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SWK 22, 1. August 1994, Seite T 40

Österreichs Zahlungsmoral im europäischen Mittelfeld

Österreichs Zahlungsmoral im europäischen Mittelfeld

Europas bravste Zahler sind die Deutschen

(apa) - Die Zahlungsmoral innerhalb Europas weist ein deutliches Nord-Süd-Gefälle auf: Während Österreich mit einem durchschnittlichen Zahlungsverzug von 25 Tagen im europäischen Mittelfeld liegt, sind die Deutschen mit einer Zielüberschreitung von 19 Tagen Europas bravste Zahler. Besonders leger hielten es die Spanier mit durchschnittlich 90 Tagen Verspätung, teilte der Kreditschutzverband von 1870 (KSV) mit.

Dabei werden in Spanien von Haus aus die europaweit großzügigsten Zahlungsfristen von durchschnittlich 90 Tagen vereinbart. Gestrengere Zahlungsziele sind demgegenüber in Deutschland, Großbritannien, den Niederlanden und der Schweiz mit jeweils 30 Tagen üblich. In Österreich wird ein durchschnittliches Zahlungsziel von 55 Tagen gewährt.

Den Zahlungsverzug im Sinne der Überschreitung der vertraglichen Zahlungsfristen hat es laut KSV immer schon gegeben. Der in Anspruch genommene Zeitraum habe sich aber im Laufe der Jahre erhöht. Zu Zeiten der Rezession beobachtet der Verband regelmäßig, daß Unternehmen den Zahlungsverzug aus Gründen der Finanzplanung systematisch einsetzen. Denn: Der Lieferantenkredit ist immer noch der billigste.

Unter dem Phänomen der immer längeren Zahlungsfristen leiden vor allem Klein- und Mittelbetriebe: Im Gegensatz zu verstaatlichten oder Großunternehmen verfügen die kleineren Betriebe nur bedingt über optimale Finanzierungsmöglichkeiten. Daher können sie Zahlungsverzüge, die oft über Monate gehen, nur schwer verkraften.

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