Leukauf/Steininger

StGB | Strafgesetzbuch

Kommentar | Strafgesetzbuch (vormals Leukauf/Steininger)

4. Aufl. 2017

ISBN: 978-3-7073-0898-3

Besitzen Sie diesen Inhalt bereits, melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.

Dokumentvorschau
Leukauf/Steininger - StGB | Strafgesetzbuch

§ 79 Tötung eines Kindes bei der Geburt

Rainer Nimmervoll

Übersicht der Kommentierung


Tabelle in neuem Fenster öffnen
I.
Allgemeines
1
II.
Tatsubjekt
2
III.
Tatobjekt
3
IV.
Äußere Tatseite
49
V.
Innere Tatseite
VI.
Abgrenzung
1114
VII.
Strafe
VIII.
Konkurrenz

I. Allgemeines

1

Das Delikt ist ebenfalls ein privilegierter Fall der vorsätzlichen Tötung. Die Privilegierung gegenüber dem Mord (§ 75) ist darin begründet, dass sich die Mutter unter der Einwirkung des Geburtsaktes in einem physischen und psychischen Ausnahmezustand befindet und deshalb vermindert zurechnungsfähig ist (vgl idS schon KH 2378 zu § 139 StG; vgl auch SSt 49/3; EvBl 1981/14 = SSt 53/59; Moos, WK2 § 79 Rz 6). Für die Phase der Geburt selbst wird diese verminderte Schuld unwiderleglich vermutet, während sie für die Zeit unmittelbar nach der Geburt im Einzelfall nachgewiesen sein muss, damit § 79 (und nicht § 75) anzuwenden ist.

II. Tatsubjekt

2

Subjekt kann jede (ihr Kind tötende) Mutter sein (Sonderdelikt).

III. Tatobjekt

3

Objekt ist das Kind, dessen Geburt den physischen und psychischen Ausnahmezustand der Mutter begründet. Ob es sich um ein lebensfähiges oder nicht lebensfähiges Kind handelt, ist irrelevant; entscheidend ist allein, dass das Kind lebend geboren wurde un...

StGB | Strafgesetzbuch

Für dieses Werk haben wir eine Folgeauflage für Sie.