SWK 31, 1. November 1995, Seite T 77
Keine Budgetsanierung auf Kosten der Immobilien (Kohler)
Dr. Gerhard Kohler
Diskussionsbeitrag zu Verlustmodellen
VON DR. GERHARD KOHLER
Kurz vor der endgültigen Regierungskrise sind noch die geplanten Änderungen im Bereich der Immobilien bekannt geworden. Das von Heidinger (siehe SWK-Heft 30/1995, Seite T 73 ff.) zu Recht heftig kritisierte Verlustausgleichsverbot wäre in der Letztfassung des vorbereiteten Steuersparpakets II ohnedies nur mehr eingeschränkt in der Form einer Wartetastenregelung gekommen. Doch soll der Beitrag aufzeigen, daß der Gesetzgeber sehr bewußt steuerliche Begünstigungen für die Altstadterhaltung und Assanierung normiert hat, weil ohne abgesicherte steuerliche Begünstigung keine Wohnbautätigkeit im innerstädtischen Bereich mehr erfolgen kann. Keine Angst, ich rede nicht wieder von Bauherrenverfolgungen etc., sondern nur von der diskriminierenden Gleichstellung des privaten Immobilieninvestors mit den Sozialschmarotzern in der letzten politischen Diskussion. Wenn ein Steuerpflichtiger aufgrund von Fleiß und Arbeitseinsatz ein Kapital zusammengelegt hat und dieses bei einer Bank schön brav anonym zum Eckzinssatz veranlagt, dann hat niemand etwas dagegen. Sobald er aber Investitionen zur Ankurbelung und Stärkung der österreichische...