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SWK 28, 1. Oktober 2008, Seite T 171

Auf der Suche nach dem "wahren" steuerlichen Gewinn

Gewinnermittlung im Lichte von Inflation und Substanzgewinnbesteuerung

Gerald Moser

In Zeiten steigender Inflation und Diskussionen über neue (zusätzliche) Formen der Besteuerung des "Vermögenszuwachses" auch im Privatvermögen rücken Fragen zur "Scheingewinnbesteuerung" und zu Substanzerhaltungskonzepten wieder zunehmend in die Betrachtung und regen wirtschaftspolitisches Interesse. Auch wenn das Nominalwertprinzip im UGB und im Steuerrecht fest verankert scheint, sollen dessen Auswirkungen auf die Besteuerungsgrundlagen kritisch analysiert werden.

1. Einleitung

Im Mai 2008 betrug die Inflationsrate in Österreich 3,7 %, kein besorgniserregender Wert, aber dennoch erheblich über den Inflationsraten der Vorjahre. Die Auseinandersetzung der Literatur mit Fragen der Scheingewinnbesteuerung trat in Zeiten moderater Inflationsraten in den Hintergrund, eine Häufung von Publikationen war in der Hochinflationsphase 1974 zu konstatieren. In der Folge ist die Fülle der Literatur zu dem Thema wieder verebbt.

Unter Scheingewinnen versteht man nicht echt kaufkraftmäßig-reale Gewinne, sondern solche, die "aus dem Zusammenwirken von steuerrechtlicher Definition des bilanzmäßig zu ermittelnden ‚Gewinnes' und allgemeiner Geldentwertung nur rein buchtechnisch entstehen, somit jedoch im jä...

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