TEL.: +43 1 246 30-801  |  E-MAIL: support@lindeverlag.at
Suchen Hilfe

Besitzen Sie diesen Inhalt bereits, melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.

Dokumentvorschau
SWK 6, 15. Februar 2008, Seite S 288

VwGH kippt Stückzinsenverrechnung

Aus neuer Rechtsprechung folgt Umstellungsbedarf für die Banken

Benjamin Twardosz

In seinem Erkenntnis vom , 2005/13/0075, nahm der VwGH zur Frage der Stückzinsenverrechnung bei Nullkuponanleihen Stellung. Freilich betrifft das Thema nicht nur Nullkuponanleihen, sondern die Stückzinsenverrechnung bei Forderungswertpapieren schlechthin. Die Stückzinsenproblematik stellt ein Schulbeispiel für die Problematik der richtigen Erfassung von Einkünften aus Kapitalvermögen dar.

Von vielen wird dieses Thema inzwischen als "leidig" angesehen. Ein vollkommen simpler wirtschaftlicher Sachverhalt wird von Juristen seit Jahren zu einem großen Problem gemacht. Tatsächlich aber lag das Problem nicht in mangelndem wirtschaftlichen Verständnis, sondern im Gesetz selbst. Da nun der VwGH dieses Gesetz anwenden musste, verwarf er eine Praxis, die seit vielen Jahren als wirtschaftlich selbstverständlich angesehen worden war. Das ist das Ergebnis einer konsequenten, richtigen Auslegung des geltenden Gesetzes.

1. Was sind Stückzinsen?

Dass der Erwerber eines verzinslichen Wertpapieres dem Veräußerer Stückzinsen abzugelten hat, hat eine einfache Erklärung.

Wertpapiere werden in der Regel nicht laufend verzinst, sondern zu einem bestimmten Zinstermin. Häufig werden Zinsen einmal im Jahr oder ...

Daten werden geladen...