang und zur Transportbeauftragung und -abwicklung der Düngemittel befragt (siehe Protokoll vom beiliegend).

In weiterer Folge wurden von Hrn. ***[39]*** dem FA WV 2 Listen zur Verfügung gestellt:

- Liste, welche Personen 2012/2013 über die EKG ***[64]*** Dünger bei der ***[8]*** ***[9]*** bestellt haben (die Liste wurde durch Hrn. ***[39]*** an Hand der noch vorhandenen CMR-Papieren erstellt)

- Teilnehmerliste über Landwirte, die in den vergangenen Jahren über die EKG ***[64]*** an verschiedenen Ausschreibungen teilgenommen haben.

siehe beil. Mail inkl. der übermittelten Listen

Die Namen der Landwirte aus beiden Listen wurden mit den Namen der Rechnungsempfänger (Düngemittelkäufer) verglichen.

Die Düngemitteleinkaufe die durch jene Landwirte getätigt wurden, deren Namen in den beiden Listen von Hrn. ***[39]*** aufscheinen wurden der Beschwerdeführerin nicht zugerechnet.

Daraus ergab sich auch die Einschränkung des Sicherstellungsauftrages.

Pkt. 11 der Beschwerde gegen den Ust-Festsetzungsbescheid 8/2013 (S. 70 des Beschlusses)

Dass ein Einkauf der Landwirtin ***[75]*** Anna, die anscheinend der EKG ***[64]*** angehört, als Umsatz der Bf zugerechnet wurden beruht darauf, dass deren Name nicht in den beiden von Hrn. ***[39]*** zur Verfügung gestellten Listen aufscheint.

Dieser Umsatz betrug: AF 13-00257 vom

Kunde: ***[75]*** Anna, ***[62]*** ***[112]*** 9

brutto 311,00

ergänzender Hinweis: auch 2012 wurde ein Umsatz von Fr. ***[75]*** der BF zugerechnet

AF 12-00496 vom

Kunde: ***[75]*** Anna, ***[62]*** ***[112]*** 9

brutto 1.405,03

Die Prüferin

Äußerung (Bf) vom (OZ 38)

Die Bf äußerte sich durch ihre rechtsfreundliche Vertretung mit Schriftsatz vom wie folgt:

Die Beschwerdeführerin nimmt die im Beschluss des Bundesfinanzgerichts vom enthaltene Übersicht über das bisherige Verfahren sowie die Zusammenfassung der Standpunkte der Parteien zur Kenntnis. Ein Anerkenntnis der Argumentation der belangten Behörde ist damit jedoch nicht verbunden; Außerdem hält die Beschwerdeführerin ihr gesamtes Beschwerdevorbringen in allen drei Beschwerden sowie die dort jeweils gestellten Anträge aufrecht.

Fristerstreckungsantrag (Bf) vom (OZ 39 bzw. 44, 42)

Einem Antrag der Bf vom auf Erstreckung der Frist für die Vorlage der gemäß Punkt IV. des Beschlusses vom geforderten Informationen bis zum  (OZ 39 bzw 44) gab das Gericht mit E-Mail vom selben Tag (OZ 42) formlos Folge.

Antrag auf Akteneinsicht (Bf) vom (OZ 47)

Die Bf stellte durch ihre rechtsfreundliche Vertretung mit Schriftsatz vom Antrag auf Akteneinsicht:

Der Beschwerdeführer stellt durch seine ausgewiesene Rechtsvertretung den

ANTRAG,

gemäß § 17 AVG eine Aktenabschrift des gegenständlichen Verfahrensaktes, insbesondere der Stellungnahme des Finanzamtes gemäß Punkt III des Beschlusses des Bundesfinanzgerichtes vom , warum es zu einer Differenzierung zwischen den einzelnen Einkaufsgemeinschaften als auch deren Mitgliedern gekommen ist, sowie alle anderen Dokumente im Akt, die seit dem Beschluss am in den Akt aufgenommen wurden, wenn möglich im elektronischen Weg, an die ***[131]***, ..., an office@***[132]***.com gegen Kostenbekanntgabe zu übermitteln.

Sollte eine Übermittlung der Aktenabschrift im elektronischen Wege nicht möglich sein, stellt der Beschwerdeführer den Antrag auf Akteneinsicht vor Ort und ersucht um Bekanntgabe, wann und wo genau Einsicht in die Akten genommen werden kann.

Elektronische Aktenübermittlung (BFG) vom (OZ 45)

Das Gericht übermittelte an die bekanntgegebene E-Mail-Adresse der rechtsfreundlichen Vertretung am die vom Finanzamt am elektronisch vorgelegten Unterlagen (die Ordnungsnummern des BFG-Aktes sind unter „Nr“ ersichtlich):

[...]

Abgesehen von der elektronischen Beschwerdevorlage aus 2015 und der Aktenvorlage vom bestehen keine weiteren Eingänge in diesem Verfahren beim Bundesfinanzgericht:

[...]

Äußerung (Bf) vom (OZ 48)

Die Bf gab mit Schriftsatz ihrer rechtsfreundlichen Vertretung vom folgende Äußerung ab (OZ 48):

Unter Bezugnahme auf die Punkte IV und V. des vorhin zitierten Beschlusses erstattet die Beschwerdeführerin innerhalb verlängerter offener Frist nachstehende

Äußerung:

Ad Punkt IV des :

Der Beschwerdeführerin wurde aufgetragen darzulegen, ob hinsichtlich des „ohne Verrechnung“ erfolgten Einsatzes von „Mitarbeitern und Ressourcen“ der Beschwerdeführerin im Zusammenhang mit den Düngemittelkäufen bislang ein Eigenverbrauch der Umsatzsteuer unterzogen wurde, und verneinendenfalls, warum nicht.

Zur Frage des vermeintlichen Eigenverbrauchs nimmt die Beschwerdeführerin wie folgt Stellung.

In der Beschwerde gegen den Umsatzsteuerbescheid 2013 (OZ 1) in Rz (17) ist angeführt, dass die Einkaufgemeinschaften teilweise auch Mitarbeiter und Ressourcen der Beschwerdeführerin ohne vertragliche Grundlage und ohne Verrechnung eingesetzt haben.

Eine Eigenverbrauchsbesteuerung wurde von der steuerrechtlichen Vertretung der Beschwerdeführerin aus folgenden Gründen diesbezüglich nicht durchgeführt:

Legt man die von der Finanzverwaltung vertretene — unrichtige — Auffassung zu Grunde, die gegenständlichen Umsätze seien der Beschwerdeführerin zuzurechnen, so ist ohnehin kein Eigenverbrauch denkbar.

Aber auch wenn man richtigerweise davon ausgeht, dass die gegenständlichen Umsätze nicht der Beschwerdeführerin zuzurechnen sind, ist nach Auffassung der Beschwerdeführerin nicht von einem Eigenverbrauch auszugehen.

Grundsätzlich unterliegt die Verwendung eines dem Unternehmen zugeordneten Gegenstandes für Zwecke, die außerhalb des Unternehmens liegen sowie die unentgeltliche Erbringung von anderen sonstigen Leistungen für Zwecke, die außerhalb des Unternehmens liegen, der Eigenverbrauchsbesteuerung.

Unionsrechtlich ist für Körperschaften zu beachten, dass der EuGH innerhalb der nicht unternehmerischen Zwecke zwischen „unternehmensfremden“ und „nicht unternehmensfremden“ Zwecken unterscheidet (vgl. , "VNLTO"). Nicht unternehmensfremd im Sinne der zitierten Rechtsprechung sind etwa hoheitliche Tätigkeiten von Körperschaften öffentlichen Rechts, die Wahrnehmung allgemeiner Interessen der Mitglieder durch einen Verein oder die reine Beteiligungsverwaltung einer Holding. Die Verwendung für solche Zwecke stellt keine fiktive Leistung gegen Entgelt dar, da die Verwendung nicht für Zwecke außerhalb des Unternehmens erfolgt (vgl. Ruppe/Achatz, UStG § 3 Tz 223). Die Wortfolge „für Zwecke, die außerhalb des Unternehmens liegen“ ist somit unionskonform im Sinne von „Zwecke die unternehmensfremd sind“ auszulegen. Die Verwendung für nicht unternehmensfremde Zwecke bewirkt daher keinen Eigenverbrauch (vgl. Scheiner/Kolacny/Caganek, Mehrwertsteuer-Kommentar, § 3a Tz 38). Nicht vom Tatbestand des Eigenverbrauches erfasst sind somit sonstige Leistungen, die unentgeltlich im eigenen unternehmerischen Interesse erfolgen (vgl. Ruppe/Achatz, UStG § 3 Tz 275). Der Aufwand für derartige Zuwendungen (andere unentgeltliche Zuwendungen), auch wenn sie an Letztverbraucher erfolgen, geht in die Kalkulation der Unternehmensprodukte ein und unterliegt über die derart erhöhten Preise ohnehin der Umsatzsteuer (vgl. Ruppe/Achatz, UStG § 3 Tz 240).

Im Beschwerdefall erfolgte wohl ein gewisser Einsatz von Mitarbeitern und Ressourcen der Beschwerdeführerin für die Einkaufsgemeinschaften, konkret für deren Mitglieder, d.h. also für die einzelnen Landwirte. Wirtschaftlich wurden die Leistungen also für die einzelnen Landwirte erbracht. Im Hinblick darauf, dass es sich bei den einzelnen Landwirten um die Lieferanten der Beschwerdeführerin handelt, ist im Sinne der Rechtsprechung des EuGH davon auszugehen, dass die von der Beschwerdeführerin gegenständlich erbrachten Leistungen nicht unternehmensfremd sind und damit nicht für Zwecke, die außerhalb des Unternehmens liegen, erbracht wurden. Tatbestandmäßig liegen somit die Voraussetzungen für eine Eigenverbrauchsbesteuerung nicht vor.

Unabhängig davon wurden die betreffenden Leistungen zu einem wesentlichen Teil von Frau ***[17]*** erbracht, die nachweislich Mitarbeiterin der ***[8]*** ***[9]*** und nicht der Beschwerdeführerin war.

Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass die vom BFG angesprochenen Leistungen bisher nicht der Eigenverbrauchsbesteuerung unterworfen wurden. Ein Eigenverbrauch ist nach Auffassung der Beschwerdeführerin und deren steuerlicher Vertretung auch nicht zu besteuern, da die angesprochenen Leistungen, wie oben dargestellt, nicht für Zwecke außerhalb des Unternehmens erbracht wurden.

Ad Punkt V. des :

Die Beschwerdeführerin kann Frau ***[17]*** leider nicht auftragsgemäß in Österreich stellig machen.

Laut Telefonat mit Frau ***[17]*** möchte sie keine Aussage in Österreich machen. Frau ***[17]*** ist jedoch bereit, grundsätzlich an jedem Werktag mit einer Vorankündigung von 14 Tagen eine Aussage auf Polnisch zu machen und stimmt auch einer Einvernahme in Polen vor polnischen Behörden sowie der Beantwortung von schriftlichen Fragen der österreichischen Finanzverwaltung nach einer Übersetzung ins Polnische zu. Grundsätzlich ist Frau ***[17]*** nicht mehr in Österreich und fürchtet eine voreingenommene und einschüchternde Befragung durch Beamte der österreichischen Finanzverwaltung, welche in Kombination mit der steuerrechtlichen Komplexität und den Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache zu unrichtigen Ergebnissen führen könnte.

Mitteilung an die Behörde (OZ 49)

Diese Äußerung wurde vom Gericht am der belangten Behörde zur Kenntnis und Gegenäußerung innerhalb von zwei Monaten übermittelt (OZ 49).

Insbesondere möge, ungeachtet des Umstands, dass sich unter Zugrundelegung der Rechtsansicht des Finanzamts die Frage eines Eigenverbrauchs nicht stellt, unter Zugrundelegung der Auffassung der Beschwerdeführerin zur Frage eines Eigenverbrauchs dem Grunde und der Höhe nach Stellung genommen werden.

Antrag auf Akteneinsicht (Bf) vom (OZ 45, 57)

Die Bf stellte durch ihre rechtsfreundliche Vertretung mit E-Mail sowie mit Schriftsatz vom einen weiteren Antrag auf Akteneinsicht (OZ 45, 57):

Der Beschwerdeführer stellt durch seine ausgewiesene Rechtsvertretung den

ANTRAG,

gemäß § 17 AVG eine Aktenabschrift des gegenständlichen Verfahrensaktes hinsichtlich aller Dokumente im Akt — abgesehen von den eigenen Eingaben—, die seit dem letzten Antrag auf Akteneinsicht vom in den Akt aufgenommen wurden, wenn möglich im elektronischen Weg, an die ***[131]***, ..., an Office@***[132]***.com gegen Kostenbekanntgabe zu übermitteln.

Da der Großteil, der seit dem Beschluss des Bundesfinanzgerichtes vom neu entstandenen Verfahrensakten, vom Finanzamt Waldviertel aber noch nicht dem Bundesfinanzgericht übermittelt wurden und die Mitarbeiter des Finanzamtes Waldviertel eine Akteneinsicht unter Verweis auf eine Antragstellung beim Bundesfinanzgericht verweigerten, stellt der Beschwerdeführer nunmehr den weiteren

ANTRAG,

das Bundesfinanzgericht möge dem Finanzamt Waldviertel auftragen, dem Beschwerdeführer bis spätestens vollständige Akteneinsicht in die Akten zu gewähren und dabei insbesondere in alle Niederschriften der bis zum Tag der Akteneinsicht durchgeführten Einvernahmen, zur Einsicht zur Verfügung zu stellen. Dazu möge das Finanzamt Waldviertel angehalten werden, bis spätestens bekanntzugeben, wann und wo genau Einsicht genommen werden kann, denn es wurde von Mitarbeitern des Finanzamtes Waldviertel angegeben, dass sich die Aktenteile an verschiedenen Orten befänden.

Dieser Antrag wurde vom Gericht am der belangten Behörde zur Äußerung innerhalb von zwei Wochen übermittelt.

Äußerung (FA) vom (OZ 51)

Die belangte Behörde erstattete mit E-Mail vom folgende Äußerung zum Antrag auf Akteneinsicht vom : (OZ 51)

Bezugnehmend auf den übermittelten Antrag auf Akteneinsicht vom nimmt das Finanzamt Waldviertel wie folgt Stellung:

Der gegenständliche Antrag stützt sich auf § 17 AVG. Diese Bestimmung ist im Abgabenverfahren nicht anzuwenden.

Die im Abgabenverfahren anzuwendende Bestimmung des § 90 BAO sieht vor, dass die Abgabenbehörde den Parteien Akteneinsicht zu gewähren hat, wenn die Kenntnis des Akteninhaltes zur Geltendmachung  oder Verteidigung ihrer abgabenrechtlichen Interessen oder zur Erfüllung abgabenrechtlicher Pflichten erforderlich ist. Derartige Gründe sind dem Antrag vom nicht zu entnehmen.

Im Übrigen ist für das Finanzamt Waldviertel nicht erkennbar, in welche Akten(teile) die Partei Einsicht nehmen will – ob in den beim Finanzamt befindlichen Abgabenakt  oder in den Rechtsmittelakt des BFG.

Nach Auffassung des Finanzamtes Waldviertel sind jedenfalls all jene Schriftstücke, die das Finanzamt als Ausfluss des Erhebungsauftrages des BFG, GZ. RV/7105311/2015, angefertigt hat, Teil des BFG-Rechtsmittelaktes, die Entscheidung über eine allfällige Akteneinsicht obliegt daher dem BFG.

Informativ wird mitgeteilt, dass seit dem seitens des Finanzamtes Waldviertel nur die Ladungen an die vom BFG namentlich angeführten Zeugen ergangen sind. Ansonsten wurden keine Handlungen gesetzt, die zu einen aktenmäßigen Vorgang geführt haben.

Bemerkt wird jedoch, dass eine Akteneinsicht in die Niederschriften über die bereits durchgeführten Zeugenbefragungen im jetzigen Zeitpunkt des Beschwerdeverfahrens als nicht zweckmäßig erachtet wird, da bereits einmal versucht wurde, die betroffenen Landwirte bezüglich ihrer Aussagen zu beeinflussen – auf das beiliegende Schreiben, das an die Düngemitteleinkäufer ergangen ist, wird verwiesen.

Beigeschlossen war das PDF eines Schreibens an einen Landwirt vom (OZ 52):

Information: Weiterführung des Verfahrens durch die österreichische Finanz zu den Dünger Abholungen aus dem Ausland

Sehr geehrtes Mitglied einer der Einkaufsgemeinschaften ***[117]***, ***[118]***, ***[64]***, ***[115]*** oder ***[116]*** !

In Absprache mit. den Leitern der jeweiligen Einkaufsgemeinschaften teile ich Ihnen aus aktuellem Anlass mit:

Die österreichische Finanz wärmt, nach langer Untätigkeit, alte Fälle aus dem Jahre 2013 zum Thema Düngemitteleinkauf in Polen wieder auf. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass sie in den nächsten Monaten von Beamten der österreichischen Finanz bei ihnen zu Hause aufgesucht werden.

Es kann zu Befragungen zu Ihren Düngergeschäften mit Polen kommen, z.B. "Wie haben Sie Dünger bestellt und wie wurde der Dünger abgeholt."

Der Ablauf ist schon seit vielen Jahren der Folgende:

- Sie erhalten von diversen Dünge- und Pflanzenschutzmittelfirmen Angebote

- Sie treffen Ihre Produktauswahl und bestellen bei der Firma Ihrer Wahl per Telefon, Email, Fax, postalisch. Im Ausnahmefall bietet die Einkaufsgemeinschaft Hilfestellung und bündelt die Einkaufsgemeinschaft Ihre Bestellungen und leitet diese weiter

- Sie holen die von Ihnen bestellten Produkte selber im Ausland (mittels Spedition) am Lager der ausländischen Firma ab

- Ihre Einkaufsgemeinschaft bietet Ihnen auf Ihren Wunsch Hilfestellung beim Transport an

- Sie bezahlten die Ware an die beauftragte Firma. Sie bezahlen die Frage an die von Ihnen oder durch die Einkaufsgemeinschaft beauftragte Spedition.

WICHTIG: Sehr viele von Ihnen haben bereits in der Vergangenheit (2013) eine Vollmacht bei der Steuerberatungskanzlei ***[133]*** Mag. ***[134]*** unterschrieben.

Dieser Steuerberater hat die Möglichkeit, Sie bei allen Fragen der Finanz zu vertretet. Sollten Beamte der Finanz bei Ihnen erscheinen oder Sie zu einem Termin vorladen, so haben Sie das Recht dieses erste Gespräch abzubrechen. Sie können auf einen gemeinsamen Termin im Beisein Ihres Steuerberaters bestehen. Die Finanz muss diese Vorgangsweise akzeptieren.

Sollten Sie noch keine derartige Vollmacht ausgestellt haben, so können Sie das gerne noch erledigten und eine Email bzw. ein Fax an die Steuerberatungskanzlei ***[133]*** senden.

Sie können eine Vollmacht auch telefonisch und jederzeit an die Kanzlei ***[133]*** Mag. ***[134]*** erteilen, auch wenn Beamte der Finanz schon bei Ihnen sind. Die Vollmacht brauchen Sie erst bei einem Gespräch, NACH TERMINVEREINBARUNG mit der Finanz!

Also erst, wenn es zu diesem Termin kommt, und NICHT schon bei einem allfälligen Besuch der Finanz bei Ihnen.

Hier noch die Daten des Steuerberaters unseres Vertrauens:

Mag. ***[135]*** ***[134]*** - ***[133]*** Wirtschaftstreuhand und Steuerberatung
...

Mit freundlichen Grüßen

Dipl.-Ing. ***[111]*** ***[47]***

Leiter Einkaufsgemeinschaft ***[116]***
Administrator der Einkaufsgemeinschaften ***[117]***, ***[118]***, ***[64]*** und ***[115]***

Für Fragen stehe ich gerne telefonisch unter ***[199]*** zur Verfügung.

Beschluss vom (OZ 56)

Mit Datum fasste das Gericht folgenden Beschluss:

I. In Stattgabe des Antrags vom , "gemäß § 17 AVG eine Aktenabschrift des gegenständlichen Verfahrensaktes hinsichtlich aller Dokumente im Akt — abgesehen von den eigenen Eingaben—, die seit dem letzten Antrag auf Akteneinsicht vom in den Akt aufgenommen wurden, wenn möglich im elektronischen Weg, an die ***[131]***, ..., an Office@***[132]***.com gegen Kostenbekanntgabe zu übermitteln", werden in der Beilage

1. ein Ausdruck der E-Mail des Gerichts vom an das Finanzamt, sich innerhalb von zwei Monaten zur Äußerung der Beschwerdeführerin vom zu äußern,

2. ein Ausdruck der E-Mail des Gerichts vom an das Finanzamt, sich innerhalb von zwei Wochen zum gegenständlichen Antrag zu äußern,

3. ein Ausdruck der E-Mail des Finanzamts vom betreffend den gegenständlichen Antrag samt Beilage

übermittelt.

II. Der weitere Antrag vom , "das Bundesfinanzgericht möge dem Finanzamt Waldviertel auftragen, dem Beschwerdeführer bis spätestens vollständige Akteneinsicht in die Akten zu gewähren und dabei insbesondere in alle Niederschriften der bis zum Tag der Akteneinsicht durchgeführten Einvernahmen, zur Einsicht zur Verfügung zu stellen. Dazu möge das Finanzamt Waldviertel angehalten werden, bis spätestens bekanntzugeben, wann und wo genau Einsicht genommen werden kann, denn es wurde von Mitarbeitern des Finanzamtes Waldviertel angegeben, dass sich die Aktenteile an verschiedenen Orten befänden", wird abgewiesen.

Begründend führte das Gericht nach einer Darstellung des Verfahrensganges (siehe oben, i. W. ab "Beschluss vom " bis "Äußerung (FA) vom " und der wesentlichen Rechtsgrundlagen aus:

Zum ersten Antrag vom

In Stattgabe des Antrags vom , "gemäß § 17 AVG eine Aktenabschrift des gegenständlichen Verfahrensaktes hinsichtlich aller Dokumente im Akt — abgesehen von den eigenen Eingaben—, die seit dem letzten Antrag auf Akteneinsicht vom in den Akt aufgenommen wurden, wenn möglich im elektronischen Weg, an die ***[131]***, ..., an Office@***[132]***.com gegen Kostenbekanntgabe zu übermitteln", werden in der Beilage

1. ein Ausdruck der E-Mail des Gerichts vom an das Finanzamt, sich innerhalb von zwei Monaten zur Äußerung der Beschwerdeführerin vom zu äußern,

2. ein Ausdruck der E-Mail des Gerichts vom an das Finanzamt, sich innerhalb von zwei Wochen zum gegenständlichen Antrag zu äußern,

3. ein Ausdruck der E-Mail des Finanzamts vom betreffend den gegenständlichen Antrag samt Beilage

übermittelt.

Zum zweiten Antrag vom

Einsicht ist gemäß § 90 Abs. 1 BAO Parteien in Akten oder Aktenteile zu gestatten, deren Kenntnis zur Geltendmachung oder Verteidigung ihrer abgabenrechtlichen Interessen oder zur Erfüllung abgabenrechtlicher Pflichten erforderlich ist.

Der Akteninhalt in Bezug auf die Punkte I., II., III., IV. und V. des Beschlusses vom ist der Bf bekannt.

Das Bundesfinanzgericht hat mit Spruchpunkten VI., VII. und VIII. des Beschluss vom das Finanzamt Waldviertel gemäß § 269 Abs. 2 BAO um verschiedene Beweisaufnahmen ersucht bzw diese der Behörde freigestellt.

Mit Spruchpunkt IX. dieses Beschlusses wurde der belangten Behörde aufgetragen, der Bf die Ermittlungsergebnisse (nach den Spruchpunkten VI., VII. und VIII.) bis  nachweislich zur Kenntnis zu bringen.

In der Begründung dieses Beschlusses wurde unter der Überschrift "Äußerung der Parteien" ausgeführt:

Die Parteien des verwaltungsgerichtlichen Verfahrens mögen sich schließlich zu den Ergebnissen der ergänzenden Ermittlungen äußern, wobei der Bf zuvor von der belangten Behörde Akteneinsicht zu gewähren oder diese in anderer Weise von den Ermittlungsergebnissen in Kenntnis zu setzen ist.

Aus Spruchpunkt IX. A. dieses Beschlusses ergibt sich, dass eine Akteneinsicht durch die belangte Behörde bis zu gewähren ist.

Das rechtliche Interesse der Bf auf Akteneinsicht wurde bereits durch den Beschluss vom gewahrt.

Das Finanzamt hat in seiner Stellungnahme vom zu Recht darauf verwiesen, dass sich dem Antrag vom nicht entnehmen lässt, aus welchen Gründen die Kenntnis des (neuen) Akteninhaltes zur Geltendmachung oder Verteidigung der abgabenrechtlichen Interessen oder zur Erfüllung abgabenrechtlicher Pflichten vor dem erforderlich sein soll.

Für das Gericht ist nicht ersichtlich, aus welchen Gründen eine Akteneinsicht in die Urkunden zu den bisherigen (und laut Bericht des Finanzamts vom über Vorladungen noch gar nicht hinausgegangenen) Ermittlungen des Finanzamts bis "spätestens " erfolgen soll, wobei das Gericht von einem Schreibfehler der rechtsfreundlichen Vertretung ausgeht und annimmt, dass damit der gemeint sein soll.

Die Bf hat gemäß Spruchpunkt IX. B. des Beschlusses vom mehr als neun Wochen Zeit, sich zu dem ihr bis bekannt zugebenden (neuen) Akteninhalt zu äußern. Diese Frist kann auch verlängert werden.

Der Antrag auf Gewährung von Akteneinsicht durch das Finanzamt bis oder ist daher abzuweisen.

Die Bf ist auf die ihr vom Finanzamt bis zu gewährende Akteneinsicht zu verweisen.

Gegenäußerung (FA) zur Äußerung (Bf) vom (OZ 58)

Das Finanzamt gab am zur Äußerung der Bf vom folgende Gegenäußerung ab (OZ 58):

Nach Rechtsansicht des Finanzamtes sind die Umsätze aus dem Handel mit Düngemitteln (inkl. der strittigen Geschäftsfälle) insgesamt dem beschwerdeführenden (bf.) Unternehmen zuzurechnen.

Der Einsatz der Mitarbeiter erfolgte nach Ansicht des Finanzamtes im bf. Unternehmen.

Wie auch der steuerliche Vertreter der Beschwerdeführerin ausführte, stellt sich in einem derart gelagerten Fall - bei der vom Finanzamt vertretenen Sachverhaltskonstellation - die Frage nach einem Eigenverbrauch weder dem Grunde nach, noch der Höhe nach. (Auch was eine allfällige Höhe der Bemessungsgrundlage eines allfälligen Eigenverbrauchs anlangt, könnten seitens des Finanzamtes keine Angaben gemacht werden. Das Finanzamt hat aufgrund der bisherigen Sachverhaltsfeststellungen und der darauf basierenden vertretenen Rechtsansicht keinen Ermittlungsbedarf in diese Richtung gehabt. Es liegt dem Finanzamt daher auch kein entsprechendes Zahlenmaterial vor.)

Anmerkung: Die vom aufgetragenen Einvernahmen von Zeugen sind noch nicht endgültig abgeschlossen, werden aber bis zur vom BFG aufgetragenen Frist am der beschwerdeführenden Unternehmerin nachweislich zur Kenntnis gebracht werden. Ein abschließendes Ergebnis liegt daher noch nicht vor. Sollten sich nach Auswertung der Niederschriften und der nachfolgenden schriftlichen Äußerung der Beschwerdeführerin (Pkt. IX/B d. ) neue Erkenntnisse (auch) hinsichtlich eines allfälligen Eigenverbrauchs ergeben, wird dies in der abschließenden Stellungnahme des Finanzamtes (It. bis ) ergänzend ausgeführt werden.

Die Gegenäußerung des Finanzamts wurde der Bf - wie gewünscht - mit E-Mail vom (OZ 59 - 61) zur Information übermittelt.

Fristverlängerungsantrag (FA) vom (OZ 62)

Das Finanzamt stellte mit E-Mail vom (OZ 62) einen Antrag auf Fristverlängerung bis in Bezug auf Punkt VII A des Beschlusses vom , welcher mit E-Mail vom selben Tag (OZ 62) bewilligt wurde.

Bericht (FA) vom (OZ 63)

Das Finanzamt berichtete am (OZ 64):

Zu Pkt. VII. A. des Beschlusses vom

Im Wege eines Augenscheins wurde seitens des Finanzamtes Einsicht in die von der Bf neu geordneten Unterlagen (Rz 16 der Beschwerden) genommen und hierüber wie folgt berichtet:

Durch die vom steuerlichen Vertreter am vorgelegten Unterlagen bzw. erfolgten Neuordnung dieser konnten keine neuen Erkenntnisse gewonnen werden, die zu einer Abweichung von den bisherigen Feststellungen führen, da lediglich Rechnungen, CMR und Kontoauszüge in Kopie vorgelegt wurden, welche dem Finanzamt auch schon bisher bekannt waren.

Der Bericht des Finanzamts wurde der Bf - wie gewünscht - mit E-Mail vom (OZ 64, 65) zur Information übermittelt.

Äußerung (Bf) vom (OZ 66)

Die Bf äußerte sich zu den Ermittlungsergebnissen des Finanzamts mit Schreiben vom (OZ 66):

Im umseitig rubrizierten Verfahren vor dem Bundesfinanzgericht wurden der Beschwerdeführerin am Protokolle über die Einvernahmen verschiedener Personen durch das Finanzamt Waldviertel als belangter Behörde vom Finanzamt Waldviertel zugestellt.

Gemäß Beschluss des Bundesfinanzgerichts vom , Punkt IX., hätte die belangte Behörde die Ermittlungsergebnisse der Beschwerdeführerin „bis nachweislich zur Kenntnis“ bringen müssen. Die Zustellung am ist somit verspätet.

Eine mögliche Fristverlängerung hat die belangte Behörde, entgegen der Belehrung im Beschluss vom , siehe dort Seite 114, nicht beantragt.

Die von der belangten Behörde vorgelegten Ermittlungsergebnisse sind damit präkludiert. Die Beschwerdeführerin stellt daher den

Antrag,

das Beschwerdeverfahren ohne Bedachtnahme auf die von der belangten Behörde am vorgelegten Ermittlungsergebnisse fortzuführen.

Nur für den Fall, dass das Bundesfinanzgericht die von der belangten Behörde verspätet vorgelegten Ermittlungsergebnisse dennoch berücksichtigt, erstattet die Beschwerdeführerin innerhalb der bis zum gesetzten Frist nachstehende

Äußerung:

(1) Bei den von der belangten Behörde aufgenommenen Niederschriften und den darüber übermittelten Abschriften fällt zunächst auf, dass von den insgesamt 26 vernommenen Personen die Mehrzahl als Zeugen. jedoch die Herren ***[136]*** Gerhard, ***[137]*** Reinhard, ***[79]*** ***[120]***, ***[138]*** Norbert, ***[139]*** Josef, ***[140]*** Georg und ***[141]*** Franz, als Auskunftspersonen einvernommen wurden.

(2) Es ist nicht erkennbar, nach welchen Kriterien die belangte Behörde zwischen der Einvernahme einer Person als Zeuge oder als Auskunftsperson unterschieden hat. Die Einvernahme einer Person als Auskunftsperson gemäß § 143 BAO hat zur Konsequenz, dass deren Aussage eine geringere Beweiskraft zukommt (Ritz, BAO, Kommentar, 3. Aufl., Tz 5 zu § 143). Aus der Einvernahme einer Person als Auskunftsperson ist auch abzuleiten, dass die Behörde der Ansicht ist, es handle sich um ein abstraktes Verfahren, und nicht um eine eigene Sache der einvernommenen Auskunftsperson (Althuber/Tanzer/Unger, BAO-HB § 143, 424f).

(3) Die Düngemittelbezüge der einvernommenen Auskunftspersonen sind daher der Beschwerdeführerin auch aus dem vorstehenden Grund nicht zuzurechnen.

(4) Im Übrigen bestätigen die abgelegten Aussagen das Vorbringen der Beschwerdeführerin, dass alle von der Beschwerdeführerin in ihrer Beschwerde vom , Seite 5, genannten Einkaufsgemeinschaften bestehen.

(5) Die abgelegten Aussagen bestätigen weiters das Vorbringen der Beschwerdeführerin, dass es sich um Abhollieferungen bei ***[8]*** ***[9]*** gehandelt hat und die Beschwerdeführerin, nämlich die ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H., zu keinem Zeitpunkt bei derartigen Bestellvorgängen und Abhollieferungen im eigenen Namen und auf eigene Rechnung aufgetreten wäre oder gehandelt hätte.

(6) In den von den einvernommenen Personen vorgelegten Unterlagen gibt es keine einzige Urkunde die beweisen würde, dass die Beschwerdeführerin im eigenen Namen und auf eigene Rechnung an die verschiedenen einvernommenen Personen geliefert hätte.

(7) Zusammenfassend ergibt sich sohin, dass der Standpunkt der belangten Behörde im gegenständlichen Abgabenverfahren weder eine sachliche noch eine rechtliche Grundlage hat. Die Beschwerdeführerin hält daher alle bisher gestellten Anträge aufrecht.

Bericht (FA) vom (OZ 111)

Das Finanzamt legte am (OZ 19) die Ermittlungsergebnisse und die Äußerung der Beschwerdeführerin (siehe bereits vorstehend OZ 66) dem Gericht vor und gab folgende Stellungnahme ab (Hinweis: Die in der Stellungnahme angeführten Dok.Nrn. des Finanzamts entsprechen nicht den OZ des Gerichtsakts, da im Gerichtsakt alle Aktenstücke - und nicht nur die vom Finanzamt übermittelten - erfasst werden. So entspricht "Dok.Nr. 39 der Nachreichungen" OZ 105 des Gerichtsakts):

Zu Pkt. 1 u. 2 der Äußerung:

Bezugnehmend auf die Punkte VI bis VIII des BFG-Beschlusses wird ausgeführt, dass die vom BFG vorgegebenen Fälle als Zeugen (auch die unter Pkt. VI.C. des Beschlusses fallende repräsentative Auswahl an Düngemittelkäufern It. Beilage ./5 zu den Beschwerden, wenigstens jeweils zwei aus jeder Einkaufsgemeinschaft), andere jedoch, welche im Beschluss nicht eindeutig für Zeugeneinvernahme vorgegeben waren, als Auskunftspersonen vernommen wurden.

***[109]*** ***[17]*** (Pkt. VI.B) wurde von der Bf nicht stellig gemacht und ***[10]*** ***[11]*** (Pkt. VII.C) hat mit folgender Begründung keine Aussage gemacht (s. Niederschrift v. ):

„....Hr. Dr. ***[142]*** begehrt folgende Feststellung: Da Herr ***[11]*** im Finanzstrafverfahren als Beschuldigter geführt wird und dort bereits am als Beschuldigter einvernommen wurde, kann Hr. ***[11]*** nicht als Zeuge im abgabebehördlichen Verfahren befragt werden (Dr. ***[142]*** verweist auf das VwGH-Erkenntnis vom , 2004/16/0054 (Dok.Nr. 39 der Nachreichungen)

Zu Pkt. 3 und 4 der Äußerung:

Die von der steuerlichen Vertretung im Pkt. 4 angeführte Aussage, dass alle von der Beschwerdeführerin in ihrer Beschwerde v. , Seite 5, genannten Einkaufsgemeinschaften bestünden, kann das Finanzamt nicht nachvollziehen, weil (auch) die durchgeführten Einvernahmen betreffend die beschwerdegegenständlichen Einkaufsgemeinschaften sehr viele Indizien hervorgebracht haben, die diese Aussage nach Ansicht des Finanzamtes widerlegen können.

Zusammenfassend wird seitens des Finanzamtes zu Pkt. 3 u. 4 ausgeführt:

Ein Gesamtbild der einzelnen Aussagen ergibt nach Ansicht des Finanzamtes, dass die von der Außenprüfung der ***[1]*** GmbH zugerechneten Umsätze zu Recht erfolgt sind, weil KEINE separaten unternehmerischen Einkaufsgemeinschaften (s. nachstehend) vorgelegen sind.

a) Die Einkaufsgemeinschaft (EKG) ***[117]*** existierte nach Feststellungen des Finanzamtes nicht, sondern die Landwirte bestellten und bezogen ihre Düngemittel von/über Organe der Fa. ***[1]***. - s. nachstehende Auflistung der Kernaussagen von Zeugen u. Auskunftspersonen (Details s. vorgelegte Niederschriften):

Zeugen:

***[143]*** Manfred

Kernaussage: „Wie sind Sie auf den Bezug von Düngemittel aus Polen gekommen? Durch Kollegen wurde ich aufmerksam gemacht, dass ich über die Fa. ***[1]*** bzw. Hr. ***[11]*** Düngemittel aus Polen beziehen kann, weiters: für mich war klar, dass ich den Transportauftrag bei der Fa. ***[1]*** abzugeben habe"

***[144]*** Franz:

Kernaussage: „Haben Sie den Transport selbst organisiert: Nein, habe ich nicht. Da ja im Angebot auf die Transportkosten verwiesen wird. Ich hatte mit dem Transport nichts zu tun. Waren Sie bei einer EKG: Nein ich habe Frau ***[17]*** kontaktiert; Mail von Frau ***[17]*** über die Frachtkosten"

***[79]*** ***[120]*** : ist in der Fa. ***[1]*** Gesellschafter und in der Fa. ***[8]*** ***[9]*** Director

Auskunftspersonen:

***[79]*** ***[120]*** - Kernaussage: „Wer organisiert den Transport? Das macht der Hr. DI ***[47]***"

***[140]*** Franz - Kernaussage:" Ich habe Frau ***[17]*** beauftragt eine Sammelbestellung zu organisieren. In Folge dessen hat Fr. ***[17]*** einen LKW mit Dünger für mehrere Landwirte in meiner Region organisiert"

***[138]*** Norbert - Kernaussage: „Wissen Sie, wer für die EKG verantwortlich ist? Nein, das weiß ich nicht, ich habe die Bestellungen bei der Firma ***[1]*** abgegeben"

b) Die Einkaufsgemeinschaft ***[118]*** existierte nach Ansicht des Finanzamtes ***[117]*** ebenfalls nicht, die Vorgangsweise ist mit dem Sachverhalt der EKG ***[117]*** vergleichbar. Der von der Beschwerdeführerin angegebene „Leiter" der Einkaufsgemeinschaft, Hr. ***[60]***, erklärte in seiner Zeugenaussage, dass er nur „auf dem Papier" Leiter einer Einkaufsgemeinschaft sei, tatsächlich jedoch mit den Düngemittellieferungen nichts zu tun hatte - s. unten.

Zeugen:

***[60]*** ***[114]*** (v. der Bf. bezeichnet als ) Leiter der Einkaufsgemeinschaft: Kernaussage: „Ich hatte keine Aufgabe, außer dass ich meinen Namen hergebe, weil Hr. DI ***[47]*** sich um alles gekümmert hat"

***[145]*** Josef - wohnt in derselben Ortschaft wie ***[10]*** ***[11]***, kann sich nicht an die Personen der EKG erinnern.

***[146]*** Christine - wohnt in der gleichen Ortschaft wie ***[10]*** ***[11]***, hat von ***[10]*** ***[11]*** erfahren, dass man Dünger aus Polen günstiger kaufen kann und alles über ***[11]*** abgewickelt. Kernausaussage: Auf die Frage ob sie über die EKG ***[118]*** bestellt hat: „Das weiß ich nicht. Ich habe lediglich über die Fa. ***[1]*** bzw. Hr. ***[11]*** bestellt"

***[147]*** Reinhard - Kernaussage: „Ich habe aber über eine EKG bestellt, Name und Adresse weiß ich nicht, glaube es war wer aus dem ***[118]***."

***[91]*** Jürgen - Kernaussage: „Wir haben Erdäpfel an die Fa. ***[1]*** geliefert und dadurch kenne ich Hr. ***[10]*** ***[11]***, wie der Kontakt mit der Fa. ***[8]*** ***[9]*** entstanden ist weiß ich nicht mehr genau. Ich glaube mein Vater hatte schon Geschäftsbeziehungen mit ***[10]*** ***[11]***. Bestellablauf: Ich glaube, dass ich den Bestellschein Hr. ***[11]*** nach ***[18]*** zur Fa. ***[1]*** gefaxt habe. Transport: Ich habe mich nicht um den Transport gekümmert. Wer den Transport organisiert hat weiß ich nicht"

***[92]*** Karl - Kernaussage: „Ansprechpartner EKG: Weiß ich nicht. Bestellablauf: Ich wurde von Hr. ***[11]*** darauf angesprochen, dass ich darauf aufpassen muss, dass ich selbst die Transportrechnung bezahle und den Transportauftrag an den Transporteuer übermittle. Der Transportauftrag und der Transporteuer wurden mir von der Fa. ***[8]*** ***[9]*** vorgegeben ..."

***[149]*** Ferdinand - Kernaussage: „Wie wurden Sie auf polnischen Dünger aufmerksam? Ich weiß es nicht mehr genau, aber ich glaube, dass Hr. ***[11]*** ***[10]*** mich darauf aufmerksam machte. Ich war damals öfter bei ihm in der Filiale in ***[18]*** bei ***[1]*** einkaufen und dort hat er mir einmal einen Bestellzettel gegeben"

Auskunftspersonen:

***[141]*** Franz - Kernaussage: Kann sich an keine Namen mehr erinnern.

***[139]*** Josef - Kernaussage: „Wer hat den Transport organisiert? Keine Ahnung, damit habe ich nichts zu tun gehabt, ich habe ausschließlich den Dünger bestellt, mit dem Transport hatte ich nichts zu tun."

c) Die Einvernahme der Mitglieder der Einkaufsgemeinschaft ***[64]*** bestätigten die Vorgangsweise der Außenprüfung, dass diese Lieferungen NICHT der Fa. ***[1]*** zuzurechnen waren, da diese Einkaufsgemeinschaft nach Feststellungen und Ansicht des Finanzamtes als EINZIGE tatsächlich existierte (s. auch bereits Ausführungen des Finanzamtes unter „Nachreichungen ans ).

d) EKG ***[115]***: Nach Feststellungen des Finanzamtes existierte hier ebenfalls keine Einkaufsgemeinschaft (s. Zeugeneinvernahmen ***[113]*** ***[51]***, Annemarie ***[150]*** u. Ernst ***[151]*** bzw. Einvernahme als Auskunftsperson von Gerhard ***[136]***).

Zu Punkt 5 der Äußerung:

Die Aussagen der Zeugen bzw. Auskunftspersonen ergaben nach Ansicht des FA ***[117]*** genau das Gegenteil, nämlich, dass mit Ausnahme der EKG ***[64]*** KEINE Abhollieferungen stattgefunden haben, sondern die Transporte von Organen der Fa. ***[1]*** organisiert wurden.

Zu Punkt 6 der Äußerung:

Es liegen dem Finanzamt keine Urkunden vor, jedoch einige Zeugenaussagen dazu und außerdem weitere Beweismittel:

a) Offene Posten-Abstimmung zwischen ***[8]*** ***[9]*** und Beschwerdeführerin (Dok.Nr. 44 der Nachreichungen) bzw.

b) Mail-Verkehr innerhalb der Fa. ***[1]*** betreffend Abbuchung von Düngemitteln - s. Mail von ***[11]*** vom an Frau ***[15]*** (Dok.Nr. 43 der Nachreichungen).

c) Siehe auch ausführliche Stellungnahme der Prüferin vom (Nachreichung an BFG am )

Abschließende Ausführungen des Finanzamtes:

Zur Aussagekraft der niederschriftlichen Einvernahmen wird angemerkt, dass die betroffenen Landwirte bezüglich ihrer Aussagen offenbar beeinflusst wurden - siehe auch niederschriftliche Aussagen und als Muster ein Infoschreiben v. von Dipl.Ing. ***[111]*** ***[47]***, Leiter Einkaufsgemeinschaft ***[116]*** (s. beispielhaft an Franz ***[200]***) gerichtet an die (vom Verfasser bezeichnet als) Mitglieder einer der Einkaufsgemeinschaften ***[117]***, ***[118]***, ***[64]***, ***[115]*** und ***[116]***. Die Überschrift lautet: „Information: Weiterführung des Verfahrens durch die österreichische Finanz zu den Düngerabholungen aus dem Ausland".(s. vorgelegte Aktenteile, Dok.Nr. 42).

Teilweise widersprüchliche Aussage:

Aussage von ***[51]*** ***[113]***, Einkaufsgemeinschaft ***[115]***, vom , va. Pkt. 13 „Es gab keine Einkaufsgemeinschaft". Diese Aussage wurde aber durch einen später eingereichten Brief (v. ) - neben anderen Ergänzungen - etwas relativiert - Dok.Nr. 38 der Nachreichungen)

Fazit:

Aufgrund der Ausführungen im Bp.-Bericht vom , im Vorlagebericht, div. Nachreichungen seitens des Finanzamtes an das BFG und der nunmehrigen oben dargestellten Ergänzungen kommt das Finanzamt Waldviertel (weiterhin) zu dem Ergebnis, dass die Beschwerdeführerin auch einen Handel mit Düngemitteln betrieb und die strittigen Geschäftsfälle nach wirtschaftlicher Gesamtbetrachtung und in freier Beweiswürdigung der Beschwerdeführerin im Rahmen ihrer Unternehmereigenschaft zuzurechnen sind.

Folgende Dokumente (OZ 67 - 110 des Gerichtsakts) waren beigeschlossen:

Niederschrift Norbert ***[138]*** vom (OZ 67)

Norbert ***[138]***, Landwirt, gab am vor dem Finanzamt Waldviertel als Auskunftsperson vernommen unter anderem an (OZ 67):

Das Finanzamt hat festgestellt, dass sie im Jahr 2012/2013 Düngemittel aus dem Ursprungsland Polen/ Weißrussland bezogen haben.

1) Wie kam es zur Kontaktaufnahme?

Ich habe ein Rundschreiben per Post von der Einkaufsgemeinschaft ***[117]***/***[118]*** (EG) erhalten. In diesem Rundschreiben waren die Preise der Düngemittel aufgelistet, man konnte zw. mehreren Düngearten und Mischungen wählen. Die Preise waren mit polnischer Umsatzsteuer angeführt. Weiters war ein Hinweis enthalten, dass Frachtkosten iHv. € 22,-/tonne zusätzlich zu bezahlen sind.

2) Wissen Sie wer für die EG verantwortlich ist?

Nein, das weiß ich nicht, ich habe die Bestellungen bei der Firma ***[1]*** in ***[3]*** abgegeben.

3) Wieso wurde die Bestellung in ***[3]*** abgegeben?

Das ich habe nicht hinterfragt bzw. war es so üblich. Weiters machen das alle Landwirte der Umgebung so.

4) Wie wurde der Dünger geliefert?

Mit dem LKW - tw. direkt, tw. bei anderen Landwirten zum Abholen.

5) Wer hat anvisiert, dass die Düngemittel geliefert werden?

Das weiß ich genau, dass war Frau ***[17]*** von der Firma ***[8]*** ***[9]***.

6) Haben Sie Fr. ***[17]*** auch in der Firma ***[1]*** in ***[3]*** angetroffen?

Nein, mir persönlich ist sie in ***[3]*** nicht aufgefallen. Die Bestellungen des polnischen Düngers habe ich Frau ***[15]*** bzw. Frau ***[46]*** persönlich in ***[3]*** übergeben. Ab und zu habe ich per E-Mail (***[8_9]***@interia.pl) direkt bei Frau ***[17]*** bestellt.

7) Haben Sie jemals einen Transportauftrag an einen Transporteur erteilt?

Nein, habe ich nicht. Die Firma ***[8_9]*** hat geliefert und ich musste Transportkosten sofort in bar bezahlen.

8) Welche Funktion hatte dann die EG?

Eigentlich nur zum Bündeln der Einkäufe, damit die Bauern bessere Angebote bekommen. Ich bin mit jetzt nicht mehr sicher, ob damals die Post von der Fa. ***[8]*** ***[9]*** oder der Einkaufsgemeinschaft gekommen ist. Jetzt ist es einfach so, dass ich per Email von der Fa. ***[8]*** ***[9]*** über den Düngereinkauf informiert werde und ich bestelle per E-Mail. Die Firma ***[8]*** ***[9]*** ruft mich dann an, dass der Dünger zu einem bestimmten Tag geliefert wird.

9) Kennen Sie einen ***[10]*** ***[11]***?

Ja, den kenne ich als vorherigen Geschäftsführer bei der Firma ***[1]***.

10) Kennen Sie Hrn. ***[10]*** ***[11]*** in anderen Funktionen?

Nein, ist mir nicht bekannt.

Beigefügt ist eine Auftragbestätigung der ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o. als "Sprzedawca/Verkäufer" vom an Norbert ***[138]*** über 5 Tonnen NPK 11/9/20.

Niederschrift Reinhard ***[137]*** vom (OZ 68)

Reinhard ***[137]***, Landwirt, gab am vor dem Finanzamt Waldviertel als Auskunftsperson vernommen unter anderem an (OZ 68):

Das Finanzamt hat festgestellt, dass sie im Jahr 2012/2013 Düngemittel aus dem Ursprungsland Polen/ Weißrussland bezogen haben.

1) Wie kam es zur Kontaktaufnahme?

Ich mache das immer schon mit Frau ***[17]***. Wie die Kontaktaufnahme zustande kam bin ich mir nicht mehr sicher. Wenn ich darüber nachdenke ruft sie (Fr. ***[17]***) mich immer an, ob ich Dünger benötige. Ansonsten habe ich mit niemandem Kontakt. Wenn der Dünger kommt, werde ich von Frau ***[17]*** angerufen, damit der Lieferant mich auch antrifft.

2) Wie lautet die Telefonnummer von Frau ***[17]***?

Herr ***[137]*** weigert sich die Nummer bekannt zu geben. Er entfernt sich um 08:10 Uhr von der Niederschrift um seinen Rechtsanwalt anzurufen, damit er abklären kann, ob er weitere Angaben machen darf. Um 08:25 Uhr wird die Niederschrift fortgesetzt.

Telefonnummer von Frau ***[17]***: Siehe Beilage Rechnung vom

3) Wie wurde der Dünger geliefert bzw. wie wurde bezahlt?

Mit dem LKW direkt geliefert. Den Auftrag für den Transport habe ich gegeben, über Vermittlung von Frau ***[17]***. Welche den polnischen Transporteur zu mir geschickt hat. Den Frächter habe ich bei der Lieferung direkt bar bezahlt. Die letzte Transportrechnung lege ich bei.

Beigefügt war eine Rechnung der TKTM sp.z.o.o.  vom , als Nabywca (Käufer) und als Odbiorca (Empfänger) angeführt jeweils Reinhard ***[137]***, betreffend USLUGA TRANSPORTOWA (Transportleistung) von Przegeda, Polen, an den Betriebsort des Reinhard ***[137]*** in Österreich. Dazu Rechnung der "***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o., ul. ***[155]*** 31, PL ***[156]*** ***[85]***-***[157]***- POLEN" an Reinhard ***[137]*** vom über 24 Tonnen Kalkammonsalpeter.

Niederschrift Georg ***[140]*** vom (OZ 69)

Georg ***[140]***, Landwirt, gab am vor dem Finanzamt Waldviertel als Auskunftsperson vernommen unter anderem an (OZ 69):

Das Finanzamt hat festgestellt, dass sie im Jahr 2012/2013 Düngemittel aus dem Ursprungsland Polen/ Weißrussland bezogen haben.

1) Wie kam es zur Kontaktaufnahme?

Durch Mundpropaganda im Jahr 2011 bin ich erstmals auf die Möglichkeit, dass ich Dünger aus Polen beziehen kann, aufmerksam geworden.

2) Kennen Sie einen inländischen Ansprechpartner?

Ja, das ist die Einkaufsgemeinschaft ***[117]***/***[118]*** über diese bin ich zur Firma ***[8]*** ***[9]*** gekommen. Ich lege das erste Aktionsblatt aus dem Jahr 2011 vor, auf dem auf die EG ***[117]***/***[118]*** verwiesen wird. Außer mit dem Erstkontakt hatte ich mit der EG nichts mehr zu tun. Sämtliche Bestellungen und Lieferabsprachen wurden mit Fr. ***[109]*** ***[17]*** durchgeführt.

3) Wie wurde die Bestellung abgewickelt?

Ich habe regelmäßig per Post oder auch per E-Mail Preislisten von der Firma ***[8]*** ***[9]*** erhalten. Ich habe dann die Bestellung per E-Mail an die ***[8]*** ***[9]*** übermittelt.

4) Wie wurde der Dünger geliefert?

Fr. ***[109]*** ***[17]*** hat folgendes angeboten: Abholung vom Lager in Polen oder Sammelbestellung mit anderen Landwirten oder direkte Zustellung. Am billigsten wäre die Selbstabholung und am teuersten die direkte Zustellung. Ich habe daher Fr. ***[17]*** beauftragt eine Sammelbestellung zu organisieren. In Folge dessen hat Fr. ***[17]*** einen LKW mit Dünger für mehrere Landwirte in meiner Region organisiert und ich habe mir dann den Dünger von einem Sammelpunkt abgeholt. Die Transportkosten wurden bei Abholung bar dem LKW-Fahrer übergeben.

Beigeschlossen war (OZ 70) ein Schreiben der ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o. an Franz ***[140]*** vom betreffend "2. Düngeraktion 2011", wonach  ***[8]*** ***[9]*** die Adresse "von der Einkaufsgemeinschaft ***[117]***-***[118]***, Herr ***[10]*** ***[11]***" erhalten habe:

[...]

Aktenvermerk betreffend Anton ***[161]*** vom (OZ 71)

Einem Aktenvermerk des Finanzamts vom (OZ 71) zufolge hat Anton ***[161]*** bei der Zeugenvernehmung am ein Schreiben der Bf vorgelegt, dass er ohne Steuerberater keine Aussagen tätigen solle. "Die NS konnte daher nicht durchgeführt werden."

Dazu wurde ein Schreiben an Anton ***[161]*** vom betreffend "Information: Weiterführung des Verfahrens durch die österreichische Finanz zu den Dünger Abholungen aus dem Ausland" vorgelegt (OZ 72), dessen Inhalt jenem in OZ 52 entspricht.

Niederschrift Gerhard ***[136]*** vom (OZ 73)

Gerhard ***[136]***, Landwirt, gab am vor dem Finanzamt Waldviertel als Auskunftsperson vernommen unter anderem an (OZ 73):

Das Finanzamt hat festgestellt, dass sie im Jahr 2012/2013 Düngemittel aus dem Ursprungsland Polen/ Weißrussland bezogen haben.

1) Wie kam es zur erstmaligen Kontaktaufnahme?

Über die Einkaufsgemeinschaft ***[115]*** (EG) - Hr. ***[51]*** ***[113]***. Die Firma ***[8]*** ***[9]*** hat jährlich die Bestellscheine zugesandt und ich habe den ausgefüllten Bestellschein Hrn. ***[51]*** ***[113]*** übergeben.

2) Wissen Sie wer für die EG verantwortlich ist?

Hr. ***[51]*** ***[113]***

3) Wie wurde der Dünger geliefert?

Mit dem LKW - direkt, ansonsten bei Hrn. ***[51]*** zum Abholen.

4) Wer hat anvisiert, dass die Düngemittel geliefert werden?

Hr. ***[51]***

5) Wie wurde der Transport bezahlt?

Hr. ***[51]*** hat mir die Frachtkosten mitgeteilt und diese habe ich per Überweisung bezahlt. Ich glaube, Hr. ***[51]*** hat den Transport organisiert. Die Mitteilung der Frachtkosten wurde bei der Niederschrift vorgelegt.

Die Frachtkosten wurden Hrn. ***[10]*** ***[11]*** überwiesen.

6) Kennen Sie einen ***[10]*** ***[11]***?

Nein, noch nie gehört. Ich glaube, dass Hr. ***[11]*** der Spediteur ist, da wir ansonsten nicht die € 312,- überwiesen hätten.

7) Hat sich etwas bei der Düngemittelbestellung zwischen den Jahren 2012/2013 und danach geändert?

Nein, es hat sich nichts geändert.

Beigefügt war ein Schreiben an Gerhard ***[136]*** vom betreffend "Information: Weiterführung des Verfahrens durch die österreichische Finanz zu den Dünger Abholungen aus dem Ausland", dessen Inhalt jenem in OZ 52 entspricht. Ferner eine Auftragsbestätigung der ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o. vom über 8 Tonnen Kalkammonsalpeter und 4 Tonnen Harnstoff, eine Rechnung der ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o. vom hierüber. Die Auftragsbestätigung trägt den Hinweis (der Zeitraum variiert von Auftragsbestätigung zu Auftragsbestätigung):

Die Lieferung erfolgt innerhalb der nächsten 4 Wochen.
Sie werden telefonisch verständigt.
Die Rechnung erhalten Sie nach der Lieferung:

[...]

Ferner ein Schreiben der "Einkaufsgemeinschaft ***[117]*** (***[3]***) / ***[118]*** (***[18]***)" an Gerhard ***[136]***, mit welchem ein Zahlschein für die Frachtkosten von 312 € übermittelt wird:

[...]

Dieses Standardschreiben der "Einkaufsgemeinschaft ***[117]*** (***[3]***) / ***[118]*** (***[18]***)" (Näheres, insbesondere eine Adresse, eine Ansprechperson oder Kontaktdaten, ist nicht angegeben; die Schreiben sind auch nicht unterfertigt) lautet:

Einkaufsgemeinschaft ***[117]*** (***[3]***) / ***[118]*** (***[18]***)

[Name und Adresse des Landwirts]

Sehr geehrter Landwirt!

FRACHTKOSTEN

Beiliegend übersenden wir Ihnen Zahlschein für die Frachtkosten für den durchgeführten Düngertransport im [es folgt eine Angabe wie "Sommer/Herbst 2012" oder "Herbst 2013"].

[Es folgt handschriftlich ein Betrag, aber - siehe im Folgenden - nicht immer]

Bitte, überweisen Sie uns den Betrag in den nächsten Tagen.

Wir bitte Sie auch sehr herzlich darum, dass Sie den beiliegenden Transportauftrag richtig ausfüllen, unterschreiben und zu uns zurücksenden oder persönlich abgeben.

Ihre Einkaufsgemeinschaft

Dazu der entsprechende Bestellschein an die ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o.:

[...]

Schließlich die Überweisung von 312 € (Transport) auf ein Konto lautend auf ***[10]*** ***[11]*** (Kontoauszug vom ) sowie die Überweisung des Rechnungsbetrages von 3.639,99 auf ein AT-Konto der ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o. bei der Bank Austria, ferner das CMR-Frachtpapier (Stempel jeweils ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o. sowie eines Transportunternehmens).

Darüber hinaus Unterlagen über Käufe bei ***[90]*** Chemicals Poland Sp.z.o.o. sowie über weitere Käufe bei ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o. Die Bestellscheine der ***[90]*** Chemicals Poland Sp.z.o.o. weisen ein eigenes Feld für eine Einkaufsgemeinschaft auf:

[...]

Niederschrift ***[120]*** ***[79]*** vom (OZ 74)

***[120]*** ***[79]***, Landwirt, gab am vor dem Finanzamt Waldviertel als Auskunftsperson vernommen unter anderem an (OZ 74):

Hr. ***[79]*** hat seinen steuerlichen Vertreter, Hr. ***[135]*** ***[134]*** von der Kanzlei ***[133]*** Wirtschaftstreuhand mitgenommen.

Frage 1: In welchem Zeitraum haben sie Düngemittel aus Polen bezogen?

A: Ab dem Jahr 2012 bis laufend, ich glaube im Jahr 2014 habe ich nichts aus Polen bezogen.

Frage 2: Wer waren die Lieferanten von den polnischen Düngern.

A: Lieferant war immer die Firma ***[8]*** ***[9]***.

Frage 3: Wurden Sie von der Firma ***[8]*** ***[9]*** oder anderen Firmen kontaktiert, dass das Finanzamt hinsichtlich der Düngerlieferungen Fragen stellen wird?

A: Nein.

Frage 4: Wie ist der Erstkontakt zur Firma ***[8]*** ***[9]*** zustande gekommen?

A: Weiß ich nicht mehr?

Frage 5: Kennen Sie die Fa. ***[1]***?

A: Ja die kenne ich, ich bin Obmann des Vereins [zur ***[121]*** ***[32]*** Österreichs], dieser Verein hält 3 % der Anteile an der Fa. ***[1]*** GmbH.

Frage 6: Ist es möglich, dass Hr. ***[11]*** sie auf die Möglichkeit des Einkaufes von polnischen Düngern aufmerksam gemacht hat?

A: Weiß ich nicht mehr.

Frage 7: Wie läuft die Bestellung ab?

A: Ich rufe die Frau ***[109]*** ***[17]*** an und gebe ihr meine Mengen bekannt.

Frage 8: Wer organisiert den Transport?

A: Das macht der Hr. DI ***[47]***.

Frage 9: Wer ist der Hr. DI ***[47]***?

A: Der ist von der Einkaufsgemeinschaft ***[117]***/***[118]***, wo der zuhause ist weiß ich nicht genau. Kontaktdaten habe ich jetzt nicht mehr, nur die Telefonnummer, leider habe ich heute kein Handy mit, die Telefonnummer wird nachgereicht. Der war früher auch bei einer Spritzmittelfirma.

Frage 10; Wenn Sie keine Kontaktdaten haben, wie funktioniert der Ablauf?

A: Ich bekomme eine Auftragsbestätigung von der Frau ***[109]*** ***[17]***, die ruft mich dann an, dass der Dünger abholbereit ist, ich rufe dann den Hr. ***[47]*** an, welcher anschließend veranlasst, dass ich den Dünger bekomme.

Frage 11: Wie kann man sich den Ablauf vorstellen?

A: Ich habe keine Ahnung, ich rufe Hr. DI ***[47]*** an und sonst habe ich nichts mit der Lieferung zu tun, der Dünger wird bei einer Sammelstelle abgeliefert, bei großen Bestellungen kann es auch sein, dass ich den Dünger nach Hause geliefert bekomme!

Frage 12: Wie werden die Frachtkosten bezahlt?

A: Die bezahle ich direkt dem LKW-Fahrer in bar.

Frage 13: Bekommen Sie eine Rechnung über die Transportkosten?

A: Nein, ich bekomme keine Rechnung darüber! Es ist ein ausgemachter Betrag, die Tonne Dünger kostet einen bestimmten Betrag und dieser ist zu bezahlen.

Frage 14: War im Zeitraum bis 2013 ein anderer Ablauf als ab 2014?

A: Nein, ich habe immer telefonisch bei Frau ***[17]*** bestellt.

Frage 15: Frau ***[17]*** war nachweislich in den Jahren 2012 und 2013 im Büro der Fa. ***[1]*** GmbH ansässig, was sagen Sie dazu?

A: Ja, das stimmt, Frau ***[17]*** war in ***[3]*** im Büro, ich komme jedoch nicht oft nach ***[3]***, sodass ich immer telefonisch bei ihr bestellt habe.

Frage 16: Es gab Versammlungen der Firma ***[1]***, wurde hier die Möglichkeit des Erwerbs von polnischen Düngern vorgestellt?

A: Ich weiß nichts davon.

Frage 17: Was ist Ihre Aufgabe im Verein ***[162]***?

A: Man kann sich das so vorstellen, es gibt eine Versammlung, wo der DI ***[47]*** Pflanzenschutzmittel vorstellt und sonstige Informationen besprochen werden. Bei diesen Veranstaltungen wird von mir mit anderen Landwirten ein Gesprächsaustausch gemacht, ich rede auch mit Hr. ***[11]***, was er mit der Firma ***[1]*** vermarkten könnte und so wird dann eine Anbauempfehlung besprochen.

Frage 18: Wie viele Teilnehmer sind bei so einer Veranstaltung?

A: So ca. 50 bis 80 Teilnehmer

Frage 19: Wo fanden dieser Veranstaltungen immer statt?

A: Diese fanden immer in ***[3]*** statt in dem Wirtshaus am Eck, ***[201]*** Gasthof, den es leider seit ca. 2 Jahren nicht mehr gibt. Seitdem war ich bei keiner Veranstaltung.

Frage 20: Welche Funktion hat der Hr. ***[11]*** bei der Einkaufsgemeinschaft ***[117]***/***[118]***?

A: Keine Ahnung, ich weiß es nicht!

Frage 21: Der Verein, wo sie Obmann sind, war Gesellschafter der Fa. ***[1]***, wie war das rechtliche Verhältnis gestaltet, dass Frau ***[17]*** in den Räumen der Fa. ***[1]*** 2011 bis 2013 tätig war?

A: Keine Ahnung, ich habe mich in die geschäftlichen Angelegenheiten der Fa. ***[1]*** nicht eingemischt. Für diese Angelegenheiten war Hr. ***[11]*** zuständig.

Die Rechnungen werden der Niederschrift beigelegt.

Beigefügt (OZ 75) war eine Rechnung der "***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o., ul. ***[155]*** 31, PL ***[156]*** ***[85]***-***[157]***- POLEN" vom an ***[120]*** ***[79]*** über Düngemittel, Rechnungen der "***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o., ul ***[21]*** 17, PL ***[23]*** ***[24]***- POLEN" vom , vom , vom , vom , vom , vom , vom , vom  über Düngemittel, eine Rechnung der "***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o., ul. ***[155]*** 31, PL ***[156]*** ***[85]***-***[157]***- POLEN" vom über Düngemittel.

Die steuerliche Vertretung von ***[120]*** ***[79]*** übermittelte dem Finanzamt folgenden Nachtrag zur Niederschrift:

Bei erneuter Durchsicht der Niederschrift ist Herrn ***[79]*** ***[120]*** aufgefallen, dass er unabsichtlich eine nicht richtige Aussage getätigt hat:

In der Antwort zu Frage 17 wird von Versammlungen gesprochen, wo Herr Dl ***[47]*** Pflanzenschutzmittel vorstellt. Herr ***[79]*** möchte folgendes festhalten: Die Veranstaltungen, bei denen von Herrn ***[47]*** Pflanzenschutzmittel vorgestellt werden, sind eigene Versammlungen die von der Firma ***[48]*** ***[8]*** Analyse u. Handels GmbH durchgeführt werden. Diese Veranstaltungen haben mit dem Verein ***[162]*** nichts zu tun.

Niederschrift Josef ***[139]*** vom (OZ 76)

Josef ***[139]***, Landwirt, gab am vor dem Finanzamt Waldviertel als Auskunftsperson vernommen unter anderem an (OZ 76):

Das Finanzamt hat festgestellt, dass sie im Jahr 2012/2013 Düngemittel aus dem Ursprungsland Polen/ Weißrussland bezogen haben.

1) Wurden Sie von der Fa. ***[1]***/***[8]*** ***[9]*** bzw. einer Einkaufsgemeinschaft vor Kurzem darüber informiert, dass die Finanzverwaltung im Auftrag des Bundesfinanzgericht eine Zeugenbefragung durchführen soll?

A: Ja ich wurde telefonisch informiert, dass das Finanzamt kommen wird und mich hinsichtlich der Düngelieferungen befragen wird.

2) Wurde Ihnen gesagt, was Sie bei der Zeugenaussage zu sagen haben?

Es wurde meiner Erinnerung nach nur über den Sachverhalt geredet.

3) Wie kam es zur erstmaligen Kontaktaufnahme?

Leider kann ich mich nicht mehr so genau erinnern, ich glaube, dass es über den Kollegen ***[159]*** in ***[160]*** gelaufen ist.

4) Wie bekamen sie die Bestellscheine?

Ich glaube ich habe gar keine Unterschrieben, ich denke, dass ich mündlich über Hr. ***[159]*** bestellt habe.

5) Ist Hr. ***[159]*** für eine Einkaufsgemeinschaft verantwortlich?

Nein, der ist nur so ein Landwirt wie ich und hat mich dabei unterstützt.

6) Wie wurde der Dünger geliefert?

Den habe ich direkt geliefert bekommen und ich habe ihn mir selbst mit meinem Stapler abgeladen.

7) Wer hat anvisiert, dass die Düngemittel geliefert werden?

Kann ich mich nicht mehr erinnern.

8) Wie wurde der Transport bezahlt?

Ich habe die Transportkosten überwiesen, wohin weiß ich leider nicht mehr.

9) Wissen Sie wer den Transport organisiert hat?

Keine Ahnung, damit habe ich nichts zu tun gehabt, ich habe ausschließlich den Dünger bestellt, mit dem Transport hatte ich nichts zu tun.

Niederschrift Franz ***[141]*** vom (OZ 77)

Franz ***[141]***, Landwirt, gab am vor dem Finanzamt Waldviertel als Auskunftsperson vernommen unter anderem an (OZ 77):

Das Finanzamt hat festgestellt, dass sie im Jahr 2012/2013 Düngemittel aus dem Ursprungsland Polen/ Weißrussland bezogen haben.

1) Wurden Sie von der Fa. ***[1]***/***[8]*** ***[9]*** bzw. einer Einkaufsgemeinschaft vor Kurzem darüber informiert, dass die Finanzverwaltung im Auftrag des Bundesfinanzgericht eine Zeugenbefragung durchführen soll?

A: Ja ich wurde schriftlich informiert.

Das Schreiben wurde bei der Niederschrift vorgelegt.

2) Wie kam es zur erstmaligen Kontaktaufnahme?

A: Leider kann ich mich nicht mehr so genau erinnern.

3) Wie bekamen sie die Bestellscheine?

A: Ich habe es der Einkaufsgemeinschaft telefonisch mitgeteilt. Wen ich genau angerufen habe, weiß ich nicht mehr. Ergänzend möchte ich sagen, dass ich nach 2013 keinen Dünger mehr aus Polen bezogen habe.

4) Wie wurde der Dünger geliefert?

Den habe ich direkt (Parkplatz ***[152]***) geliefert bekommen.

5) Wer hat anvisiert, dass die Düngemittel geliefert werden?

Dies wurde mir telefonisch mitgeteilt. Wer weiß ich nicht mehr.

6) Wie wurde der Transport bezahlt?

Ich habe die Transportkosten bar bezahlt. Eine Zahlungsbestätigung habe ich erhalten.

7) Wissen Sie wer den Transport organisiert hat?

Damit habe ich nichts zu tun gehabt, ich habe ausschließlich den Dünger bestellt, mit dem Transport hatte ich nichts zu tun. Ich glaube, dass der Transport über die Einkaufsgemeinschaft organisiert wurde. Wer für die Einkaufsgemeinschaft verantwortlich ist, weiß ich nicht mehr.

Beigefügt war eine Auftragsbestätigung der ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o. ***[24]*** vom über Düngerbestellung des Franz ***[141]***, dazu eine Rechnung vom , ferner ein Schreiben an Franz ***[141]*** vom betreffend "Information: Weiterführung des Verfahrens durch die österreichische Finanz zu den Dünger Abholungen aus dem Ausland", dessen Inhalt jenem in OZ 52 entspricht.

Niederschrift Franz ***[144]*** vom (OZ 78)

Franz ***[144]***, Landwirt, gab am vor dem Finanzamt Waldviertel als Zeuge vernommen unter anderem an (OZ 78):

Das Finanzamt hat festgestellt, dass sie im Jahr 2012/2013 Düngemittel aus dem Ursprungsland Polen/ Weißrussland bezogen haben.

1) Wie sind Sie auf den Bezug von Düngemitteln aus Polen gekommen?

A: Vermutlich wurde ich per Mail kontaktiert Düngemittel aus Polen zu erwerben. Ich werde weiterhin laufend über die Preise informiert. Im Jahr 2017 habe ich insgesamt sechs E-Mails von der Fa. ***[8]*** ***[9]*** erhalten.

2) Wie erfolgte der Bestellablauf?

A: Ich habe telefonisch bestellt. Ich weiß, dass ich mit einer Dame telefoniert habe. Ich glaube eine Fr. ***[17]*** hat mich angerufen, ob die E-Mail angekommen ist. Den Namen ***[17]*** habe ich in Erinnerung, weil ich von Fr. ***[17]*** weiterhin per Mail kontaktiert werde. Ich habe nur einmal im Jahr 2012 bestellt. Danach wurde ich von Fr. ***[17]*** kontaktiert, dass die Lieferung zur Abholung bereit steht. Wo genau ich die Lieferung abholte, kann ich mich nicht mehr erinnern.

3) Haben Sie den Transport selbst organisiert?

A: Nein, habe ich nicht. Da ja im Angebot auf die Transportkosten verwiesen wird. Das Angebot mit den ausgewiesenen Transportkosten leitet Hr. ***[144]*** per Mail an die Finanzbehörde weiter. Ich hatte mit dem Transport daher nichts zu tun.

4) Sind sie hinsichtlich dieser Lieferung bei einer Einkaufsgemeinschaft gewesen?

A: Nein, ich habe Fr. ***[17]*** kontaktiert.

5) Wurden Sie kontaktiert, dass Sie von der Finanzbehörde betreffend Düngemittel befragt werden?

A: Ja, ich habe eine E-Mail im Februar erhalten, wo mir eine Steuerberatungskanzlei eine Vollmacht angeboten hat.

Beigefügt war eine Rechnung der ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o. ***[24]*** vom über Düngerbestellung des Franz ***[144]***, dazu eine Zahlungsanweisung auf ein Konto der ***[8]*** ***[9]*** Spo.z.o.o. bei der Bank Austria sowie E-Mails der ***[8]*** ***[9]*** an Franz ***[144]***, unter anderem:

Von: ***[8_9]*** rmailto:***[8_9]***@interia.pl

Gesendet: Montag, 12:17

An: Franz ***[144]*** (Gemeinde ***[153]***)

Betreff: Fwd: Dünger aus Polen+ Datenschutz

Sehr geehrter ***[144]***

Harnstof grober Korn = 279 €/T

NPK 15-15-15+S = 308 €/T

CAN 27% = 193 €/T

Saletrosan 26 N + 13 S und sonstige Dünger (K, P, PK, Sulfaten, Kalk) nach Anfrage

Öco NPK 10-3-1 - € 439 € / T

Öco NPK 4-3-3- €215 €/T

die Preise gelten als inklusive 8% Steuer ab Station

Dazu Frachtkosten nach AT 3542

Zahlung nach der Lieferung

mfg

***[109]*** ***[17]***

***[8]*** ***[9]*** Sp. z o.o.

ul. ***[155]*** 31

PL ***[156]*** ***[85]***-***[157]***

NIP: PL 625 ***[158]*** ( Uid-Nr)

Tel. + 48 662 168 ...

+ 48 601 844 ...

----- Wiadomosc oryginalna------

Temat: Fwd: Dünger aus Polen

Data: 2018-05-09 10:26

Nadawca: "***[8_9]***" <***[8_9]***@interia.pl>

Adresat: ***[144]***@***[154]***.at;

l

Sehr geehrter Herr ***[144]***

Aktuell bieten wir an

NAC 27% = 193€/T

Harnstoff grober Korn = 279 €/T €/T

NPK 15-15-15+S = 300 €/T

NPK 18-8-8+S = 283 €/T

Ammon sulfat 21 n + 24S = 185 €/T

Luboplon Kalium K (Ca,Mg,S) 40 (4,5-4-13) = 277 €/T

PK (Ca,S) 14-24 (3-6,5) = 249 €/T

Kalium sulfat K (Ca, Mg, S) 14-(15,5-6-48) = 195 €/T

Magnesium - sulfat - Dünger 16 MgO 17 S03 = 136 €/T ( 23% Steuer)

Magnesium sulfat granuliert MgS 21-30 =211 €/T (23 % Steuer)

Kalk- Dünger granuliert 2-6 mm ( auf Kreide-Basis) = vom 99 bis 106 € IT

Dolomiten- Kalk = 56 €/T

Verpackung : Big bags

Sonstige Dünger nach Anfrage

Preise gelten als inklusive 8% Steuer, ab Station

dazu kommen noch Frachtkosten nach AT 3542 = um 520 €/ Zug inkl Steuer

Zahlung nach der Lieferung

mfg

***[109]*** ***[17]***

***[8]*** ***[9]*** Sp. z o.o.

ul. ***[155]*** 31

PL ***[156]*** ***[85]***-***[157]***

NIP: PL 625 ***[158]*** ( Uid-Nr)

Tel. + 48 662 168 ...

+ 48 601 844 ...

Niederschrift Reinhard ***[147]*** vom (OZ 79)

Reinhard ***[147]***, Landwirt, gab am vor dem Finanzamt Waldviertel als Zeuge vernommen unter anderem an (OZ 79):

Das Finanzamt hat festgestellt, dass sie im Jahr 2012/2013 Düngemittel aus dem Ursprungsland Polen/ Weißrussland bezogen haben.

1) Wie sind Sie auf den Bezug von Düngemitteln aus Polen gekommen?

A: Durch die Einkaufsgemeinschaft. Den Namen und die Adresse weiß ich nicht mehr. Ich glaube es war jemand aus dem Weinviertel.

2) Wie erfolgte der Bestellablauf?

A: Ich kann mich nicht mehr erinnern.

3) Haben Sie den Transport selbst organisiert?

A: Ich wurde nur informiert, wann und wo ich meine Düngemittel vom LKW abladen kann. Ich habe der Einkaufsgemeinschaft die Bestellung durchgegeben und um alles andere hat sich die Einkaufsgemeinschaft gekümmert. Ob ich das mündlich oder telefonisch vereinbart habe, weiß ich nicht mehr.

4) Wie haben Sie die Transportkosten bezahlt?

A: Die habe ich bar bezahlt und zwar Hrn. ***[159]***, der ebenfalls aus der Ortschaft ***[160]*** ist. Hr. ***[159]*** hat mich dann über alles weitere informiert.

5) Wurden Sie kontaktiert bzw. informiert, dass Sie von der Finanzbehörde betreffend Düngemittel befragt werden?

A: Ja, ich habe einen Brief von Hrn. DI ***[47]*** erhalten.

Niederschrift Susanne und Jürgen ***[91]*** vom (OZ 80)

Susanne ***[91]***, Landwirtin, und Jürgen ***[91]***, Landwirt, gaben am vor dem Finanzamt Waldviertel als Zeuge vernommen unter anderem an (OZ 80, hinsichtlich der Einvernahme wurde eine gemeinsame Niederschrift aufgenommen, der sich nicht entnehmen lässt, welcher Zeuge was gesagt hat):

Das Finanzamt hat festgestellt, dass sie im Jahr 2012/2013 Düngemittel aus dem Ursprungsland Polen/ Weißrussland bezogen haben.

1) Wurden Sie kontaktiert bzw. informiert, dass Sie von der Finanzbehörde betreffend Düngemittel befragt werden?

A: Ja, ich habe ein Schreiben erhalten.

2) Wie sind Sie auf den Bezug von Düngemitteln aus Polen gekommen?

A: Wir haben Erdäpfel an die Firma ***[1]*** geliefert und dadurch kenne ich Hrn. ***[10]*** ***[11]***. Aber wie der Kontakt mit der Firma ***[8]*** ***[9]*** daraus entstanden ist, weiß ich nicht mehr genau. Ich glaube mein Vater (Anmerkung: Karl ***[91]***) hatte schon Geschäftsbeziehungen mit Hrn. ***[11]***.

3) Wie erfolgte der Bestellablauf?

A: Genau weiß ich es nicht mehr, aber ich glaube, dass ich den Bestellschein Hrn. ***[11]*** (Firma ***[1]***) nach ***[18]*** gefaxt habe.

4) Waren sie Mitglied einer Einkaufsgemeinschaft?

A: Das weiß ich nicht mehr.

5) Haben Sie den Transport selbst organisiert?

A: Ich habe mich nicht um den Transport gekümmert. Wer genau den Transport organisiert weiß ich nicht. Ich habe lediglich den Transport bezahlt.

6) Von wem und wie wurden Sie zur Abholung informiert?

A: Jemand hat sich gemeldet, dass der LKW kommt. Wer genau weiß ich nicht mehr.

Niederschrift Manfred ***[163]*** vom (OZ 81)

Manfred ***[163]***, Landwirt, gab am vor dem Finanzamt Waldviertel als Zeuge vernommen unter anderem an (OZ 81):

Das Finanzamt hat festgestellt, dass sie im Jahr 2012/2013 Düngemittel aus dem Ursprungsland Polen/ Weißrussland bezogen haben.

1) Wie sind Sie auf den Bezug von Düngemitteln aus Polen gekommen?

A: Durch Kollegen wurde ich aufmerksam gemacht, dass ich über die Fa. ***[1]*** bzw. über Hrn. ***[11]*** Düngemittel aus Polen beziehen kann.

2) Wie erfolgte der Bestellablauf?

A: Per Post erhalte ich ein Angebot von der ***[8_9]***. Die Bestellscheine wurden anschließend im Büro der Firma ***[1]*** abgegeben. Ich war im Glauben, dass die Fa. ***[1]*** im Namen der Einkaufsgemeinschaft ***[117]*** die Bestellscheine sammelt.

3) Wer ist für die Einkaufsgemeinschaft verantwortlich?

A: Ich kenne die Person nicht bzw. habe ich mir den Namen nicht gemerkt.

4) Haben Sie den Transport selbst organisiert?

A: Nein, den genauen Ablauf weiß ich nicht mehr.



Einschub: Auf der vorgelegten Einkaufsrechnung vom ist eine Frachtkostenabrechnung der Einkaufsgemeinschaft ***[117]*** angeheftet. Darauf befindet sich folgender Vermerk: Wir bitten Sie auch sehr herzlich darum, dass Sie den beiliegenden Transportauftrag richtig ausfüllen, unterschreiben und zu uns zurücksenden oder persönlich abgeben. Diese Frachtkostenabrechnung enthält keine Adressangaben.

5) Wissen Sie wo Sie den Frachtauftrag abgeben hätten sollen?

A: Für mich war klar, dass ich diesen Transportauftrag bei der Firma ***[1]*** abzugeben habe.

6) Von wem und wie wurden Sie zur Abholung informiert?

A: Ich wurde telefonisch informiert, von wem weiß ich nicht mehr, dass der Dünger bei der Firma ***[1]*** zum Abholen ist. Es stand ein LKW mit dem Dünger dort und der Staplerfahrer von der Firma ***[1]*** hat den Dünger vom LKW auf mein Fahrzeug umgeladen.

7) Wie haben Sie die Transportkosten bezahlt?

A: Weiß ich nicht mehr.

8) Wurden Sie kontaktiert bzw. informiert, dass Sie von der Finanzbehörde betreffend Düngemittel befragt werden?

A: Nein

Beigefügt war eine Auftragsbestätigung der ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o. ***[24]*** vom über Düngerbestellung von Manfred und Eveline ***[163]***, ***[3]***, und ein Schreiben der "Einkaufsgemeinschaft ***[117]*** (***[3]***) / ***[118]*** (***[18]***) an Manfred ***[163]***, mit welchem ein Zahlschein für die Frachtkosten von 267,80 € übermittelt wird (analog dem Schreiben OZ 72).

Niederschrift Karl ***[92]*** vom (OZ 82)

Karl ***[92]*** (im Verfahren auch als ***[92]*** oder ***[92]*** bezeichnet), Landwirt, gab am vor dem Finanzamt Waldviertel als Zeuge vernommen unter anderem an (OZ 82):

Das Finanzamt hat festgestellt, dass sie im Jahr 2012/2013 Düngemittel aus dem Ursprungsland Polen/ Weißrussland bezogen haben.

1) Wurden Sie kontaktiert bzw. informiert, dass Sie von der Finanzbehörde betreffend Düngemittel befragt werden?

A: Ja, ich wurde schriftlich von einem Steuerberater kontaktiert.

2) Wie sind Sie auf den Bezug von Düngemitteln aus Polen gekommen?

A: Per Post habe ich Werbung erhalten. Ich hatte vor 2012 auch schon Düngemittel erhalten, aber wie lange ich schon Düngemittel aus Polen bezogen habe, weiß ich nicht mehr.

3) Wie erfolgte der Bestellablauf?

A: Ich wurde von Hrn. ***[11]*** darauf angesprochen, dass ich darauf aufpassen muss, dass ich selbst die Transportrechnung bezahle und den Transportauftrag an den Transporteur übermittle. Der Transportauftrag, und der Transporteur wurde mir von der Fa. ***[8]*** ***[9]*** vorgegeben. Der Transportauftrag wurde dann von mir an den Transporteur übermittelt. Die Bezahlung erfolgte dann über die Einkaufsgemeinschaft ***[117]***/ ***[118]***.

4) Wer war der Ansprechpartner der Einkaufsgemeinschaft?

Weiß ich nicht.

5) Hat sich ab dem Jahr 2013 im Bestellablauf etwas geändert?

A: Ich weiß, dass Hr. ***[10]*** ***[11]*** mit der Finanz Schwierigkeiten hatte und deshalb wurde von ihm darauf bestanden, dass ich den Transporteur selbst bezahle und auch den Auftrag zum Transporteur schicke.

Beigefügt war ein CRM-Frachtpapier über eine Lieferung der ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o. ***[24]*** an Düngemitteln durch ein polnisches Transportunternehmen an ***[10]*** ***[92]***, ein Schreiben der Einkaufsgemeinschaft ***[117]*** (***[3]***) / ***[118]*** (***[18]***) an ***[10]*** ***[92]*** betreffend Transportkosten, wobei hier kein Betrag genannt wird, ein  schlecht leserliches PDF betreffend eine Überweisung des ***[10]*** ***[92]***, ein Bestellschein der  ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o. ***[24]*** betreffend Düngerbestellung von Ferdinand ***[149]*** aus ***[202]*** vom (Letzterer bezieht sich offenbar auf OZ 83).

Niederschrift Ferdinand ***[149]*** vom (OZ 83)

Ferdinand ***[149]***, Landwirt, gab am vor dem Finanzamt Waldviertel als Zeuge vernommen unter anderem an (OZ 83):

Das Finanzamt hat festgestellt, dass sie im Jahr 2012/2013 Düngemittel aus dem Ursprungsland Polen/ Weißrussland bezogen haben.

1) Wurden Sie kontaktiert bzw. informiert, dass Sie von der Finanzbehörde betreffend Düngemittel befragt werden?

A: Nein, ich wurde nicht kontaktiert.

2) Wie sind Sie auf den Bezug von Düngemitteln aus Polen gekommen?

A: Ich weiß es nicht mehr genau, aber ich glaube, dass Hr. ***[11]*** ***[10]*** mich darauf aufmerksam machte. Ich war damals öfters bei ihm in der Filiale in ***[18]*** (Firma ***[1]***) einkaufen und dort hat er mir einmal einen Bestellzettel gegeben.

3) Wie erfolgte der Bestellablauf?

A: Ich habe den Bestellschein ausgefüllt und habe den Bestellschein in der Firma ***[1]*** abgegeben. Diese Vorgangsweise war auch bei meinen Folgeeinkäufen ebenfalls so.

4) Hat sich im Bestellablauf etwas geändert?

A: Nein, ich habe auch im Jahr 2015 nochmal Düngemittel von der Firma ***[8_9]*** bestellt und auch hier war die Vorgangsweise wie bereits vorher erwähnt. Jedoch habe ich diesen Dünger nicht mehr erhalten. Mich hat eine Frau aus Polen angerufen, dass der Dünger nicht lieferbar sei.

5) Wie wurde der Transport durchgeführt?

A: Die Düngemittel wurden mit dem LKW geliefert und den Transport habe ich bei Empfang der Ware bar bezahlt. Mit der Organisation des Transportes habe ich gar nichts zu tun gehabt.

6) Wussten Sie bei welcher Firma Sie letztendlich bestellt haben?

A: Nein, ich wusste nicht, ob ich über Firma ***[1]*** oder ***[8_9]*** bestellt habe. Aber für mich machte dies keinen Unterschied. Für mich hat Hr. ***[11]*** ***[10]*** alles geregelt.

Niederschrift Josef ***[164]*** vom (OZ 84)

Josef ***[164]***, Landwirt, gab am vor dem Finanzamt Waldviertel als Zeuge vernommen unter anderem an (OZ 84):

Das Finanzamt hat festgestellt, dass sie im Jahr 2012/2013 Düngemittel aus dem Ursprungsland Polen/ Weißrussland bezogen haben.

1) Wurden Sie kontaktiert bzw. informiert, dass Sie von der Finanzbehörde betreffend

Düngemittel befragt werden? A: Ja, ich wurde informiert. Das Schreiben wurde mir Anfang Juni zugestellt.

2) Wie sind Sie auf den Bezug von Düngemitteln aus Polen gekommen?

A: Über die Einkaufsgemeinschaft ***[64]*** (Hr. ***[39]*** ***[110]***).

3) Wie erfolgte der Bestellablauf?

A: Ich habe Hm. ***[39]*** die Bestellmengen bekanntgegeben und alles weitere hat er geregelt.

4) Wie wurde der Transport durchgeführt?

A: Wie bereits erwähnt hat alles Hr. ***[39]*** organisiert, auch der Transport wurde durch Hrn. ***[39]*** anvisiert. Ich hatte weder mit der Bestellung noch mit dem Transport etwas zu tun.

Niederschrift Rupert ***[164]*** vom (OZ 85)

Rupert ***[164]***, Landwirt, gab am  vor dem Finanzamt Waldviertel als Zeuge vernommen unter anderem an (OZ 85):

Das Finanzamt hat festgestellt, dass sie im Jahr 2012/2013 Düngemittel aus dem Ursprungsland Polen/ Weißrussland bezogen haben.

1) Wurden Sie kontaktiert bzw. informiert, dass Sie von der Finanzbehörde betreffend Düngemittel befragt werden?

A: Ja. Das Schreiben wurde bei der Niederschrift vorgelegt.

2) Wie sind Sie auf den Bezug von Düngemitteln aus Polen gekommen?

A: Über die Einkaufsgemeinschaft ***[64]*** (Hr. ***[39]*** ***[110]***).

3) Wie erfolgte der Bestellablauf?

A: Ich habe Hrn. ***[39]*** die Bestellmengen bekanntgegeben und alles weitere hat er geregelt.

4) Wie wurde der Transport durchgeführt?

A: Wie bereits erwähnt hat alles Hr. ***[39]*** organisiert. Er hat mir die Transportkosten und die Bankdaten bekanntgegeben und ich habe es dann überwiesen.

Beigefügt war ein Bestellschein der ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o. ***[24]*** betreffend Düngerbestellung von Rupert ***[164]*** vom sowie eine diesbezügliche Rechnung der ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o. ***[24]*** vom 2. 20. 2012 an Rupert ***[164]*** und ein Informationsblatt vom betreffend "Information: Weiterführung des Verfahrens durch die österreichische Finanz zu den Dünger Abholungen aus dem Ausland" (analog zu den anderen Informationsblättern).

Niederschrift Johannes ***[165]*** vom (OZ 86)

Johannes ***[165]***, Landwirt, gab am  vor dem Finanzamt Waldviertel als Zeuge vernommen unter anderem an (OZ 86):

Das Finanzamt hat festgestellt, dass sie im Jahr 2012/2013 Düngemittel aus dem Ursprungsland Polen/ Weißrussland bezogen haben.

1) Wurden Sie kontaktiert bzw. informiert, dass Sie von der Finanzbehörde betreffend Düngemittel befragt werden?

A: Ja, ich habe ein Schreiben erhalten.

2) Wie sind Sie auf den Bezug von Düngemitteln aus Polen gekommen?

A: Über die Einkaufsgemeinschaft ***[64]*** - Hr. ***[39]***.

3) Wie erfolgte der Bestellablauf?

A: Das weiß ich nicht mehr.

4) Wie wurde der Transport durchgeführt?

A: Ich bin mir nicht mehr sicher, aber ich glaube, dass der Transport von Hrn. ***[39]*** organisiert wurde. Ich persönlich habe keinen Transportauftrag an die Speditionsfirma erteilt Wer mich informiert hat, dass der Dünger kommt, weiß ich nicht mehr.

5) Wie wurde der Transport bezahlt?

Das weiß ich nicht mehr, ich weiß nur, dass es für den Transport eine eigene Rechnung gegeben hat.

Niederschrift Ernst ***[151]*** vom (OZ 87)

Ernst ***[151]***, Landwirt, gab am  vor dem Finanzamt Waldviertel als Zeuge vernommen unter anderem an (OZ 87):

Das Finanzamt hat festgestellt, dass sie im Jahr 2012/2013 Düngemittel aus dem Ursprungsland Polen/ Weißrussland bezogen haben.

1) Wurden Sie kontaktiert bzw. informiert, dass Sie von der Finanzbehörde betreffend Düngemittel befragt werden?

A: Nein, weiß ich nicht.

2) Wie sind Sie auf den Bezug von Düngemitteln aus Polen gekommen?

A: Ich wurde per Post angeschrieben.

3) Wie erfolgte der Bestellablauf?

A: Ich habe den Bestellschein ausgefüllt und gefaxt - an welche Nr. bzw. an wen kann ich mich nicht mehr erinnern.

4) Wie wurde der Transport durchgeführt?

A: Ich habe einen Transportauftrag erteilt, an wen kann ich mich nicht mehr erinnern.

5) Wie wurde der Transport bezahlt?

A: Weiß ich nicht mehr.

6) Haben Sie nach 2012 und 2013 weiterhin einen Dünger aus Polen bezogen?

A: Ich habe noch weiterhin Düngemittel aus Polen bezogen, von welchen Firmen weiß ich jedoch nicht mehr.

7) Sind sie Mitglied in einer Einkaufsgemeinschaft?

Nein, nicht wissentlich, ich habe nur einmal, vielleicht auch öfter, den Dünger von Hrn. ***[51]*** abgeholt, weil der Sattelzug dort den Dünger abgeladen hat.

Hierzu erstellten die vernehmenden Beamten folgenden Aktenvermerk vom (OZ 88):

Am wurde Herr ***[151]*** um 7:50 Uhr in ... angetroffen. Beim ersten kurzen Gespräch gab Hr. ***[151]*** bekannt, dass er ein Schreiben bezüglich der Befragung durch die Finanzverwaltung über den Düngemitteleinkauf aus Polen erhalten hat. Jedoch bat Hr. ***[151]***, dass wir in einer Stunde wieder kommen sollen, damit er die Arbeiten im Stall fertigmachen kann. Beim zweiten Antreffen gab Herr ***[151]*** bei der Zeugeneinvernahme an, dass er sich nicht mehr erinnern kann, ob er ein wie oben erwähntes Schreiben erhalten hat.

Beigefügt war eine Auftragsbestätigung der ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o. ***[24]*** betreffend Düngerbestellung von Ernst ***[151]*** vom sowie eine diesbezügliche Rechnung der ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o. ***[24]*** vom an Ernst ***[151]***, schließlich ein "Transportauftrag" des Ernst ***[151]*** betreffend Transport von Waren von der ***[8]*** ***[9]*** Sp. z.o.o.  ***[24]*** nach ***[115]***. Die Formulare sind, abgesehen von der Unterschrift, mit Computerschrift vorausgefüllt. An wen sich der Auftrag richtet, lässt sich dem Formular nicht entnehmen:

[...]

Niederschrift Josef ***[145]*** (***[145]***) vom (OZ 89)

Josef ***[145]*** (Schreibweise laut Bf: ***[145]***), Landwirt, gab am  vor dem Finanzamt Waldviertel als Zeuge vernommen unter anderem an (OZ 89):

Das Finanzamt hat festgestellt, dass sie im Jahr 2012/2013 Düngemittel aus dem Ursprungsland Polen/ Weißrussland bezogen haben.

1) Wurden Sie kontaktiert bzw. informiert, dass Sie von der Finanzbehörde betreffend Düngemittel befragt werden?

A: Nein, ich wurde diesbezüglich nicht informiert.

2) Wie sind Sie auf den Bezug von Düngemitteln aus Polen gekommen?

A: Ich war bei einer Informationsveranstaltung einer Einkaufsgemeinschaft, dort wurde darauf aufmerksam gemacht, dass Düngemittel aus Polen bezogen werden kann und dieser günstiger ist.

3) Wer war verantwortlich für die Einkaufsgemeinschaft?

A: Ich kann mich nur mehr erinnern, dass es zwei Personen, aus ***[166]*** oder ***[167]***, waren. Die haben sich um alles gekümmert.

4) Wie erfolgte der Bestellablauf?

A: Die Bestellung erfolgte direkt bei der Veranstaltung.

5) Wie wurde der Transport durchgeführt?

A: Den Transport habe ich nicht organisiert. Ich glaube, dies wurde ebenfalls von der

Einkaufsgemeinschaft durchgeführt. Der Fahrer des Düngemitteltransportes hat mich

angerufen und hat Bescheid gegeben wann er da ist.

6) Wie wurde der Transport bezahlt?

A: Ich habe die Transportkosten dem Fahrer in bar übergegeben.

7) Haben Sie nach 2012 und 2013 weiterhin einen Dünger aus Polen bezogen?

A: Nein, nicht mehr.

Niederschrift Christine ***[146]*** und Johann ***[46]*** vom (OZ 90)

Christine ***[146]***, Landwirtin, und Johann ***[46]***, Landwirt, gaben am  vor dem Finanzamt Waldviertel als Zeugen vernommen unter anderem an (OZ 90, hinsichtlich der Einvernahme wurde eine gemeinsame Niederschrift aufgenommen, der sich nicht entnehmen lässt, welcher Zeuge was gesagt hat):

Das Finanzamt hat festgestellt, dass sie im Jahr 2012/2013 Düngemittel aus dem Ursprungsland Polen/ Weißrussland bezogen haben.

1) Wurden Sie kontaktiert bzw. informiert, dass Sie von der Finanzbehörde betreffend Düngemittel befragt werden?

A: Nein, ich wurde diesbezüglich nicht informiert.

2) Wie sind Sie auf den Bezug von Düngemitteln aus Polen gekommen?

A: Ich vermute, dass Hr. ***[11]*** von der Fa. ***[1]*** mich darauf aufmerksam gemacht hat.

3) Wie erfolgte der Bestellablauf?

A: Ich glaube, dass ich bei Hrn. ***[11]*** bestellt habe, ob dies mündlich oder schriftlich durchgeführt wurde, weiß ich nicht mehr.

4) Wie wurde der Transport durchgeführt?

A: Ich habe nur über die Firma ***[1]*** bzw. Hrn. ***[11]*** bestellt. Alles weitere wurde von der Firma ***[1]***/ Hrn. ***[11]*** erledigt. Einen Transportauftrag habe ich nicht abgegeben.

5) Wie wurde der Transport bezahlt?

A: Wie ich den Transport bezahlt habe, weiß ich nicht mehr.

6) Habe Sie nach 2012 und 2013 weiterhin einen Dünger aus Polen bezogen?

A: Ich habe des Öfteren Dünger aus Polen bezogen, aber genaue Zeitangaben kann ich nicht mehr machen. Unser Betrieb wurde 2014 aufgegeben.

Während der Niederschrift konnten noch Unterlagen (Transportauftrag und Frachtkosten) betreffend den Düngemitteleinkauf gefunden werden. Diese wurden von Hrn. ***[46]*** vorgelegt

7) Auf dem Frachtkostenbeleg steht Einkaufsgemeinschaft ***[117]***/ ***[118]*** - haben Sie über die Einkaufsgemeinschaft bestellt?

A: Das weiß ich nicht mehr. Ich habe lediglich über die Firma ***[1]*** bzw. Hrn. ***[11]*** bestellt.

Beigefügt war ein "Transportauftrag" der Christine ***[146]*** betreffend Transport von Waren von der ***[8]*** ***[9]*** Sp. z.o.o.  ***[24]*** nach ***[37]***-***[38]***. An wen sich der Auftrag richtet, lässt sich dem Formular nicht entnehmen. Das Formular entspricht jenem laut OZ 87. Ferner ein Schreiben der "Einkaufsgemeinschaft ***[117]*** (***[3]***) / ***[118]*** (***[18]***)" an Christine ***[146]***, mit welchem ein Zahlschein für die Frachtkosten übermittelt wird (analog dem Schreiben OZ 72). Ein Betrag für die Frachtkosten ist nicht eingesetzt. Handschriftlich ist unter "Ihre Einkaufsgemeinschaft" vermerkt "Betrag dankend erhalten" (welcher ist unklar) sowie eine unleserliche Unterschrift. 

Niederschrift Josef und Annemarie ***[150]*** vom (OZ 92)

Josef und Annemarie ***[150]***, Landwirte, gaben am vor dem Finanzamt Waldviertel als Zeugen vernommen unter anderem an (OZ 92, bezeichnet als "Niederschrift ***[150]*** Johann", auch hier wurde eine gemeinsame Niederschrift aufgenommen):

Das Finanzamt hat festgestellt, dass sie im Jahr 2012/2013 Düngemittel aus dem Ursprungsland Polen/ Weißrussland bezogen haben.

1) Wurden Sie kontaktiert bzw. informiert, dass Sie von der Finanzbehörde betreffend Düngemittel befragt werden?

A: Ja, ich habe ein Schreiben von Herrn Dipl. Ing. ***[47]*** erhalten. Vorher war mir Hr. ***[47]*** nicht bekannt.

2) Wie sind Sie auf den Bezug von Düngemitteln aus Polen gekommen?

A: Ich glaube, dass ich, weil ich Kunde bei der Firma ***[1]***, von Hrn. ***[11]*** aufmerksam gemacht wurde.

3) Wie erfolgte der Bestellablauf?

A: Ich habe den Bestellschein ausgefüllt. Wo ich dann den Bestellschein abgegeben habe bzw. wohin ich den Bestellschein versendet habe, weiß ich nicht mehr,

4) Wie wurde der Transport durchgeführt?

A: Ich habe niemanden beauftragt. Ich wurde telefonisch von jemandem kontaktiert (ich glaube eine Frau mit leichtem polnischen Akzent), wann der Dünger geliefert wird.

5) Wie wurde der Transport bezahlt?

A: Ich habe die Transportkosten Hm. ***[11]*** überwiesen.

6) Haben Sie nach 2012 und 2013 weiterhin einen Dünger aus Polen bezogen?

A: Nein, nicht mehr.

Beigefügt (OZ 93) war eine Rechnung der ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o. ***[24]***, vom Nr. 13-00075 an Josef & Annemarie ***[150]*** über Kalkammonsalpeter mit dem handschriftlichen Vermerk "Raika - Abbuchung erl. ", eine Auftragsbestätigung der ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o. ***[24]*** hierüber vom , hierzu ein Bestellschein an die ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o. ***[24]***, ferner ein Rundschreiben der ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o. ***[24]*** betreffend "2. Düngeraktion 2012/2013" (handschriftliche Vermerke "EKG ***[115]***, Transport plus 26,-", kann auch 28,- heißen), schließlich ein "Transportauftrag" von Josef & Annemarie ***[150]*** betreffend Transport von Düngemitteln ex works ***[8]*** ***[9]*** Sp. z o.o., ul. ***[21]*** 17, ***[23]*** ***[24]*** (Polen) nach ***[115]***. An wen sich der Auftrag richtet, lässt sich dem Formular nicht entnehmen (analog dem Formular in OZ 87). Hierzu angeheftet eine Zahlungsanweisung über 196 € mit dem Vermerk "RNR. 13-00075 Frachtkosten" auf ein Konto des ***[10]*** ***[11]*** (lesbar: "***[11]***") bei der Bank Austria endend auf ***[7]***:

[...]

Ferner ein Schreiben der "Einkaufsgemeinschaft ***[117]*** (***[3]***) / ***[118]*** (***[18]***)" an Josef u. Annemarie ***[150]***, mit welchem ein Zahlschein für die Frachtkosten übermittelt wird (analog dem Schreiben OZ 72). Ein Betrag für die Frachtkosten ist nicht eingesetzt.

Außerdem eine weitere Rechnung von ***[8]*** ***[9]*** Sp z.o.o., ***[24]***, vom , die mit "Faktura VAT" überschrieben ist und die ***[8]*** ***[9]*** Sp z.o.o. ausdrücklich als "Sprzedawca/Verkäufer" nennt:

[...]

Dazu Auftragsbestätigung vom , Bestellschein vom , Frachtkostenzahlung von 148,20 € auf ein Konto des ***[10]*** ***[11]***, ***[37]***-***[38]***, bei der Bank Austria, ferner ein Transportauftrag (im Kopf offenbar eine Spedition genannt - das dortige Datum unterscheidet sich vom Auftragsdatum ), auf welchem Auftraggeber, Telefonnummer, Adresse und Abladestelle händisch ausgefüllt sind:

[...]

Ferner eine weitere Überweisung ("Frachtkosten") von 171,60 € auf ein Konto des ***[10]*** ***[11]***, ***[37]***-***[38]***, bei der Bank Austria, dann ein Transportauftrag analog dem vorstehenden, aber ohne Speditions-/Frächterangabe im Kopf.

Niederschrift Dipl.-Ing. ***[111]*** ***[47]*** vom (OZ 94)

Dipl.-Ing. ***[111]*** ***[47]***, "Pflanzenschutzberater / Pensionist", gab am vor dem Finanzamt Waldviertel als Zeuge vernommen unter anderem an (OZ 94):

Weiters ist auch Hr. Mag. ***[134]*** als steuerlicher Vertreter der Einkaufsgemeinschaften und Landwirte, anwesend. Namentlich beauftragt durch Hrn. Dipl. Ing. ***[47]***.

1) Was ist ihre berufliche Tätigkeit?

A: Ich war in den achtziger Jahren Techniker und ca. 18 Jahre war ich Pflanzenschutzbeauftragter bei der Firma ***[48]*** ***[8]***. Jedoch ist diese Firma bereits in Insolvenz.

2) Wie sind Sie zu dem Thema Dünger gekommen?

A: Ich habe einmal im Weinviertel einen Vortrag über Harnstoff mit einer tschechischen Firma als Co-Referent gehalten.

3) Wie sind Sie dann zur Firma ***[8_9]*** und ***[48]*** gekommen? Welche Verbindungen gab es da?

A: Mit ***[8_9]*** habe ich nur als Leiter der Einkaufsgemeinschaft Verbindungen. Für die Firma ***[48]*** ***[8]*** habe ich zahlreiche Vorträge gehalten - siehe vorgelegte Liste „Vorträge für Landwirte 2013".

Die Firma ***[48]*** hatte auch in Polen Parallelgesellschaften, die sich mit dem Düngemittelhandel beschäftigten und ich denke, dass sich die Bauern aus diesem Grund auch mit der Firma ***[8_9]*** beschäftigt haben (zB.: über Google).

4) Wurde bei den Versammlungen der Firma ***[1]*** über Produkte der ***[8_9]*** referiert?

A: Nein, niemals - es wurde lediglich von Hrn. ***[11]*** über Kartoffeln und Getreide referiert. Fallweise habe ich über Pflanzenschutzmittel referiert.

5) Bei den Vernehmungen der Landwirte wurde des Öfteren angegeben, dass bei den Vorträgen über Düngemittel der Firma ***[8_9]*** referiert wurde. Sind diese Angaben richtig?

A: Bei den Vorträgen wurde niemals über Düngemittel der Firma ***[8_9]*** referiert.

6) Sind Sie Verantwortlicher einer Einkaufgemeinschaft?

A: Nein, ich bin nur Berater mehrerer Einkaufsgemeinschaften (EG), eng verbunden bin ich mit der Einkaufsgemeinschaft ***[116]***, da mein Bruder und Schwager Verantwortliche dieser EG waren.

7) Welche EG beraten Sie im Detail?

Die EG ***[117]***/ ***[118]*** - Namentlich verantwortlich Hr. ***[60]*** ***[114]*** aus ***[18]***.

Die EG ***[64]*** - Namentlich verantwortlich Hr. ***[39]***.

Die EG ***[191]*** - Namentlich verantwortlich Fam. ***[192]***.

Die EG ***[115]*** - Namentlich verantwortlich Hr. ***[51]*** ***[113]***

8) Was sagen Sie zu dem Informationsschreiben vom das sie verfasst haben?

A: Ja, dieses Schreiben habe ich verfasst, da Landwirte an mich herangetreten sind, dass sie von der Finanz befragt werden. Ähnliches habe ich auch bei den Vorträgen im Jänner 2014 gesagt.

9) Ist Ihnen bekannt wer der Geschäftsführer der ***[8_9]*** ist?

A: Nein, weiß ich nicht.

10) Haben sie persönlich Transportaufträge für die EGs an Spedition erteilt?

A: Ja, ich lege auch mehrere solche Transportaufträge vor. In erster Linie handelt es sich um Transportaufträge für die EG ***[118]***. Die vorgelegten Transportaufträge betreffen die Jahre 2014 bis laufend.

11) Wer hat den Transport bezahlt?

A: Ich habe mit Hrn. ***[60]*** gemeinsam ein Konto eröffnet, bei der Bank Austria ***[203]***. Ich glaube, dass von 2014 bis 2016 über dieses Konto die Transporte an die Speditionen bezahlt wurden. Nach 2016 wurden die Speditionen direkt von den Landwirten bei der Abholung in bar bezahlt.

12) Wie war das in den Jahren 2012 und 2013?

A: An das kann ich mich im Detail nicht mehr erinnern. Ich glaube, dass im Auftrag der Einkaufsgemeinschaften bar kassiert wurde.

Einschub der Finanzverwaltung: Lt. mehreren Niederschriften mit den Landwirten aus den Regionen Waldviertel, Weinviertel und südliches Tullnerfeld, wurden die Transportkosten an Hrn. ***[11]*** aus ***[37]***-***[38]*** vorwiegend auf sein Bankkonto bezahlt.

13) Wie können Sie sich diesen Umstand erklären?

Ich glaube, dass Hr. ***[11]*** mit seinen Kunden einen guten Kontakt pflegte und daher die Transportkosten einkassierte. Ich glaube, er hat das im Auftrag der EGs einkassiert.

14) Kennen Sie das Bankkto.: ***[7]*** bei der Unicredit Bank Austria AG?

A: Es könnte sich um das oben genannte Kto der EG handeln. Ich werde dies nachreichen.

15) Vorgelegt wird ein Schreiben der EG ***[117]***/ ***[118]*** hinsichtlich der Frachtkosten. Von wem wurde dieses Schreiben erstellt?

A: Ev. habe ich das mit Hrn. ***[51]*** verfasst und ausgesendet.

16) Wieso steht auf diesem Schreiben EG ***[117]***/ ***[118]***, obwohl es die EG ***[115]*** betrifft?

A: Weiß ich nicht, vielleicht haben wir solche Schreiben auch im Gebiet ***[115]*** verschickt.

17) Was ist der Unterschied zw. EG ***[117]*** und EG ***[118]***?

A: Es gibt keinen Unterschied, es handelt sich um dieselbe und diese wird von Hrn. ***[60]*** geleitet mit meiner beratenden Unterstützung.

18) Sind sie sicher, dass Hr. ***[10]*** ***[11]*** keine Funktion in einer EG ausübt?

A: Ja, da bin ich mir ganz sicher, dass Hr. ***[10]*** ***[11]*** betreffend Dünger bei den EGs nichts zu tun hat.

19) Hat die EG ***[117]***/ ***[118]*** mit der Firma ***[8_9]*** über den Preis verhandelt?

A: Ja, das habe ich persönlich durchgeführt.

21) Bei den Vernehmungen der Landwirte, wurde immer wieder Herr ***[11]*** ***[10]*** als Ansprechpartner der EG ***[117]***/ ***[118]*** genannt. Was sagen Sie dazu?

A: Das hat damit zu tun, dass Herr ***[11]*** in den Jahren 2000 bis 2010 als Einkaufsgemeinschaftsberater für Pflanzenschutz tätig war. Der Dünger wurde dann von den Einkaufsgemeinschaften in das Verkaufsprogramm dazu genommen. In den Jahren 2012 und 2013 war sicher ich schon beratend tätig.

22) Waren Sie öfters bei der Firma ***[1]*** am Standort in ***[3]***?

A: Selten, jedoch hauptsächlich in den Monaten Mai und Juni, wegen Beratungsleistungen für den Kartoffelbau.

23) Haben Sie Frau ***[109]*** ***[17]*** am Standort in ***[3]*** angetroffen?

A: Ich habe Sie nie angetroffen. Jedoch war ich meistens bei den Bauern und nicht bei der Firma ***[1]***.

24) Wer hat die Informationsveranstaltungen in ***[3]*** organisiert?

A: Das habe ich organisiert, für die Firma ***[48]*** ***[8]*** und in Zusammenarbeit mit den Einkaufsgemeinschaften. Achtung: Es gab auch Informationsveranstaltungen die von der Firma ***[1]*** organisiert wurden, siehe Frage 4.

25) Wie können Sie sich erklären, dass mehrere Landwirte in Zeugenbefragungen ausgesagt haben, dass die Bestellungen hinsichtlich des Düngers der ***[8_9]*** in den beiden Standorten der Firma ***[1]***, ***[3]*** und ***[18]***, persönlich abgegeben wurden?

A: Die Einkaufsgemeinschaft hat an diesen beiden Standorten Kisten aufgestellt, wo die Landwirte die Bestellungen abgeben konnten. In ***[3]*** stand die Kiste am Schreibtisch der Frau ***[15]*** in Vertretung Frau ***[46]*** und in ***[18]*** war der Schreibtisch meistens unbesetzt. Die Angestellten der Firma ***[1]*** haben mir die Mengen durchgegeben und ich habe den Transport bestellt. Diese Vorgangsweise wurde so seit 2012 durchgeführt. Diese Tätigkeit wurde von mir völlig unentgeltlich durchgeführt.

26) Wie können Sie sich erklären, dass mehrere Landwirte in Zeugenbefragungen ausgesagt haben, dass die Ware bei der Firma ***[1]*** abgeholt wurde?

A: Dies kann gut möglich sein, dass die Landwirte am Abholtag nicht Zuhause waren und daher die Ware an den Standorten der Firma ***[1]*** im Auftrag der EG abgeladen wurde. Von dort musste die Ware binnen weniger Stunden abgeholt werden. Die Ware wurde mit dem Stapler der Firma ***[1]*** verladen.

27) Wie können Sie sich erklären, dass mehrere Landwirte in Zeugenbefragungen ausgesagt haben, dass der Transportauftrag gleichzeitig mit dem Bestellschein der ***[8_9]*** mitgeliefert wurden und Bestellschein und blanko Transportauftrag bei der Firma ***[1]*** abgegeben wurden?

A: Weiß ich nicht mehr genau, das hätte in die Kiste/ Ordner der EG gehört.

28) Wieso haben nachweislich Angestellte der Firma ***[1]*** die Düngerlieferung bei den Landwirten avisiert?

A: Das kann ich mir gut vorstellen, wenn ich jemanden nicht erreicht habe, habe ich beispielsweise Frau ***[15]*** gebeten, dass sie den Landwirt kontaktiert.

29) Gab es für die Leistungen der Firma ***[1]*** an die Einkaufsgemeinschaften Verrechnungen?

A: Nein, dies wurde alles unentgeltlich durchgeführt.

Beigefügt (OZ 95) war etwa ein Auftrag vom (Auftragnehmer ist nicht ersichtlich), wonach Auftraggeber und Zahler die Einkaufsgemeinschaft ***[117]*** - ***[118]***, ***[59]*** ***[18]***, und Beladungsort ***[8]*** ***[9]*** sp. Z.o.o., ul ***[21]*** 17, ***[23]*** ***[24]*** sei. Als Abladeorte werden Namen und Adressen dreier österreichischer Landwirte, darunter ***[10]*** ***[11]***, genannt. Auf anderen Aufträgen wird eine polnische Spedition angeführt.

Niederschrift ***[110]*** ***[39]*** vom (OZ 96)

***[110]*** ***[39]***, Landwirt, gab am vor dem Finanzamt Waldviertel als Zeuge vernommen unter anderem an (OZ 96):

Weiters ist auch Hr. Mag. ***[134]*** als steuerlicher Vertreter der Einkaufsgemeinschaft und des Hrn. ***[39]***, anwesend. Namentlich beauftragt durch Hrn. ***[39]***.

1) Kennen Sie die ***[1]*** GmbH und die ***[8]*** ***[9]***?

A: Ja, ich kenne beide Firmen.

2) Wie bestanden die geschäftlichen Beziehungen zu diesen Firmen?

A: Zur Firma ***[1]***: Wir liefern tw. Übergrößen aus der Saatgutproduktion an die Firma ***[1]*** und haben seit ca. 15 bis 20 Jahre geschäftliche Beziehungen mit ihr.

Zur ***[8_9]***: Über unsere Einkaufsgemeinschaft ***[64]*** (EG) haben wir von 2013 bis 2015 Düngemittel bezogen.

3) Wie sind Sie zur Firma ***[8_9]*** gekommen?

A: Den ersten Kontakt haben wir über das Internet aufgenommen. Erst danach ist uns Bekannt geworden, dass Hr. ***[11]*** ***[10]*** bei der Firma ***[8_9]*** involviert ist. Ich war persönlich am Werksgelände in ***[24]***.

4) Wie sind Sie zu dem Thema Dünger als Einkaufsgemeinschaftsleiter gekommen?

A: Es war meine Aufgabe den Transport und Sammelbestellungen zu organisieren. Die Bestellungen wurden zum Teil von den Landwirten direkt bei der ***[8_9]*** gemacht. Mit dem Vermerk EG ***[64]*** konnten diese die ausverhandelten Preise der EG ***[64]*** erhalten.

5) Wer hat den Transportauftrag erteilt?

A: Bei der Bestellung über die EG wurden Transportaufträge ausgeteilt bzw. versendet. Diese wurden zum Teil direkt vom Landwirt an den Spediteur übermittelt (bei ganzen Zügen) oder bei mir abgegeben (eher bei kleineren Bestellungen) und ich habe diese dann weitergeleitet. Ein Muster des Transportauftrages wurde bei der Niederschrift vorgelegt.

6) Wie wurde der Transport bezahlt?

A: Bei ganzen Zügen meistens der der abgeladen hat und bei Sammelbestellungen einer der Landwirte oder ich habe das Geld eingehoben und überwiesen.

Beigefügt (OZ 97) war das Muster eines Transportauftrags an einen tschechischen Frachtführer, das sich von den anderen Mustern unterscheidet:

[...]

Ferner eine Rechnung eines tschechischen Unternehmers an die Einkaufsgemeinschaft ***[64]*** in ***[64]***, dazu CMR-Vordrucke mit Stempeln der ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o., ***[24]***, in den Feldern 1, 4 und 22 sowie Vordrucken des tschechischen Unternehmens in den Feldern 16 und 23 (es kann sich auch um in den restlichen Feldern handschriftlich ausgefüllte Frachtpapiere handeln, ein allfälliger Text ist in den PDF nicht sichtbar).

Niederschrift ***[114]*** ***[60]*** vom (OZ 98)

***[114]*** ***[60]***, Landwirt, im Verfahren auch als ***[114]*** ***[60]*** oder ***[114]*** ***[60]*** bezeichnet, gab am vor dem Finanzamt Waldviertel als Zeuge vernommen unter anderem an (OZ 98):

Weiters ist auch Hr. Mag. ***[134]*** als steuerlicher Vertreter der Einkaufsgemeinschaft ***[117]***/ ***[118]*** und Herrn ***[60]***, anwesend. Namentlich beauftragt durch Hrn. ***[60]***.

1) Was ist ihre berufliche Tätigkeit?

A: Ich bin Landwirt.

2) Wie sind Sie zu dem Thema Dünger gekommen?

A: Über Mundpropaganda durch Berufskollegen.

3) Welche und wie viele Mitglieder hat die Einkaufsgemeinschaft ***[117]***/ ***[118]*** (EG)?

A: Das weiß ich nicht, die Einkaufsgemeinschaft ist eine lose Organisation. Wer sich zur EG dazugehörig fühlt, kann ich nicht sagen. Grundsätzlich sind die Mitglieder Landwirt.

4) Können Sie einzelne Mitglieder der EG nennen?

A: Nein, mir fällt niemand ein.

5) Wie sind sie zur ***[8_9]*** in Polen gekommen?

A: Auch durch Mundpropaganda.

6) Wissen Sie wer der Geschäftsführer der ***[8_9]*** ist?

A: Nein, das weiß ich nicht.

7) Welche Personen der ***[8_9]*** kennen Sie?

A: Frau ***[109]*** ***[17]***.

8) Seit wann sind sie im Geschäftskontakt mit der Firma ***[8_9]***?

A: Seit 2013 bis laufend.

9) Stehen Sie in einer Geschäftsbeziehung mit der Firma ***[1]*** GmbH?

A: Ja, ich liefere Übergrößen und Restchargen an die ***[1]*** GmbH.

10) Wie haben Sie bei der Fa. ***[8_9]*** bestellt?

A: Für meine Landwirtschaft rufe ich im Frühjahr Frau ***[109]*** ***[17]*** an und gebe ihr die gewünschten Mengen bekannt. Für den Transport rufe ich Hrn. Dipl. Ing. ***[47]*** an, der auch dann den Transport organisiert.

11) Von wie vielen Landwirten nehmen Sie die Bestellung an?

A: Das weiß ich nicht, ich schaue in die Kuverts nicht hinein. Ich gebe lediglich die Kuverts mit den Bestellungen an Herrn Dipl. Ing. ***[47]*** weiter.

12) Wer kümmert sich bei diesen Bestellungen um den Transport?

A: Geht mich ebenfalls nichts an, das macht alles Hr. Dipl. Ing. ***[47]***.

13) Wer informiert die Landwirte, dass der Dünger geliefert?

A: Hauptsächlich Herr Dipl. Ing. ***[47]*** oder Fr. ***[109]*** ***[17]***.

14) Wer kümmert sich um die Bezahlung bezüglich der Transportkosten?

A: Ich bezahle meine eigenen Transportkosten direkt dem Frachtführer in bar und glaube, dass es bei den anderen Landwirten genauso sein wird.

15) Wurden Düngemittel auch am Werksgelände der Firma ***[1]*** abgestellt?

A: Nein, mir wurde der Dünger direkt geliefert.

16) Haben wir Sie richtig verstanden, dass Sie hinsichtlich der EG ***[117]***/ ***[118]*** weder mit der Beauftragung noch mit der Bezahlung des Transportes etwas zu tun gehabt haben)

A: Ja, das ist richtig.

17) Herr Dipl. Ing. ***[47]*** hat angegeben, dass Sie für die EG ***[117]***/ ***[118]*** verantwortlich sind. Wie können Sie sich erklären, dass sie kein einziger Landwirt kennt?

A: Das weiß ich nicht warum die Landwirte mich nicht kennen.

18) War zwischen der Bestellabwicklung im Jahr 2013 und 2014 ein Unterschied?

A: Das weiß ich nicht mehr.

19) Kennen Sie das Konto ***[7]*** bei der UniCredit Bank Austria AG?

A: Ja, das Konto habe ich mit Hrn. Dipl. Ing. ***[47]*** vor ca. 3 Jahren eröffnet. Jedoch weiß ich es nicht mehr genau.

20) Für welchen Zweck wurde dieses Konto eröffnet?

A: Damit die Landwirte die Transportkosten überweisen können, aber genau weiß ich das nicht, da Hr. Dipl. Ing. ***[47]*** mit dem Konto zu tun gehabt hat. Von mir wurden keine Transaktionen über dieses Konto durchgeführt.

21) Der Großteil der befragten Landwirte der EG ***[117]***/ ***[118]*** hat angegeben, die Frachtkosten auf ein Konto des Hrn. ***[10]*** ***[11]*** bezahlt zu haben. Wie erklären Sie sich diese Aussagen?

A: Das weiß ich nicht. In den Jahren 2012 und 2013 hatte ich vermutlich keine Funktion bei der EG ***[117]***/ ***[118]***. Die Kontoeröffnung war vermutlich nach 2013.

22) Hatten Sie eine Funktion in der Einkaufsgemeinschaft ***[117]***/ ***[118]*** in den Jahren 2012 und 2013?

A: Seit wann ich Leiter der EG ***[117]***/ ***[118]*** bin, weiß ich nicht.

23) Wer hat Sie gebeten, dass Sie Leiter der EG ***[117]***/ ***[118]*** werden? A: Hr. ***[10]*** ***[11]*** hat mich ersucht dieses Amt zu übernehmen. Ich habe es unter der Bedingung übernommen, dass ich keinen Arbeitsaufwand damit habe.

24) Haben Sie Preisverhandlungen für die EG ***[117]***/ ***[118]*** durchgeführt?

A: Nein, ich habe keine Preisverhandlungen durchgeführt auch nicht mit der Firma ***[8_9]***.

25) Haben Sie Bestellungen von anderen Landwirten gesammelt?

A: Nein, habe ich nicht.

26) Haben Sie Transportaufträge gesammelt?

A: Nein, habe ich nicht.

27) Wenn Sie weder Bestellungen noch Transportaufträge gesammelt bzw. verwaltet haben. Was war dann ihre Aufgabe in der EG ***[117]***/ ***[118]***?

A: Ich hatte keine Aufgabe, außer dass ich meinen Namen hergebe, weil Hr. Dipl. Ing. ***[47]*** sich um alles gekümmert hat.

Beigefügt (OZ 99) waren Rechnungen der ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o., ***[24]***, polnische Telefonnummer 32 ***[25]***, vom Nr.13-00249, vom Nr. 14-00113, vom Nr. 15-00113,  vom Nr. 17-0086; ferner Rechnungen der  ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o., ***[85]***-***[157]***, polnische Telefonnummer 662 ***[193]***, vom Nr. 16-00121, vom , Nr. 16-00143, vom , Nr. 18-00147 an ***[114]*** ***[60]*** über Düngemitte. Außerdem ein Kassaeingangsbeleg einer polnischen Frachtführerin vom über 207,56 €, dazu CMR-Frachtpapier (Absender und Übernahmeort: ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o., ***[24]***, Empfänger ***[114]*** ***[60]***, Ablieferungsort ***[18]***, das polnische Unternehmen als Frachtführerin) sowie weitere CMR-Frachtpapiere mit unterschiedlichen polnischen Frachtführern (Absender und Übernahmeort: ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o., ***[24]***, Empfänger ***[114]*** ***[60]***, Ablieferungsort ***[18]***, ein polnisches Unternehmen als Frachtführerin), hierzu Rechnungen (an ***[114]*** ***[60]***) und Transportaufträge.

Niederschrift ***[120]*** ***[79]*** vom (OZ 100)

***[120]*** ***[79]***, Landwirt, gab am vor dem Finanzamt Waldviertel als Zeuge vernommen unter anderem an (OZ 100):

Weiters ist auch Hr. Mag. ***[134]*** als steuerlicher Vertreter von Hrn. ***[79]*** anwesend.

1) Welche Versammlungen von Landwirten gab es in ihrer Umgebung?

A: Es gab regelmäßig Veranstaltungen der Firma ***[1]*** VertriebsgmbH diese fanden 1 bis 2 Mal pro Jahr statt. Weiters gab es eine jährliche Veranstaltung der ***[168]*** (vormals ***[48]*** ***[8]***).

2) Welche Themen wurden bei den Veranstaltungen besprochen bzw. vorgetragen?

A: Siehe vorgelegte Einladungen - Programm.

3) Wurde bei den Veranstaltungen in der Vergangenheit auch über den Bezug von Düngemitteln aus Polen gesprochen?

A: Nein, wurde nicht besprochen.

4) Wer ist ihnen von der Einkaufsgemeinschaft ***[117]***/***[118]*** bekannt?

A: Herr Dipl. Ing. ***[47]*** ***[111]***, ansonsten sind mir keine Personen, die eine Funktion in der Einkaufsgemeinschaft hätten, bekannt.

5) Ablauf hinsichtlich des Transportes?

A: Ich habe telefonisch bei Frau ***[109]*** ***[17]*** bestellt, danach habe ich Hrn. Dipl. Ing. ***[47]*** angerufen, dass ich Dünger bei der Firma ***[8_9]*** bestellt habe. Mit dem weiteren Ablauf des Transportes hatte ich nichts zu tun. Ob sich Hr. Dipl. Ing. ***[47]*** mit Fr. ***[109]*** ***[17]*** zusammengesprochen hat, vermute ich, weiß ich jedoch nicht.

6) Wie wurde der Liefertermin vereinbart?

A: Frau ***[17]*** hat mich angerufen, dass der Dünger zu einem bestimmten Zeitpunkt geliefert wird. Der Zeitpunkt war zw. einer Woche und 14 Tagen.

7) Ist es auch vorgekommen, dass Mitarbeiter (Fr. ***[15]*** und Fr. ***[46]***) der Firma ***[1]*** sie über die bevorstehende Lieferung informiert hat?

A: Nein.

8) Wie haben sie die Transportkosten bezahlt?

A: Ausschließlich in bar an den Fahrer.

9) Können sie sich erklären, warum Buchhaltungsunterlagen der Firma ***[8]*** ***[9]*** in der Firma ***[1]*** in ***[3]*** aufbewahrt wurden?

A: Das weiß ich nicht.

10) Können sie sich erklären, warum die Transportaufträge lautend auf Einkaufsgemeinschaft ***[117]***/ ***[118]***, in der Firma ***[1]*** in ***[3]*** aufbewahrt wurden?

A: Das weiß ich nicht.

11) War ihnen als Vertreter des Gesellschafters der Umstand bekannt, dass Mitarbeiter der Fa. ***[1]*** mit der Bestellabwicklung der Düngemittel für die Fa. ***[8]*** ***[9]*** gearbeitet haben?

A: Nein, davon weiß ich nichts.

12) War ihnen als Vertreter des Gesellschafters der Umstand bekannt, dass Mitarbeiter der Fa. ***[1]*** Zugriff auf die Konten der Firma ***[8]*** ***[9]*** und das Konto des Hrn. ***[10]*** ***[11]*** für die Abwicklung der Transportkosten der Einkaufsgemeinschaft ***[117]***/***[118]*** hatten?

A: Nein, davon weiß ich nichts.

13) Gab es diesbezüglich keine Besprechungen? (Da durch die Verwendung der Wirtschaftsgüter und Personal der Fa. ***[1]*** für die ***[8]*** ***[9]*** des Hrn. ***[10]*** ***[11]*** der Firma ***[1]*** ein wirtschaftlicher Schaden entstand.)

A: Nein, glaube ich nicht. Ich war bei keiner Bilanzbesprechung, jedoch war ich aber bei Gesellschaftersitzungen, dabei wurde nur über die Marktentwicklung der Kartoffel und von Getreide gesprochen.

14) Hat die Einkaufsgemeinschaft ***[117]***/ ***[118]*** Preisverhandlungen mit der Fa. ***[8]*** ***[9]*** durchgeführt?

A: Nein, sicher nicht. Ich rufe Fr. ***[17]*** an und verhandle mit ihr um den Preis.

15) Was war der Sinn und Zweck der Einkaufsgemeinschaft ***[117]***/ ***[118]*** bzw. für was wurde diese benötigt?

A: Nur für die Organisation des Transportes war Hr. Dipl. Ing. ***[47]***, als Vertreter der Einkaufsgemeinschaft, zuständig.

Beigefügt waren folgende Einladungen:

Einladung der ***[168]*** zu Vortragsterminen betreffend "allgemeiner Pflanzenschutz, Innovationen" ("Für Speis und Trank ist gesorgt!") an verschiedenen Terminen im Jänner 2018 in verschiedenen Gasthäusern (Hauptreferenten Andreas ***[169]***, Thomas ***[170]***, ***[110]*** ***[39]***).

Einladung der ***[1]*** VertriebsgesmbH in ***[3]*** an ***[120]*** ***[79]*** vom zur "jährlichen Informationsveranstaltung":

Sehr geehrter Lieferant der Firma ***[1]***!

Wir möchten Sie auch heuer wieder zu unserer bereits traditionellen Informationsveranstaltung sehr herzlich einladen. Wir bieten Ihnen in gewohnter Weise ausführliche Informationen über den aktuellen Marktverlauf im Kartoffel- Getreide- und Pflanzenschutzmittelgeschäft.

Besonders freut es uns, dass Landesrat ***[171]*** ***[172]*** sein Kommen zugesagt hat!

PROGRAMM

• Grußworte

Bürgermeister ***[111]*** ***[173]***

• Grußworte

Dr. ***[114]*** ***[184]***, GF Firma ***[1]***

• Zukunftsperspektiven für das Waldviertel

Landesrat ***[171]*** ***[172]***

• Aktuelle politische Situation

NR ***[185]*** ***[186]***

• Getreide: Zukunft am Weltmarkt, EU Markt und österr. Markt (Warenströme)

Dipl.-Ing. Harald ***[187]***, NÖ Landes-Landwirtschaftskammer St. Pölten

• Aktuelles aus der Sicht der BBK

Dietmar ***[188]***, Obmann der BBK ***[189]***

• Was war 2017 am Kartoffelmarkt los??? Wie geht's mit Waldviertler Kartoffel weiter?

***[10]*** ***[11]***, Firma ***[1]***

• ***[190]*** Pflanzenstärkungsmittel

Dipl.-Ing. ***[111]*** ***[47]***

Termin: [...]

Wir ersuchen um zahlreiche Teilnahme!

Mit freundlichen Grüßen Dr. ***[114]*** ***[184]*** und ***[10]*** ***[11]***

PS: Für Imbiss ist gesorgt!

Einladung der ***[1]*** VertriebsgesmbH in ***[3]*** an ***[120]*** ***[79]*** vom zur "Herbstveranstaltung - Schwerpunkt Getreide" (Programm und Referenten ähnlich der "jährlichen Informationsveranstaltung", aber mit Schwerpunkt Getreide).

Niederschrift ***[113]*** ***[51]*** vom (OZ 102)

***[113]*** ***[51]***, Pensionist, gab am vor dem Finanzamt Waldviertel als Zeuge vernommen unter anderem an (OZ 102):

1) Kennen Sie die ***[1]*** GmbH und die ***[8]*** ***[9]***?

A: Ja, ich kenne beide Firmen. Von der Fa. ***[1]*** weiß ich nur, dass sie eine Niederlassung in ***[18]*** haben.

2) Wie bestanden die geschäftlichen Beziehungen zu diesen Firmen?

A: Ich persönlich habe keine geschäftlichen Beziehungen, ich habe ab und zu von der Fa. ***[8_9]*** Werbematerial bekommen. Dieses Werbematerial habe ich manchmal an andere Landwirte weitergegeben.

3) Wie sind Sie zur Firma ***[8_9]*** gekommen?

A: Ich habe wie bereits erwähnt, von der Fa. ***[8_9]*** Werbematerial bekommen. Wie diese Firma zu meinen Kontaktdaten gekommen ist, weiß ich nicht.

4) Sie wurden vom Beschwerdeführer als Leiter der Einkaufsgemeinschaft ***[115]*** genannt. Wie sind Sie zu dieser Funktion gekommen?

A: Ich habe mich mit einigen Bauern ab und zu getroffen und dabei haben wir auch über die Einkaufsmöglichkeiten in Polen gesprochen. Ich hatte keinerlei Leitungsfunktion und habe auch kein Geld diesbezüglich erhalten. Befragt ob es eine Mitgliederliste gegeben hat, verneine ich dies, da die Bestellungen rein zufällig zustande gekommen sind.

5) Haben Sie Bestellungen gesammelt und an die Fa. ***[8_9]*** übermittelt?

A: Nein, jeder Landwirt war für seine Bestellung selbst verantwortlich. Ich persönlich habe nie Düngemittel bestellt, da ich zu diesem Zeitpunkt bereits Pensionist war. Auch mein Sohn hatte keinen Düngemittel aus Polen bestellt, da er Mitarbeiter des Raiffeisen Lagerhauses ist.

6) Haben Sie etwas mit der Organisation des Transportes zu tun gehabt?

A: Nein, jeder Landwirt müsste das selbst organisiert haben. Ich persönlich habe keinen Transportauftrag erteilt. Es ist aber vorgekommen, dass der Dünger auf meinem Grundstück bereit gestanden ist. Der Grund war, dass ich einen Stapler zum Abladen besitze. Sonst hatte ich mit dem Abladen nichts zu tun.

7) Wie wurde der Transport bezahlt?

A: Wie bereits erwähnt, habe ich mit dem Transport nichts zu tun gehabt, daher kann ich diese Frage nicht beantworten.

8) Einschub der Finanzverwaltung: Lt. Niederschrift mit Hrn. ***[136]*** Gerhard hat dieser angegeben, dass erstens der Bestellschein bei Ihnen abgegeben wurde und zweites, dass sie sich um den Transport gekümmert haben. Was sagen sie dazu?

A: Diese Aussage stimmt so sicher nicht, ich habe ihm den Bestellschein sicher wieder zurückgebracht. Weiters habe ich schon oben gesagt, dass ich mit dem Transport nichts zu tun gehabt habe.

9) Es wird ein Schreiben der Einkaufsgemeinschaft ***[115]*** bezüglich Düngemittellieferungen an Hrn. ***[136]*** Gerhard vorgelegt. Auf diesem Schreiben ist die Einkaufsgemeinschaft ***[115]*** als Auftraggeber angeführt. Haben Sie den Transport erteilt und haben Sie dieses Schreiben erstellt?

A: Nein, dieses Schreiben sehe ich heute zum ersten Mal. Dieses Schreiben kann keinesfalls von mir stammen.

10) Kann es sein, dass dieses Schreiben von der Firma ***[8_9]*** stammt?

A: Ja, mit großer Wahrscheinlichkeit, da die Frau ***[109]*** ***[17]*** sich um den Transport gekümmert hat. Wir Landwirte hatten mit der Transportabwicklung nichts zu tun, dies wurde alles von Frau ***[17]*** organisiert.

11) Haben Sie jemals Preise für die Einkaufsgemeinschaft verhandelt?

A: Nein, habe ich nicht.

12) Wie sind sie in die Lage gekommen, dass sie ihr Grundstück für Abladearbeiten zur Verfügung stellen?

A: Weiß ich nicht mehr. Mich hat eine Frau ***[109]*** ***[17]*** angerufen, ob dies möglich wäre und ich habe zugesagt.

13) Hatte es eine Einkaufgemeinschaft ***[115]*** gegeben?

A: Nein.

Beigeschlossen (OZ 103) war ein Transportauftrag betreffend Gerhard ***[136]***, Details weitgehend unleserlich.

Schreiben von ***[113]*** ***[51]*** vom (OZ 104)

***[113]*** ***[51]***, Pensionist, gab mit Schreiben vom an das Finanzamt Waldviertel, eingangen am , folgende Ergänzung zur Niederschrift vom ab: (OZ 104):

In Ergänzung zum Protokoll vom gebe ich folgende Erklärungen/Richtigstellungen zu Protokoll

Zu 2) Werbematerial der ***[8]***- ***[9]*** war in erster Linie die Bekanntgabe der Düngerpreise mit e-mail. Dies hat mein Sohn aus dem Computer an mich und damit an andere Bauern weitergegeben.

Zu 3) Zuerst hat ***[90]*** Polka an einige Landwirte Dünger zur Verfügung gestellt, dann haben sie ***[8_9]*** kontaktiert.

Zu 5) Mein Sohn ist Landwirt, nicht bei Raiffeisen angestellt, aber Kunde.

Zu 8) ***[136]*** Gerhard hat seine Fracht ohne mich bezahlt, die Frächter wurden über ***[47]*** organisiert.

Zu 9) Gilt wie Punkt 8)

Zu 10) ***[17]*** hat die an ***[47]*** gemeldet, wenn Dünger abholbereit war. Die Frächter haben gemeldet, wenn der Transport in Österreich zur Abladung da war.

Zu 11) Die Preise wurden mit den Bauern von ***[8_9]*** direkt vereinbart.

Zu 12) Ich habe nach Aviso der Abholung des Düngers für andere Landwirte die Umladung für andere Bauern auf dem Betrieb meines Sohnes durchgeführt.

Zu 13) Wir haben nie eine Einkaufsgemeinschaft offiziell gegründet, haben aber als Bauern immer zusammengeholfen.

Niederschrift mit ***[10]*** ***[11]*** vom (OZ 105)

***[10]*** ***[11]***, Landwirt, gab am vor dem Finanzamt Waldviertel an (OZ 105):

Weiters sind Hr. RA Dr. ***[142]*** und Hr. ***[194]*** anwesend.

Hr. Dr. ***[142]*** begehrt folgende Feststellung:

Da Herr ***[11]*** im Finanzstrafverfahren als Beschuldigter geführt wird und dort bereits am 13 als Beschuldigter einvernommen wurde, kann Hr. ***[11]*** nicht als Zeuge im abgabebehördlichen Verfahren befragt werden (Dr. ***[142]*** verweist auf das Erkenntnis ).

Dr. ***[142]*** legt für die ***[1]*** VertriebsgmbH in Entsprechung der Ankündigung in der Beschwerde vom , Rz 16 11 braune Ordner mit Unterlagen über die gegenständlichen Geschäftsfälle (geordnet nach Einkaufsgemeinschaften und Landwirten)

Diese Ordner enthalten alle Rechnungen betreffend der Düngemittelverkäufe der Firma ***[8]*** ***[9]***, die dazugehörigen CMR und die Kontoauszüge.

Bekanntgabe der Ermittlungsergebnisse (OZ 106)

Mit Schreiben vom wurden der Bf vom Finanzamt die Ermittlungsergebnisse bekannt gegeben (OZ 106):

Betreff:

Wie im Beschluss GZ. RV/7105311/2015 vom unter Punkt IX. A. aufgetragen, werden ihnen mit diesem Schreiben die Ermittlungsergebnisse des Finanzamtes Waldviertel zur Kenntnis gebracht.

Beiliegende Schriftstücke:

Zu Punkt VI des oben angeführten Beschlusses werden ihnen zu den unten stehenden Punkten folgende Schriftstücke übermittelt:

A. ***[120]*** ***[79]***

• Niederschrift als Auskunftsperson vom + Beilagen

• Berichtigung der Niederschrift vom

• Niederschrift als Zeuge vom + Beilagen

B. ***[109]*** ***[17]***

• Wurde von der Beschwerdeführerin nicht stellig gemacht.

C. Repräsentative Auswahl an Düngermittelkäufen

• Niederschrift als Zeuge mit Hrn. Josef und Fr. Annemarie ***[150]*** vom + Beilagen

• Niederschrift als Zeuge mit Hrn. ***[145]*** Josef vom

• Niederschrift als Zeuge mit Hrn. ***[46]*** und Frau ***[146]*** vom + Beilagen

• Niederschrift als Zeuge mit Hrn. ***[163]*** Manfred vom + Beilagen

• Niederschrift als Zeuge mit Hrn. ***[147]*** Reinhard vom

• Niederschrift als Zeuge mit Hrn. ***[91]*** Jürgen vom

• Niederschrift als Zeuge mit Hrn. ***[92]*** Karl vom + Beilagen

• Niederschrift als Zeuge mit Hrn. ***[149]*** Ferdinand vom

• Niederschrift als Zeuge mit Hrn. ***[164]*** Rupert vom + Beilagen

• Niederschrift als Zeuge mit Hrn. ***[164]*** Josef vom

• Niederschrift als Zeuge mit Hrn. ***[165]*** Johannes vom

• Niederschrift als Zeuge mit Hrn. ***[144]*** Franz vom + Beilagen

• Niederschrift als Zeuge mit Hrn. ***[151]*** Ernst vom + Beilagen

• Aktenvermerk über die Zeugeneinvernahme mit Hrn. ***[151]*** vom

• Niederschrift als Auskunftsperson mit Hrn. ***[141]*** Franz vom + Beilagen

• Niederschrift als Auskunftsperson mit Hrn. ***[139]*** Josef vom

• Aktenvermerk vom betreffen Zeugeneinvernahme ***[161]*** Anton + Beilagen

• Niederschrift als Auskunftsperson mit Hrn. ***[136]*** Gerhard vom + Beilagen

• Niederschrift als Auskunftsperson mit Hrn. ***[140]*** Georg vom + Beilagen

• Niederschrift als Auskunftsperson mit Hrn. ***[137]*** Reinhard vom + Beilagen

• Niederschrift als Auskunftsperson mit Hrn. ***[138]*** Norbert vom + Beilagen

Zu Punkt VII des oben angeführten Beschlusses werden ihnen zu den unten stehenden Punkten folgende Schriftstücke übermittelt:

B. ***[113]*** ***[51]***, DI ***[111]*** ***[47]***, ***[114]*** ***[60]*** und ***[110]*** ***[39]***

• Niederschrift als Zeuge mit Hrn. ***[51]*** ***[113]*** vom + Beilagen

• ***[51]*** ***[113]*** - Ergänzung zum Protokoll vom

• Niederschrift als Zeuge mit Hrn. DI ***[47]*** ***[111]*** vom + Beilagen

• Niederschrift als Zeuge mit Hrn. ***[60]*** ***[114]*** vom + Beilagen

• Niederschrift als Zeuge mit Hrn. ***[39]*** ***[110]*** vom + Beilagen

C. ***[10]*** ***[11]***

• Niederschrift als Zeuge mit Hrn. ***[11]*** ***[10]*** vom .

Äußerung (Bf) vom (OZ 107)

Die Äußerung der Bf vom (OZ 66) wurde vom Finanzamt in weiterer Folge als OZ 107 vorgelegt.

Informationsschreiben (OZ 106)

Ein Muster des Informationsschreibens "Information: Weiterführung des Verfahrens durch die österreichische Finanz zu den Dünger Abholungen aus dem Ausland" vom wurde als OZ 106 vom Finanzamt vorgelegt.

E-Mail-Verkehr ***[1]*** - ***[8]*** ***[9]*** (OZ 108)

Unter OZ 108 wurde vom Finanzamt folgender E-Mail-Verkehr betreffend ***[1]*** - ***[8]*** ***[9]*** vorgelegt:

Von: ***[1]*** <***[1]***@aon.at>

Gesendet: Montag, 08:15

An: '***[1]*** Sonja ***[15]***'

Betreff: ***[97]***

***[97]*** will, dass wir Dünger abbuchen, sollen wir gleich machen.

Konto: ...

Bank Austria, BLZ12000

Mit freundlichen Grüßen/Best regards

***[10]*** ***[11]***

***[1]*** Vertriebsges.m.b.H

***[4]***

***[2]*** ***[3]***

Österreich/Austria

...

----------------------------

- - - Original Message- - -

From: ***[1]*** VertriebsgesmbH [mailto:office0***[1]***.at]

Sent: Wednesday, November 14, 2012 2:00 PM

To: '***[1]*** Dietmar ***[46]***'

Subject: WG: Rechnungen zu Zahlen

Mit freundlichen Grüßen / Best regards

***[10]*** ***[11]***

***[1]*** VertriebsgesmbH

***[4]***

***[2]*** ***[3]***

...

--- - Ursprügliche Nachricht- - -

Von: ***[8_9]*** [mailto:***[8_9]***@interia.pl]

Gesendet: Montag, 19:26

An: office@***[1]***.at

Cc: ***[1]***@aon.at

Betreff: Fwd: Rechnungen zu Zahlen

Für Firma ***[196]*** ***[8]***-***[123]*** haben wir folgende offene Rechnungen

48/10/2012

59/10/2012

73/10/2012

75/10/2012

Gesamtbetrag : 108083,92 zloty

Im Anhang Rechnung nr 75/10/2012 - hier Kontonummer.

Für diesen Lieferanten haben wir schon mehrere male Üerweisungen gemacht- SWIFT Finden Sie also im system

- - - - Wiadomosc oryginalna - - - -

Temat: Rechnungen zu Zahlen

Data: 2012-10-25 17:31

Nadawca: "***[8_9]***” <***[8_9]***@interia.pl>

Adresat: ***[1]***@aon.at;

>

> Im Anhang finden Sie eine Rechnung fü NAC - wurde heut nach ***[24]*** geliefert.

> Von diesen Lieferanten haben wir noch folgende offene Rechnungen

> 48/10/2012

> 59/10/2012

> 73/10/2012

> Gesamt zu zahlen 106.191 zl

>

>

>

>

> Wiadomosc oryginalna

> Temat:

> Data: 2012-10-25 15:36

> Nadawca: "Robert.***[195]***"

> Adresat: " " ;

1

***[1]*** Sonja ***[15]***

Von:

Gesendet:

***[8_9]*** <***[8_9]***@interia.pl>

Donnerstag, 12:51

***[1]*** Sonja ***[15]***

Re: WG: ***[92]***

An:

Betreff:

Hallo Sonja !

Karl ***[92]*** , ...

Betrag 6760,10 € Konto ...

BLZ 32291

"***[1]*** Sonja ***[15]***" <sonia.***[15]***@***[1]***.at> pisze:

|Von: ***[1]*** Sonja ***[15]*** [mailto:sonia.***[15]***@***[1]***.at]

Gesendet: Donnerstag, 09:43

An: ***[109]***.***[17]***@amail.com

Betreff: WG: ***[92]***

Hallo ***[109]***,

kannst du mir bitte den Betrag, die Kontonummer und Bankleitzahl mailen fü ***[92]***, siehe unten.

Danke lg Sonja

|Von: ***[1]*** fmailto:***[1]***@aon.atl

!Gesendet: Donnerstag, 09:36

An: '***[1]*** Sonja ***[15]***'

Betreff: ***[92]***

Den Bankeinzug ***[92]*** - ***[8_9]*** - noch einmal machen, heute, den gleichen Betrag, der im Dezember rückgeleitet wurde.

Mit freundlichen Grüßn/Best regards

***[10]*** ***[11]***

Offene Posten-Abstimmung (OZ 109)

Offene Posten-Abstimmung der ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o. betreffend Rechnungen zwischen Jänner und Dezember 2012, datiert "***[3]***, ":

[...]

Gegenäußerung der Bf vom

Die Bf gab durch ihre rechtsfreundliche Vertretung am folgende Gegenäußerung ab:

(1) Zusammenfassend meint die belangte Behörde (im Folgenden auch kurz Finanzamt genannt) in ihrer Stellungnahme: „Ein Gesamtbild der einzelnen Aussagen ergibt nach Ansicht des Finanzamtes, dass die von der Außenprüfung der ***[1]*** GmbH zugerechneten Umsätze zu Recht erfolgt sind, weil KEINE separaten unternehmerischen Einkaufsgemeinschaften (s. nachstehend) vorgelegen sind.“

(2) Diese Ansicht des Finanzamts ist verfehlt. Das Gegenteil ist der Fall. Alle genannten Einkaufsgemeinschaften (im Folgenden auch kurz EKG) bestehen und sind daher deren Umsätze der Beschwerdeführerin nicht zuzurechnen.

(3) Bevor die Beweisergebnisse für das Bestehen der genannten Einkaufsgemeinschaften dargestellt werden, muss darauf hingewiesen werden, dass es das Finanzamt im gesamten bisherigen Verfahren versäumt hat, sich mit der Frage auseinanderzusetzen, wie die Einkaufsgemeinschaften rechtlich zu qualifizieren sind. Immerhin gesteht auch das Finanzamt zu, dass die EKG ***[64]*** tatsächlich besteht.

(4) Bei den Einkaufsgemeinschaften handelt es sich nämlich um Gesellschaften bürgerlichen Rechts (GesBR).

(5) Maßgeblich sind die Bestimmungen der § 1175 ff ABGB. Weil sich die maßgeblichen Sachverhalte dieses Verfahrens im Jahr 2013 und davor ereignet haben, ist die Rechtslage vor der großen Novelle über die bürgerliche Gesellschaft, BGBI 1 2014/83, anwendbar.

(6) Die GesBR kann für vielfältige Zwecke eingesetzt werden, etwa zur Führung land- und forstwirtschaftlicher Betriebe, bei Realgemeinschaften, Jagdgesellschaften und überhaupt bei sogenannten Gelegenheitsgesellschaften aller Art (vgl. Nowotny in Kalss/Nowotny/Schauer, Gesellschaftsrecht (2008) Rz 2/10f.)

(7) Wenn sich mehrere Landwirte dazu zusammenschließen, Düngemittel gemeinsam einzukaufen, dann bilden sie diesbezüglich eine GesBR. Für das Entstehen einer GesBR gibt es keine gesetzlichen Formvorschriften, es gibt auch keine Verpflichtung sie irgendwo zu registrieren (vgl. Nowotny, aaO, Rz 2134f.).

(8) Im Übrigen hat sich durch die neue Zivilrechtslage, soweit das für das gegenständliche Verfahren relevant ist, nichts geändert. Dass eine Einkaufsgemeinschaft von Landwirten sehr wohl eine GesBR sein kann bestätigen die schon vorhin zitierten Autoren auch in der aktuellen Auflage ihres Werkes. Sie sprechen bei der Beschreibung der GesBR von einem "Allzweckinstrument" und "vielfältigen Erscheinungsformen". Als Typen von GesBR werden neben vielen anderen, Realgemeinschaften, Interessengemeinschaften, Jagd- und Fischereigesellschaften, land- und forstwirtschaftlicher Betriebe, Projekt- und Gelegenheitsgesellschaften genannt (vgl. Kaiss in Kalss/Nowotny/Schauer, Gesellschaftsrecht2 (2017) Rz 2/26ff.).

(9) Das bisher durchgeführte Beweisverfahren und die bisher vorliegenden Beweismittel unterstützen vielmehr den Rechts- und Tatsachenstandpunkt der Beschwerdeführerin, dass nämlich alle von der Beschwerdeführerin genannten Einkaufsgemeinschaften jedenfalls zu den für dieses Verfahren relevanten Zeiträumen bestanden haben, wie im Folgenden gezeigt werden wird.

(10) Bevor allerdings im Einzelnen auf die Aussagen der einvernommenen Auskunftspersonen und Zeugen eingegangen wird, wird ein Verfahrensmangel gerügt.

(11) Gemäß § 174 BAO ist „Jeder Zeuge [ist] zu Beginn seiner Vernehmung ...“ entsprechend zu belehren. Gemäß § 143 Abs 3 BAO findet § 174 BAO auf Auskunftspersonen sinngemäß Anwendung. Die vorhin zitierte gesetzliche Bestimmung des § 174 BAO verwendet jeweils die Einzahl, "jeder Zeuge" und "seiner Vernehmung". Daraus ergibt sich, dass „Kollektiveinvernahmen“, wie sie das Finanzamt in einigen Fällen vorgenommen hat, und „Kollektivniederschriften“, wie sie das Finanzamt in diesen Fällen aufgenommen hat, unzulässig sind.

(12) Es ist völlig evident, dass die vom Finanzamt gewählte Vorgangsweise gesetzwidrig ist, weil damit nicht mehr festgestellt werden kann, welcher Zeuge nun was wirklich — unter eigener, unbeeinflusster persönlicher Verantwortung — gesagt hat oder hätte. Das Finanzamt verstößt mit dieser Vorgangsweise gegen Grundwertungen unserer Rechtsordnung, wie sie in der Bundes-Verfassung und in der EMRK verankert sind, weil es keine Kollektivschuld, keine Kollektivhaftung und auf keine kollektive Verantwortung gibt. Jede einzelne Person ist jeweils nur für sich selbst verantwortlich. Somit ist auch immer jede einzelne Person als allfälliger Zeuge oder Auskunftspersonen allein einzuvernehmen.

(13) Mit den vom Finanzamt durchgeführten „Kollektiveinvernahmen“ wurden Beweismittel entgegen verfassungsrechtlich gewährleisteten Rechten erlangt. Solche Beweismittel dürfen aber nicht verwertet werden (Stoll, BAO, 1769).

EKG ***[117]***

(14) Selbst die vom Finanzamt gebrachten Zitate aus Aussagen unterstützen den Standpunkt der Beschwerdeführerin wozu noch kommt, dass das Finanzamt Aussagen, die noch viel eindeutiger den Standpunkt der Beschwerdeführerin bestätigen, erst gar nicht berücksichtigt hat.

***[143]*** Manfred:

• Der Zeuge sagt aus, „Per Post erhalte ich ein Angebot von der ***[8_9]***.“, und weiter, „... im Namen der Einkaufsgemeinschaft ***[117]*** die Bestellscheine sammelt“. Daraus ergibt sich völlig eindeutig, dass die EKG ***[117]*** tatsächlich besteht.

• Zu der Zeugenaussage wurde eine Auftragsbestätigung der ***[8_9]*** vorgelegt. Es ist evident, dass das nichts mit der Beschwerdeführerin zu tun hat. Dazu kommt noch ein Auftrag zur Zahlung von Frachtkosten. Er ist erkennbar auf einem Formular der EKG ***[117]*** geschrieben. Auch daraus ergibt sich, dass die EKG ***[117]*** besteht.

***[144]*** Franz:

• Zunächst weist die Beschwerdeführerin darauf hin, dass ihr Herr Franz ***[144]*** unbekannt ist und zwischen der Beschwerdeführerin und Herrn Franz ***[144]*** nie eine Geschäftsbeziehung bestanden hat. Auch die gegenständlichen Umsätze können daher der Beschwerdeführerin nicht zugerechnet werden.

• Der Zeuge erwähnt die Beschwerdeführerin in seiner Aussage kein einziges Mal. Das bestätigt, dass zwischen der Beschwerdeführerin und ihm keine Geschäftsbeziehung bestand.

• Zu der Zeugenaussage werden eine Rechnung der ***[8_9]*** und ein E-Mail-Verkehr zwischen der ***[8_9]*** und dem Zeugen vorgelegt. Wieder ist evident, dass all das nichts mit der Beschwerdeführerin zu tun hat. Die Zurechnung der Umsätze, die der Zeuge mit der ***[8_9]*** getätigt hat, an die Beschwerdeführerin ist daher vollkommen verfehlt.

***[79]*** ***[120]***:

• Herr ***[120]*** ***[79]*** wurde am als Auskunftsperson und am als Zeuge einvernommen. Eine Begründung für diese unter schiedliche Behandlung gibt das Finanzamt nicht. Das wird jedenfalls als Mangelhaftigkeit des Verfahrens gerügt.

• In seiner Aussage vom antwortet Herr ***[120]*** ***[79]*** auf die Frage, wer den Transport organisiert mit dem Hinweis auf Herrn Dl ***[47]***. Auf die Frage, wer das ist, sagt er, „Der ist von der Einkaufsgemeinschaft ***[117]***/***[118]***, . . . “. Ein eindeutigerer Beweis für das Bestehen der EKG ***[117]*** ist damit kaum denkbar.

• In seiner Aussage vom 2410.2018 wird Herr ***[120]*** ***[79]*** vom Finanzamt gefragt, wer ihm von der Einkaufsgemeinschaft ***[117]***/***[118]*** bekannt ist. Er antwortet mit der Nennung des Herrn DI ***[47]***. Bei der Frage ging das Finanzamt offenbar schon selbst davon aus, dass die Einkaufsgemeinschaft ***[117]***/***[118]*** besteht. Wenn dann Herr ***[120]*** ***[79]*** noch dazu einen Repräsentanten dieser EKG nennt, ist das ein vollkommen eindeutiger Beweis für deren Bestehen.

• Als Urkunden wurden mehrere Rechnungen der ***[8_9]*** an Herrn ***[120]*** ***[79]*** vorgelegt. Es ist unerfindlich, wieso diese Umsätze der Beschwerdeführerin zugerechnet werden sollen.

***[140]*** Georg:

• Das Finanzamt zitiert in seiner Stellungnahme eine Auskunftsperson „***[140]*** Franz“. Soweit erkennbar, gibt es so eine Auskunftsperson nicht. Gemeint ist wahrscheinlich die Auskunftsperson ***[140]*** Georg.

• Auf die Frage, ob er einen inländischen Ansprechpartner kennt, antwortet ***[140]*** Georg: „Ja, das ist die Einkaufsgemeinschaft ***[117]***/***[118]*** über diese bin ich zur Firma ***[8_9]*** gekommen. “ Auch das ist eine völlig eindeutige Aussage, die das Bestehen der EKG ***[117]*** bestätigt.

• Vorgelegt wird ein Flugblatt der ***[8_9]***. Es gibt also keine Verbindung zur Beschwerdeführerin. Eine Zurechnung der Umsätze des ***[140]*** Georg an die Beschwerdeführerin ist vollkommen verfehlt.

***[138]*** Norbert:

• Auf die Frage, wie es zur Kontaktaufnahme kam, gibt die Auskunftsperson an: „Ich habe ein Rundschreiben per Post von der Einkaufsgemeinschaft ***[117]***/***[118]***(EG) erhalten.“ Auch das ist abermals eine eindeutige Aussage, dass die EKG ***[117]*** besteht.

• Als Urkunde wurde eine Auftragsbestätigung der ***[8_9]*** vorgelegt. Eine geschäftliche Beziehung zur Beschwerdeführerin besteht daher nicht. Die Zurechnung der Umsätze an die Beschwerdeführerin ist abermals vollkommen verfehlt.

EKG ***[118]***

(15) Entgegen der Ansicht des Finanzamts besteht auch die Einkaufsgemeinschaft ***[118]***.

***[60]*** ***[114]***:

• Der Zeuge sagt aus: „...‚ die Einkaufsgemeinschaft ist eine lose Organisation.“. Damit ist klargestellt, dass es die EKG ***[118]*** gibt, denn der Zeuge sagt etwa nicht, dass er davon noch nie etwas gehört hätte oder dass es das nicht gäbe.

• Bei der weiteren Frage, wer ihn gebeten hat, das Amt des Leiters der EKG ***[118]*** zu übernehmen, sagt der Zeuge dann: „Ich habe es unter der Bedingung übernommen, dass ich keinen Arbeitsaufwand damit habe.“ Eine Funktion in einer Organisation, die es — angeblich — gar nicht gibt, kann man aber nicht übernehmen. Deshalb ist auch diese Aussage ein eindeutiger Beweis für das Bestehen der EKG ***[118]***.

• Als Urkunden vorgelegt wurden Rechnungen der ***[8_9]*** und Transportunterlagen über Transporte zwischen der ***[8_9]*** und dem Zeugen. Was all das mit der Beschwerdeführerin zu tun haben soll, erschließt sich nicht. Die Zurechnung dieser Umsätze an die Beschwerdeführerin ist vollkommen verfehlt.

***[145]*** Josef:

• Den am 18 einvernommenen Zeugen nennt das Finanzamt mit dem Familiennamen „***[145]***“. Das ist aber offenkundig nicht richtig. Der Zeuge heißt tatsächlich richtig „***[145]***‘, wie sich ziemlich eindeutig aus seiner Unterschrift ergibt.

• Der Zeuge sagt aus: „Ich war bei einer Informationsveranstaltung einer Einkaufsgemeinschaft, . . . “. Auch das ist eine eindeutige Aussage, die das Bestehen der EKG ***[118]*** bestätigt.

• Der Zeuge bestätigt auch, dass es zwei Personen gegeben hat, die sich um die Einkaufsgemeinschaft gekümmert haben. Dass er mehr als sechs Jahre nach den tatsächlichen Geschehnissen deren Namen nicht mehr weiß, verwundert nicht.

***[146]*** Christine/***[46]*** Johann

• Am vernimmt das Finanzamt Frau ***[146]*** Christine und Herrn ***[46]*** Johann. Aufgenommen wird eine Niederschrift, in der die Aussagen beider Zeugen wiedergegeben werden, ohne dass aber erkennbar ist, welcher Zeuge konkret nun was gesagt hat. Wie schon oben vorgebracht, ist das ein weiterer schwerwiegender Verfahrensmangel, der hiermit gerügt wird. Die Beschwerdeführerin beantragt, den rechtswidrig aufgenommenen Beweis im gegenständlichen Verfahren nicht zu verwerten.

• Als Urkunde vorgelegt wurde ein Transportauftrag an die ***[8_9]***, in dem Frau Christine ***[146]*** als Auftraggeberin genannt ist und der erkennbar von Johann ***[46]*** unterschrieben ist. Eine Beziehung zur Beschwerdeführerin lässt sich aus diesem Transportauftrag nicht herstellen.

• Weiters wurde als Urkunde ein Formular der Einkaufsgemeinschaft ***[118]*** vorgelegt. Unterschrieben wurde das Formular von Herrn ***[120]*** ***[79]***, wie sich völlig eindeutig aus den Unterschriften auf den Niederschriften über dessen Einvernahmen am und ergibt. Eine Beziehung zur Beschwerdeführerin ist auch aus dieser Urkunde nicht herzustellen.

***[147]*** Reinhard:

• Gefragt, wie der Zeuge auf den Bezug von Düngemitteln aus Polen gekommen ist sagt er: „Durch die Einkaufsgemeinschaft.“.

• Weiters sagt der Zeuge: „Ich habe der Einkaufsgemeinschaft die Bestellung durchgegeben und um alles andere hat sich die Einkaufsgemeinschaft gekümmert.“ Abermals sind das ein völlig eindeutige Aussagen für das Bestehen der EKG ***[118]***.

• Im Übrigen ist dieser Zeuge der Beschwerdeführerin unbekannt und es bestand nie eine Geschäftsbeziehung mit ihm. Die Zurechnung von Umsätzen dieses Zeugen an die Beschwerdeführerin entbehrt jeder Grundlage.

***[91]*** Jürgen/***[91]*** Susanne:

• Abermals produziert das Finanzamt eine „Kollektivniederschrift“ aufgrund einer „Kollektivaussage“. Aus den schon oben genannten Gründen beantragt die Beschwerdeführerin, diese Aussagen nicht zu verwerten.

• Die Zeugen geben an, nicht mehr zu wissen, ob sie Mitglied einer Einkaufsgemeinschaft waren. Daraus kann aber nicht abgeleitet werden, dass es keine Einkaufsgemeinschaft gegeben hätte.

***[92]*** Karl:

• Am vernimmt das Finanzamt Herrn ***[92]*** Karl als Zeugen. Im Beschluss des Bundesfinanzgerichts vom .2019 wird dieser Zeuge irrtümlich mit dem Familiennamen „***[92]***“ genannt.

• Über Frage gibt der Zeuge an: „Die Bezahlung erfolgte dann über die Einkaufsgemeinschaft ***[117]***/***[118]***. “. Damit bestätigt auch dieser Zeuge die Existenz der EKG ***[118]***.

• Als Urkunden vorgelegt wurden ein Transportpapier des Zeugen mit der Firma ***[8_9]***, Formulare der Einkaufsgemeinschaften ***[117]*** / ***[118]*** über die Bezahlung der Frachtkosten an letztere und ein Bestellschein eines Ferdinand ***[149]*** an die Firma ***[8_9]***. Es ist nicht nachvollziehbar, was all das mit der Beschwerdeführerin zu tun haben soll.

***[149]*** Ferdinand:

• Der Zeuge gibt an, dass er „Düngemitteln von der Firma ***[8_9]*** bestellt“ hat, die er dann gar nicht mehr bekommen hat, weil sie nicht lieferbar waren. Eine Zurechnung von Umsätzen an die Beschwerdeführerin ist daher unmöglich, weil es gar keine Umsätze gab. Das Finanzamt bringt keinen Beweis für irgendwelche Umsätze.

***[200]*** Franz:

• Die Auskunftsperson gibt über Frage an: „Ich habe es der Einkaufsgemeinschaft telefonisch mitgeteilt.“. Auch diese Auskunftsperson bestätigt damit die Existenz der Einkaufsgemeinschaft.

• Im Übrigen ist der Beschwerdeführerin auch diese Auskunftsperson unbekannt, mit ihr gab es nie eine Geschäftsbeziehung. Allfällige Umsätze der Auskunftsperson mit wem immer dürfen daher nicht der Beschwerdeführerin zugerechnet werden.

• Die Auskunftsperson legte eine Auftragsbestätigung und eine Rechnung der Firma ***[8_9]*** vor. Das beweist, dass sie mit letzterer Firma in Geschäftsbeziehung stand und eben nicht mit der Beschwerdeführerin.

***[139]*** Josef:

• Zwischen der Beschwerdeführerin und der Auskunftsperson gab es nie eine Geschäftsbeziehung. Die Beschwerdeführerin kennt die Auskunftsperson nicht. Es ist unverständlich und unzulässig, der Beschwerdeführerin Umsätze zuzurechnen, die diese Auskunftsperson mit wem immer angeblich gemacht hat.

• Die Tatsache, dass die Auskunftsperson angibt, von „Kollegen ***[159]***“ bei den Düngemittelbezügen unterstützt worden zu sein bestätigt, dass es eben keine Beziehung zur Beschwerdeführerin gab.

EKG ***[64]***

(16) Das Finanzamt selbst kommt nicht umhin zuzugestehen, dass diese Einkaufsgemeinschaft besteht. Es bestehen aber auch, wie sich aus den zitierten Aussagen ergibt, die anderen Einkaufsgemeinschaften.

EKG ***[115]***

(17) Die Behauptung des Finanzamts, dass diese Einkaufsgemeinschaft nicht besteht, ist eindeutig aktenwidrig.

***[51]*** ***[113]***:

• Befragt über die Einkaufsgemeinschaft ***[115]*** gibt der Zeuge an: „Ich habe mich mit einigen Bauern ab und zu getroffen und dabei haben wir auch über die Einkaufsmöglichkeiten in Polen gesprochen.“ Dass es die EKG ***[115]*** nicht gegeben hätte, sagt der Zeuge keineswegs.

• Im Zuge der Einvernahme, Frage 9), hält das Finanzamt dem Zeugen sogar ein Schreiben der Einkaufsgemeinschaft ***[115]*** vor. Das beweist völlig eindeutig, dass die EKG ***[115]*** tatsächlich bestand und das Finanzamt selbst davon ausgeht.

• Mit seinem Schreiben vom nimmt dann der Zeuge ausdrücklich eine Richtigstellung seiner Aussage vom vor und sagt: „Wir haben nie eine Einkaufsgemeinschaft offiziell gegründet, haben aber als Bauern immer zusammen geholfen.“. Dazu ist in rechtlicher Hinsicht das Finanzamt darauf hinzuweisen, dass eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts — und darum handelt es sich bei einer Einkaufsgemeinschaft — keines formellen Gründungsakt bedarf, sondern sie auch konkludent zustande kommen kann (vgl. Nowotny in Kalss/Nowotny/Schauer, Gesellschaftsrecht (2008) Rz 2/34f).

***[150]*** Annemarie/***[150]*** Josef:

• Wieder arbeitet das Finanzamt mit einer „Kollektivaussage“ und einer „Kollektivniederschrift“. Auch die beiden Aussagen dürfen daher wegen dieses Verfahrensfehlers nicht verwertet werden.

• Keine der beiden Personen sagt, dass es die EKG ***[115]*** nicht gegeben hätte.

• Die vorgelegten Bestellscheine, Auftragsbestätigungen und Rechnungen der Firma ***[8_9]*** bestätigen, dass es zwischen den beiden Zeugen und der Firma ***[8_9]*** eine Geschäftsbeziehung gegeben hat. Eine Zurechnung dieser Umsätze an die Beschwerdeführerin entbehrt aber jeder sachlichen und rechtlichen Grundlage, weil es gemäß den insofern eindeutigen Urkunden eben gerade keine Geschäftsbeziehung mit der Beschwerdeführerin gegeben hat.

***[151]*** Ernst:

• Der Zeuge ***[151]*** Ernst ist der Beschwerdeführerin unbekannt. Mit die sem Zeugen hatte die Beschwerdeführerin nie eine Geschäftsbeziehung.

• Wenn der Zeuge aussagt, er sei nicht wissentlich Mitglied einer Einkaufsgenossenschaft heißt das immer noch nicht, dass es die EKG ***[115]*** nicht gibt.

• Der Zeuge gibt dann weiter an, Dünger bei Herrn „***[51]***‘ (ob es sich dabei um den in diesem Verfahren vernommenen Herrn ***[113]*** ***[51]*** handelt ist unklar) abgeholt zu haben, weil dort der Dünger abgeladen wurde. Das bestätigt jedenfalls eine Geschäftsbeziehung des Zeugen mit Herrn ***[51]***, aber eben keine mit der Beschwerdeführerin.

• Die vorgelegten Urkunden, Auftragsbestätigung, Rechnung Transportauftrag bestätigen die Geschäftsbeziehung mit der Firma ***[8_9]***.

***[136]*** ***[120]***:

• Die Auskunftsperson ***[136]*** Gerhard ist der Beschwerdeführerin unbekannt. Mit ihr hatte die Beschwerdeführerin nie eine Geschäftsbeziehung.

• Gefragt wie es zur Kontaktaufnahme kam, gibt die Auskunftsperson an: „Über die Einkaufsgemeinschaft ***[115]*** (EG) — Herr ***[51]*** Josef. “. Das ist somit eine völlig eindeutige Aussage, dass die EKG ***[115]*** tatsächlich besteht. Die gegenteilige Beurteilung des Finanzamts ist schlicht aktenwidrig.

• Die Bestellscheine, Auftragsbestätigungen, Rechnungen und Frachtdokumente, die diese Auskunftsperson vorlegt, bestätigen vollkommen eindeutig ihre Geschäftsbeziehung mit der Firma ***[8_9]***. Für eine Zurechnung dieser Umsätze an die Beschwerdeführerin gibt es keine sachliche Grundlage.

(18) Für alle Umsätze, die das Finanzamt der Beschwerdeführerin zurechnen möchte gilt, dass das Finanzamt in schlüssiger Weise für jeden einzelnen Euro an Umsatz, den es der Beschwerdeführerin zurechnen möchte beweisen wird müssen, wieso er der Beschwerdeführerin angeblich zugerechnet werden muss. Ein solcher Beweis ist dem Finanzamt bisher noch für keinen einzigen Euro gelungen.

(19) Auf Seite 6 oben der Stellungnahme schreibt das Finanzamt, dass „die Transporte von Organen der Fa. ***[1]*** organisiert wurden“. Auch hier gilt, dass das Finanzamt ganz konkret für jeden einzelnen Transport beweisen muss, von welchem — namentlich genannten — Organ der Beschwerdeführerin er angeblich organisiert wurde. So einen Beweis hat das Finanzamt bisher nicht angetreten. Das Finanzamt bringt nur völlig nebulose Pauschalbehauptungen.

(20) Auf Seite 6 oben der Stellungnahme, unter Bezugnahme auf Rn (6) der Äußerung behauptet dann das Finanzamt, weitere Beweismittel würden ihren Rechtsstandpunkt bestätigen. Das ist unrichtig, das Gegenteil ist der Fall.

• Der offene Posten-Abstimmung zwischen der Beschwerdeführerin und der ***[8_9]*** ist in keiner Weise zu entnehmen, wieso es sich dabei Umsätze handeln sollte, die der Beschwerdeführerin zuzurechnen sind. Tatsächlich handelt es sich dabei um ein Darlehens-Kontokorrentverhältnis, wie es zwischen Gesellschaften, die in einer gesellschaftsrechtlichen Beziehung stehen, durchaus üblich sind. Die beiden Gesellschaften gewährten einander wechselseitig Darlehen, die dann auch immer wieder ausgeglichen wurden. Über diese Darlehensbeziehung gibt es auch Darlehensverträge, die unter einem vorgelegt werden. Richtig ist, dass nunmehr die Beschwerdeführerin gegen die ***[8_9]*** eine Darlehensforderung in Höhe von € 40.000 hat. Über die Darlehensgewährung der Beschwerdeführerin an die ***[8]*** ***[9]*** gibt es keinen schriftlichen Darlehensvertrag.

Beweis: Konvolut Darlehensverträge

• Der E-Mail-Verkehr, auf den sich das Finanzamt bezieht, ist auch kein schlüssiges Beweismittel für den Standpunkt des Finanzamts. In Wahrheit handelt es sich nämlich überhaupt nicht um einen einheitlichen und durchgängigen E-Mail-Verkehr. Das erkennt man schon daran, dass jede einzelne Seite dieses angeblich drei Seiten langen E-Mail-Verkehrs mit der Seitenzahl „1“ nummeriert ist. Es handelt sich also in Wahrheit um drei verschiedene E-Mail-Korrespondenzen. Völlig eindeutig ergibt sich aus diesen drei unter schiedlichen Korrespondenzen aber immer, dass es wirtschaftlich um die ***[8_9]*** geht und nicht um die Beschwerdeführerin.

• Die Stellungnahme der Prüferin vom gibt nur die subjektive Ansicht des Finanzamts wieder, ist aber kein objektives Beweismittel. Aus den darin zitierten Beweismitteln ergibt sich kein einziger konkreter Umsatz der der Beschwerdeführerin zuzurechnen wäre.

(21) Auf Seite 6 oben der Stellungnahme nimmt das Finanzamt dann auch auf Punkt (6) der Äußerung der Beschwerdeführerin vom Bezug. Auch dabei handelt es sich um eine vage Pauschalaussage ohne konkretes Beweisangebot, geschweige denn, dass dem Finanzamt bisher irgendein Beweis gelungen wäre. Das Finanzamt unterlässt es konkret vorzubringen und zu beweisen, welche Umsätze aufgrund der offenen Posten-Abstimmung der Beschwerdeführerin zuzurechnen wären.

(22) Weder den vom Finanzamt zitierten Dokument-Nachreichungen noch der Stellungnahme der Prüferin vom ist diesbezüglich irgendeine konkrete, nachvollziehbare finanzielle Darstellung zu entnehmen, die auch bewiesen worden wäre.

(23) Ganz generell gilt, dass die Beweislast dafür, dass irgendwelche Umsätze der Beschwerdeführerin zuzurechnen sind, auf Seiten des Finanzamts liegt.

Fazit:

(24) Das Fazit aus dem bisherigen Verfahren und den bisher erfolgten Beweisaufnahmen ist, dass der Beschwerdeführerin, über die von ihr für die in Rede stehenden Zeiträume deklarierten Umsätze hinaus, keine weiteren Umsätze zuzurechnen sind. Die gegenteilige Behauptung des Finanzamtes ist unrichtig. Den Beschwerden der Beschwerdeführerin wird daher Folge zu geben sein. Im Übrigen werden die bisher gestellten Anträge aufrechterhalten.

Beigefügt waren Kopien/PDF von Darlehensverträgen zwischen der ***[8_9]*** sp.z.o.o., ***[24]***, und der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H., ***[3]***, wie folgt:

Darlehensverträge

: Darlehen über 50.000,00 € von der ***[8_9]*** sp.z.o.o. an die ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H., Auszahlung am durch Umbuchung, 2,5% Zinsen pa., rückzahlbar am . Firmenmäßig am sowohl in ***[24]*** als auch in ***[3]*** gezeichnet, unterschrieben jeweils mit "***[11]***" oder "***[11]*** ***[10]***".

: Darlehen über 40.000,00 € von der ***[8_9]*** sp.z.o.o. an die ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H., Auszahlung am durch Umbuchung, 2,5% Zinsen pa., rückzahlbar am . Firmenmäßig am sowohl in ***[24]*** als auch in ***[3]*** gezeichnet, unterschrieben jeweils mit "***[11]***" oder "***[11]*** ***[10]***".

: Darlehen über 20.000,00 € von der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. an die ***[8_9]*** sp.z.o.o., Auszahlung am durch Umbuchung, 2,5% Zinsen pa., rückzahlbar am . Firmenmäßig am sowohl in ***[24]*** als auch in ***[3]*** gezeichnet, unterschrieben jeweils mit "***[11]***" oder "***[11]*** ***[10]***".

: Darlehen über 20.000,00 € von der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. an die ***[8_9]*** sp.z.o.o., Auszahlung am durch Umbuchung, 2,5% Zinsen pa., rückzahlbar am . Firmenmäßig am sowohl in ***[24]*** als auch in ***[3]*** gezeichnet, unterschrieben jeweils mit "***[11]***" oder "***[11]*** ***[10]***".

In den deutschen Fassungen ist stets von einer Auszahlung durch Umbuchung die Rede, die (in Vergangenheitsform) an einem in der Zukunft gelegenen Tag "erfolgte", in den polnischen von einer Überweisung auf ein näher genanntes Bankkonto, etwa

§ 2 Auszahlung

Die Auszahlung des Darlehensbetrages erfolgte am durch Umbuchung.

§2 Wypłata poċyczki

Wypłata  kwoty poċyczki dnia w formie przelewu na Konto bankowe: AT49 1200 0516 ***[204]***

(Zahlung des Darlehensbetrags am in Form einer Überweisung auf Ihr Bankkonto …)

Umsatzsteuerbescheid 2014

Am legte das Finanzamt eine Ausfertigung des Umsatzsteuerbescheids für das Jahr 2014 vom dem Bundesfinanzgericht vor:

Umsatzsteuerbescheid 2014


Tabelle in neuem Fenster öffnen
Gesamtbetrag der Bemessungsgrundlagen für Lieferungen und sonstige Leistungen
 
7.436.383,52 €
Umsätze gemäß § 19 Abs. 1a UStG 1994 (Bauleistungen)
 
-854,60 €
Davon steuerfrei mit Vorsteuerabzug: Ausfuhrlieferungen gemäß § 6 Abs. 1 Z 1 UStG 1994 i. V. m. § 7 UStG 1994
 
-186.806,04 €
Innergemeinschaftliche Lieferungen gemäß Art. 6 Abs. 1 Z 1 UStG 1994
 
-3.290.548,35 €
Gesamtbetrag der steuerpflichtigen Lieferungen, sonstigen Leistungen und Eigenverbrauch
 
3.958.174,53 €
Davon sind zu versteuern mit
Bemessungsgrundlage
Umsatzsteuer
20% Normalsteuersatz
131.838,53 €
26.367,71 €
10% ermäßigter Steuersatz
53.826.336,00 €
382.633,60 €
Steuerschuld gemäß § 19 Abs. 1 Satz 2 sowie gemäß Art. 19 Abs. 1 Z 3 und Art. 25 Abs. 5
 
37.345,89 €
Summe Umsatzsteuer
 
446.347,20 €
Innergemeinschaftliche Erwerbe
 
676.189,42 €
Davon sind zu versteuern mit
Bemessungsgrundlage
Umsatzsteuer
20% Normalsteuersatz
110.604,06 €
22.120,81 €
10% ermäßigter Steuersatz
565.585,36 €
56.558,54 €
Summe Erwerbsteuer
 
78.679,35 €
Summe Umsatzsteuer (wie oben)
 
446.347,20 €
Summe Erwerbsteuer (wie oben)
 
+78.679,35 €
Gesamtbetrag der Vorsteuern (ohne nachstehende Vorsteuern)
 
-801.186,48 €
Vorsteuern aus innergemeinschaftlichem Erwerb
 
-78.679,36 €
Vorsteuern betreffend die Steuerschuld gemäß § 19 Abs. 1 zweiter Satz sowie gemäß Art. 19 Abs. 1 Z 3 und Art. 25 Abs. 5
 
-37.345,89 €
Gutschrift
 
-392.185,18 €
Festgesetzte Umsatzsteuer
 
-392.185,18 €
Bisher vorgeschriebene Umsatzsteuer
 
393.866,52 €*)
Abgabennachforderung
 
1.681,34 €

*) Richtig: -393.866,52 €.

Begründend wurde ausgeführt:

In der Vorhaltsbeantwortung vom wurde mitgeteilt, dass den Feststellungen bei der Umsatzsteuerprüfung nicht gefolgt wurde.

Die bei dieser Prüfung getroffenen Feststellungen sind daher nach Ansicht des Finanzamtes auch der Jahresveranlagung zugrunde zu legen und daher werden die in der Niederschrift vom bzw. im Bericht vom vorgenommenen Änderungen auch für den Jahresbescheid übernommen. Für die detaillierte Begründung siehe daher die angeführten Niederschrift und den Bericht.

Informativ wird mitgeteilt, dass die Beschwerden vom gegen die USt-Festsetzungsbescheide 7-8/2013 vom auch als gegen den USt-Jahresbescheid für das Wirtschaftsjahr 2014 gerichtet gelten u. somit weiterwirkt.

Eine separate Beschwerde gegen den USt-Jahresbescheid 2014 ist daher nicht erforderlich.

Beschluss vom

Mit Beschluss vom trug das Gericht der Bf gemäß § 85 Abs 1 BAO auf bekannt zu geben, welche Änderungen (Bemessungsgrundlagen, Abgaben) hinsichtlich des Umsatzsteuerbescheids 2014 beantragt werden (§ 250 Abs. 1 lit. c BAO).

Begründend wurde unter anderem ausgeführt:

Rechtsgrundlagen

§ 85 BAO lautet:

§ 85. (1) Anbringen zur Geltendmachung von Rechten oder zur Erfüllung von Verpflichtungen (insbesondere Erklärungen, Anträge, Beantwortungen von Bedenkenvorhalten, Rechtsmittel) sind vorbehaltlich der Bestimmungen des Abs. 3 schriftlich einzureichen (Eingaben).

(2) Mängel von Eingaben (Formgebrechen, inhaltliche Mängel, Fehlen einer Unterschrift) berechtigen die Abgabenbehörde nicht zur Zurückweisung; inhaltliche Mängel liegen nur dann vor, wenn in einer Eingabe gesetzlich geforderte inhaltliche Angaben fehlen. Sie hat dem Einschreiter die Behebung dieser Mängel mit dem Hinweis aufzutragen, daß die Eingabe nach fruchtlosem Ablauf einer gleichzeitig zu bestimmenden angemessenen Frist als zurückgenommen gilt; werden die Mängel rechtzeitig behoben, gilt die Eingabe als ursprünglich richtig eingebracht.

(3) Die Abgabenbehörde hat mündliche Anbringen der im Abs. 1 bezeichneten Art entgegenzunehmen,

a) wenn dies die Abgabenvorschriften vorsehen, oder

b) wenn dies für die Abwicklung des Abgabenverfahrens zweckmäßig ist, oder

c) wenn die Schriftform dem Einschreiter nach seinen persönlichen Verhältnissen nicht zugemutet werden kann.

Zur Entgegennahme mündlicher Anbringen ist die Abgabenbehörde nur während der für den Parteienverkehr bestimmten Amtsstunden verpflichtet, die bei der Abgabenbehörde durch Anschlag kundzumachen sind.

(4) Wird ein Anbringen (Abs. 1 oder 3) nicht vom Abgabepflichtigen selbst vorgebracht, ohne daß sich der Einschreiter durch eine schriftliche Vollmacht ausweisen kann und ohne daß § 83 Abs. 4 Anwendung findet, gelten für die nachträgliche Beibringung der Vollmacht die Bestimmungen des Abs. 2 sinngemäß.

§ 250 BAO lautet:

§ 250. (1) Die Bescheidbeschwerde hat zu enthalten:

a) die Bezeichnung des Bescheides, gegen den sie sich richtet;

b) die Erklärung, in welchen Punkten der Bescheid angefochten wird;

c) die Erklärung, welche Änderungen beantragt werden;

d) eine Begründung.

(2) Wird mit Bescheidbeschwerde die Einreihung einer Ware in den Zolltarif angefochten, so sind der Bescheidbeschwerde Muster, Abbildungen oder Beschreibungen, aus denen die für die Einreihung maßgeblichen Merkmale der Ware hervorgehen, beizugeben. Ferner ist nachzuweisen, dass die den Gegenstand des angefochtenen Bescheides bildende Ware mit diesen Mustern, Abbildungen oder Beschreibungen übereinstimmt.

§ 253 BAO lautet:

§ 253. Tritt ein Bescheid an die Stelle eines mit Bescheidbeschwerde angefochtenen Bescheides, so gilt die Bescheidbeschwerde auch als gegen den späteren Bescheid gerichtet. Dies gilt auch dann, wenn der frühere Bescheid einen kürzeren Zeitraum als der ihn ersetzende Bescheid umfasst.

(5) Der Einschreiter hat auf Verlangen der Abgabenbehörde eine beglaubigte Übersetzung einem Anbringen (Abs. 1 oder 3) beigelegter Unterlagen beizubringen.

Weiterwirken der Beschwerden

Die Beschwerden gegen die Umsatzsteuerfestsetzungsbescheide 7/2013 und 8/2013 wirken zufolge des abweichenden Wirtschaftsjahres der Bf gegen den Umsatzsteuerbescheid 2014 vom weiter.

Nunmehrige Mangelhaftigkeit der Beschwerden

Dadurch wurden die ursprünglich mängelfreien Beschwerden gegen die Umsatzsteuerfestsetzungsbescheide 7/2013 und 8/2013 mangelhaft, da nicht ersichtlich ist, welche Änderungen (§ 250 Abs. 1 lit. c BAO) in Bezug auf den Umsatzsteuerbescheid 2014 beantragt werden.

Mängelbehebungsauftrag

Der Bf ist daher die Behebung dieses Mangels aufzutragen.

Da laut E-Mail des rechtsfreundlichen Vertreters vom er und die Beschwerdeführerin unter anderem in der Zeit von bis und von bis verhindert sind, war die Frist zur Mängelbehebung mit einem Monat festzusetzen, sodass die Mängelbehebung im Zeitraum 7. bis erfolgen kann.

Bekanntgabe (FA) vom

Das Finanzamt teilte dem Gericht am mit und legte die entsprechenden PDF vor:

Im Zuge der Vorlage wurde von der Abgabenbehörde bekanntgegeben, dass händische Aktenteile (13 beschlagnahmte Ordner, 3 Ordner Arbeitsbogen) aufgrund des doch größeren Umfanges auf Abruf vorgelegt werden. Da bisher nur die Anforderung der 3 Ordner Arbeitsbogen erfolgt ist und ein Abruf der Unterlagen „13 beschlagnahmte Ordner" bisher nicht erfolgt ist, werden von Seiten des Finanzamtes Waldviertel noch folgende Unterlagen aus diesen Ordnern nachgereicht:

-) Auftragsbestätigungen LKW ***[34]*** vom , und vom ;

-) E-Mail von Hm. ***[11]*** vom ;

-) Zeugeneinvernahme ***[46]*** Dietmar vom .

Ad Auftragsbestätigungen LKW ***[34]***:

Aus diesen Auftragsbestätigungen ist ersichtlich, dass der Auftraggeber, der Transporte von Polen zu den einzelnen Landwirten, die Firma ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. ist.

Ad E-Mail von Hrn. ***[11]*** vom :

Auch in dieser E-Mail tritt Herr ***[11]*** mit der E-Mail Signatur der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H auf. Es handelt sich hierbei eindeutig um einen Düngemittelverkauf.

Ad Zeugeneinvernahme ***[46]*** Dietmar vom :

Die Zeugeneinvernahme wird ergänzend nachgereicht. ***[46]*** gibt u.a. an: „Die ***[1]*** VertriebsgmbH war das Vermittlungsunternehmen zw. der Fa. ***[8_9]*** in Polen und den einzelnen Landwirten".

Mündliche Verhandlung vom

In der mündlichen Verhandlung vom wurden seitens der Parteien wesentliche Interessen i. S. d. § 23 BFGG, die einer Veröffentlichung entgegenstehen, nicht bekannt gegeben. In der Sache wurde ausgeführt:

Rechtsfreundliche Vertreter (…):

In Bezug auf den Beschluss vom gibt der rechtsfreundliche Vertreter eingangs bekannt, das der Umsatzsteuerbescheid 2014 vom , mit welchem Umsatzsteuer für das Jahr 2014 festgesetzt wird, dahingehend abgeändert werden möge, dass die Bemessungsgrundlage für die zwanzigprozentigen Umsätze für das Jahr 2014 gemäß der Umsatzsteuererklärung für 2014 vom , Kennziffer 022, mit € 113.959,82 (statt mit € 131.848,53) festgesetzt werden möge.

Gericht:

Verlesen wird das Schreiben des Finanzamts vom an das Gericht. Das Gericht weist darauf hin, dass sich der Inhalt der "Auftragsbestätigungen LKW ***[34]***" auf Seiten 101 f. des Beschlusses vom befindet, der Inhalt der "E-Mail von Hrn. ***[11]*** vom  " auf Seiten 102 f. des Beschlusses vom und der Inhalt der "Zeugeneinvernahme ***[46]*** Dietmar vom " auf Seiten 89 f. des Beschlusses vom und daher der Bf (wie dem Gericht) bereits bekannt sind.  

Seitens des Gerichts wird ausgeführt, dass die eingangs vorgetragenen Sachverhaltsannahmen der Bf einerseits und der belangten Behörde andererseits sowie die jeweils daraus gezogenen rechtlichen Schlussfolgerungen erheblich divergieren. Im Hinblick auf die Komplexität des bisherigen Verfahrens erweise es sich - "Keep it simply" - zweckmäßig den Kern der Streitfrage herauszuarbeiten. Die Parteien werden eingeladen, den im folgenden vorgetragenen fiktiven Sachverhalt zu beurteilen:

Derzeit ist Schulanfang. Da gibt es für Schüler und Eltern viele Schulsachen zum Einkaufen. Die Lehrer einer Schule haben Überlegungen angestellt, dies zu vereinfachen und sind diesbezüglich an einen Papierwarenhändler mit dem Vorschlag einer Schulaktion herangetreten. Auf den Klassenelternabenden zu Beginn des Schuljahres berichten die Lehrer den Eltern, dass es möglich sei, Sammelbestellungen über einen Papierwarenhändler vorzunehmen. Sie teilen dazu Bestellformulare aus, die den Papierwarenhändler im Kopf nennen. Dort können dann Artikel wie Bleistifte, Hefte, usw. ausgewählt werden. Um die Abwicklung zu vereinfachen, ist auf dem Formular ein Feld für die Erteilung eines Einziehungsauftrags an den Papierwarenhändler vorgesehen. Die Eltern füllen die Formulare aus, erteilen den Einziehungsauftrag und geben sie beim Klassenlehrer ab. Die Lehrer tragen die Bestellformulare zum Papierwarenhändler. Dieser verpackt die Schulsachen für jeden Schüler in ein eigenes Papiersackerl, auf das die Rechnung über die Schulsachen, mit dem Papierwarenhändler als Rechnungsaussteller, geheftet wird. Die Lehrer holen die Sackerl beim Papierwarenhändler ab und bringen sie in die Schule. Am nächsten Tag werden die Sackerl von den Lehrern an die Schüler ausgeteilt. Die Schulbehörde erfährt von der Sache und befragt Schüler und Eltern. Diese gegeben an, sie hätten die Schulsachen von der Schule erhalten.

Wie sei nach Sicht der Parteien dieser Sachverhalt zu beurteilen. Mache es einen Unterschied (Variante A), ob statt von den Lehrern der Transport der Schulsachen vom Papierwarenhändler vom Elternverein organisiert wird, oder (Variante B) der Direktor der Schule gleichzeitig der Geschäftsführer der Papierwaren-GmbH ist?

Rechtsfreundliche Vertreter:

In dem beispielhaft geschilderten Sachverhalt träten die Lehrer (tritt die Schule) nicht als Zwischenhändler auf, sondern die Lehrer handelten als Besorgungsgehilfen der Schüler bzw. der Eltern. Der Kaufvertrag komme zwischen dem Schüler bzw. den Eltern einerseits und der Papierwarenhandlung andererseits zu Stande.

Gleiches gelte, wenn der Elternverein den Transport der Schulsachen vom Papierwarenhändler organisiere.

Wenn der Direktor gleichzeitig Geschäftsführer der Papierwaren-Handels-GmbH sei, sei der Verkauf ebenfalls der Papier Warenhandels GmbH zuzurechnen, weil der Direktor hier als Geschäftsführer der Papierwaren-Handels-GmbH handle.

Finanzamtsvertreter (…): 

Den rechtlichen Ausführungen des rechtsfreundlichen Vertreters könne grundsätzlich zugestimmt werden, allerdings nur dann, wenn klar zu Tage komme, welche Rolle die einzelnen Beteiligten tatsächlich ausüben.

Im tatsächlich zu beurteilenden Sachverhalt dieses Verfahrens seien die Rollen der einzelnen Beteiligten nicht klar definiert gewesen. 

Die Einkaufsgemeinschaften hätten, dies habe dies nach Ansicht des Finanzamtes das Verfahren ergeben, nur auf dem Papier und nicht tatsächlich existiert, mit Ausnahme einer Einkaufsgemeinschaft.

Es sei den Landwirten grundsätzlich um billigen Dünger gegangen und nicht, wo sie diesen einkaufen. Die Landwirte seien davon ausgegangen, dass der Dünger von der Beschwerdeführerin verkauft werde, unabhängig davon was auf sämtlichen Urkunden gestanden sei.

Finanzamtsvertreter (…):

Hinzuzufügen sei, dass die Rechnung nicht von Bedeutung sei, denn wenn die Ware aus einem Mitgliedstaat der Union nach Österreich gelangte, sei eine innergemeinschaftliche Lieferung gegeben.

Rechtsfreundliche Vertreter:

Im Hinblick auf den Geldfluss zwischen den Landwirten und der ***[8]*** ***[9]*** ohne Zwischenschaltung der ***[1]*** seien sämtliche Rechnungen von der ***[8]*** ***[9]*** an die Landwirte ergangen.

Finanzamtsvertreter:

Die Bf habe ihre Infrastruktur in den Dienst der gegenständlichen Düngerlieferungen gestellt. Diese Infrastrukturnutzung sei umfassend gewesen, sowohl in Bezug auf die Mitarbeiter als auch auf die Lagerhaltung. Eine Vereinbarung zwischen der Bf und der ***[8]*** ***[9]*** über die Nutzung von Infrastruktur sei dem Finanzamt nicht bekannt. Man müsse davon ausgehen, dass die ***[8]*** ***[9]*** in Österreich in ***[3]*** eine Betriebsstätte gehabt habe und in Österreich sowohl ertragsteuerlich also umsatzsteuerlich als Steuerpflichtiger anzusehen wäre.

Rechtsfreundliche Vertreter:

Es habe entgegen der Ansicht des Finanzamts insgesamt fünf Einkaufsgemeinschaften gegeben und nur eine dieser Einkaufsgemeinschaften sei die Einkaufsgemeinschaft ***[117]*** gewesen. Nur bei dieser Einkaufsgemeinschaft ***[117]*** sei es zu einer Nutzung von Infrastruktur der Bf gekommen. Dies sei dadurch erklärlich, dass der Sprecher dieser Einkaufsgemeinschaft ***[10]*** ***[11]*** gewesen sei bzw. noch immer sei.

Hieraus sei nach Ansicht der Bf das Vorliegen einer Betriebsstätte der ***[8]*** ***[9]*** in Österreich nicht abzuleiten, da ***[10]*** ***[11]*** nicht viel mehr gemacht habe, als die Bestellungen weiterzuleiten.

Selbst wenn eine Betriebsstätte der ***[8]*** ***[9]*** vorliege, seien die hier angefochtenen Bescheide unrichtig, da dann die Lieferungen eben nicht der hier bf. ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. zugerechnet werden dürften.

Finanzamtsvertreter:

Nach Ansicht des Finanzamts hätten mit Ausnahme der Einkaufsgemeinschaft ***[64]*** die Einkaufsgemeinschaften nur auf dem Papier existiert.

Zur Frage einer Betriebsstätte der ***[8]*** ***[9]*** sei auszuführen, dass ***[109]*** ***[17]*** die Düngemittelverkäufe abgewickelt habe. Wenn dies nicht im Namen der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. geschehen sei, dann im Namen der ***[8]*** ***[9]***, deren Mitarbeiterin Frau ***[17]*** gewesen sei. Auch dies erfülle gemeinsam mit den übrigen Kriterien wie Ablage der Buchführung und Ähnlichem sowohl im Sinne des § 21 BAO als auch des Doppelbesteuerungsabkommens die Voraussetzungen für das Vorliegen einer Betriebsstätte der ***[8]*** ***[9]*** in Österreich.

Ergänzend sei darauf hinzuweisen, dass Frau ***[109]*** ***[17]*** im Streitzeitraum eine Mitarbeiterin der Bf in ***[3]*** gewesen und unstrittigerweise Frau ***[17]*** mit der Abwicklung der Düngemittellieferungen befasst gewesen sei.

Außerdem bestünden Unterlagen darüber, dass die Bf selbst Transportaufträge hinsichtlich der Düngemittellieferungen erteilt habe.

All dies seien Indizien dafür, dass die Bf bei den Düngemittellieferungen tätig geworden sei, was von der Bf immer bestritten worden sei.

Rechtsfreundliche Vertreter:

Festzuhalten sei, dass des Finanzamt gesagt habe, dass die Einkaufsgemeinschaften nur auf dem Papier bestanden haben. Das bedeute, dass das Finanzamt anerkenne, dass es "auf dem Papier" die Existenz dieser Einkaufsgemeinschaften gegeben habe. Dies sei rechtlich ausreichend. Im übrigen bestünden die Einkaufsgemeinschaften seit dem Jahr 1998, lange bevor es die ***[8]*** ***[9]***, die im Jahr 2011 gegründet worden sei, gegeben habe.

Wenn das Finanzamt von Indizien spreche, sei hervorzuheben, dass es sich eben nur um Indizien und nicht um Beweise handle, die vom Finanzamt angenommenen Tatsachen seien damit nicht bewiesen.

Finanzamtsvertreter:

Dem gegenüber hätten mehrere Zeugen ausgesagt, sie hätten von derartigen Einkaufsgemeinschaften keine Kenntnis gehabt bzw. die Transporte seien von Frau ***[17]*** organisiert worden. Die Existenz von Einkaufsgemeinschaften sei nach Ansicht des Finanzamtes nicht erwiesen.

Rechtsfreundliche Vertreter:

Im Schriftsatz vom sei ausführlich dargelegt, welche einvernommenen Landwirte die Existenz der Einkaufsgemeinschaften bestätigt hätten.

Finanzamtsvertreter:

Das Finanzamt hebt in diesem Zusammenhang hervor, dass die genannten Niederschriften nach Zusendung eines Rundschreibens an die einzelnen Landwirte ergangen seien, in dem den Landwirten nähere Informationen über die zukünftigen Einvernahmen gegeben worden seien.

Rechtsfreundliche Vertreter:

Seitens der Bf werde dies bestritten, jedenfalls stamme dieses Schreiben nicht von der Bf.

Finanzamtsvertreter (…):

Es gäbe nicht nur eine Betriebsstätte der Bf in ***[3]*** im ***[117]***, sondern eine weitere Betriebsstätte der Bf in ***[18]***. Es sei davon auszugehen, dass die Landwirte im Umkreis von ***[18]*** ebenfalls von den Diensten der Bf profitiert hätten.

Rechtsfreundliche Vertreter:

Dies werde bestritten, es handle sich um reine Vermutungen.

Finanzamtsvertreter:

Abschließend vertrete das Finanzamt die Auffassung, dass das Ermittlungsverfahren ergeben habe, dass vier der fünf Einkaufsgemeinschaften nicht existiert hätten. Es habe sich daher um keine Abhollieferungen an die Landwirte gehandelt. Vielmehr habe die Bf die Lieferungen an die Landwirte vorgenommen. Daher werde die Abweisung der Beschwerden beantragt.

Rechtsfreundliche Vertreter:

Das Ermittlungsverfahren habe ergeben, dass umfassende Beweise, und zwar sowohl Urkundenbeweise als auch Zeugenaussagen dafür vorliegen, dass sämtliche Einkaufsgemeinschaften bestanden hätten.

Wenn die belangte Behörde selbst davon ausgehe, dass diese "am Papier" bestanden haben, dann gestehe die belangte Behörde zu, dass es sich dabei um Gesellschaften nach bürgerlichem Recht gehandelt habe.

Keine einzige Urkunde habe auf die Bf gelautet.

In wirtschaftlicher Betrachtungsweise habe nicht die Bf die gegenständlichen Lieferungen vorgenommen.

Es sei auch bei der Bf in ihrem Rechnungswesen kein Gewinn angefallen, da sämtliche Zahlungen außerhalb des Rechnungswesens der Bf von den Landwirten an die ***[8]*** ***[9]*** erfolgt seien. Von einem Wirtschaftsteilnehmer sei zu erwarten, dass er nicht unentgeltlich handle, sondern Gewinn anstrebe, dies sei im gegenständlichen Fall in Bezug auf die Bf nicht der Fall gewesen.

Es werde die Stattgabe der Beschwerden beantragt.

Gericht:

Die Entscheidung bleibt der schriftlichen Ausfertigung vorbehalten.

Schriftliche Mängelbehebung vom

Mit Schriftsatz vom erfolgte durch die rechtsfreundliche Vertretung in Ergänzung zum Vorbringen in der mündlichen Verhandlung folgende Mängelbehebung:

lm umseitig rubrizierten Verfahren hat das Bundesfinanzgericht mit Beschluss vom , der Beschwerdeführerin zugestellt zuhanden deren ausgewiesenen Rechtsvertretung am , aufgetragen, innerhalb eines Monats Mängel der Beschwerden gegen die Umsatzsteuerfeststellungsbescheide 7/2013 und 8/2013 vom zu beheben.

Innerhalb offener Frist erstattet die Beschwerdeführerin daher nachstehende

Mängelbehebung:

(1) Die Beschwerdeführerin geht davon aus, dass der Auftrag des Bundesfinanzgerichts zur Mängelbehebung auf der Überlegung beruht, dass die Beschwerdeführerin ein vom Kalenderjahr abweichendes Wirtschaftsjahr, das mit Anfang Juni eines Jahres beginnt und bis Ende Mai des Folgejahres läuft, hat.

(2) Die Umsatzsteuervoranmeldungen für Juli 2013 und August 2013 und die dazu ergangenen Bescheide über die Festsetzung von Umsatzsteuer für Juli 2013 und August 2013 wirken sich damit in der Umsatzsteuererklärung für 2014 (umfassend die Monate Juni 2013 bis Mai 2014), und damit im Umsatzsteuerbescheid 2014 vom , aus.

Wie schon in der mündlichen Verhandlung vom zu Protokoll gegeben, stellt die Beschwerdeführerin auf der vorhin dargestellten Grundlage daher den

Antrag,

den Umsatzsteuerbescheid 2014 vom , mit dem die Umsatzsteuer für das Jahr 2014 festgesetzt wird, dahingehend abzuändern, dass die Bemessungsgrundlage für die zwanzigprozentigen Umsätze für das Jahr 2014 gemäß der Umsatzsteuererklärung für 2014 vom , Kennziffer 022, mit € 113.959,82 festgesetzt wird.

Das Bundesfinanzgericht hat erwogen:

Sachverhalt

***[1]*** Vertriebsges.m.b.H., ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o., ***[10]*** ***[11]***

***[10]*** ***[11]*** war im Beschwerdezeitraum unter anderem Allein-Geschäftsführer der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H., ***[3]***, Österreich, an der er auch zu 97% beteiligt ist, und einzelvertretungsbefugter Geschäftsführer der im Oktober 2011 von ihm allein gegründeten ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o., ***[24]***, Polen. Zweiter Geschäftsführer der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. war ***[120]*** ***[79]***, der Obmann jenes Vereins war, der 3% der Anteile an der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. hielt. ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. war im Beschwerdezeitraum ein am Sitz in Polen (und offenkundig auch in Österreich) tätiger Steuerpflichtiger mit aufrechter UID-Nummer. Die ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. handelte mit Erdäpfeln, Zwiebeln und Getreide, in geringem Umfang auch mit Düngemitteln; die ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. mit Düngemitteln.

„Einkaufsgemeinschaften“

***[10]*** ***[11]*** und andere boten – teilweise in dem sie den Eindruck erweckten, „lose Einkaufsgemeinschaften“ zu repräsentieren - österreichischen Landwirten im Rahmen von Veranstaltungen und auf andere Weise regelmäßig Informationen über günstige Düngerlieferungen. Auch die ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. und die ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. führten derartige Informationsveranstaltungen durch oder waren zumindest Teilnehmer dieser Informationsveranstaltungen der Ansicht, diese würden von der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. oder der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. organisiert.

***[10]*** ***[11]*** und andere organisierten – auch wieder teilweise vorgeblich als „lose Einkaufsgemeinschaften“ - teilweise auch gemeinsame Bestellungen österreichischer Landwirte. Derartige Bestellungen erfolgten nicht nur bei der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o.

Teilweise („Einkaufsgemeinschaft ***[64]***“) bestanden derartige Einkaufsgemeinschaften tatsächlich.

Allfällige – wie immer organisierte – regionale „Einkaufgemeinschaften“ waren i. Z. m. den streitgegenständlichen Düngerlieferungen nicht Geschäftspartner der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H.

Werbung durch die ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o.

Die ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. hat unter anderem mittels Rundschreiben am Postweg und mittels E-Mail bei österreichischen Landwirten für Düngereinkäufe geworben. Eine derartige Werbung erfolgte auch bei – unter anderem offenbar von ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. organisierten - Versammlungen von Landwirten.

Wirtschaftliche Tätigkeiten der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. von Österreich aus

Die kuvertierten Rundschreiben wurden im Büro der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. in ***[3]*** mit österreichischen Briefmarken versehen und in Österreich zur Post gegeben. Im Büro der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. in ***[3]*** wurden Ordner mit Geschäftsunterlagen der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o., darunter sämtliche Speditionsabrechnungen, aufbewahrt. Abgesehen von Geschäftsführer ***[10]*** ***[11]*** war die Angestellte der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. ***[109]*** ***[17]*** zeitweise auch im Büro der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. in ***[3]*** tätig und zeitweise auch Arbeitnehmerin der  ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. Die Abwicklung der Düngemittelverkäufe oblag in erster Linie ***[109]*** ***[17]***.

Bestellungen bei der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o.

Die Bestellungen erfolgen von den Landwirten teils direkt bei ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. telefonisch (i. d. R. mit ***[109]*** ***[17]***), mit Telefax, mit E-Mail oder postalisch, teils im Wege von ***[10]*** ***[11]*** und anderen („Einkaufsgemeinschaften“), die die Bestellungen an die ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. weiterleiten. Landwirte, die im räumlichen Nahebereich der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. wohnen, gaben die (an die ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. adressierten) Bestellscheine auch in den Betriebsräumlichkeiten der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. ab, von wo sie ebenfalls an die ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. weitergeleitet wurden. Teilweise wurden die Landwirte auch von Mitarbeitern der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. von sich aus telefonisch kontaktiert, ob sie wieder Dünger benötigten. Auch bei Informationsveranstaltungen wurden Bestellscheine abgegeben.

Verkauf durch die ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o.

***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. verkaufte, wie auch auf den Rundschreiben angegeben, den streitgegenständlichen Dünger direkt an die einzelnen österreichischen Landwirte. Von den österreichischen Landwirten wurde ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. eine Einzugsermächtigung erteilt oder erfolgte eine Zahlung nach Rechnungslegung durch die ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. auf deren Bankkonto. Die österreichischen Landwirte erhielten über den Dünger von ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. als Verkäuferin eine Rechnung. ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. übermittelte den österreichischen Landwirten eine Bestellbestätigung und informierte entweder direkt den Landwirt selbst oder ***[10]*** ***[11]*** und andere, wenn die Ware bereitstand.

Transport des Düngers

Der Transport des Düngers von Polen nach Österreich wurde im Wesentlichen von ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. mittels (vorwiegend) polnischer Speditionen organisiert, wobei im Vorfeld ***[10]*** ***[11]*** und andere Abstimmungen mit den einzelnen Landwirten in Bezug auf die Transporte vornahmen. Teilweise erfolgte die Organisation des Transports ohne Befassung der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. unmittelbar durch andere („Einkaufsgemeinschaft ***[64]***“). Auf einigen Transportaufträgen scheint auch die ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. auf, weil diese im IT-System des Spediteurs, der Geschäftspartner der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. bei anderen Transporten war, hinterlegt war. Um die Transportkosten gering zu halten, wurden teilweise Lieferungen gesammelt an mehrere Landwirte zusammengestellt. Der Dünger wurde mittels Speditionen von Polen nach Österreich verbracht, wobei der Dünger von den Transportunternehmen teilweise direkt am Hof des jeweiligen Landwirts, teilweise an Sammelstellen in Österreich, darunter auch an Betriebstätten der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H., abgeladen wurde, von wo sich die Landwirte den von ihnen gekauften Dünger abholten.

Die Verrechnung der Transporte erfolgte bei Sammeltransporten entweder im Wege eines der kaufenden Landwirte oder im Wege von ***[10]*** ***[11]*** und anderen („Einkaufsgemeinschaften“). Bei Direktbestellungen von Landwirten ohne Zwischenschaltung von ***[10]*** ***[11]*** und anderen („Einkaufsgemeinschaft“) erfolgte die Zahlung auch direkt durch den Landwirt. Bei Sammeltransporten wurden die Landwirte von ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. oder von ***[10]*** ***[11]*** und anderen („Einkaufsgemeinschaften“), aber auch von Mitarbeitern der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H., über die Zustellung oder Abholbereitstellung informiert. Als Absenderin (diejenige, die mit dem Frachtführer oder der Frachtführerin den Beförderungsvertrag abschließt, Felder 1 und 22 des Frachtpapiers) wird auf den Frachtpapieren (CMR) die ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. genannt. Die Frachtpapiere (CMR) wurden i. d. R. von den jeweiligen Landwirten bei Warenübernahme in Österreich unterfertigt. Die Transportkosten wurden von den Landwirten teilweise auf ein österreichisches Bankkonto des ***[10]*** ***[11]***, teilweise auf andere Bankkonten (bei „Einkaufsgemeinschaften“, die nicht das Bankkonto des ***[10]*** ***[11]*** verwendeten), nicht aber an die ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. gezahlt.

Kein Verkauf des Düngers durch die ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H.

Es kann nicht festgestellt werden, dass im Beschwerdezeitraum österreichische Landwirte bei der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. in Österreich Düngemittel gekauft haben, die von der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. bei der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. in Polen erworben, von der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. über deren Transportauftrag von Spediteuren im Lager der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. in Polen abgeholt und in Österreich über Auftrag der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. entweder direkt den österreichischen Käufern des Düngers an deren Adresse in Österreich übergeben und diesen dort die Verfügungsmacht über die Düngemittel verschafft, also geliefert, oder die Düngemittel den österreichischen Käufern an den Standorten der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. in ***[3]*** und ***[18]*** übergeben und diesen dort von der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. geliefert wurden.

Beweiswürdigung

Die getroffenen Feststellungen gründen sich auf die Aktenlage und die umfangreichen Ermittlungen der belangten Behörde.

Urkunden weisen ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. als Verkäuferin aus

Die belangte Behörde geht von einem Einkauf der streitgegenständlichen Düngemittel durch die ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. bei der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o. o. in Polen und von einem Weiterverkauf dieser Düngemittel durch die ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. (ohne Kostenaufschlag oder Gewinnaufschlag) an österreichische Landwirte in Österreich aus.

Die ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. hat unbestritten mit eigenen Rundschreiben und Flugblättern für ihre Düngeraktionen bei den österreichischen Landwirten geworben und ist gegenüber den potentiellen Interessenten als potentieller Lieferant aufgetreten (siehe etwa Werbung der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. vom August 2013, Erkenntnis Seiten 101 f., 172, 197). Auch E-Mail wurde eingesetzt (Franz ***[144]***, , Erkenntnis Seiten 183 f.).

Sämtliche Bestellscheine (einschließlich Lastschriftseinzugsermächtigungen) sind ausdrücklich an die ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. adressiert (siehe die Beispiele Erkenntnis Seiten 46, 177, 191, 197).

Sämtliche Auftragsbestätigungen über die Düngemittelverkäufe wurden durch die ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. als liefernde Unternehmerin ausgestellt und weisen als Empfänger jeweils österreichische Landwirte aus (siehe die Beispiele Erkenntnis Seiten 29, 33, 47, 174 f., 183, 188, 193, 197).

Sämtliche Rechnungen über die Düngemittelverkäufe wurden durch die ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. als liefernde Unternehmerin ausgestellt und weisen als Empfänger jeweils österreichische Landwirte aus (siehe die Beispiele Erkenntnis Seiten 27, 31, 49, 174, 181, 183, 191, 193, 197 ff., 209).

Die Zahlungen der österreichischen Landwirte für die Düngemittelkäufe erfolgten auf ein Konto der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. in Österreich (siehe die Beispiele Erkenntnis Seiten 28, 32, 178).

Soweit „Transportaufträge“ (i. d. R. an ungenannte Frächter) aktenkundig sind, weisen diese in aller Regel als Auftraggeber österreichische Landwirte und nicht die ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. aus. Diese „Transportaufträge“ enthalten zwar Angaben über den vermeintlichen Auftraggeber, die Adresse, die Abladestelle, über Art und Menge des Transportguts und den Preis für den Transport sowie die Unterschrift des vermeintlichen Auftraggebers, geben jedoch – von wenigen Ausnahmen abgesehen (Erkenntnis Seite 200) - mit keinem Wort an, an wen sich der Transportauftrag richten soll (siehe die Beispiele Erkenntnis Seiten 48, 193, 196, 197 ff.).

Die Transportpapiere (CMR) weisen als Absender (Auftraggeber) die ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. und als Empfänger i. d. R. österreichische Landwirte oder Sammelstellen in Österreich auf (siehe die Beispiele Erkenntnis Seiten 29, 34, 35, 49, 189, 209).

Die Frachtkostenvorschreibungen an die Landwirte erfolgten laut den Mustern .i. d. R. durch eine nicht näher genannte „Einkaufsgemeinschaft“ ohne Personen- und Adressangabe (siehe die Beispiele Erkenntnis Seiten 51, 176, 188, 189, 198 f.), tatsächlich durch ***[10]*** ***[11]*** und andere oder die ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. Die Frachtkostenzahlungen durch die Landwirte erfolgten zumeist auf ein Konto des ***[10]*** ***[11]*** (siehe die Beispiele Erkenntnis Seiten 52, 178, 197) oder in bar, in bestimmten Regionen („Einkaufsgemeinschaft ***[64]***“) auch auf ein Konto des „Sprechers“ der jeweiligen „Einkaufsgemeinschaft“ (***[110]*** ***[39]***, , Erkenntnis Seiten 117 ff).

In all diesen Unterlagen wird, wie die Beschwerden (Erkenntnis Seiten 70 ff.) sowie die Äußerung der Bf vom , Erkenntnis Seiten 164 ff., zutreffend ausführen, auf die ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. nicht Bezug genommen. Es gibt keine einzige Urkunde, die beweisen würde, dass die ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. im eigenen Namen und auf eigene Rechnung an die verschiedenen einvernommenen Personen Dünger aus Polen geliefert hätte.

Von der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. ist in diesen Unterlagen nur insofern die Rede, als gelegentlich deren Niederlassungen als Abladeort genannt werden (siehe Beschwerden, Erkenntnis Seiten 70 ff.)

Die festgestellte Vorgangsweise i. Z. m. den Düngerkäufen der österreichischen Landwirte wurde durch zahlreiche Personen im Verfahren bestätigt (bspw. ***[10]*** ***[11]***, , Erkenntnis Seiten 37 ff.; Hermann ***[12]***, , Erkenntnis Seiten 44 ff.; Rudolf ***[13]***, , Erkenntnis Seiten 52 ff.; Otmar ***[16]***, , Erkenntnis Seiten 68 f.; ***[110]*** ***[39]***, , Erkenntnis Seiten 117 ff.). Auch Mitarbeiter der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. gaben an, dass seit 2011 der Düngemittelhandel „fast ausschließlich über ***[8]*** ***[9]*** abgewickelt“ worden sei (Monika ***[14]***, , Erkenntnis Seiten 65 ff.).

Die Vorgangsweise wurde vor allem deswegen gewählt, da die Düngerpreise für pauschalierte Landwirte zufolge des polnischen Mehrwertsteuersatzes von 8% bei gleicher Qualität um einiges günstiger waren als beispielsweise (österreichischer Steuersatz bei mineralischem Dünger 20%) im Lagerhaus (Franz ***[88]***, , Erkenntnis Seite 127).

Abwicklung der Düngemittelkäufe

Die Abwicklung der Düngemittelkäufe erfolgte im Wesentlichen durch ***[109]*** ***[17]*** (vgl. ***[10]*** ***[11]***, , Erkenntnis Seiten 37 ff.; Beschwerden, Erkenntnis Seiten 70 ff.; ***[110]*** ***[39]***, , Erkenntnis Seiten 117 ff.; Reinhard ***[137]***, , Erkenntnis Seite 171; Georg ***[140]***, , Erkenntnis Seiten 171 f.; ***[120]*** ***[79]***, , Erkenntnis Seite 179; Franz ***[144]***, , Erkenntnis Seiten 183 f.), die Angestellte der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. und – zeitweise – der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. war. ***[109]*** ***[17]*** hatte ihren Arbeitsplatz teilweise in ***[24]***, Polen, und teilweise in ***[3]***, Österreich (Beschwerden, Erkenntnis Seiten 70 ff.). ***[109]*** ***[17]*** kommunizierte mit den Kunden der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. teilweise von Polen, teilweise von Österreich aus (***[10]*** ***[11]***, , Erkenntnis Seiten 37 ff.). ***[109]*** ***[17]*** wird von den Düngemittelkäufern als Kontaktperson genannt, wenn auch häufig nicht namentlich, sondern als Deutsch sprechende Dame aus Polen (Otmar ***[16]***, , Erkenntnis Seiten 68 f.; Othmar ***[65]***, , Erkenntnis Seite 129) bzw. als diejenige, der der Düngemittelverkauf aus Polen oblag (Monika ***[14]***, , Erkenntnis Seiten 65 f.). Sie hatte dabei in ***[3]*** auch persönlich Kontakt zu den einzelnen Landwirten (Dietmar ***[46]***, , Erkenntnis Seiten 120 f.). ***[109]*** ***[17]*** hat Kunden der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. auch von sich aus kontaktiert, ob sie wieder Dünger brauchen (Reinhard ***[137]***, , Erkenntnis Seite 171). Dass ***[109]*** ***[17]*** in ***[3]*** für die ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. gearbeitet hat, wurde von ***[10]*** ***[11]*** (, Erkenntnis Seiten 37 ff.) zwar bestritten, ist aber unglaubwürdig, zumal sich ***[10]*** ***[11]*** in dieser Einvernahme (als Geschäftsführer sowohl der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. als auch der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H., die beide keine Großunternehmen sind) als reichlich uninformiert über die Tätigkeiten der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. in ***[3]*** gab.

Abwicklung der Düngemitteltransporte

Dazu, ob die österreichischen Landwirte tatsächlich den Dünger selbst in Polen abgeholt haben (d. h. dieser in ihrem Auftrag abgeholt wurde; mit dem eigenen Traktor fuhr kein einziger Landwirt nach Polen) oder die Organisation der Zustellung des Düngers aus Polen durch die ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. oder durch ***[10]*** ***[11]*** und andere erfolgt ist, gab es im Verfahren unterschiedliche Angaben. Während ***[10]*** ***[11]*** (, Erkenntnis Seiten 37 ff.) und die Beschwerdeführerin (Beschwerden, Erkenntnis Seiten 70 ff.) dies so schildern, dass sich die Landwirte – mit „Hilfestellung“ der „Einkaufsgemeinschaften“ - gemeinsam einen Spediteur suchen und den Transport abwickeln, gaben befragte Landwirte an, dass der Transport von Polen nach Österreich durch die ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. (Otmar ***[16]***, , Erkenntnis Seiten 68 f.) oder die ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. (Franz ***[88]***, , Erkenntnis Seite 127) organisiert wurde und sie selbst mit dem Transport nichts zu tun hatten und auch keine „Einkaufsgemeinschaft“ zwischengeschaltet gewesen sei (Franz ***[144]***, , Erkenntnis Seiten 183 f.). Der Transport soll über „Vermittlung“ von ***[109]*** ***[17]*** erfolgt sein, auf dem Papier erteilte der Landwirt den Transportauftrag, i. d. R. ohne einen konkreten Transporteur anzuführen (Reinhard ***[137]***, , Erkenntnis Seite 171). Die Landwirte wurden von ***[109]*** ***[17]*** informiert, wann (in Österreich) der Dünger vom Landwirt abgeholt werden konnte (Franz ***[144]***, , Erkenntnis Seiten 183 f.; Josef und Annemarie ***[150]***, , Erkenntnis Seiten 197 f.). Aktenkundig sind E-Mails der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o., unterzeichnet von ***[109]*** ***[17]***, wonach Dünger „inklusive 8% Steuer“ zuzüglich Frachtkosten nach Österreich angeboten wurde (Erkenntnis Seiten 184 f., allerdings betreffend das Jahr 2018).

Teilweise – etwa hinsichtlich der „Einkaufsgemeinschaft ***[64]***“ – dürfte auf Grund entsprechender eigener Kontakte der Transport durch einen „Sprecher“ einer „Einkaufsgemeinschaft“ organisiert worden sein (***[110]*** ***[39]***, , Erkenntnis Seiten 117 ff; Josef ***[164]***, , Erkenntnis Seiten 190 f.; Rupert ***[164]***, , Erkenntnis Seite 191; Johannes ***[165]***, , Erkenntnis Seiten 191 f.; ***[110]*** ***[39]***, , Erkenntnis Seiten 204 ff.). Die Transportaufträge, die von der „Einkaufsgemeinschaft ***[64]***“ verwendet wurde, unterschieden sich von den anderen Transportaufträgen vor allem dadurch, dass ein beauftragter Frachtführer konkret genannt wird (siehe Beispiel Erkenntnis Seite 206), wobei freilich auch CMR-Frachtpapiere mit Stempeln der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. in den Feldern 1, 4 und 22 aktenkundig sind (Erkenntnis Seite 206).

Dies ist für die Frage, ob die ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. oder die ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. Verkäuferin an die Landwirte war, aber nicht von Bedeutung. Die Angaben der Auskunftspersonen und Zeugen decken sich jeweils insoweit, dass die ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. in diese Geschäfte – abgesehen von der teilweisen Entgegennahme von an die ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. gerichteten Bestellungen sowie der teilweisen Abladung des Düngers auf Betriebsstätten der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. und Abholung von dort durch Landwirte – nicht involviert war.

Zur ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. und zur ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. ist auf die Aussage von ***[10]*** ***[11]*** am (Erkenntnis Seiten 37 ff.) sowie auf die Ausführungen in den Beschwerden (Erkenntnis Seiten 70 ff.) und die mit den Beschwerden vorgelegten Unterlagen (Erkenntnis Seiten 100 ff.) zu verweisen, ferner auf die Ermittlungen der österreichischen Finanzverwaltung (siehe Erkenntnis Seiten 106 f.) sowie der polnischen Finanzverwaltung (siehe Erkenntnis Seiten 135 ff.) und die Stellungnahme von ***[10]*** ***[11]*** vom (Erkenntnis Seiten 108 ff.).

Geschäftstätigkeit der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. in Österreich

Dass am Sitz der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. in ***[3]*** Kuverts mit dem Stempel der ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o., darauf österreichische Briefmarken, innen offenkundig Briefpapier der ***[8]*** ***[9]*** Sp.z.o.o., an österreichische Adressaten, aufgefunden wurden, ferner Schränke mit Ordnern "***[8]*** ***[9]*** Bankauszüge", "***[8]*** ***[9]*** Auftragsbestätigungen" usw., ferner sämtliche Speditionsabrechnungen betreffend die strittigen Düngerlieferungen (Finanzamt, Erkenntnis Seite 11), ist durch Fotos dokumentiert (Erkenntnis Seiten 35 ff.). Auch ***[10]*** ***[11]*** räumt (, Erkenntnis Seiten 37 ff.) ein, dass sich große Teile der Geschäftsunterlagen der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. in ***[3]*** am Sitz der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. befunden haben und erklärt dies mit seiner Funktion als Eigentümer der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. Die Buchhaltung der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. selbst wurde laut ***[10]*** ***[11]*** in Polen erstellt, befand sich aber über einen längeren Zeitraum im Büro in ***[3]*** (Sonja ***[15]***, , Erkenntnis Seiten 59 ff.). Nach Angabe von Monika ***[14]*** (, Erkenntnis Seiten 65 ff.) wurde die Verbuchung der Düngemittelrechnungen von ihr (in ***[3]***) vorgenommen. Es wurden auch Briefe der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. von ***[3]*** aus „vereinzelt“ versandt (Sonja ***[15]***, , Erkenntnis Seiten 59 ff.). Es hatten Mitarbeiter der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. in ***[3]*** Zugriff auf das Bankkonto der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. und führten Überweisungen von diesem Konto durch (Sonja ***[15]***, , Erkenntnis Seiten 59 ff.). „Jede Aktion der Fa. ***[1]*** bzw. ***[8]*** ***[9]*** muss mit Hrn. ***[11]*** abgesprochen werden“ (Sonja ***[15]***, , Erkenntnis Seiten 59 ff.). Die Düngemittelkäufer, die den Dünger an eine Betriebsstätte der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. erhielten, wurden von Mitarbeitern der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. oder der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. in ***[3]***, vornehmlich von ***[109]*** ***[17]***,  über das Einlangen des Düngers informiert (Monika ***[14]***, , Erkenntnis Seiten 65 ff.; Othmar ***[65]***, , Erkenntnis Seite 129; Norbert ***[138]***, , Erkenntnis Seiten 170 f.). Mitarbeiter der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. waren (im Auftrag von ***[10]*** ***[11]***) neben Mitarbeitern der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. auch in die Verrechnung der Düngemittelverkäufe und der Düngemitteltransporte involviert (siehe etwa den E-Mail-Verkehr Erkenntnis Seiten 63 ff.).

Ferner war die Mitarbeiterin der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. ***[109]*** ***[17]*** im Jahr 2013 jedenfalls mehrere Wochen durchgehend in ***[3]*** im Büro der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. anwesend und arbeitete dort (Sonja ***[15]***, , Erkenntnis Seiten 59 ff.). Auch in den Jahren 2010 oder 2011 war ***[109]*** ***[17]*** als Mitarbeiterin im Büro in ***[3]*** tätig, und zwar mehrere Monate hindurch (Monika ***[14]***, , Erkenntnis Seiten 65 ff.). Während des gesamten Beschwerdezeitraums war ***[109]*** ***[17]*** Angestellte der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. und außerdem in der Zeit vom 31. 1 .2013 bis zum , vom bis zum und vom bis Arbeitnehmerin der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. (Beschwerden, Erkenntnis Seiten 70 ff.; vorgelegte Unterlagen Erkenntnis Seiten 105 f.; Dienstnehmerauskunft Erkenntnis Seiten 119 f.). ***[109]*** ***[17]*** soll „bis auf die Sommermonate und die Weihnachtszeit“ in ***[3]*** wohnhaft gewesen sein (Dietmar ***[46]***, , Erkenntnis Seiten 120 ff.), sie hatte in den Jahren 2011, 2012 und 2013 verschiedene Nebenwohnsitze in ***[3]*** (ZMR, Erkenntnis Seite 122).

Die Verständigung der Landwirte, dass Dünger auf Betriebsstätten der Bf abholbereit sei, erfolgte durch verschiedene Mitarbeiter der Bf, nicht nur durch ***[109]*** ***[17]*** (Franz ***[88]***, , Erkenntnis Seiten 126 f.: „Waldviertler Mundart“), sondern etwa auch von Sonja ***[15]*** (Monika ***[14]***, , Erkenntnis Seiten 65 ff.).

Auf Grund der Personalunion als Geschäftsführer sowohl der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. als auch der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. kam es in Zusammenhang mit den Düngerverkäufen vereinzelt zu E-Mails und anderen Dokumenten an und von ***[10]*** ***[11]*** oder an und von Mitarbeitern der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. und der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H., aus denen ersichtlich ist, dass Mitarbeiter der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. auch mit Aufgaben in Zusammenhang mit den Düngerverkäufen betraut wurden (Sonja ***[15]***, , Erkenntnis Seiten 59 ff.; E-Mails Erkenntnis Seiten 63 f.; Monika ***[14]***, , Erkenntnis Seiten 65 f.).

Dies lässt in Zusammenhang mit den übrigen Verfahrensergebnissen zwar den Schluss zu, dass die ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. in ***[3]*** über eine feste Niederlassung i. S. v. Art. 11 Durchführungsverordnung (EU) 282/2011 verfügt haben dürfte (wovon auch die österreichische Finanzverwaltung ausgeht, Erkenntnis Seite 106), nicht aber, dass anstelle der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. oder anderer die Transporte von der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. organisiert worden sind.

***[10]*** ***[11]*** hat als maßgebender Machthaber sowohl der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. als auch der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. vom Sitz der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. auch die Geschäfte der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. geleitet. Es ist daher naheliegend, dass sich Geschäftsunterlagen der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. am Sitz der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. befunden haben, ohne dass dadurch die ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. an die Stelle der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. als Geschäftspartnerin der Düngerkäufer getreten wäre.

Die ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. war an den Düngemittelgeschäften nur insoweit beteiligt, als die ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. ihre Geschäftsräumlichkeiten in Österreich nutzte, dass für die ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. Bestellungen bei der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. (ausdrücklich an die ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. adressiert) einlangten (laut Sonja ***[15]***, , Erkenntnis Seiten 59 ff., „vereinzelt“; hingegen laut Monika ***[14]***, , Erkenntnis Seiten 65 ff., „meistens“) und die ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. ihre Betriebsstätten in Österreich samt Verladeinfrastruktur und Verladepersonal für die kurzfristige Zwischenlagerung von Dünger aus Polen für jene Landwirte, die infolge zu geringer Bestellmenge nicht direkt von dem Transportunternehmen angefahren wurden, bereitgestellt hat (laut Sonja ***[15]***, , Erkenntnis Seiten 59 ff., „vereinzelt“; laut Monika ***[14]***, , Erkenntnis Seiten 65 ff., ein bis zwei LKW-Züge in der Düngemittelsaison). Auch wurde Papier der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. von der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. verwendet (Beschwerden Seiten 70 ff.). Dass Mitarbeiter der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. die Kunden der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o., sobald der Dünger aus Polen eingetroffen war, verständigt haben, dass dieser am Betriebsgelände abzuholen sei (Monika ***[14]***, , Erkenntnis Seiten 65 ff.), macht die ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. nicht zur Verkäuferin des bei ihr zwischengelagerten Düngers. Gleiches gilt für den in den Beschwerden (Erkenntnis Seiten 70 ff.) zugestandenen Umstand, dass ***[10]*** ***[11]*** (nach dem Beschwerdevorbringen als „Sprecher“ diverser „loser Einkaufsgemeinschaften“, tatsächlich aber als Geschäftsführer der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. und der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o.) „Mitarbeiter und Ressourcen“ der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. in Zusammenhang mit den Düngemittelverkäufen eingesetzt hat.

Soweit Düngerkäufer im Verwaltungsverfahren ausgesagt haben, sie seien von ***[10]*** ***[11]*** als Kunde der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. auf den Düngerbezug aus Polen aufmerksam gemacht worden (Josef und Annemarie ***[150]***, , Erkenntnis Seiten 197 f.), sie hätten Bestellscheine von ***[10]*** ***[11]*** in einer Betriebsstätte der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. erhalten (Ferdinand ***[149]***, , Erkenntnis Seiten 189 f.), hätten die Bestellscheine im Büro in ***[3]*** oder in ***[18]*** abgegeben (Hermann ***[12]***, , Erkenntnis Seiten 44 f.; Rudolf ***[13]***, , Erkenntnis Seiten 52 f.; Franz ***[88]*** , Erkenntnis Seite 127; Franz ***[66]*** , Erkenntnis Seite 128; Othmar ***[65]***, , Erkenntnis Seite 129; Norbert ***[138]***, , Erkenntnis Seiten 170 f.; Ferdinand ***[149]***, , Erkenntnis Seiten 189 f.) oder „Hrn. ***[11]*** (Firma ***[1]***)“ gefaxt (Susanne und Jürgen ***[91]***, , Erkenntnis Seiten 187 f.), und dies von Mitarbeitern der Bf auch bestätigt wurde (Dietmar ***[46]***, , Erkenntnis Seiten 120 f.), hätten die Bestellscheine bei einer Informationsveranstaltung abgegeben (Josef ***[145]***, , Erkenntnis Seiten 195 f.), sie glauben, „bei“ oder „über“ „die Fa. ***[1]*** bzw. Hrn. ***[11]*** bestellt“ zu haben “ (Christine ***[146]*** und Johann ***[46]***, , Erkenntnis Seiten 195 f.), oder der Transportauftrag sei „von der Fa. ***[1]***“ (Hermann ***[12]***, , Erkenntnis Seiten 44 f.) oder einer „Einkaufsgemeinschaft“ (Rudolf ***[13]***, , Erkenntnis Seiten 52 f.) ausgefertigt worden, ferner, die „Fa. ***[1]***“ habe die Transporte organisiert und sie selbst hätten keine Transportaufträge ausgefüllt (Franz ***[88]***, , Erkenntnis Seite 127, i. d. S. wohl auch Othmar ***[65]***, , Erkenntnis Seite 129) oder die Transportaufträge seien von den Landwirten erst im Nachhinein bei Lieferung ausgefüllt worden (Franz ***[66]***, , Erkenntnis Seite 128) steht das den getroffenen Feststellungen ebenso wenig entgegen wie der Umstand, dass Düngerkäufer niemand von der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. (Hermann ***[12]***, , Erkenntnis Seiten 44 f.) und/oder einer „Einkaufgemeinschaft“ (Hermann ***[12]***, , Erkenntnis Seiten 44 f.; Rudolf ***[13]***, , Erkenntnis Seiten 52 f.) persönlich gekannt haben und die Düngemittel in ***[3]*** abgeholt wurden (Hermann ***[12]***, , Erkenntnis Seiten 44 f.; Rudolf ***[13]***, , Erkenntnis Seiten 52 f.). Es entspricht der Lebenserfahrung, dass Kunden der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. nicht zwischen dieser und der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. näher differenzieren und beim Betriebsgelände in ***[3]*** einfach die ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. nennen.

Ebensowenig ist den Landwirten zu folgen, wenn sie aus der Erinnerung heraus angeben, eine „Einkaufsgemeinschaft“ habe Rundschreiben i. Z. m. Düngerlieferungen versendet (Norbert ***[138]***, , Erkenntnis Seiten 170 f.), da diesbezügliche Rundschreiben nur von der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. bekannt sind, die auch den Versand vorgenommen hat (Norbert ***[138]*** hat in weiterer Folge seine Erstaussage auch wieder relativiert und es hält es möglich, dass die Rundschreiben von der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. stammten). Da die angeblichen „Einkaufsgemeinschaften“ sehr lose organisiert waren und über keine eigenen Mittel (etwa in Form von Mitgliedsbeiträgen oder Zuschlägen zu den Transportkosten) verfügten, liegt es auf der Hand, dass die ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o., da ja Dünger verkaufen wollte, auch die Kosten für die diesbezügliche Werbung (und die Organisation der „Einkaufsgemeinschaften“) getragen hat.

Diese Düngerkäufer haben aber alle Bestellscheine ausgefüllt, die ausdrücklich an die ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. gerichtet waren (Hermann ***[12]***, Erkenntnis Seite 46; Rudolf ***[13]***, Erkenntnis Seite 54), erhielten ausdrücklich von der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. eine Auftragsbestätigung (Hermann ***[12]***, Erkenntnis Seite 47; Rudolf ***[13]***, Erkenntnis Seite 55), schienen auf Transportaufträgen als Auftraggeber auf (Hermann ***[12]***, Erkenntnis Seite 48; Rudolf ***[13]***, Erkenntnis Seite 56), erhielten Rechnungen von ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. (Hermann ***[12]***, Erkenntnis Seite 49; Rudolf ***[13]***, Erkenntnis Seite 57), auf den CMR schien jeweils die die ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. und nicht die ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. auf (Hermann ***[12]***, Erkenntnis Seite 50; Rudolf ***[13]***, Erkenntnis Seite 58), die Frachtkostenvorschreibung erfolgte durch eine – abgesehen von einer allgemeinen geografischen Umschreibung wie „***[117]***“ oder „***[118]***“ - nicht näher spezifisierte „Einkaufsgemeinschaft“ und nicht durch die ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. (Hermann ***[12]***, Erkenntnis Seite 51) und die Frachtkostenzahlung erfolgte auf ein Konto des ***[10]*** ***[11]*** mit dem Vermerk „Einkaufsgemeinschaft“ (Hermann ***[12]***, Erkenntnis Seite 52; Rudolf ***[13]***, Erkenntnis Seite 59). Die Landwirte waren teilweise der Meinung, es handle sich hierbei um ein Konto der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. (Franz ***[66]***, , Erkenntnis Seite 128). Landwirte sprachen Mitarbeiter der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. ausdrücklich darauf an, wieso nunmehr „die Bestellung über Polen erfolgen soll“ (Monika ***[14]***, , Erkenntnis Seiten 65 ff.).

Warum die der deutschen Sprache und des Lesens und Schreibens offenkundig mächtigen Landwirte als ihren Vertragspartner nicht die ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o., sondern die ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. angesehen haben sollen, erschließt sich weder aus den einzelnen Niederschriften noch aus der Argumentation des Finanzamts. Wenn etwa der Zeuge Rudolf ***[13]*** am gegenüber dem Finanzamt angegeben hat, er liefere landwirtschaftliche Erzeugnisse an die die ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. und kaufe als Gegengeschäft einen Teil seiner Düngemittel bei der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. (Erkenntnis Seite 52), gleichzeitig aber Urkunden vorlegt, die als Düngemittelverkäuferin die ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. nennen (Erkenntnis Seiten 53 ff.), ist dies nicht nachvollziehbar und wurde bei der Einvernahme vom Finanzamt auch nicht versucht, diesen Widerspruch aufzuklären. Auch der Zeuge Manfred ***[205]*** gab am (Erkenntnis Seiten 187 f.) an, er sei aufmerksam gemacht worden, „dass ich über die Fa. ***[1]*** bzw. über Hrn. ***[11]*** Düngemittel aus Polen beziehen kann“, gleichzeitig aber, dass er mit der Post „ein Angebot von der ***[8_9]***“ erhalte. Dieser Zeuge gab mit keinem Wort an, die ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. habe ihm den Dünger verkauft.

Andere Landwirte haben sehr wohl angegeben, ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. zu kennen und von dort Dünger zu beziehen (Otmar ***[16]***, , Erkenntnis Seiten 68 f.; ***[110]*** ***[39]***, , Erkenntnis Seiten 117 ff.). Landwirte haben auch angegeben, dass die ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. Informationsveranstaltungen in Österreich in Sachen Dünger organisiert habe (Otmar ***[16]***, , Erkenntnis Seiten 68 f.) oder dass bei von der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. organisierten Informationsveranstaltungen „über die Möglichkeit des Düngemitteleinkaufes aus Polen über eine Einkaufsgemeinschaft informiert“ wurde (Franz ***[66]***, , Erkenntnis Seite 128). ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. sende auch Preislisten und Bestellscheine zu (Otmar ***[16]***, , Erkenntnis Seiten 68 f.).

Dass bei der Ausfolgung des Düngers auf Betriebsstätten der Bf durch Mitarbeiter der Bf geprüft wurde, ob der jeweilige Landwirt zur Abholung berechtigt war (Dietmar ***[46]***, , Erkenntnis Seiten 120 f.), liegt auf der Hand, bedeutet aber nicht, dass die ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. Verkäuferin des Düngers war.

Die polnische Finanzverwaltung hat nicht festgestellt, dass im Beschwerdezeitraum von der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. mit der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. Geschäfte abgewickelt wurden. Derartiges wurde von der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. bestritten (Mitteilung , Erkenntnis Seite 136).

Das Gericht geht davon aus, dass es den meisten Landwirten relativ egal gewesen ist, wie sie an den billigen Dünger kommen, und ***[10]*** ***[11]*** und anderen vertraut haben, dass diese für sie den Dünger organisieren. Die Landwirte haben sich, wie die verschiedenen Aussagen zeigen, nicht viele Gedanken über den Düngerkauf gemacht. Erst nachdem von Dipl.-Ing. ***[111]*** ***[47]*** als „Leiter Einkaufsgemeinschaft ***[116]*** - Administrator der Einkaufsgemeinschaften ***[117]***, ***[118]***, ***[64]*** und ***[115]***“ in einem Rundschreiben vom Juni 2018 die Landwirte detailliert darüber informiert wurden, wie diese Düngerkäufe verlaufen sein sollen und die Beziehung eines bestimmten Steuerberaters empfohlen wurde, sagten – worauf das Finanzamt in der mündlichen Verhandlung hingewiesen hat - die im Jahr 2018 vernommenen Landwirte – anders als in den Jahren zuvor – teilweise im Sinne dieses Rundschreibens aus.

***[10]*** ***[11]*** wurde als deren Geschäftsführer fallweise mit der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. gleichgehalten, auch die Bestellscheinabgabe und die Abholung vom Betriebsgelände der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. sowie Anrufe von ***[109]*** ***[17]***, die sowohl für die ***[8]*** ***[9]*** sp. z o. als auch für die ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. tätig war, mögen Assoziationen mit der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H., deren Kunden die Landwirte in anderen Geschäftsbereichen waren, hervorgerufen haben. Bei detaillierten Fragen des Finanzamts wurde meist von „***[10]*** ***[11]*** oder der Fa. ***[1]***“ gesprochen. Es gibt auch internen Briefwechsel des ***[10]*** ***[11]*** mit seinen Mitarbeitern, in denen der E-Mail-Account der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. verwendet wurde (etwa Erkenntnis Seiten 133 ff.).

Das bedeutet aber noch nicht, dass entgegen den eindeutigen Urkunden Verkäuferin des Düngers die ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. und nicht die ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. war. Insoweit – nicht aber hinsichtlich der vermeintlichen Existenz von „Einkaufsgemeinschaften“ in dem von der Bf behaupteten Umfang – ist den Ausführungen der Bf zur Würdigung der Ergebnisse des Ermittlungsverfahrens (Stellungnahme , Erkenntnis Seiten 222 ff.) zuzustimmen. Aus der Doppelfunktion des ***[10]*** ***[11]*** bei der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. und der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. ergibt sich, dass gelegentlich auch Flüchtigkeitsfehler wie die Verwendung einer unzutreffenden E-Mail-Signatur oder eines unzutreffenden E-Mail-Accounts vorgekommen sind, ohne dass ***[10]*** ***[11]*** insoweit für die ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. handeln wollte. Gleiches gilt für Korrespondenz (siehe etwa Erkenntnis Seite 139) in Zusammenhang mit den Düngertransporten.

Zu den Ausführungen im - nicht veröffentlichten - Erkenntnis im Beschwerdeverfahren betreffend Sicherstellungsauftrag gemäß § 232 BAO,

"... Im Zuge der Prüfung fiel auf, dass die Bf. einen Handel mit Düngemitteln betrieb und für diese Handelstätigkeit bis dato keine Umsatzsteuer entrichtete. Aus den beschlagnahmten Unterlagen ging eindeutig hervor, dass diese Handelstätigkeit der Bf. zuzurechnen war und nicht der polnischen Gesellschaft ***[8]*** ***[9]***.

Diese frühe Einschätzung der Lage wurde mittlerweile bestätigt durch die Feststellungen der Betriebsprüfung im Bericht vom . Auszugsweise wird darin ausgeführt: …"

ist zu sagen, dass zum einen das Bundesfinanzgericht im Beschwerdeverfahren betreffend die Abgabenbescheide an diese Ansicht im Sicherstellungsverfahren nicht gebunden ist und zum anderen - worauf das Erkenntnis verweist - in einem Sicherstellungsverfahren nicht zu entscheiden ist, "ob die Abgabenschuld tatsächlich entstanden ist (), und die exakte Überprüfung der Grundlagen für die Abgabenberechnung dem noch durchzuführenden materiellrechtlichen Beschwerdeverfahren vorbehalten ist."

Im gegenständlichen Beschwerdeverfahren wurden nach Ergehen des Erkenntnisses noch umfangreiche Ermittlungen gepflogen, deren Ergebnisse in das Erkenntnis vom nicht eingehen konnten.

„Einkaufsgemeinschaften“

Das Finanzamt stützt in seiner Stellungnahme vom (Erkenntnis Seiten 166 ff.) seine Ansicht, liefernde Unternehmerin sei die ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. und nicht die ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. gewesen, darauf, dass „keine separaten Einkaufsgemeinschaften“ vorgelegen sein (außer der vom Finanzamt anerkannten „Einkaufsgemeinschaft ***[64]***“).

In den Unterlagen der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. wird zwar darauf hingewiesen, dass „nur gegen Selbstabholung mit 8 % polnischer Mehrwertsteuer verkauft wird“ (Beschwerden Erkenntnis Seiten 79 ff.), tatsächlich dürften aber die wenigsten Landwirte selbst die Transporte von Polen nach Österreich beauftragt haben.

Dass „lose Einkaufsgemeinschaften“ österreichischer Landwirte in Bezug auf die gegenständlichen Düngerlieferungen bestanden haben, wie dies die Beschwerden (Erkenntnis Seiten 70 ff.) behaupten, ist jedenfalls hinsichtlich von „Einkaufgemeinschaften“, die sich eines Kontos von ***[10]*** ***[11]*** bedient haben, zu bezweifeln. Selbst wenn Landwirte angeben, durch eine „Einkaufgemeinschaft“ auf die ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. aufmerksam gemacht worden zu sein, sagen sie gleichzeitig aus, dass die Frachtkosten ***[10]*** ***[11]*** überwiesen wurden (Gerhard ***[136]***, , Erkenntnis Seite 174). Bemerkenswert ist auch, dass die aktenkundigen Schreiben einer „Einkaufsgemeinschaft“ die Landwirte auffordern, „dass Sie den beiliegenden Transportauftrag richtig ausfüllen, unterschreiben und zu uns zurücksenden oder persönlich abgeben“, aber keinerlei Kontaktdaten der vermeintlichen „Einkaufsgemeinschaft“ nennen. Der Auftragnehmer des „Transportauftrags“ wird in diesem nicht genannt (!). Auch bei vielen Einvernahmen wussten die Landwirte kaum Näheres über ihre vermeintliche „Einkaufsgemeinschaft“, sie kannten nicht einmal andere „Mitglieder“ (etwa Reinhard ***[147]***, , Erkenntnis Seiten 186 f.; Ernst ***[151]***, , Erkenntnis Seiten 192 f.; Josef ***[145]***, , Erkenntnis Seiten 195 f.; ***[114]*** ***[60]***, , Erkenntnis Seiten 207 ff., obwohl dieser angab, „verantwortlich“ für die „Einkaufsgemeinschaft ***[117]*** / ***[118]***“ zu sein, aber nicht einmal sagen konnte, ab welchem Jahr dies der Fall gewesen sein soll!). Die Beschwerden (Erkenntnis Seiten 70 ff.). unterscheiden zwischen einer „Einkaufsgemeinschaft ***[117]***“ und einer „Einkaufsgemeinschaft ***[118]***“, während beispielsweise auf den Schreiben in Bezug auf die Frachtkosten von einer „Einkaufsgemeinschaft ***[117]*** [***[3]***] / ***[118]*** [***[18]***]“ die Rede ist, das Konto von ***[10]*** ***[11]*** bei der Bank Austria die Subbezeichnung „Einkaufsgemeinschaft ***[117]*** / ***[118]***“ trägt und die Zeugen, so sie von einer „Einkaufsgemeinschaft“ sprachen, i. d. R. nicht zwischen „***[117]***“ und „***[118]***“ unterschieden. „Berater“ und „Sprecher“ derartiger „Einkaufsgemeinschaften“ dürften von ***[10]*** ***[11]*** / ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. vorgeschoben worden sein und in deren Auftrag handeln („***[10]*** ***[11]*** hat mich ersucht dieses Amt [als „Leiter“ der „Einkaufsgemeinschaft ***[117]*** / ***[118]***“] zu übernehmen. Ich habe es unter der Bedingung übernommen, dass ich keinen Arbeitsaufwand damit habe... Ich hatte keine Aufgabe, außer dass ich meinen Namen hergebe...“, ***[114]*** ***[60]***, , Erkenntnis Seiten 207 ff.). Die „Einkaufsgemeinschaft ***[115]***“ bestand beispielsweise lediglich darin, dass ein Landwirt sein Grundstück und seinen Stapler zum Abladen bereitgestellt hat; der vermeintliche Sprecher stritt ab, je Schreiben der „Einkaufsgemeinschaft“ betreffend Transportaufträge verfasst und versandt zu haben (***[113]*** ***[51]***, , Erkenntnis Seiten 212 f.). Auf dem Konto, das den einzelnen „Einkaufsgemeinschaften“ zur Verrechnung zur Verfügung stand, war allein ***[10]*** ***[11]*** (und nicht etwa auch die „Sprecher“ oder „Berater“) zeichnungsberechtigt (Beschwerden Erkenntnis Seiten 70ff.; Bestätigung Erkenntnis Seite 105). Hingegen dürfte, so auch das Finanzamt (Stellungnahme , Erkenntnis Seite 149), bei der „Einkaufsgemeinschaft ***[64]***“ eine andere Vorgangsweise gepflogen worden sein.

Dies kann aber dahingestellt bleiben, da die Existenz derartiger „Einkaufsgemeinschaften“, die allein den Zweck gehabt haben sollen, Sammeltransporte von Polen nach Österreich zu organisieren (Stellungnahme ***[10]*** ***[11]*** , Erkenntnis Seiten 108 ff.), andererseits aber auch Preiserhebungen und Preisverhandlungen geführt haben sollen (Beschwerden Erkenntnis Seiten 70 ff.; ***[110]*** ***[39]***, , Erkenntnis Seiten 117 ff.; ***[110]*** ***[39]***, , Erkenntnis Seiten 204 ff.), für die Frage, ob die ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. Verkäuferin des streitgegenständlichen Düngers an österreichische Landwirte war, nicht von Bedeutung ist. Auch wenn nicht die „Einkaufsgemeinschaften“, sondern die ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H., tatsächlich aber die ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. durch ihren Geschaftsführer ***[10]*** ***[11]***, ihre Mitarbeiterin ***[109]*** ***[17]*** und andere, den Transport von Polen nach Österreich organisiert haben sollte, führt dies nicht dazu, dass die die ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. und nicht ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. die Verkäuferin des streitgegenständlichen Düngers war.

Teilweise wurden diese Transporte entweder von ***[10]*** ***[11]*** (und zwar offenkundig als Geschäftsführer der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o., die ja von den Verkäufen profitiert hat, und nicht als „Sprecher“ einer „losen Einkaufsgemeinschaft“ im Auftrag der jeweiligen Landwirte; auf den engen Zusammenhang zwischen ***[10]*** ***[11]*** und der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. weist dieser selbst in seiner Stellungnahme vom , Erkenntnis Seiten 108 ff., hin) und anderen Personen, insbesondere Mitarbeitern der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o., organisiert. So sind (Erkenntnis Seiten 131 ff.) ausdrücklich von der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. erteilte Transportaufträge aktenkundig, wobei die Rechnung an eine „Einkaufsgemeinschaft“ gelegt werden solle, und ergibt sich die Mitwirkung von ***[109]*** ***[17]***, der zuständigen Mitarbeiterin von ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o., an der Beauftragung und der Durchführung der Transporte.

Teilweise erfolgte die Organsiation auch von Personen (bei der „Einkaufsgemeinschaft ***[64]***“), die nicht in Zusammenhang mit der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. standen.

Dass Landwirte im Verfahren angegeben haben, „Einkaufsgemeinschaften“ zu kennen bzw. selbst „Sprecher“ einer solchen zu sein (***[110]*** ***[39]***, , Erkenntnis Seite 117 ff.), schließt nicht aus, dass diese „Einkaufsgemeinschaften“, die keine Struktur haben und (abgesehen von der „Einkaufsgemeinschaft ***[64]***“) in irgendeiner Form immer in Zusammenhang mit ***[10]*** ***[11]***, dessen Bankkonto sie auch verwendet haben, stehen, tatsächlich kein von den Landwirten gewollter Zusammenschluss zu Transporten aus eigenem Willen waren, sondern vielmehr teilweise eine Plattform, um zu verschleiern, dass tatsächlich die strittigen Düngertransporte von der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. – und nicht von ***[10]*** ***[11]*** als Privatperson oder den Düngerkäufern selbst – organisiert wurden. Wenn etwa als Organisator der Transporte eine „Einkaufsgemeinschaft“ oder Dipl.-Ing. ***[47]*** genannt wird, können nicht einmal enger in das System Involvierte angeben, wie diese zu erreichen sein sollen (***[120]*** ***[79]***, , Erkenntnis Seite 179). Ein angeblicher Leiter einer „Einkaufsgemeinschaft“ bestritt, dass diese „Einkaufsgemeinschaft“ Bestellungen sammelte oder Transporte organisierte oder überhaupt bestanden hat (***[113]*** ***[51]***, , Erkenntnis Seiten 212 f.). ***[10]*** ***[11]*** legte den Landwirten nahe, aufzupassen, selbst den Transportauftrag an den Transporteur zu übermitteln und die Transportrechnung selbst zu zahlen, insbesondere nach Beginn der Ermittlungen durch die Finanz (Karl ***[92]***, , Erkenntnis Seiten 189 f.).

Es ist durchaus möglich, dass sich einige Landwirte in engem räumlichen Umfeld zu Einkaufsgemeinschaften lose zusammenschließen in der Form, dass einer der Landwirte für sich und die anderen Landwirte gelegentlich gemeinsame Transporte unentgeltlich organisiert und diese Transporte dann ohne Aufschlag vom jeweiligen Transporteur mit den Landwirten verrechnet wird.

Die vermeintlichen Einkaufsgemeinschaften im Umfeld des ***[10]*** ***[11]*** sind jedoch keineswegs „lose“, sondern weisen insoweit einen hohen Organisationsgrad auf, dass über mehrere politische Bezirke - über rund halb Niederösterreich - hinweg hunderte Landwirte mit entsprechendem Aufwand bei den Düngemitteltransporten betreut wurden, wobei sich die Landwirte praktisch um nichts kümmern mussten. Es kann sein, dass dieser große Aufwand aus reiner Philanthropie von ***[10]*** ***[11]*** (mit Unterstützung von Dipl.-Ing. ***[111]*** ***[47]***) betrieben wurde. Im Wirtschaftsleben kommt jedoch der Annahme, dass ***[10]*** ***[11]*** hier als Geschäftsführer der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. zur Förderung des Düngemittelverkaufs der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. gehandelt hat (und die Organisationskosten von der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. in deren Kalkulation eingegangen sind), die bei weitem höhere Wahrscheinlichkeit zu. Wenn Dipl.-Ing. ***[111]*** ***[47]*** (, Erkenntnis Seiten 201 ff.) angibt, er habe als „Berater“ von „Einkaufsgemeinschaften“ unentgeltlich die Bestellungen und die Transporte (in derart großem Umfang) organisiert, ist dies – jedenfalls bezogen auf den Beschwerdezeitraum - genauso wenig glaubwürdig wie dessen Angabe, er sei sich „ganz sicher, dass Hr. ***[10]*** ***[11]*** betreffend Dünger bei den EGs nichts zu tun hat“. Die rechtsfreundliche Vertretung der Bf hat in der mündlichen Verhandlung am zutreffend darauf verwiesen, dass von einem Wirtschaftsteilnehmer zu erwarten sei, dass er nicht unentgeltlich handle, sondern Gewinn anstrebe.

Auch wenn das System der „Einkaufsgemeinschaften“ schon vor Gründung der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. bestanden haben soll, hat sich ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. dieses Systems hinsichtlich der von ***[10]*** ***[11]*** dominierten „Einkaufsgemeinschaften“ im Rahmen der von der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. organisierten Düngemitteltransporte jedenfalls bedient. So wurde in den Rundschreiben der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. an die Landwirte zu Düngeraktionen von der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. auf die (nicht näher ausgeführten) „Einkaufsgemeinschaften“ i. Z. m. der Durchführung der Düngemittelverkäufee hingewiesen (siehe Erkenntnis Seiten 101 ff.).

So wurde immer wieder ausgesagt, dass der einzelne Landwirt mit der Beauftragung eines Frächters und dem Transport nichts zu tun hatte und lediglich vorgefertigte Formulare unterschrieben worden seien (Hermann ***[12]***, , Erkenntnis Seiten 44 f.; Rudolf ***[13]***, , Erkenntnis Seiten 52 f.; Monika ***[14]***, , Erkenntnis Seiten 65 f.: „Ich habe beobachten können, dass sicher die Hälfte dieser Transportaufträge erst nach Ausfolgung der Ware unterzeichnet wurden“; Franz ***[88]***, , Erkenntnis Seite 127: „Ich brauche mich um den Transport der Düngemittel von Polen nach Österreich nicht zu kümmern, da dies die Fa. ***[1]*** für mich organisiert“; Franz ***[66]***, , Erkenntnis Seite 128: „Ich persönlich habe noch nie einen Spediteur beauftragt die Ware aus Polen abzuholen und mir auszuliefern“; Franz ***[141]***, , Erkenntnis Seiten 182 f.: „ich habe ausschließlich den Dünger bestellt, mit dem Transport hatte ich nichts zu tun. Ich glaube, dass der Transport über die Einkaufsgemeinschaft organisiert wurde“; Susanne und Jürgen ***[91]***, , Erkenntnis Seiten 187 f.: „Ich habe mich nicht um den Transport gekümmert. Wer genau den Transport organisiert, weiß ich nicht. Ich habe lediglich den Transport bezahlt“; Ferdinand ***[149]***, , Erkenntnis Seiten 189 f.: „Mit der Organisation des Transports habe ich gar nichts zu tun gehabt“; Josef ***[145]***, , Erkenntnis Seiten 195 f.: „Den Transport habe ich nicht organisiert. Ich glaube, dies wurde ebenfalls von der Einkaufsgemeinschaft durchgeführt“; Christine ***[146]*** und Johann ***[46]***, , Erkenntnis Seiten 195 f.: „Einen Transportauftrag habe ich nicht abgegeben“; Josef und Annemarie ***[150]***, , Erkenntnis Seiten 197 f: „Ich habe niemanden beauftragt“; ***[113]*** ***[51]***, , Erkenntnis Seiten 212 f.: „Wir Landwirte hatten mit der Transportabwicklung nichts zu tun, dies wurde alles von Frau ***[17]*** organisiert“, er sei von ***[109]*** ***[17]*** auch gefragt worden, ob er sein Grundstück als Zwischenlager zur Verfügung stelle). Dazu plakativ die Aussage von Georg ***[140]*** vom (Erkenntnis Seiten 171 f.):

„Fr. ***[109]*** ***[17]*** hat folgendes angeboten: Abholung vom Lager in Polen oder Sammelbestellung mit anderen Landwirten oder direkte Zustellung. Am billigsten wäre die Selbstabholung und am teuersten die direkte Zustellung. Ich habe daher Fr. ***[17]*** beauftragt eine Sammelbestellung zu organisieren. In Folge dessen hat Fr. ***[17]*** einen LKW mit Dünger für mehrere Landwirte in meiner Region organisiert und ich habe mir dann den Dünger von einem Sammelpunkt abgeholt. Die Transportkosten wurden bei Abholung bar dem LKW-Fahrer übergeben.“

***[113]*** ***[51]***, angeblicher Leiter einer „Einkaufsgemeinschaft ***[115]***“, bestritt, Bestellungen entgegengenommen oder Transporte organisiert zu haben. Er habe auch keine Schreiben einer „Einkaufsgemeinschaft ***[115]***“ betreffend Transporte versandt (***[113]*** ***[51]***, , Erkenntnis Seiten 212 ff.).

Transportauftrag und Transporteur wurden von der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. vorgegeben (Karl ***[92]***, , Erkenntnis Seiten 189 f.). In den Rundschreiben betreffend Düngemittel wurde bereits auf die Frachtkosten von 22 €/t hingewiesen (Norbert ***[138]***, , Erkenntnis Seiten 169 ff.), ebenso in E-Mails der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. (siehe etwa Erkenntnis Seiten 184 f.) .

Von Landwirten wurde der Transport der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. zugerechnet (Norbert ***[138]***, , Erkenntnis Seiten 170 f.: „Die Firma ***[8_9]*** hat geliefert und ich musste Transportkosten sofort in bar bezahlen“). Die Beschwerden (Erkenntnis Seiten 70 ff.) räumen selbst ein, dass die Transportkostenverrechnung über ein österreichisches Bankkonto des ***[10]*** ***[11]*** erfolgt ist. Die Behauptung, dass dieses Bankkonto „einigen Einkaufsgemeinschaften zur Verfügung gestellt“ worden sei, ist weit weniger glaubwürdig als die Annahme, dass dieses Bankkonto vom Geschäftsführer der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. ***[10]*** ***[11]*** zur Verschleierung des Umstandes, dass die ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. im Wege ihrer Arbeitnehmer, ihres Geschäftsführers oder anderer bestimmte Transporte organisierte. Gerade, dass die Verrechnung aller „Einkaufsgemeinschaften“ (außer der „Einkaufsgemeinschaft ***[64]***“) über dieses Konto von ***[10]*** ***[11]*** erfolgt sein soll, lässt den Schluss zu, dass diese vermeintlichen „Einkaufsgemeinschaften“ jedenfalls von ***[10]*** ***[11]*** beherrscht wurden, und zwar nicht als „Landwirt für seine Berufskollegen“ (Stellungnahme ***[10]*** ***[11]*** , Erkenntnis Seiten 108 ff.), sondern naheliegenderweise als Geschäftsführer/Vorstandsvorsitzender der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. Wenn andere, wie etwa Dipl.-Ing. ***[47]*** für die „Einkaufsgemeinschaften“ aufgetreten sind, dann offenkundig im Auftrag von ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. / ***[10]*** ***[11]***. Die Frachtkostenverrechnung wurde nach Aussage von Monika ***[14]***, Mitarbeiterin der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. (, Erkenntnis Seiten 65 f.) im Auftrag von ***[10]*** ***[11]*** vorgenommen. Das könnte zwar auf eine Beteiligung der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. am Düngemittelhandel hindeuten, wahrscheinlicher ist aber im Zusammenhalt mit den übrigen Verfahrensergebnissen, dass ***[10]*** ***[11]*** hier eine Mitarbeiterin der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. für Arbeiten im Interesse der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o., deren beider Geschäftsführer er war, herangezogen hat.

Einflussnahme auf die Landwirte, keine Stelligmachung einer Zeugin

Das Gericht teilt durchaus die Ansicht des Finanzamts (Stellungnahme , Erkenntnis Seiten 166 ff.), dass (von wem immer) der Versuch unternommen wurde, die Aussagen der Landwirte im Jahr 2018 im Sinne der Bf zu beeinflussen.

Die Bf hat es auch - mit untauglichen Argumenten - unterlassen, ***[109]*** ***[17]*** als Zeugin stellig zu machen.

Kein Nachweis, dass die ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. die strittigen Düngerlieferungen erbracht hat

All dies ändert jedoch nichts daran, dass es dem Finanzamt im gesamten Verfahren nicht gelungen ist, schlüssig darzulegen, warum die ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. und entgegen allen Urkunden nicht die ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. die strittigen Düngerlieferungen erbracht haben sollte.

Rechtsgrundlagen

§ 1 UStG 1994 lautet:

§ 1. (1) Der Umsatzsteuer unterliegen die folgenden Umsätze:



1. Die Lieferungen und sonstigen Leistungen, die ein Unternehmer im Inland gegen Entgelt im Rahmen seines Unternehmens ausführt. Die Steuerbarkeit wird nicht dadurch ausgeschlossen, daß der Umsatz auf Grund gesetzlicher oder behördlicher Anordnung bewirkt wird oder kraft gesetzlicher Vorschrift als bewirkt gilt;

2. der Eigenverbrauch im Inland. Eigenverbrauch liegt vor,

a) soweit ein Unternehmer Ausgaben (Aufwendungen) tätigt, die Leistungen betreffen, die Zwecken des Unternehmens dienen, und nach § 20 Abs. 1 Z 1 bis 5 des Einkommensteuergesetzes 1988 oder nach § 12 Abs. 1 Z 1 bis 5 des Körperschaftsteuergesetzes 1988 nicht abzugsfähig sind. Dies gilt nicht für Ausgaben (Aufwendungen), die Lieferungen und sonstige Leistungen betreffen, welche auf Grund des § 12 Abs. 2 nicht als für das Unternehmen ausgeführt gelten, sowie für Geldzuwendungen. Eine Besteuerung erfolgt nur, wenn der Gegenstand oder seine Bestandteile zu einem vollen oder teilweisen Vorsteuerabzug berechtigt haben;

(Anm.: lit. b aufgehoben durch BGBl. I Nr. 34/2010)

3. die Einfuhr von Gegenständen (Einfuhrumsatzsteuer). Eine Einfuhr liegt vor, wenn ein Gegenstand aus dem Drittlandsgebiet in das Inland, ausgenommen die Gebiete Jungholz und Mittelberg, gelangt.

(2) Inland ist das Bundesgebiet. Ausland ist das Gebiet, das hienach nicht Inland ist. Wird ein Umsatz im Inland ausgeführt, so kommt es für die Besteuerung nicht darauf an, ob der Unternehmer österreichischer Staatsbürger ist, seinen Wohnsitz oder seinen Sitz im Inland hat, im Inland eine Betriebsstätte unterhält, die Rechnung ausstellt oder die Zahlung empfängt.

(3) Das Gemeinschaftsgebiet im Sinne dieses Gesetzes umfaßt das Inland und die Gebiete der übrigen Mitgliedstaaten der Europäischen Union, die nach dem Gemeinschaftsrecht als Inland dieser Mitgliedstaaten gelten (übriges Gemeinschaftsgebiet). Das Fürstentum Monaco gilt als Gebiet der Französischen Republik; die Insel Man gilt als Gebiet des Vereinigten Königreichs Großbritannien und Nordirland. Drittlandsgebiet im Sinne dieses Gesetzes ist das Gebiet, das nicht Gemeinschaftsgebiet ist. Ein Mitgliedstaat im Sinne dieses Gesetzes ist ein solcher der Europäischen Union.

§ 2 UStG 1994 lautet:

§ 2. (1) Unternehmer ist, wer eine gewerbliche oder berufliche Tätigkeit selbständig ausübt. Das Unternehmen umfaßt die gesamte gewerbliche oder berufliche Tätigkeit des Unternehmers. Gewerblich oder beruflich ist jede nachhaltige Tätigkeit zur Erzielung von Einnahmen, auch wenn die Absicht, Gewinn zu erzielen, fehlt oder eine Personenvereinigung nur gegenüber ihren Mitgliedern tätig wird.

(2) Die gewerbliche oder berufliche Tätigkeit wird nicht selbständig ausgeübt,

1. soweit natürliche Personen, einzeln oder zusammengeschlossen, einem Unternehmen derart eingegliedert sind, daß sie den Weisungen des Unternehmers zu folgen, verpflichtet sind;

2. wenn eine juristische Person dem Willen eines Unternehmers derart untergeordnet ist, daß sie keinen eigenen Willen hat. Eine juristische, Person ist dem Willen eines Unternehmers dann derart untergeordnet, daß sie keinen eigenen Willen hat (Organschaft), wenn sie nach dem Gesamtbild der tatsächlichen Verhältnisse finanziell, wirtschaftlich und organisatorisch in sein Unternehmen eingegliedert ist.

Die Wirkungen der Organschaft sind auf Innenleistungen zwischen den im Inland gelegenen Unternehmensteilen beschränkt. Diese Unternehmensteile sind als ein Unternehmen zu behandeln. Hat der Organträger seine Geschäftsleitung im Ausland, gilt der wirtschaftlich bedeutendste Unternehmensteil im Inland als Unternehmer.

(3) Die Körperschaften des öffentlichen Rechts sind nur im Rahmen ihrer Betriebe gewerblicher Art (§ 2 des Körperschaftsteuergesetzes 1988), ausgenommen solche, die gemäß § 5 Z 12 des Körperschaftsteuergesetzes 1988 von der Körperschaftsteuer befreit sind, und ihrer land- und forstwirtschaftlichen Betriebe gewerblich oder beruflich tätig. Als Betriebe gewerblicher Art im Sinne dieses Bundesgesetzes gelten jedoch stets

- Wasserwerke,

- Schlachthöfe,

- Anstalten zur Müllbeseitigung und

- zur Abfuhr von Spülwasser und Abfällen sowie

- die Vermietung und Verpachtung von Grundstücken durch öffentlich-rechtliche Körperschaften.

(4) Als gewerbliche oder berufliche Tätigkeit gilt auch

1. die Tätigkeit der Träger der Sozialversicherung und ihrer Verbände, der Krankenfürsorgeeinrichtungen im Sinne des § 2 Abs. 1 Z 2 des Beamten-Kranken- und Unfallversicherungsgesetzes, BGBl. Nr. 200/1967, sowie der Träger des öffentlichen Fürsorgewesens, soweit diese im Rahmen der Mutterschafts-, Säuglings- und Jugendfürsorge, der allgemeinen Fürsorge (Sozialhilfe), der Kriegsopferversorgung, der Behindertengesetze oder der Blindenhilfegesetze tätig werden;

(Anm.: Z 2 und 3 aufgehoben durch BGBl. Nr. 201/1996)

4. die Tätigkeit des Bundes, soweit sie in der Duldung der Benützung oder der Übertragung der Eisenbahninfrastruktur besteht.

(5) Nicht als gewerbliche oder berufliche Tätigkeit gilt

1. die von Funktionären im Sinne des § 29 Z 4 des Einkommensteuergesetzes 1988 in Wahrnehmung ihrer Funktionen ausgeübte Tätigkeit;

2. eine Tätigkeit, die auf Dauer gesehen Gewinne oder Einnahmenüberschüsse nicht erwarten läßt (Liebhaberei).

(6) Als Unternehmer gilt auch ein in einem Dienstverhältnis zu einer Krankenanstalt stehender Arzt, soweit er in Ausübung seiner ärztlichen Tätigkeit Entgelte vereinnahmt, die gemäß § 22 Z 1 lit. b des Einkommensteuergesetzes 1988 zu den Einkünften aus selbständiger Arbeit zählen.

§ 3 UStG 1994 lautet:

§ 3. (1) Lieferungen sind Leistungen, durch die ein Unternehmer den Abnehmer oder in dessen Auftrag einen Dritten befähigt, im eigenen Namen über einen Gegenstand zu verfügen. Die Verfügungsmacht über den Gegenstand kann von dem Unternehmer selbst oder in dessen Auftrag durch einen Dritten verschafft werden.

(2) Einer Lieferung gegen Entgelt gleichgestellt wird die Entnahme eines Gegenstandes durch einen Unternehmer aus seinem Unternehmen

– für Zwecke, die außerhalb des Unternehmens liegen,

– für den Bedarf seines Personals, sofern keine Aufmerksamkeiten vorliegen, oder

– für jede andere unentgeltliche Zuwendung, ausgenommen Geschenke von geringem Wert und Warenmuster für Zwecke des Unternehmens.

Eine Besteuerung erfolgt nur dann, wenn der Gegenstand oder seine Bestandteile zu einem vollen oder teilweisen Vorsteuerabzug berechtigt haben.

(3) Beim Kommissionsgeschäft liegt zwischen dem Kommittenten und dem Kommissionär eine Lieferung vor. Bei der Verkaufskommission gilt die Lieferung des Kommittenten erst mit der Lieferung durch den Kommissionär als ausgeführt.

(4) Hat der Unternehmer die Bearbeitung oder die Verarbeitung eines vom Auftraggeber beigestellten Gegenstandes übernommen und verwendet er hiebei Stoffe, die er selbst beschafft, so ist die Leistung als Lieferung anzusehen, wenn es sich bei den Stoffen nicht nur um Zutaten oder sonstige Nebensachen handelt (Werklieferung). Das gilt auch dann, wenn die Gegenstände mit dem Grund und Boden fest verbunden werden.

(5) Hat ein Abnehmer dem Lieferer die Nebenerzeugnisse oder Abfälle, die bei der Bearbeitung oder Verarbeitung des ihm übergebenen Gegenstandes entstehen, zurückzugeben, so beschränkt sich die Lieferung auf den Gehalt des Gegenstandes an den Bestandteilen, die dem Abnehmer verbleiben. Das gilt auch dann, wenn der Abnehmer an Stelle der bei der Bearbeitung oder Verarbeitung entstehenden Nebenerzeugnisse oder Abfälle Gegenstände gleicher Art zurückgibt, wie sie in seinem Unternehmen regelmäßig anfallen.

(6) Als Bearbeitung oder Verarbeitung gilt jede Behandlung des Gegenstandes, durch welche nach der Verkehrsauffassung ein neues Verkehrsgut (ein Gegenstand anderer Marktgängigkeit) entsteht.

(7) Eine Lieferung wird dort ausgeführt, wo sich der Gegenstand zur Zeit der Verschaffung der Verfügungsmacht befindet.

(8) Wird der Gegenstand der Lieferung durch den Lieferer oder den Abnehmer befördert oder versendet, so gilt die Lieferung dort als ausgeführt, wo die Beförderung oder Versendung an den Abnehmer oder in dessen Auftrag an einen Dritten beginnt. Versenden liegt vor, wenn der Gegenstand durch einen Frachtführer oder Verfrachter befördert oder eine solche Beförderung durch einen Spediteur besorgt wird. Die Versendung beginnt mit der Übergabe des Gegenstandes an den Spediteur, Frachtführer oder Verfrachter.

(9) Gelangt der Gegenstand der Lieferung bei der Beförderung oder Versendung an den Abnehmer oder in dessen Auftrag an einen Dritten aus dem Drittlandsgebiet in das Gebiet eines Mitgliedstaates, so ist diese Lieferung als im Einfuhrland ausgeführt zu behandeln, wenn der Lieferer oder sein Beauftragter Schuldner der bei der Einfuhr zu entrichtenden Umsatzsteuer ist.

(10) Ein Tausch liegt vor, wenn das Entgelt für eine Lieferung in einer Lieferung besteht.

(11) Wird ein Gegenstand an Bord eines Schiffes, in einem Luftfahrzeug oder in einer Eisenbahn während einer Beförderung innerhalb der Gemeinschaft geliefert, so gilt der Abgangsort des jeweiligen Personenbeförderungsmittels im Gemeinschaftsgebiet als Ort der Lieferung.

(12) Als Beförderung innerhalb des Gemeinschaftsgebiets im Sinne des Abs. 11 gilt die Beförderung oder der Teil der Beförderung zwischen dem Abgangsort und dem Ankunftsort des Beförderungsmittels im Gemeinschaftsgebiet ohne Zwischenaufenthalt außerhalb des Gemeinschaftsgebiets. Abgangsort im Sinne des ersten Satzes ist der erste Ort innerhalb des Gemeinschaftsgebiets, an dem Reisende in das Beförderungsmittel einsteigen können. Ankunftsort im Sinne des ersten Satzes ist der letzte Ort innerhalb des Gemeinschaftsgebiets, an dem Reisende das Beförderungsmittel verlassen können. Hin- und Rückfahrt gelten als gesonderte Beförderungen.

(13) Die Lieferung von

– Gas über ein Erdgasnetz im Gebiet der Gemeinschaft oder jedes an ein solches Netz angeschlossene Netz,

– Elektrizität,

– Wärme oder Kälte über Wärme- oder Kältenetze

an einen Unternehmer, dessen Haupttätigkeit in Bezug auf den Erwerb dieser Gegenstände in deren Weiterlieferung besteht und dessen eigener Verbrauch dieser Gegenstände von untergeordneter Bedeutung ist, gilt dort ausgeführt, wo der Abnehmer sein Unternehmen betreibt. Wird die Lieferung jedoch an die Betriebsstätte des Unternehmers ausgeführt, so ist stattdessen der Ort der Betriebsstätte maßgebend.

(14) Fällt die Lieferung von

– Gas über ein Erdgasnetz im Gebiet der Gemeinschaft oder jedes an ein solches Netz angeschlossene Netz,

– Elektrizität,

– Wärme oder Kälte über Wärme- oder Kältenetze

nicht unter Abs. 13, so gilt die Lieferung dort ausgeführt, wo der Abnehmer die Gegenstände tatsächlich nutzt und verbraucht. Soweit die Gegenstände von diesem Abnehmer nicht tatsächlich verbraucht werden, gelten sie an dem Ort genutzt oder verbraucht, wo der Abnehmer den Sitz seiner wirtschaftlichen Tätigkeit oder eine Betriebsstätte hat, an die die Gegenstände geliefert werden. In Ermangelung eines solchen Sitzes oder einer solchen Betriebsstätte gelten sie an seinem Wohnsitz oder seinem gewöhnlichen Aufenthalt genutzt oder verbraucht.

§ 3a UStG 1994 lautet:

§ 3a. (1) Sonstige Leistungen sind Leistungen, die nicht in einer Lieferung bestehen. Eine sonstige Leistung kann auch in einem Unterlassen oder im Dulden einer Handlung oder eines Zustandes bestehen.

(1a) Einer sonstigen Leistung gegen Entgelt werden gleichgestellt:

1. Die Verwendung eines dem Unternehmen zugeordneten Gegenstandes, der zum vollen oder teilweisen Vorsteuerabzug berechtigt hat, durch den Unternehmer

- für Zwecke, die außerhalb des Unternehmens liegen,

- für den Bedarf seines Personals, sofern keine Aufmerksamkeiten vorliegen;

2. die unentgeltliche Erbringung von anderen sonstigen Leistungen durch den Unternehmer

- für Zwecke, die außerhalb des Unternehmens liegen,

- für den Bedarf seines Personals, sofern keine Aufmerksamkeiten vorliegen.

Z 1 gilt nicht für die Verwendung eines dem Unternehmen zugeordneten Grundstückes.

(2) Ein tauschähnlicher Umsatz liegt vor, wenn das Entgelt für eine sonstige Leistung in einer Lieferung oder in einer sonstigen Leistung besteht.

(3) Überläßt ein Unternehmer einem Auftraggeber, der ihm einen Stoff zur Herstellung eines Gegenstandes übergeben hat, an Stelle des herzustellenden Gegenstandes einen gleichartigen Gegenstand, wie er ihn in seinem Unternehmen aus solchem Stoff herzustellen pflegt, so gilt die Leistung des Unternehmers als sonstige Leistung (Werkleistung), wenn das Entgelt für die Leistung nach Art eines Werklohnes unabhängig vom Unterschied zwischen dem Marktpreis des empfangenen Stoffes und dem des überlassenen Gegenstandes berechnet wird.

(4) Besorgt ein Unternehmer eine sonstige Leistung, so sind die für die besorgte Leistung geltenden Rechtsvorschriften auf die Besorgungsleistung entsprechend anzuwenden.

Ort der sonstigen Leistung

(5) Für Zwecke der Anwendung der Abs. 6 bis 16 und Art. 3a gilt

1. als Unternehmer ein Unternehmer gemäß § 2, wobei ein Unternehmer, der auch nicht steuerbare Umsätze bewirkt, in Bezug auf alle an ihn erbrachten sonstigen Leistungen als Unternehmer gilt;

2. eine nicht unternehmerisch tätige juristische Person mit Umsatzsteuer-Identifikationsnummer als Unternehmer;

3. eine Person oder Personengemeinschaft, die nicht in den Anwendungsbereich der Z 1 und 2 fällt, als Nichtunternehmer.

(6) Eine sonstige Leistung, die an einen Unternehmer im Sinne des Abs. 5 Z 1 und 2 ausgeführt wird, wird vorbehaltlich der Abs. 8 bis 16 und Art. 3a an dem Ort ausgeführt, von dem aus der Empfänger sein Unternehmen betreibt. Wird die sonstige Leistung an die Betriebsstätte eines Unternehmers ausgeführt, ist stattdessen der Ort der Betriebsstätte maßgebend.

(7) Eine sonstige Leistung, die an einen Nichtunternehmer im Sinne des Abs. 5 Z 3 ausgeführt wird, wird vorbehaltlich der Abs. 8 bis 16 und Art. 3a an dem Ort ausgeführt, von dem aus der Unternehmer sein Unternehmen betreibt. Wird die sonstige Leistung von einer Betriebsstätte ausgeführt, gilt die Betriebsstätte als der Ort der sonstigen Leistung.

(8) Eine Vermittlungsleistung an einen Nichtunternehmer im Sinne des Abs. 5 Z 3 wird an dem Ort erbracht, an dem der vermittelte Umsatz ausgeführt wird.

(9) Eine sonstige Leistung im Zusammenhang mit einem Grundstück wird dort ausgeführt, wo das Grundstück gelegen ist. Sonstige Leistungen im Zusammenhang mit einem Grundstück sind auch:

a) die sonstigen Leistungen der Grundstücksmakler und Grundstückssachverständigen;

b) die Beherbergung in der Hotelbranche oder in Branchen mit ähnlicher Funktion (zB in Ferienlagern oder auf Campingplätzen);

c) die Einräumung von Rechten zur Nutzung von Grundstücken;

d) die sonstigen Leistungen zur Vorbereitung oder zur Koordinierung von Bauleistungen (zB die Leistungen von Architekten und Bauaufsichtsbüros).

(10) Eine Personenbeförderungsleistung wird dort ausgeführt, wo die Beförderung bewirkt wird. Erstreckt sich eine Beförderungsleistung sowohl auf das Inland als auch auf das Ausland, so fällt der inländische Teil der Leistung unter dieses Bundesgesetz. Als inländischer Teil der Leistung gilt auch die Beförderung auf den von inländischen Eisenbahnverwaltungen betriebenen, auf ausländischem Gebiet gelegenen Anschlussstrecken, sowie die Beförderung auf ausländischen Durchgangsstrecken, soweit eine durchgehende Abfertigung nach Inlandstarifen erfolgt. Gleiches gilt für eine Güterbeförderungsleistung, wenn der Leistungsempfänger ein Nichtunternehmer im Sinne des Abs. 5 Z 3 ist.

(11) Die folgenden sonstigen Leistungen werden dort ausgeführt, wo der Unternehmer ausschließlich oder zum wesentlichen Teil tätig wird:

a) kulturelle, künstlerische, wissenschaftliche, unterrichtende, sportliche, unterhaltende oder ähnliche Leistungen, wie Leistungen im Zusammenhang mit Messen und Ausstellungen einschließlich der Leistungen der jeweiligen Veranstalter, soweit diese Leistungen an einen Nichtunternehmer im Sinne des Abs. 5 Z 3 erbracht werden;

b) Umschlag, Lagerung oder ähnliche Leistungen, die mit Beförderungsleistungen üblicherweise verbunden sind, soweit diese Leistungen an einen Nichtunternehmer im Sinne des Abs. 5 Z 3 erbracht werden;

c) Arbeiten an beweglichen körperlichen Gegenständen und die Begutachtung dieser Gegenstände, soweit diese Leistungen an einen Nichtunternehmer im Sinne des Abs. 5 Z 3 erbracht werden;

d) Restaurant- und Verpflegungsdienstleistungen.

(11a) Sonstige Leistungen betreffend die Eintrittsberechtigung sowie die damit zusammenhängenden sonstigen Leistungen für kulturelle, künstlerische, wissenschaftliche, unterrichtende, sportliche, unterhaltende oder ähnliche Veranstaltungen, wie Messen und Ausstellungen, werden dort ausgeführt, wo diese Veranstaltungen tatsächlich stattfinden, soweit diese Leistungen an einen Unternehmer im Sinne des Abs. 5 Z 1 und 2 erbracht werden.

(12)

1. Die kurzfristige Vermietung eines Beförderungsmittels wird an dem Ort ausgeführt, an dem dieses Beförderungsmittel dem Leistungsempfänger tatsächlich zur Verfügung gestellt wird. Als kurzfristig gilt eine Vermietung während eines ununterbrochenen Zeitraumes

a) von nicht mehr als 90 Tagen bei Wasserfahrzeugen,

b) von nicht mehr als 30 Tagen bei allen anderen Beförderungsmitteln.

2. Die Vermietung eines Beförderungsmittels, ausgenommen die kurzfristige Vermietung im Sinne der Z 1, wird an dem Ort ausgeführt, an dem der Leistungsempfänger seinen Wohnsitz, Sitz oder gewöhnlichen Aufenthalt hat, soweit diese Leistung an einen Nichtunternehmer im Sinne des Abs. 5 Z 3 erbracht wird.

Die Vermietung eines Sportbootes wird bei Vorliegen der Voraussetzungen des ersten Satzes jedoch an dem Ort ausgeführt, an dem das Sportboot dem Leistungsempfänger tatsächlich zur Verfügung gestellt wird, wenn dieser Ort mit dem Ort, von dem aus der Unternehmer sein Unternehmen betreibt, oder mit dem Ort der Betriebsstätte, wenn die Leistung von der Betriebsstätte ausgeführt wird, übereinstimmt.

(13) Die im Abs. 14 bezeichneten sonstigen Leistungen werden ausgeführt:

a) Ist der Empfänger ein Nichtunternehmer im Sinne des Abs. 5 Z 3 und hat er keinen Wohnsitz, Sitz oder gewöhnlichen Aufenthalt im Gemeinschaftsgebiet, wird die sonstige Leistung an seinem Wohnsitz, Sitz oder gewöhnlichen Aufenthalt im Drittlandsgebiet ausgeführt;

b) ist der Empfänger einer in Abs. 14 Z 14 bezeichneten sonstigen Leistung ein Nichtunternehmer im Sinne des Abs. 5 Z 3 und hat er Wohnsitz, Sitz oder gewöhnlichen Aufenthalt im Gemeinschaftsgebiet, wird die Leistung dort ausgeführt, wo der Empfänger Wohnsitz, Sitz oder gewöhnlichen Aufenthalt hat, wenn die Leistung von einem Unternehmer ausgeführt wird, der sein Unternehmen vom Drittlandsgebiet aus betreibt. Das gilt sinngemäß, wenn die Leistung von einer im Drittlandsgebiet gelegenen Betriebsstätte des Unternehmers ausgeführt wird.

(14) Sonstige Leistungen im Sinne des Abs. 13 sind:

1. Die Einräumung, Übertragung und Wahrnehmung von Rechten, die sich aus urheberrechtlichen Vorschriften ergeben;

2. die Leistungen, die der Werbung oder der Öffentlichkeitsarbeit dienen;

3. die sonstigen Leistungen aus der Tätigkeit als Rechtsanwalt, Patentanwalt, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, Sachverständiger, Ingenieur, Aufsichtsratsmitglied, Dolmetscher und Übersetzer sowie ähnliche Leistungen anderer Unternehmer;

4. die rechtliche, technische und wirtschaftliche Beratung;

5. die Datenverarbeitung;

6. die Überlassung von Informationen einschließlich gewerblicher Verfahren und Erfahrungen;

7. die sonstigen Leistungen der in § 6 Abs. 1 Z 8 lit. a bis i und Z 9 lit. c bezeichneten Art;

8. die Gestellung von Personal;

9. der Verzicht, ein in diesem Absatz bezeichnetes Recht wahrzunehmen;

10. der Verzicht, ganz oder teilweise eine gewerbliche oder berufliche Tätigkeit auszuüben;

11. die Vermietung beweglicher körperlicher Gegenstände, ausgenommen Beförderungsmittel;

12. die Telekommunikationsdienste;

13. die Rundfunk- und Fernsehdienstleistungen;

14. die auf elektronischem Weg erbrachten sonstigen Leistungen;

15. die Gewährung des Zugangs zu einem Erdgasnetz im Gebiet der Gemeinschaft oder zu einem an ein solches Netz angeschlossenes Netz, zum Elektrizitätsnetz oder zu Wärme- oder Kältenetzen sowie die Fernleitung, Übertragung oder Verteilung über diese Netze und die Erbringung anderer unmittelbar damit verbundener Dienstleistungen.

(15) Erbringt ein Unternehmer, der sein Unternehmen vom Drittlandsgebiet aus betreibt,

1. die Vermietung von Beförderungsmitteln oder

2. eine sonstige Leistung, die im Abs. 14 Z 1 bis 13 und 15 bezeichnet ist, an eine juristische Person des öffentlichen Rechts, die Nichtunternehmer im Sinne des Abs. 5 Z 3 ist, mit Sitz im Inland,

so wird die Leistung im Inland ausgeführt, wenn sie dort genutzt oder ausgewertet wird. Das gilt sinngemäß, wenn die Leistung von einer im Drittlandsgebiet gelegenen Betriebsstätte ausgeführt wird.

(16) Der Bundesminister für Finanzen kann, um Doppelbesteuerungen, Nichtbesteuerungen oder Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden, durch Verordnung festlegen, dass sich bei sonstigen Leistungen, deren Leistungsort sich nach Abs. 6, 7, 12 oder 13 lit. a bestimmt, der Ort der sonstigen Leistung danach richtet, wo die sonstige Leistung genutzt oder ausgewertet wird. Der Ort der sonstigen Leistung kann danach

1. statt im Inland als im Drittlandsgebiet gelegen und

2. statt im Drittlandsgebiet als im Inland gelegen

behandelt werden. Das gilt nicht für Leistungen im Sinne des Abs. 14 Z 14, wenn der Leistungsempfänger ein Nichtunternehmer im Sinne des Abs. 5 Z 3 ist, der keinen Wohnsitz, Sitz oder gewöhnlichen Aufenthalt im Gemeinschaftsgebiet hat.

§ 253 BAO lautet:

§ 253. Tritt ein Bescheid an die Stelle eines mit Bescheidbeschwerde angefochtenen Bescheides, so gilt die Bescheidbeschwerde auch als gegen den späteren Bescheid gerichtet. Dies gilt auch dann, wenn der frühere Bescheid einen kürzeren Zeitraum als der ihn ersetzende Bescheid umfasst.

Rechtliche Würdigung

Zum Verfahren

Zum Antrag der Bf vom (Erkenntnis Seiten 164 ff.), „das Beschwerdeverfahren ohne Bedachtnahme auf die von der belangten Behörde am vorgelegten Ermittlungsergebnisse fortzuführen“, genügt der Hinweis auf § 270 BAO, wonach auf neue Tatsachen, Beweise und Anträge, die der Abgabenbehörde im Laufe des Beschwerdeverfahrens zur Kenntnis gelangen, von der Abgabenbehörde Bedacht zu nehmen ist, was sinngemäß (§ 2a BAO) für dem Verwaltungsgericht durch eine Partei oder sonst zur Kenntnis gelangte Umstände gilt.

Gleiches gilt für die in der Stellungnahme der Bf vom (Erkenntnis Seiten 222 ff.) vertretene Auffassung, dass wenn das Finanzamt über die Einvernahme zweier Landwirte, die gemeinsam einen Betrieb führen, nur eine einzige Niederschrift aufgenommen hat, die dort wiedergegebenen Aussagen kein zulässiges Beweismittel seien. Was dies mit den „Grundwertungen unserer Rechtsordnung“, wie diese im B-VG und in der EMRK verankert seien, und einer „Kollektivschuld“ (der Einvernehmenden?, der Einvernommenen?) zu tun haben soll, erschließt sich dem Gericht nicht. Der Bf ist zwar zustimmen, dass bei der Einvernahme von zwei Personen gleichzeitig die hierüber aufgenommene Niederschrift (§ 87 BAO) erkennen lassen sollte, was wer gesagt hat. Ist dies nicht der Fall, ist davon auszugehen, dass beide einvernommenen Personen den gesamten Inhalt der protokollierten Aussage für sich beide gelten lassen wollen. Es liegt jedenfalls ein im Sinne von § 166 BAO taugliches Beweismittel vor.

Schließlich macht es im gegenständlichen Verfahren für die Beurteilung von Beweismitteln – ebenfalls im Sinne von § 166 BAO – keinen Unterschied, ob eine Person als Auskunftsperson oder Zeuge vernommen wurde.

Der den Beschwerden in Bezug auf den Umsatzsteuerjahresbescheid 2014 vom anhaftende Mangel (§ 85 Abs. 2 BAO) der fehlenden Darstellung der beantragten Änderung wurde von der Bf in der mündlichen Verhandlung am behoben; diese sind damit mängelfrei geworden.

In der Sache

Unternehmereigenschaft

Unternehmer ist, wer nach außen auftritt und am Markt Leistungen erbringt (vgl. ). Subjekt der Umsatzsteuer kann nur eine im Wirtschaftsleben nach außen auftretende Gesellschaft sein. Der umsatzsteuerliche Unternehmerbegriff setzt somit ein in Erscheinung Treten der Gesellschaft als solche im rechtsgeschäftlichen Verkehr voraus. Maßgebend ist das Auftreten nach außen (vgl. (vgl. , 0105; ; ).

Die Unternehmereigenschaft einer Gesellschaft erfordert allerdings ein tatsächliches Leistungsverhalten, diese muss nach dem Gesamtbild der Verhältnisse als Leistende auftreten. Ein bloßes "Zwischenschalten durch Fakturierung" reicht nicht aus (vgl. unter Hinweis auf Ruppe/Achatz, UStG5, § 1 Tz 261).

Sowohl die ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. als auch auf die ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. sind unstrittig Unternehmer.

Lieferer

Umsatzsteuerlich sind Lieferungen und Leistungen demjenigen Unternehmer zuzurechnen, der sie im eigenen Namen erbringt (vgl. ; ). Dies gilt unabhängig davon, ob der Unternehmer auf eigene oder fremde Rechnung tätig wird (vgl. ; ; ; ; ). Dem Unternehmer sind auch Lieferungen und Leistungen zuzurechnen, die er durch andere (natürliche) Personen erbringen lässt (vgl. ; ; ).

Tritt nach außen eine juristische Person in Erscheinung, kann das tatsächliche Tätigwerden notwendigerweise nur von einer im Namen der juristischen Person handelnden natürlichen Person gesetzt werden. Leistender ist grundsätzlich, wer im Außenverhältnis zur Leistungserbringung verpflichtet ist (vgl. ), mag er auch die Leistung durch andere erbringen lassen oder im Innenverhältnis auf fremde Rechnung arbeiten (vgl. unter Hinweis auf Ruppe/Achatz, UStG5, § 1 Tz 258).

Entscheidend dafür, ob der Unternehmer im eigenen oder im fremden Namen tätig wird, ist sein Auftreten nach Außen (vgl. ; ; ).

Wer als Unternehmer nach außen in Erscheinung getreten ist und Lieferungen oder Leistungen erbracht hat, ist eine Tatsachenfrage, die unter sorgfältiger Würdigung der Verfahrensergebnisse nach § 167 Abs. 2 BAO unter Beachtung der Denkgesetze und dem allgemeinen Erfahrungsgut zu entscheiden ist (vgl. ).

CMR

Nach Art. 5 Abs. 1 des Übereinkommens vom über den Beförderungsvertrag im internationalen Straßengüterverkehr (Convention on the Contract for the International Carriage of Goods by Road --CMR-Übereinkommen) wird der Frachtbrief von Absender (Felder 1 und 22) und Frachtführer unterzeichnet und muss nach Art. 6 Abs. 1 Buchst. b und c des CMR-Übereinkommens der CMR-Frachtbrief den Namen und die Anschrift des Absenders sowie Namen und Anschrift des Frachtführers enthalten. Absender ist im Beförderungsvertrag des CMR derjenige, der den Vertrag mit dem Frachtführer geschlossen hat. Damit hat – die materielle Richtigkeit der aktenkundigen Frachtbriefe unterstellt - jeweils die ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. und nicht die ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. (oder der einzelne Landwirt oder eine „Einkaufsgemeinschaft“) den jeweiligen Frachtführer beauftragt (vgl. BFH , V R 38/14).

Zurechnung der Düngemittellieferungen

Den Beschwerdevorbringen ist dahingehend zu folgen, dass es für eine Zurechnung der Düngemittelverkäufe an die ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. einer Grundlage fehlt:

Wie in den Beschwerden zutreffend ausgeführt und sich aus den getroffenen Sachverhaltsfeststellungen ergibt, hat die strittigen Düngerlieferungen die ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. und nicht die ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. vorgenommen.

Die ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. ist nach außen als liefernder Unternehmer aufgetreten, alle Urkunden weisen die ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. und nicht die ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. als Düngerlieferanten aus.

Dafür, dass es sich bei der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. um ein bloßes „Briefkastenunternehmen“ handelt und die ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. ein derartiges „Briefkastenunternehmen“ als „Strohunternehmen“ lediglich vorgeschoben hat, fehlt es an jeglichen Beweisen. Die ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. ist, auch nach den Feststellungen der polnischen Finanzbehörde, ein wirtschaftlich tätiges Unternehmen mit einer festen Niederlassung in Polen und nach den Ergebnissen dieses Verfahrens – siehe auch die Ausführungen des Finanzamts in der mündlichen Verhandlung vom - offenkundig auch in Österreich.

Das Finanzamt bestreitet die Existenz der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. oder die Vornahme von Lieferungen durch diese auch nicht, sondern geht auf Grund der personellen Überschneidungen zwischen der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. und der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. sowie des Umstands, dass verschiedene Tätigkeiten in Zusammenhang mit den Düngerlieferungen von der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. vorgenommen wurden und dass einige Landwirte entgegen den vorliegenden Urkunden angegeben haben, ihren Dünger von der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. bezogen zu haben, davon aus, dass ein Teil der Düngerverkäufe der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. durch die ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. als Zwischenhändler erfolgt sei.

Für eine Lieferung von Dünger von der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. an die ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. und von dieser wiederum an die einzelnen österreichischen Landwirte fehlt es aber, abgesehen von einigen Indizien, die sich aus der personellen Verquickung zwischen ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. und ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. ergeben, an jeglichem Anhaltspunkt. Die nicht weiter von der Behörde hinterfragte Behauptung einiger Landwirte, sie hätten ihren Dünger von der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. bezogen, steht im Widerspruch zu den von diesen Landwirten vorgelegten Unterlagen, die als Verkäufer ausdrücklich die ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. und nicht die ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. ausweisen. Für diese Landwirte mag die ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. auf Grund der zahlreichen Überschneidungen mit der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. (selber Geschäftsführer, Mitarbeiter, die für beide Unternehmen gearbeitet haben, Abgabe der Bestellformulare, Abwicklung der Transporte, Abholung auf Lagerstätten der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H., ...) und der Geschäftsbeziehungen zur ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. außerhalb der Düngergeschäfte als in den Düngerverkauf irgendwie involviert erschienen sein, aber erklärt, wieso sie den Dünger entgegen den diesbezüglichen Urkunden von der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. und nicht von der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. gekauft hätten, hat keiner der Befragten. Die vom Finanzamt in der mündlichen Verhandlung vom hervorgehobene Nutzung von Infrastruktur der Bf bei den Düngemittelverkäufen spricht zwar für das Vorliegen einer Betriebsstätte bzw. festen Niederlassung der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. in Österreich, nicht aber für einen Verkauf des Düngers durch die Bf. Unstrittig ist auch, dass es bei den Düngerkäufen einen direkten Geldfluss zwischen den Landwirten und der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. ohne Zwischenschaltung der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. gegeben hat, zwischen der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. und der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. kam es diesbezüglich zu keinen Geldflüssen. Es fehlt auch, worauf die rechtsfreundliche Vertretung in der mündlichen Verhandlung vom hingewiesen hat, an jeglichem Gewinn für die ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H., wenn man von den Annahmen des Finanzamts ausgeht, was ebenfalls gegen eine Lieferung des Düngers durch die ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. spricht. Eine fehlende Gewinnerzielungsabsicht steht der Annahme einer unternehmerischen Tätigkeit zwar nicht entgegen (vgl. § 2 Abs. 1 UStG 1994), im Wirtschaftsleben ist es jedoch unüblich, dass ein Unternehmer Düngemittelverkäufe im gegenständlichen Umfang ohne jeden Gewinnaufschlag gegenüber seinen Düngemitteleinkäufen vornimmt.

„Einkaufsgemeinschaften“

Das Finanzamt stützt in seiner Stellungnahme vom (Erkenntnis Seiten 166 ff.) seine Ansicht, liefernde Unternehmerin sei die ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. und nicht die ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. gewesen, darauf, dass „keine separaten Einkaufsgemeinschaften“ vorgelegen sein (außer der vom Finanzamt anerkannten „Einkaufsgemeinschaft ***[64]***“).

Nach den getroffenen Feststellungen erfolgte – abgesehen von der „Einkaufsgemeinschaft ***[64]***“ – die Organisation des Düngerversands offenkundig durch die ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o., die sich zur Verschleierung des Umstands, dass es sich nicht um Abhollieferungen, sondern um Versandlieferungen gehandelt hat, vermeintlicher oder tatsächlicher „Einkaufsgemeinschaften“, die - von einer abgesehen - allesamt vom Geschäftsführer der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. maßgebend beherrscht wurden, bedient hat. Davon, dass sich – abgesehen von der „Einkaufsgemeinschaft ***[64]***“ –  die Landwirte als Gesellschaften bürgerlichen Rechts zu „Einkaufsgemeinschaften“ zusammengeschlossen haben, wie in der Stellungnahme der Bf vom weitwendig ausgeführt wird, kann nach den Ergebnissen des Ermittlungsverfahrens keine Rede sein. Das bedeutet aber nicht, dass die ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. diese Transporte organisiert hat, sondern dass die Organisation im Wesentlichen - bei den von ***[10]*** ***[11]*** beherrschten "Einkaufsgemeinschaften" - voraussichtlich der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. zuzurechnen ist.

Selbst wenn die ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. die Transporte aus Polen und die Abholung des Düngers an ihren österreichischen Betriebsstätten organisiert haben sollte (was nach der Aktenlage hinsichtlich einiger Transporte, sofern nicht irrtümlich die ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. statt der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. angegeben wurde, der Fall gewesen sein kann, diese tatsächlich aber wahrscheinlich der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. zuzurechnen sind), wäre allenfalls ein möglicherweise mit dem Transport in Zusammenhang stehender Umsatz der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. zuzurechnen, nicht aber der Verkauf des Düngers selbst.

Ob durch die ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o., wie in den Beschwerden behauptet und in der Gestaltung der Düngemittelverkäufe in den Urkunden der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. der Eindruck erweckt wird, Abhollieferungen an österreichischer Landwirte in Polen vorgenommen wurden oder entweder Versandlieferungen durch die ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. an die österreichischen Landwirte von ihrem Lager in Polen aus oder Abhollieferungen an österreichische Landwirte von einer festen Niederlassung der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. in Österreich aus erfolgt sind, ist für die Frage, ob die ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. Verkäuferin der Düngemittel war, ohne Belang.

Wird bei einer Lieferung der Gegenstand durch den Lieferer oder einen von ihm beauftragten Dritten aus dem Gebiet eines Mitgliedstaates in das Gebiet eines anderen Mitgliedstaates befördert oder versendet, gilt gemäß Art. 3 Abs. 3 UStG 1994 die Lieferung nach Maßgabe der Abs. 4 bis 7 dort als ausgeführt, wo die Beförderung oder Versendung endet. Das gilt auch, wenn der Lieferer den Gegenstand in das Unionsgebiet eingeführt hat. Für die Frage, wer die Beförderung oder Versendung durchgeführt hat, kommt es in erster Linie darauf an, wem der jeweilige Transport im Rahmen einer Gesamtwürdigung aller Umstände des Einzelfalls nach objektiven Kriterien zuzurechnen ist (vgl. BFH , XI R 2/13, BStBl. II 2018, 605). Es kommt darauf an, ob der Lieferant die Transportleistung organisiert bzw. dem potentiellen Käufer die Möglichkeit der Transportleistung angeboten hat (vgl. ).

Die getroffenen Sachverhaltsfeststellungen lassen den Schluss zu, dass die Düngemitteltransporte – entgegen dem Eindruck, der mit den "Einkaufsgemeinschaften" vermittelt werden sollte - tatsächlich nicht von den österreichischen Käufern, sondern von der Verkäuferin, der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o., organisiert wurden. Das diesbezügliche, von zahlreichen Zeugen bestätigte Tätigwerden von ***[109]*** ***[17]*** bei der Organisation einerseits und die Dokumentation durch die CMR-Frachtbriefe andererseits sprechen für eine Zurechnung bestimmter Transporte an die ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. Selbst die Beschwerden (Erkenntnis Seiten 70 ff.) stellen in den Raum, dass in Österreich steuerbare Umsätze der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o. vorliegen können.

Dies führt aber nicht dazu, die streitgegenständlichen Verkäufe nicht der ***[8]*** ***[9]*** sp. z o.o., sondern der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. zuzurechnen.

Eigenverbrauch

Was einen allfälligen Eigenverbrauch infolge Einsatzes von Ressourcen der ***[1]*** Vertriebsges.m.b.H. in Zusammenhang mit den Düngemittelverkäufen anlangt, hat die Bf darauf verwiesen (Schriftsatz , Erkenntnis Seiten 153 ff.), dass die Bf ein unternehmerisches Interesse daran gehabt habe, die Landwirte, die in Bezug auf andere Waren Geschäftspartner der Bf waren, durch die Hilfestellung beim Düngemitteleinkauf zu unterstützen und damit an die Bf als Kunden zu binden. Das Finanzamt hat (Stellungnahme vom , Erkenntnis Seiten 162 ff.) das Vorhandensein eines Eigenverbrauchs ebenfalls bestritten.

Das Gericht geht bei dieser Sachlage davon aus, dass im Beschwerdezeitraum kein Eigenverbrauch i. Z. m. den Düngemittelverkäufen vorlag.

Änderungen der angefochtenen Bescheide

Hieraus ergeben sich folgende Änderungen der angefochtenen Bescheide:

Umsatzsteuer 2013:

Bemessungsgrundlage für die Umsätze zu 20% statt 935.362,48 € 203.811,82 € (Differenz 731.550,66 €), daher Gesamtbetrag statt 8.724.242,94 € 7.992.692,28 €. 

Umsatzsteuer 2013


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Gesamtbetrag der Bemessungsgrundlagen für Lieferungen und sonstige Leistungen
 
7.992.692,28 €
Davon steuerfrei mit Vorsteuerabzug: Ausfuhrlieferungen
 
-1.515.055,45 €
Innergemeinschaftliche Lieferungen
 
-1.058.693,46 €
Gesamtbetrag der steuerpflichtigen Lieferungen, sonstigen Leistungen und Eigenverbrauch
 
5.418.943,37 €
Davon sind zu versteuern mit
Bemessungsgrundlage
Umsatzsteuer
20% Normalsteuersatz
203.811,82 €
40.762,36 €
10% ermäßigter Steuersatz
5.215.131,55 €
521.513,16 €
Steuerschuld gemäß § 19 Abs. 1 Satz 2 sowie gemäß Art. 19 Abs. 1 Z 3 und Art. 25 Abs. 5
 
6.550,12 €
Summe Umsatzsteuer
 
568.825,64 €
Innergemeinschaftliche Erwerbe
 
767.568,43 €
Davon sind zu versteuern mit
Bemessungsgrundlage
Umsatzsteuer
20% Normalsteuersatz
36.111,52 €
7.222,30 €
10% ermäßigter Steuersatz
731.456,91 €
73.145,69 €
Summe Erwerbsteuer
 
80.367,99 €
Summe Umsatzsteuer (wie oben)
 
568.825,64 €
Summe Erwerbsteuer (wie oben)
 
+80.367,99 €
Gesamtbetrag der Vorsteuern (ohne nachstehende Vorsteuern)
 
-841.058,20 €
Vorsteuern aus innergemeinschaftlichem Erwerb
 
-80.367,99 €
Vorsteuern betreffend die Steuerschuld gemäß § 19 Abs. 1 zweiter Satz sowie gemäß Art. 19 Abs. 1 Z 3 und Art. 25 Abs. 5
 
-6.550,12 €
Gutschrift
 
-278.782,68 €

Umsatzsteuer 2014:

Bemessungsgrundlage für die Umsätze zu 20% statt 131.838,53 € 113.959,82 € (Differenz 17.878,71 €), daher Gesamtbetrag statt 7.436.383,52 € 7.418.504,81 €. 

Umsatzsteuer 2014


Tabelle in neuem Fenster öffnen
Gesamtbetrag der Bemessungsgrundlagen für Lieferungen und sonstige Leistungen
 
7.18.504,81 €
Umsätze gemäß § 19 Abs. 1a UStG 1994 (Bauleistungen)
 
-854,60 €
Davon steuerfrei mit Vorsteuerabzug: Ausfuhrlieferungen gemäß § 6 Abs. 1 Z 1 UStG 1994 i. V. m. § 7 UStG 1994
 
-186.806,04 €
Innergemeinschaftliche Lieferungen gemäß Art. 6 Abs. 1 Z 1 UStG 1994
 
-3.290.548,35 €
Gesamtbetrag der steuerpflichtigen Lieferungen, sonstigen Leistungen und Eigenverbrauch
 
3.940.295,82 €
Davon sind zu versteuern mit
Bemessungsgrundlage
Umsatzsteuer
20% Normalsteuersatz
113.959,82 €
22.791,96€
10% ermäßigter Steuersatz
53.826.336,00 €
382.633,60 €
Steuerschuld gemäß § 19 Abs. 1 Satz 2 sowie gemäß Art. 19 Abs. 1 Z 3 und Art. 25 Abs. 5
 
37.345,89 €
Summe Umsatzsteuer
 
442.771,54 €
Innergemeinschaftliche Erwerbe
 
676.189,42 €
Davon sind zu versteuern mit
Bemessungsgrundlage
Umsatzsteuer
20% Normalsteuersatz
110.604,06 €
22.120,81 €
10% ermäßigter Steuersatz
565.585,36 €
56.558,54 €
Summe Erwerbsteuer
 
78.679,35 €
Summe Umsatzsteuer (wie oben)
 
442.771,54 €
Summe Erwerbsteuer (wie oben)
 
+78.679,35 €
Gesamtbetrag der Vorsteuern (ohne nachstehende Vorsteuern)
 
-801.186,48 €
Vorsteuern aus innergemeinschaftlichem Erwerb
 
-78.679,36 €
Vorsteuern betreffend die Steuerschuld gemäß § 19 Abs. 1 zweiter Satz sowie gemäß Art. 19 Abs. 1 Z 3 und Art. 25 Abs. 5
 
-37.345,89 €
Gutschrift
 
-395.427,46 €

Nichtzulassung der Revision

Eine Revision ist nach Art. 133 Abs. 4 B-VG zulässig, wenn ein Erkenntnis von der Lösung einer Rechtsfrage abhängt, der grundsätzliche Bedeutung zukommt, insbesondere weil der Beschluss nicht von der Rechtsprechung des Verwaltungsgerichtshofes abweicht, eine solche Rechtsprechung fehlt oder die zu lösende Rechtsfrage in der bisherigen Rechtsprechung des Verwaltungsgerichtshofes nicht einheitlich beantwortet wird.

Das Revisionsmodell soll sich nach dem Willen des Verfassungsgesetzgebers an der Revision nach den §§ 500 ff ZPO orientieren (vgl. RV 1618 BlgNR 24. GP, 16).

Ausgehend davon ist der Verwaltungsgerichtshof als Rechtsinstanz tätig, zur Überprüfung der Beweiswürdigung ist er im Allgemeinen nicht berufen (vgl. oder ; ).

Gemäß Art. 133 Abs. 4 B-VG kommt einer Rechtsfrage unter anderem dann grundsätzliche Bedeutung zu, wenn das Erkenntnis des Verwaltungsgerichtes von der Rechtsprechung des Verwaltungsgerichtshofes abweicht.

Einer Rechtsfrage kann nur dann grundsätzliche Bedeutung zukommen, wenn sie über den konkreten Einzelfall hinaus Bedeutung besitzt (vgl. für viele ; ; ; ; ; ; ; ). Eine einzelfallbezogene Beurteilung ist somit im Allgemeinen nicht revisibel, wenn sie auf einer verfahrensrechtlich einwandfreien Grundlage erfolgte und in vertretbarer Weise im Rahmen der von der Rechtsprechung entwickelten Grundsätze vorgenommen wurde (vgl. oder ).

Der bloße Umstand, dass eine Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofes zu einem (der Entscheidung des Verwaltungsgerichts zu Grunde liegenden) vergleichbaren Sachverhalt (zu einer bestimmten Rechtsnorm) fehlt, begründet noch keine Rechtsfrage von grundsätzlicher Bedeutung, soweit das Verwaltungsgericht dabei von den Leitlinien der Rechtsprechung des Verwaltungsgerichtshofes nicht abweicht (vgl. oder ). Genügte nämlich für die Zulässigkeit einer Revision bereits das Fehlen höchstgerichtlicher Entscheidung zu einem vergleichbaren Sachverhalt, wäre der Verwaltungsgerichtshof in vielen Fällen zur Entscheidung berufen, obgleich in Wahrheit keine Rechtsfrage von grundsätzlicher Bedeutung, sondern nur die Einzelfallgerechtigkeit berührende Wertungsfragen aufgeworfen werden (vgl. unter Hinweis auf die ständige Judikatur des Obersten Gerichtshofes zu § 502 ZPO, etwa ; oder ).

Dem Verwaltungsgerichtshof kommt, wie ausgeführt, im Revisionsmodell eine Leitfunktion zu. Aufgabe des Verwaltungsgerichtshofes ist es, im Rahmen der Lösung einer Rechtsfrage von grundsätzlicher Bedeutung (erstmals) die Grundsätze bzw. Leitlinien für die Entscheidung des Verwaltungsgerichts festzulegen, welche von diesem zu beachten sind. Die Anwendung dieser Grundsätze im Einzelfall kommt hingegen grundsätzlich dem Verwaltungsgericht zu, dem dabei in der Regel ein gewisser Anwendungsspielraum überlassen ist. Ein Aufgreifen des vom Verwaltungsgericht entschiedenen Einzelfalls durch den Verwaltungsgerichtshof erfolgt, wenn das Verwaltungsgericht die vom Verwaltungsgerichtshof aufgestellten Leitlinien bzw. Grundsätze nicht beachtet hat und somit seinen Anwendungsspielraum überschritten oder eine krasse bzw. unvertretbare Fehlbeurteilung des Einzelfalles vorgenommen hat. Der Verwaltungsgerichtshof ist daher nach dem Revisionsmodell nicht dazu berufen, die Einzelfallgerechtigkeit in jedem Fall zu sichern -diese Aufgabe obliegt den Verwaltungsgerichten (vgl. ; ; , alle m. w. N.).

Gegen dieses Erkenntnis ist gemäß Art. 133 Abs. 4 B-VG eine Revision nicht zulässig. Es handelt sich um keine Rechtsfrage von grundsätzlicher Bedeutung, da das Bundesfinanzgericht in rechtlicher Hinsicht der in der Entscheidung dargestellten Judikatur folgt. Insbesondere berücksichtigt die Zurechnung der strittigen Umsätze die diesbezüglichen Grundsätze der höchstgerichtlichen Rechtsprechung.

Wien, am

Zusatzinformationen


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Materie
Steuer
betroffene Normen
§ 1 UStG 1994, Umsatzsteuergesetz 1994, BGBl. Nr. 663/1994
§ 2 UStG 1994, Umsatzsteuergesetz 1994, BGBl. Nr. 663/1994
§ 3 UStG 1994, Umsatzsteuergesetz 1994, BGBl. Nr. 663/1994
§ 3a UStG 1994, Umsatzsteuergesetz 1994, BGBl. Nr. 663/1994
§ 253 BAO, Bundesabgabenordnung, BGBl. Nr. 194/1961
§ 270 BAO, Bundesabgabenordnung, BGBl. Nr. 194/1961
§ 166 BAO, Bundesabgabenordnung, BGBl. Nr. 194/1961
§ 87 BAO, Bundesabgabenordnung, BGBl. Nr. 194/1961
§ 169 BAO, Bundesabgabenordnung, BGBl. Nr. 194/1961
§ 174 BAO, Bundesabgabenordnung, BGBl. Nr. 194/1961
§ 85 Abs. 2 BAO, Bundesabgabenordnung, BGBl. Nr. 194/1961
§ 250 BAO, Bundesabgabenordnung, BGBl. Nr. 194/1961
Art. 3 UStG 1994, Umsatzsteuergesetz 1994, BGBl. Nr. 663/1994
Art. 6 Abs. 1 Buchstabe b CMR, Beförderungsvertrag im internationalen Straßengüterverkehr, BGBl. Nr. 138/1961
Verweise
ECLI
ECLI:AT:BFG:2019:RV.7105311.2015

Datenquelle: Findok — https://findok.bmf.gv.at