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SWK 31, 1. November 2005, Seite T 125

Dauerbrenner Steuerreform

"Steuersenkung" als politische Förderung vs. "Steuerentlastung" als Folge einer Verbesserung des Besteuerungssystems

Walter Wundsam

In (Vor)Wahlzeiten wie dieser wetteifern Politiker und Fachleute, um sich zum Thema Steuerreform günstig zu positionieren. Während Politiker unter dem Schlagwort "Steuerreform" meist Steuersenkungen versprechen, halten Fachleute eher den Ausdruck "Steuerentlastung" für angebracht. Zugegeben, es gibt auch unter Politikern Fachleute, die ihr Metier verstehen. Die nachstehenden Überlegungen sollen nur den Unterschied zwischen Steuersenkung als politische Forderung und Steuerentlastung als Folge einer Verbesserung des Besteuerungssystems darstellen.

Steuersenkung ist der engere Begriff. Der gemeine Bürger versteht als Ergebnis einer Steuerentlastung den Betrag, der ihm messbar in seinem Säckel als Folge der Steuersenkung verbleibt. Er versteht darunter eine Verringerung von direkten Steuern und Beiträgen, die er wissentlich zahlen muß. Schon bei indirekten Steuern - wie z. B. der Umsatzsteuer - ist sich der geplagte Steuerzahler nicht so sicher, ob eine Senkung von Steuersätzen ihm auch wirklich voll zugute kommt. Irgendwie hat er das Gefühl, dass die Preise von Angebot und Nachfrage bestimmt werden und willkürliche staatliche Eingriffe ihm nicht unmittelbar zugute kommen würden. Wenn e...

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