Besitzen Sie diesen Inhalt bereits,
melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.
Nochmals: Veranlassungsprinzip bei Reisekosten
Ist das Abstellen auf die zeitliche Reihenfolge sachgerecht?
In SWK-Heft 26/2011, S 885 ff., setzt sich Prodinger u. a. mit meiner in RdW 2011/463, 433, zum Ausdruck gebrachten Kritik an der Rechtsprechung des VwGH zur "fremdbestimmten Reise" auseinander. Diese Kritik bezog sich nur auf die Fahrtkosten, die bei einem Nebeneinander von erwerbsbezogenen und privaten Veranlassungselementen bei einer Reise mit klar abgrenzbaren Reiseteilen ausschließlich der Betriebssphäre zuzuordnen sind, wenn das "auslösende Moment" unzweifelhaft in der Betriebssphäre gelegen ist. In einem solchen Fall sind die Fahrtkosten nach Ansicht des VwGH zur Gänze abzugsfähig; eine Aufteilung nach dem Verhältnis der erwerbsbezogenen und privaten Reiseteile hat demnach zu unterbleiben. Demgegenüber ist m. E. auch in diesen Fällen eine Aufteilung der Fahrtkosten sachgerecht und geboten.
Prodinger führt dazu aus, dass in derartigen Fällen zwar eine gemischte Reise vorliege, die Veranlassung aber - bei einem in der Berufssphäre gelegenen auslösenden Moment - rein beruflich sei und dies die volle Abzugsfähigkeit begründet. Prodingers Überlegungen lässt sich m. E. Folgendes entgegenhalten:
Ist das "auslösende Moment" dafür konstitutiv, Kosten, die sich nicht klar voneinander ab...