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Einer für alle – ein Überblick über die unterschiedlichen Anknüpfungen an den novellierten land- und forstwirtschaftlichen Einheitswert
Durch die Gesetzesnovelle (BGBl I 2022/45) vom hat der Gesetzgeber eine Modernisierung auf mehreren Ebenen der land- und forstwirtschaftlichen Einheitsbewertung auf den Weg gebracht. Neben einer Einführung in die Entwicklung und den grundlegenden Verfahren der Einheitsbewertung und Bodenschätzung werden die inhaltlichen und verfahrensrechtlichen Neuerungen umrissen. Des Weiteren wird ein Überblick über die unterschiedlichen Anbindungen des Einheitswertes gegeben, da dieser neben steuerlichen Anknüpfungspunkten grundlegende Bedeutung für eine Reihe von Anwendungen besitzt.
1. Entwicklung des Einheitswertes und der Bodenschätzung
Um den Einheitswert und die Bodenschätzung besser zu verstehen, soll ein kurzer historischer Rückblick Einblick in die Motive desselben bringen. Der Einheitswert kommt ursprünglich aus der Vermögensbesteuerung und ist deutschen Ursprungs. Schon im ausgehenden 19. Jahrhundert erließen die jeweiligen Bundesstaaten Vermögensteuern. Im Jahr 1913 wurde unter dem Titel „Wehrbeitrag“ eine einmalige bundesweite Vermögensteuer erhoben, um das Flottenprogramm des deutschen Kaiserreichs zu finanzieren. Im Wehrbeitragsgesetz wurde für die Bewertung von Grund und Boden au...