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Nochmals: Aufkommens- und Verteilungswirkungen von Steuerreformen
Einige kritische Anmerkungen
In SWK-Heft 19/2011 präsentieren Reitschuler/Stöckl/Winner ökonometrische Schätzungen der Elastizität des steuerpflichtigen Einkommens (elasticity of taxable income, ETI) für österreichische Lohnsteuerpflichtige und versuchen anhand zweier hypothetischer Maßnahmen - Erhöhung des Spitzensteuersatzes und höherer Steuersatz auf sonstige Bezüge - zu zeigen, dass die Reaktion der Betroffenen von Steuersatzänderungen zu ganz anderen Ergebnissen führen kann, als eine Kalkulation ohne diese Reaktion ergibt.Es ist zwar richtig, dass man bei steuerrechtlichen Maßnahmen Verhaltensänderungen nach Möglichkeit berücksichtigen sollte, die ETI - insbesondere wenn sie auf einer eher zweifelhaften Schätzung basiert - dürfte dabei allerdings keine besondere Rolle spielen.
1. ETI als Parameter zur Berücksichtigung von Verhaltensänderungen?
Die empirische Schätzung der ETI beruht auf dem Vergleich der Einkommens- und Steuersatzänderung zwischen zwei Jahren für eine Gesamtheit oder ausreichende Stichprobe von Steuerpflichtigen. Mit einer 1%igen Stichprobe aus der Lohnsteuerstatistik bzw. mehr als 62.000 Fällen ist das Datenmaterial durchaus ausreichend und repräsentativ. Allerdings fehlt eine Analyse, war...